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anfassend, in die Höhe, so hoch in die Höhe, dass die Länge des Abstandes der beiden Quadrate, die sich früher deckten, gleich ist der halben Länge einer Quadratseite. Alsdann zieht er das untere Quadrat, den Schneidepunct der Diagonale anfassend, in der Distanz einer halben Quadratlänge herab: - und hat so das verlangte Hexaeder.

2) Oktaeder. Er denkt sich im diagonalisirten Quadrate des Bauchkreises die Diagonalen von elastischen Fäden. Fasst er nun den Schneidepunet der Diagonalen, den Knopfpunct, und zieht ihn so weit in die Höhe, dass der Abstand des Knopfpunctes von den Quadratecken gleich wird der Länge einer Quadratseite, so hat er sich die obere Pyramide des Oktaeders construirt. Auf dieselbe Weise construirt er sich die untere Pyramide des Oktaeders durch Hinunterziehen des Knopfpunctes, und hat so das ganze Oktaeder. Also bei der Figur des Weltenthieres (s. oben) ist abcd das Quadrat des Bauchkreises und B ist der Knopfpunct. B wird aufwärts gezogen, bis dass die, sich beim Zuge verlängernden Linien Ba, Bb, Be, Bd die Länge von ab erhalten haben. In eben der Weise wird B abwärts gezogen, und so entsteht das Oktaeder.

In Bezug auf die Construction des Würfels und des Oktaeders sagt also Plato ganz einfach: Ich erhalte sie, wenn ich den Schneidepunct der Diagonalen des Bauchkreises herauf und herunterziehe.

3) Tetraeder. Ein gleichseitiges Dreieck macht man sich folgendermassen. Man nimmt einen Kreis

C

und trägt an seiner Peripherie den Radius sechsmal herum. Das geht gerade. Es entsteht auf die Weise ein reguläres Sechseck. Man nimmt also den Radius Oa und steckt mit seiner Weite ab: ab, bc, cd, de, ef. Nun zieht man ac (b überspringend), ce (d überspringend), ea (f überspringend). Dann ist ace ein gleichseitiges Dreieck. Nun zieht man sich die Linien Oa, Oc, Oe. Dann hat man, wenn man von O ausgeht, drei Linien welche aus dem Mittelpuncte des Dreieckes zu dessen' Spitzen laufen und einander gleich sind. O ist nämlich nicht nur der Mittelpunct des Kreises, sondern auch der Mittelpunct des Dreieckes ace. Diesen Mittelpunct des Dreieckes kann man sich nun aber auch so construiren, dass man 1) die Dreieckslinie halbirt und so die Puncte g, h, i erhält, und dann ah, ci, eg zieht. Diese drei Linien schneiden sich im Puncte O. Oder 2) kann man auch die Dreiecksspitzen a, e, c mit den, bei der Construction des Dreiecks übersprungenen Punkten b, d, f verbinden, dann erhält man ad, cf, eb und auch diese schneiden sich in O. Das kann man nun machen, wie man will, die Quintessenz der Sache ist, dass man sich die Linien Oa, Oc, Oe darstellt. Hat man sie, so ist O wieder ein Knopfpunct. Wenn man diesen, sich die Linien Oa, Oc, Oe als elastische Fäden denkend, in die Höhe zieht, so weit in die Höhe zieht, das diese Fäden die Länge einer Dreiecksseite angenommen haben, so hat man sich auf diese Weise ein Tetraeder construirt. Das Tetraeder wird construirt, indem man sich den Knopfpunct des Dreieckes entweder nach oben, oder nach unten zieht. Was man nun thun will, darin hat man die Wahl. Thut man beides, so erhält man nicht ein Tetraeder, sondern zwei. Plato zeichnet sich nun sein Dreieck, wie wir es gezeichnet haben, in dem Kreise, in demselben Kreise, in welchem das diagonalisirte Quadrat sich befindet. Dann ist der Knopfpunct für das Quadrat zugleich der Knopfpunet für das Tetraeder. Macht er nun die betreffenden Züge, so erhält er nicht nur den Würfel und das Oktaeder, sondern auch das Tetraeder, Er erhält ursprünglich nicht das Tetraeder, sondern eine Doppelpyramide von je drei Flächen. Davon wirft er die eine Pyramide weg, und hat so das Tetracder.

4) Ikosaeder. Wie wir die Art und Weise bespro chen haben, wie man sich aus Pappdeckel ein Oktaeder macht, haben wir kennen lernen, dass man sich ein Quadrat hinlegt, oben und unten je vier Dreiecke wie eine Thurmspitze aufbaut: dann kommt ein Oktaeder heraus, wobei das Quadrat im Inneren sitzt. Also wir haben beim Oktaeder acht Dreiecke. Diese Zahl Acht der Dreiecke wird durch Zwei dividirt. Dann kommt Vier heraus. Diese Vier repräsentirt das regelmässige Viereck, auf welches die Dreiecke thurmartig nach oben und unten gebaut werden, vier nach oben, vier nach unten. Das hat nun Plato beim Ikosaeder vor Anger Er sagt, ich habe beim Ikosaeder zwanzig Dreiecke. Diese Zahl Zwanzig der Dreiecke dividire ich durch Zwei Dann kommt Zehn heraus. Diese Zehn repräsentirt ein regelmässiges Zehneck. Ueber dieses baue ich thurmartig nach oben zehn Dreiecke und nach unten zehn Dreiecke. Dann habe ich nach derselben Analogie, wie ich beim Viereck das Oktaeder hatte, beim Zehneck das Ikosaeder. Es ist nun schon recht, dass Plato auf diese Weise ein Ikosaeder erhält, das ist eine Figur, die von zwanzig Flächen (Dreiecken) eingeschlossen wird. Aber ein regelmässiges Ikosaeder ist dieser Körper nie und nimmer. Wir haben hierauf auch bereits oben aufmerksam gemacht. Indessen daran stösst er sich nicht. Die Disciplin von den regulären Körpern führt ihn darauf. die körperliche Anschauung, die ihm das Natron and der Liquor hepatis bietet, auch auf das Acid. sulphur. und den P. solaris auszudehnen. So lange er sich nun an reguläre Körper halten kann, thut er es, und so haben wir denn auch beim P. solaris - Tetraoder den regulären Körper. Kommt er aber mit dem regulären Körper nicht durch, nun so begnügt er sich damit, einen Körper zu haben, der mit einem der fünf regulären Körper den Namen theilt. Und so tritt denn für das reguläre Ikosaeder ein überhaupt zwanzigseitiger Körper, dessen Flächen Dreiecke sind, ein. Um nun diesen Körper zu erhalten, theilt er sich die Peripherie des Kreises, der das disgonalisirte Quadrat umgiebt, wie er ihn in Bezug auf das Tetraeder in drei Theile getheilt hatte, jetzt in Bezug auf das Ikosaeder in zehn gleiche Theile. Die betreffenden zehn Punkte verbindet er dann mit dem Centrum 0. Zieht er jetzt diesen Knopfpunkt herauf und herunter, so erhält er bei den Zügen nach oben und unten nicht nur das Hexaeder, das Oktaeder, das Tetraeder, sondern zugleich auch das Ikosaeder. Ein und dasselbe zweitheilige Manoeuvre also, welches Plato in Bezug auf die Verkörperung des diagonalisirten Quadrates vornimmt, ergiebt ihm, wenn er nur vorher eine bestimmte, entsprechend situirte Anzahl von Radien gezogen hat, alle vier Körper, wie sie den vier Arcanis zukommen.

Wir haben nun oben bereits darauf aufmerksam ge macht, dass Plato den fünften Körper, das ist also das Dodekaeder, trotzdem er ihn nicht zu einem Arcanum verwerthet, doch indirect in die Sache zieht. Das ge schieht derartig, dass er sagt: Indem nun noch ein fünfter Körper (§uçaois) da ist, so bediente sich seiner Gott, indem er jenes All zeichnete (διαζωγραφών). Hierbei denkt Plato nun nicht an ein reguläres Dodekaeder, sondern an einen Körper von zwölf Seiten, den er sich in analoger Weise construirt, wie vorhin das Pseudo-Ikosae der. Ein Dodekaeder ist von zwölf Flächen eingeschlos sen. 12 2 6. Also wenn man über eine regelmässiges Sechseck nach oben und unten thurmartig je sechs Dreiecke baut, so hat man das Zwölfeck. Eines solchen Dodekaeders bediente sich nun der Demiurg, indem er das All, das ist den Inbegriff der vorigen Körper zeichnete. Dabei hat Plato im Sinne, dass das Dodekaeder auf das regelmässige Sechseck führt. Habe ich aber präsumtiv das Sechseck, so führt mich das auf die planimetrischen Figuren überhaupt, die ich nöthig habe, um zu den Körpern zu kommen, welche Plato uns bietet.

Denn das Sechseck führt auf das Dreieck zum Tetraeder, indem man irgend eine Sechseck-Ecke nimmt, nun die folgende Ecke überspringt, und die jetzt folgende mit der ersteren verbindet. Auf die Weise hätten wir also die erste, zweite, dritte Ecke in's Auge gefasst. Nun gehen wir von der dritten Ecke weiter, nehmen sie als Ausgangspunct. Die jetzt kommende vierte Ecke wird wieder übersprungen. Die fünfte Ecke wird aber säsirt und mit

tten Ecke verbunden. Dann wird endlich von der fünfke ausgegangen. Die jetzt kommende sechste Ecke wird rungen. Die daraufkommende erste Ecke aber wird säd mit der fünften Ecke verbunden. Die drei in's Auge geVerbindungslinien ergeben dann das Dreieck. Man hat iche anschaulich bei der Figur, welche bei den ExDort hat man ›nen vom Tetraeder gezeichnet ist. cchseck abcdef. Man geht nun von a aus, übert b, und zieht a c. Dann geht man von caus, übertd, und zieht ce. Dann geht man von e aus, überspringt zieht e a. Dann ist a ce das Dreieck zum Tetraeder. h auf das Quadrat zum Würfel, resp. das diagonate Quadrat zum Oktaeder führt das Sechseck. Man Sechseck Ecke, überspringt die t nämlich eine de, überspringt wieder die folgende, die jetzt ende säsirt man aber, und verbindet sie mit der von der man ausging. Dann erhält man den Durcher des Kreises, der durch die 6 Ecken des Sechseckes vorhin geht man von a aus, In der Figur von pringt b, überspringt c, säsirt aber d, und verbindet td, dann ist a d der Durchmesser des Kreiscs, der Hat man nun aber den 1 a, b, c, d, e, f geht. hmesser des Kreises, so kann man auf ihm leicht das rum des Kreises finden, indem man die Länge einer An der Figur: Man seck-Seite auf ihm absteckt. a b, dann ist a b in den Cirkel und steckt ab: d0 = is Centrum des Kreises. In dem Centrum des Kreiaun errichtet man eine Senkrechte auf den Durchmesser vorhin, in der Form eines neuen Durchmessers, dann die vier Enden der beiden Durchmesser die Ecken Quadrates, und die Durchmesser selbst die Diagonalen es Quadrates. An der Figur: Man errichtet in O den Durchser xy senkrecht auf a d, dann sind a, y, d, x die Ecken des drates, und ad und x y die Diagonalen dieses Quadrates. ndlich führt auch das Sechseck auf das Zehneck, ches zum Ikosaeder nöthig ist, wie Plato uns dasselbe Let. Man kann nämlich (man vergl. darüber jedes be ige planimetrische Handbuch) ein gleichschenkliges ieck construiren, dessen Winkel an der Spitze halb so 38 ist, als jeder Winkel an der Grundlinie. Hat man

ein solches Dreieck, so ist der Winkel an der Spitze 36 Grad. Das involvirt aber, dass, wo die gleichenkligen Seiten des betreffenden Dreieckes Halbmesser stituiren, dass da die Basis des betreffenden Dreieckes Zehnecks-Seite eines regulären Zehneckes constirt, welches in den Kreis gezeichnet wird. Den Halbesser jedes beliebigen Kreises haben wir aber durch die ite des regelmässigen Sechseckes, durch dessen Ecken er Kreis geht. Also das Sechseck führt uns auf den albmesser, der Halbmesser führt uns auf die Schenkel Schenkel aber nes gleichschenkligen Dreieckes, die ihren auf die Basis des Dreieckes, welche die Seite des gulären Zehneckes constituirt.

Hinsichtlich der Reihenfolge der Körper bringt Plato 1) as Tetraeder, 2) das Oktneder, 3) das Ikosaeder, 4) den Vürfel. Das entspricht der Arcanen-Folge: 1) Pulvis soaris, 2) Liquor hepatis, 3) Acidum sulphuricum, 4) Naron. In Bezug auf die Folge der Arcanen-Körper hält sich Plato also an die Aufeinanderfolge der Elemente beim imgekehrten Schema.

Mitte P. 56: πάντα οὖν δὴ ταῦτα κ. τ. λ.
Es ist: Da nun arcanol. ist:
Natron Erde

Würfel Natron

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Ikosaeder A. sul. Ac. sul.=Wasser

=

Ikosaeder Oktaeder

So ist auch: Würfel Erde Wasser w Luft Luft Oktaeder L. hep. L. hep. - Feuer Tetraeder Feuer Tetraeder P. sol. P. sol. Nun ist aber ursprünglich dem Plato nicht Natron Würfel. Er fasst nun als Würfel, sondern Kochsalz Natron hauptsächlich das Natron nitricum in's Auge. Dieses wird dargestellt aus Kochsalz und Acidum nitricum, und ist daher im Grunde Kochsalz + Acid. nitricum. Da nun das Kochsalz als Körper aufgefasst wird, so ist auch das Acid. nitricum vom Körperstandpunct anfzufassen. Und da sagt denn Plato: Acidum nitricum fumans ist Wasser, als rauals Causticum = Feuer, als Fluidum= Tetraeder, Luft. Da nun Feuer chende Flüssigkeit Oktaeder, so ist Acid. niWasser Ikosaeder, Luft Also hat tricum Tetraeder + Ikosaeder + Oktaeder. man im Natron nitricum die 4 Körper, welche in kleiner Form gedacht werden. Nun gehen diese 4 Körper einen

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138

Kampf ein, aus welchem der Würfel siegreich hervorgeht, und so ist denn das Natron nitricum, und damit Natron generell, eir Würfel.

=

Es

UrDas Acid. sulphur. ist ursprünglich ebensowenig ein Ikosaeder, wie das Natron ursprünglich ein Würfel ist. sprünglich ist nur ein Theil des Acid. sulphur. ein Ikosaeder. Da nun Ikosaeder Wasser, so repräsentirt diese WasserNatur des Acid. sulphur. ursprünglich das Ikosaeder. Nun hat aber das Acid. sulphur. fumans nicht nur die WasserNatur, sondern als Causticum auch eine Feuer-Natur, und als rauchende Flüssigkeit auch eine Luft - Natur. handelt sich also im Acid. sulphur. um Ikosaeder + Tetraeder + Oktaeder. Diese gehen nun wieder einen Kampf ein, in dem das Ikosaeder obsiegt, denn sonst könnte Acid. es doch sein soll. sulphur. nicht sein: Ikosaeder, was Dass Plato hierbei sagt, auf das Feuer komme beim Acid. sulphur. ein Eintheil, und auf die Luft ein Zweitheil, damit deutet er an, dass das Feuer im Acid. sulphur. erst durch die Calculation herangezogen wird, wogegen die Luft, der Rauch, effectiv da ist, die Luft also dem Feuer überlegen ist.

=

Im Liquor hepatis ist ursprünglich nur der Salmiak das Oktaeder. Da nun Liquor hepatis dargestellt wird durch Destillation von Schwefel, Salmiak, Kalk, so haben wir ursprünglich im Liquor hepatis: Oktaeder + Schwefel + Kalk. Diese beiden letzteren werden nun auch vom Körperstandpunct aufgefasst, und da ist eo ipso Schwefel Feuer und dies: Tetraeder. Kalk wird als ungelöschter Kalk aufgefasst, der sich beim Löschen erhitzt und erhält So haben wir denn Liquor so ebenfalls eine Feuer-Natur. hepatis Oktaeder + Tetraeder +Tetraeder. Es entsteht nun wieder zwischen den Körpern ein Kampf, in dem das Oktaeder obsiegt, denn sonst könnte Liquor heOktaeder. patis nicht sein:

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Der Pulvis solaris (ruber) wird in den Quecksilbertheil und in den Antimontheil zerlegt. Beim Antimontheil wird die Lösung des Schlippeschen Salzes in's Auge gefasst, die auf Zugiessen von Schwefelsäure oben Luft (Hydrothiongas) und unten ein Präcipitat (Sulphur aurat.) ergiebt. Die Lösung des Schlippeschen Salzes wird als Wasser und Erde gefasst, das sich entwickelnde Hydrothiongas als Luft, das Präcipitat als Feuer.. Dies Präcipitat ist also das Tetraeder, Dies Tetraeder kämpft mit dem Wasser, der Erde, der Luft, das ist mit dem Ikosaeder, dem Würfel, dem Oktaeder und siegt im Kampfe ob.

Ganz analog ist die Lösung des Quecksilbers in Salpe Beim Erhitzen entweichen tersäure: Wasser und Erde. die bekannten rothen Dämpfe, das ist Luft, und es entsteht ein Präcipitat, das ist das Feuer, das Hydrarg. oxyd. rubrum, und dies repräsentirt das Tetraeder. Dieses Tetraeder kämpft mit dem Wasser, der Erde, der Luft, das ist mit dem Ikosaeder, dem Würfel, dem Oktaeder, und siegt im Kampfe ob.

Sulphur aurat.,-Tetraeder und Hydrargyr. oxyd. rubr.Tetraeder treten nun zu einem Tetraeder zusammen und bilden so das Tetraeder: Pulvis solaris.

cana,

So ist der Kampf der Bestandtheile der einzelnen Arder Theile, aus denen die einzelnen Arcana dargestellt werden, wenn es sich um 4 Arcana handelt. Handelt es sich aber um das Ein- Arcanum, welches analog dem Pulvis solaris, dann tritt das PulEin-Element: Feuer vis solaris - Tetraeder in den Kampf mit Natron - Würfel, Acid. sulphur.-Ikosaeder, Liquor hepatis-Oktaeder und geht siegreich aus dem Kampf hervor. Das Tetraeder wirft sich zum Herrscher über die anderen Körper auf, wie sich das Feuer zum Herrscher über die anderen Elemente, der Pulvis solaris zum Herrscher über die anderen Arcana aufwirft. Stellt man sich auf den Standpunct des ZweiArcanum, des Zwei-Elementes, so hat man auch nur zwei Körper, das Tetraeder und das Oktaeder, von welchen dann jedes je einen Körper zu sich hinüberzieht. Und auf der anderen Seite, hält man sich nicht an die 4, son dern an die 7 Arcana, so extendirt sich der Natron nitric. Würfel auch auf das Natron carbon., das Acid. sulphur.Ikosaeder auch auf das Eisen, das Pulvis solaris ruberTetraeder auch auf den Pulvis solaris niger.

P. 57. gegen Ende: κινήσεως οὖν τάσεώς τε πέρι (ξυςάσεως statt ςάσεως, wie die alten Ausgaben haben, ist durchaus falsch) z. v. λ.

Hier steuert Plato darauf los, dass 2 Arcana flüssig und

2 fest sind, und dass in specie auf jeder Seite des arcanologischen Schemas ein flüssiges und ein festes Arcanum steht. Nämlich beim umgekehrten Schema haben wir: P. solaris fest Acid. sulphur. flüssig) Links Rechts Liqu. hep. flussig Natron fest Nehmen wir nun die Gruppe links, so haben wir ebensowohl beim Pulvis solaris als beim Liquor hepatis für sich die sous, status, das Stillstehen, vertreten. Bringt man sie aber beide zusammen, so tritt die zívnois, motus, die Bewegung, ein. Denn Pulvis solaris tendirt nach unten, präcipitirt aus dem Liquor hepatis, und das geht nicht ohne Bewegung. Hat sich nun der ganze Pulvis solaris aus dem Gemenge von Pulvis solaris und Liquor hepatis niedergeschlagen, so vertritt wieder der Pulvis salaris sowohl als der Liquor hepatis die çdos. Wenn man nun Liquor hepatis und Pulvis solaris zusammenmengt und so die zívnous einleitet, so macht man mit anderen Worten das Wasserverwandlungs - Experiment. Als solches will aber Plato den Process nicht aufgefasst wissen, denn sonst müsste ja, wenn es von der zivyois zur çάois gekommen wäre, der Pulvis solaris als Festes unten, und der Liquor hepatis als Flüssiges oben stehen, wo doch umgekehrt im Platonischen Schema der Pulvis solaris oben, und der Liquor hepatis unten steht. Darüber macht sich Plato nun weiter keinen Scrupel, weil er sich im Ganzen überhaupt keinen Scrupel daraus macht, dem WasserverwandlungsExperiment aus dem Wege zu gehen, indem er ja nicht, wie die Jüdische Alchemie, die Welt auf Grund des Wasserverwandlungs-Experimentes entstehen lässt, sondern auf Grund des Zusammentrittes der 4 Elemente. Auf Grund dessen nun, dass er dem Wasserverwandlungs-Experiment aus dem Wege geht, reilt er an die κίνησις uud φάσις die duaдóns, aequaebilitas, die Ebenheit, und die avwpahorns, inaequabilitas, die Unebenheit. Mit diesen Ausdrücken geht er den Ausdrücken „Präcipitat“ und über dem Präcipitate stehendes Wasser" aus dem Wege, die er nicht gebrauchen kann, wenn er das Wasserverwandlungs - Experiment und dessen Consequenzen nicht anerkennen will. Wenn das Wasserverwandlungs-Experiment beendet ist, so sagt Plato nicht, ich habe unten Präcipitat und oben Wasser, sondern er sagt, ich habe dann die dualóns, das ist, Liquor hepatis und Pulvis solaris (Wasser und Erde) gränzen sich scharf gegen einander ab. Ob nun bei dieser Abgränzung Wasser oder Erde oben oder unten steht, bleibt sich gleich, die ouaλórns als solche tangirt das nicht weiter. So lange aber das Wasserverwandlungs - Experiment vor sich geht, ist die drwμalóns da; Wasser und Erde (Liquor hepatis und Pulvis solaris) gränzen sich nicht gegen einander ab. Also Plato hat an Stelle des Wasserverwandlungs-Experimentes die κίνησις und die σάσις. Und wo man an das Wasserverwandlungs-Experiment anlehnend sagt, zuerst hat man ein Durcheinander von Wasser und Erde, ist das Experiment aber vollendet, so hat man unten die Erde als Präcipitat, und über dies Präcipitat hat sich das Wasser gestellt da sagt Plato an die κίνησις und φάσις anlehnend, zuerst hat man die ανωμαλότης, welche der κίνησις entspricht. Ist es aber von der κίνησις zur φάσις gekommen, so ist es von der dvwualóins zur óμalóins gekommen.

-

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In der Gruppe links macht sich die Sache betreffs des Acid. sulphur. und des Natron ganz analog. Hier brauchte Plato am Ende nicht dem Wasserverwandlungs-Experiment aus dem Wege zu gehen, denn er hat im Schema das flüssige Acid. sulphur. oben und das feste Natron unten. Indessen kann er dieser zweiten Gruppe zu Liebe keinen einseitigen Exemtions-Standpunct einnehmen, und so bleibt denn auch hier das für die erste Gruppe Geltende.

An die κίνησις und ςάσις reiht Plato nun einmal wieder die Umkehrung des Schemas, welches im Kreise steht. Beim Umdrehen des Schemas hat eine Bewegung statt, und ist das Schema umgekehrt, so ist es aus dem Zustande der Bewegung in den Zustand des Stillstehens getreten. Jede Gruppe verlässt ihre Stelle. Indem sie dieselbe aber verlässt, entsteht kein leerer Raum, sondern wo die RechtsGruppe stand, tritt die Links-Gruppe, und wo die LinksGruppe stand, tritt die Rechts-Gruppe. Das ist nun natürlich zívnois und sάois in ganz anderer Beziehung. Es handelt sich blos um einen alchemistischen Sprung, wie wir derartigen Sprüngen im Timaeus mehr begegnen.

Mitte P. 58: μετὰ δὴ ταῦτα δεῖ νοεῖν κ. τ. 2. Hier handelt es sich um die Darstellung des Pulvis 80laris (ruber). Die 3 Feuerarten, die Plato aufführt, sind erstens 410, Flamme, das ist der eigentliche Schwefel, der bei der Darstellung des Sulphur aurat. angewandt wird. Dann kommt das, was nicht brennt, aber vois Ŏuua o 45 пαQÉZEL, das ist, glänzend ist, das ist das Quecksilber. Da Gott spricht, Es werde Licht, dieses Licht aber als Feuer gefasst wird, so liegt es nahe, das Leuchtende, Glänzende, und das ist eben Quecksilber, Feuer za nennen. Die dritte Feuerart ist das, was, wenn das Feuer verloschen ist, in dem Durchglühten zurückbleibt, das ist das Feuer, welches erhalten wird, wenn der Process der Darstellung des Pulvis solaris absolvirt ist, nämlich Pulvis solaris ruber. An die 3 Feuerarten knüpft Plato 2 Luftarten, eine helle und eine dunkele, die erstere ist der rothe Dampf, der bei der Darstellung des Hydrarg. oxyd. rubr. entsteht, die zweite das Hydrothiongas, welches sich bei der Darstellung des Sulphur aurat. entwickelt. Und endlich an die Luftarten knüpft er 2 Wasserarten: dwg dyodr und dwg xvior, das eine ist die Lösung des Schlippeschen Salzes, das andere die salpetersaure QuecksilberLösung. Aus diesen beiden Lösungen nun entwickelt sich das Präcipitat, das ist die Summe von Sulphur aurat. und Hydrarg. oxyd. rubr. unter Entwickelung von Luft derartig, dass die Luft das Präcipitat niedertreibt.

Diese Darstellung des Pulvis solaris wird der vorangegangenen zivηois und sάois deswegen angereiht, damit die oualóns dem Präcipitat beim WasserverwandlungsExperiment desto prägnanter entgegengestellt wird. Seht ihr, will Plato sagen, da habt ihr die Schlippesche Lösung, da habt ihr die salpetersaure Quecksilber-Lösung. Auch bei ihnen entsteht ein Präcipitat. Fällt es euch hier ein, das Präcipitat auf Grund des Wasserverwandlungs-Experiments eintreten zu lassen? Mit Nichten, Die Sache liegt vielmehr so, dass die Luft, die oben entsteht, der rothe Dampf, das Hydrothiongas, das Präcipitat, herabtreibt. Da habt ihr denn ein Präcipitat ohne Wasserverwandlungs-Experiment. Nun also, warum wollt ihr euch denn auf das Präcipitat beim Wasserverwandlungs - Experiment so sehr steifen, warum wollt ihr euch denu so sehr darauf steifen, dass wo zivŋois und çάoiç ist, dass da auf der einen Seite das obenstehende Wasser, und auf der anderen Seite das untenstehende Präcipitat in den Vordergrund tritt? Ja, wenn Präcipitat ein Begriff wäre, der sich exclusiv an das Wasserverwandlungs - Experiment knüpfte, dann wollte ich euch recht geben. Indessen, wie ich beim Pulvis solaris zeige, ist Präcipitat ein vielseitiger Begriff, Präcipitat ist ein so vielseitiger Begriff, dass irgend ein Einzelfall, in dem es sich um ein Präcipitat handelt, gar nicht in die Wagschale fällt. Warum soll ich also beim Wasserverwandlungs - Experiment, oder anders gesprochen, bei der xivnois und 5015 so ein grosses Gewicht darauf legen, dass von den beiden sich am Ende des Experimentes abgränzenden Theilen, der eine Theil oben und der andere unten steht oder ein Präcipitat bildet ?

Uebrigens ist dafür, dass Plato hier die Darstellung des Pulv. solaris ruber bringt, nicht das der einzige Grund, dass er das Präcipitat, die Präcipitate desselben dem Präcipitat beim Wasserverwandlurgs - Experiment gegen überstellen will. Ein anderer Grund, und dazu ein solcher, der wohl noch mehr im Vordergrund steht, ist der, dass Plato gezwungen ist, dem arcanologischen Experi mente aus dem Wege zu gehen. Denn wie sollte er das arcanologische Experiment aufrecht erhalten können, wo er dem Wasserverwandlungs-Experimente aus dem Wege geht? Um ihm nun aber aus dem Wege zu gehen, bringt er die Darstellung des Pulv. solaris. Die nähere Calculation, die er dabei in's Auge fasst, ist ff. Ausser der Elementen - Vier nimmt er eine Elementen - Eins und eine Elementen-Zwei an. Analog nimmt er ausser der Arcanen-Vier eine Arcanen-Eins und eine Arcanen-Zwei an. Das Substrat der Arcanen - Eins ist der P. solaris, denn dieser ist das Feuer - Arcanum, und das Ein - Element ist das Feuer. Dass man nun aber ein Ein- Arcanum auf stellt, heisst mit anderen Worten, wenn ich dies eine Arcanum haben, so habe ich alle Arcana. Im Pulv. solaris hat Plato also alle Arcana. Es kommt nun das arcanologische Experiment darauf hinaus, die Arcana dar

zustellen. Da Plato nun vom Eingesichtspunct den Pulv. solaris statt der Arcana überhaupt hat, so kommt sein arcanologisches Experiment darauf hinaus, den Pulv. solaris darzustellen. Er hat also statt des arcanologischen Experimentes in genere das Pulv. - solaris - Experiment in specie, oder mit anderen Worten, indem er die Darstellung des Pulv. solaris (ruber) bringt, geht er damit dem arcanologischen Experiment aus dem Wege. Auf die Weise ist denn vorhin durch das Abhandeln der zivois zai ordois gesagt, das Wasserverwandlungs - Experiment geht mich nichts an, und hier ist durch das Abhandeln der Darstellung des Pulv. solaris ruber gesagt, das arcanologische Experiment geht mich nichts an.

Gegen Anfang P. 59: τούτων δὴ πάντων, ὅσα χυτὰ κ. τ. λ. Hier werden die Arcana zu Metallen. Plato will aber die Metalle nicht als fest aufgefasst wissen, sondern als flüssig, daher nennt er sie: üðarα qvid, aquae fusae, gegossene Wässer; das soll heissen geschmolzene Wässer, denn zurdy ist eben auch: geschmolzen. Der Ausdruck dwg zurov ist jedenfalls tautologisch. Das Metall ist ursprünglich fest, wenigstens denn die Metalle, von denen hier die Rede ist. Nun schmilzt man die Metalle und sie werden zu: owμarα xvrd und als solche constituiren sie üðara. Plato gebraucht aber seinen Ausdruck &ðava Xvid deshalb, um es ausser allen Zweifel zu stellen, dass er die Metalle als dara, das ist vom Standpunct des Flüssigen aufgefasst haben will.

Die Auffassung der Arcana als Metalle hängt ursprünglich damit zusammen, dass die Arcana aus Mineralien und Metallen dargestellt werden. Hierbei wird denn der Ausdruck Metall zum Collectiv - Ausdruck für Mineral und Metall. Und so werden denn die Arcana in so fern zu Metallen, als sie aus Metallen dargestellt werden. In der späteren Alchemie tritt die Auffassung der Arcana als Metalle sehr in den Vordergrund.

Plato halt sich bei der Distribuirung der Arcana auf die Metalle zuerst an das eigentliche (nicht umgekehrte) Schema:

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und bringt also zuerst Erde, das ist Natron, dann Wasser, das ist Acid. sulphur.

Natron bezeichnet er als Gold, xovoós. Das geschieht deswegen, weil Gold an der Spitze der Metalle steht, indem es das edelste Metall ist. Analog steht Natron beim eigentlichen (nicht umgekehrten) Schema an der Spitze der Arcana.

Acid. sulphuricum bezeichnet er als Eisen, ddauas, Stahl. Das geschieht deswegen, weil das distendirte Acid. sulphur. = Acid. sulphur. + Eisen.

So weit gekommen biegt Plato alsdann vom eigentlichen Schema ab, und kehrt dasselbe um, so dass er jetzt das Schema hat:

Feuer

Wasser Erde

Luft Das thut er deshalb, weil er sich von vorn herein auf den Standpunet der Sara Xvid, der Wasser-Natur der Arcana gestellt hat. Wasser aber fliesst von einer Stelle zur anderen, und so lässt er denn auch das Schema gleichsam erst dahin, und dann dorthin fliessen. Dem so umgekehrten Schema zu Liebe folgt denn jetzt nicht zuerst Luft und dann Feuer, wie es dann statt hätte, wenn nicht umgekehrt worden wäre, sondern es kommt zuerst Feuer und dann Luft an die Reihe.

P. solaris (Feuer) bezeichnet er als Kupfer, Zalzós. Das geschieht deswegen, weil bei der Umkehrung des Schemas P. solaris an die Spitze der Arcana tritt. Wie vorhin also Natron auf Grund des an der Spitze Stehens Gold war, so wird jetzt aus demselben Grunde P. solaris Gold. Da aber die Stelle des Goldes bereits durch das Natron besetzt ist, so kann hinterdrein der P. solaris nicht ebenfalls zu Gold werden, und er wird daher, indem ein vermittelnder Ausweg eingeschlagen wird, zu unächtem Golde, das ist zu Kupfer.

Liquor hepatis bezeichnet er als tòs, das kann Rost oder Grünspan heissen. Im Sinne hat er dabei das, worauf er auch hinweist, dass, wenn der Liquor hepatis zu viel Schwefel aufgenommen, dieser sich nach kurzer Zeit bei der Verdünnung des Präparates mit Wasser ausscheidet und oben auf dem Wasser schwimmt. Hat das

statt, so ist die verdünnte Liquor hepatis - Medicin verdorben. Plato fasst nun beim Liquor hepatis nicht den Liquor hepatis, sondern den verdorbenen Liquor hepatis in's Auge. Und so fasst er bei der Metall - Uebertragung nicht ein Metall, sondern ein verdorbenes Metall in's Auge. los ist aber als Rost verdorbenes Eisen und als Grünspan verdorbenes Kupfer.

P. 59. gegen Ende: 10 лvoi μεμiyμérov v Swo x. t. ).. Hier werden die Arcana als Hydro-Meteore im weiteren Sinne, das ist als Hagel, Eis, Schnee, Reif aufgefasst. Der Eingesichtspunct für alle ist das Wasser, welches dem Einflusse der Kälte unterliegt. Dieser Eingesichtspunct des Wassers führt nun wieder darauf, dass, wie vorhin, das Schema erst dahin und dann dorthin fliesst. Der Abwechslung zu Liebe wird aber hier, im Gegensatz zu vorhin, erst das umgekehrte Schema genommen und dann das zurecht gekehrte. Und um die Abwechslung noch prägnanter zu machen, wird beim umgekehrten Schema mit der Gruppe rechts angefangen.

Würde wie vorhin verfahren, so hätten wir folgendes: Zuerst richtig stehendes Schema, also zuerst Erde und Wasser.

Dann umgekehrtes Schema: dem Absolvirten schliessen sich Feuer und Luft an.

Jetzt wird aber nicht wie vorhin verfahren, sondern es wird mit dem umgekehrten Schema angefangen. Das müsste also ergeben: Zuerst Feuer und dann Luft. So liegt die Sache aber nicht. Vom umgekehrten Schema wird zuerst die Gruppe rechts genommen. Und so eröffnet denn den Reigen: Wasser, Erde.

Nun wird das Schema zurecht gekehrt, und dem Absolvirten schliesst sich an: Luft, Feuer.

Hierdurch erhalten die Arcana folgende Reihenfolge: 1) Acid. sulphur., 2) Natron, 3) Liquor hepatis, 4) Pulvis solaris.

Der hydrometeorologischen Auffassung der Arcana liegt das zu Grunde, dass Natron nitricum, Natron carbonicum, oder auch das Kochsalz mit dem Bergkrystall parallelisirt werden. Krystall aber fassten die Alten als petrificirtes Eis auf. Damit ist denn Natron Eis, und diesem Eis schmiegen sich dann Hagel, Schnee, Reif an.

Nun sagt Plato in Bezug auf die Distribuirung der Einzelnen ff.

Das, was ist nèg ys, über der Erde, das ist Hagel, χάλαζα. Nämlich es handelt sich in Bezug auf das Schema um die Rechts-Gruppe des umgekehrten Schemas, welche ist:

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Hier steht Luft= Liquor hepatis Schnee über dem festen und damit als Erde rangirenden P. solaris. Der P. solaris rangirt als Erde, und nicht als Feuer, weil das Feuer den kalten Hydrometeoren gegenüber einen negativen Standpunct einnimmt.

Endlich das, was ist ni yns, an der Erde, das ist Reif, naxvn. Die Erde wird als der feste P. solaris genommen, und an ihn knüpft sich der Reif, der aus Thau wird, welcher dem Einflusse der Kälte unterliegt.

Es würden sich also Arcana und Meteorologica derartig entsprechen, dass auf Acid. sulphur.: Hagel, auf Natron: Eis, auf Liquor hepatis: Schnee, auf P. solaris: Reif kommt.

Ende P. 59: τὰ δὲ δὴ πλεῖσα ὑδάτων εἴδη κ. τ. λ. Hier werden die Arcana als Pflanzensäfte aufgefasst, als xvuoi. Hierbei wird wieder der Standpunct des Flüssigen inne gehalten, die Pflanzensäfte als Flüssigkeiten aufgefasst. Daher fliesst wieder das Schema hierhin und dorthin und zwar derartig, dass das eigentliche Schema aufgestellt wird:

Luft

Feuer

Erde Wasser hierbei aber Luft zu Wasser und Erde zu Feuer fliesst, also die Elemente, resp. Arcana sich kreuzweis gegeneinander stellen. Ginge nun die Sache einfach vor sich, so würden sich erstens: Erde und Feuer und zweitens : Luft und Wasser zusammen stellen. Um aber das Fliessen noch prägnanter zu machen, wird beim Kreuzen von unten angefangen, und zuerst aufgestellt: Wasser und Luft, zum zweiten: Feuer und Erde.

Vom Standpunct der Pflanzersäfte werden also die Arcana distribuirt: 1) Acid. sulphur., 2) Liquor hepatis, 3) P. solaris, 4) Natron.

Acidum sulphuricum wird aufgefasst als Wein, oivos. Dieser Wein ist weniger Wein, als vielmehr Traubensaft, und als Traubensaft solcher Traubensaft, der in sauere Gährung übergegangen, das ist also Essig. Die Relation von Acid. sulphur. zu Essig liegt aber sehr nahe. Die Auffassung des Acid. sulphur. als Essig ist auch die Basis zu der Parallelisirung der Arcana überhaupt mit Pflanzensäften. Was für die Auffassung der Arcana als Hydrometeore Natron Eis ist, das für die Auffassung der Arcana als Pflanzensäfte Acid. sulphur. Essig. Es ist eben der Ausgangspunct für die Auffassung der übrigen Arcana.

Liquor hepatis wird aufgefasst entweder als nítra, das ist Pech oder Theer, oder als zizi, das ist Oel, welches von zízı, einem Baume, der auch andere Namen führt, z. B. Croton, Sesamum silvestre, herrührt; xixi steht statt κίκινον ἔλαιον, oder als latov, Oel, gewöhnliches Oel. Es handelt sich bei πίττα, κίκι, ἔλαιον um leicht brennende Pflanzensäfte. Nun denkt Plato, ein leicht brennender Pflanzensaft ist Wasser + Etwas, was leicht brennt. Liquor hepatis aber auch Wasser + Etwas, was leicht leicht brennt (Schwefel), und so kommt denn die Parallele von Liquor hepatis und den hier aufgeführten Pflanzensäften heraus. Uebrigens haben wir auch das, dass wenn man Liquor hepatis in Wasser giesst, dass dann eine kleine, ölartige Trübung entsteht, die erst successiv, namentlich beim Schütteln, fortgeht. Das ist denn die Parallele für Liquor hepatis und Oel, der sich dann in zweiter Reihe die Parallele mit ölartigen, brennbaren Substanzen, wie κίκι, πίττα anreibt.

Pulvis solaris wird aufgefasst als Honig, ul. Das hängt damit zusammen, dass man beim Dispensiren von P. solaris die betreffenden Ingredientien mit Zucker zusaminenreibt. Die Alten aber machten Zucker aus Honig.

Plato nimmt Honig als Pflanzensaft und nicht als Thiersaft, weil die Bienen den Honig aus den Blumen saugen.

Natron wird aufgefasst als onds, das ist ein weisser Pflanzensaft. Die Relation eines solchen Saftes zu Natron ist darauf basirt, dass beide weiss sind. Ob Plato nos im Allgemeinen als weissen Pflanzensaft auffasst, oder im Besonderen als den weissen Saft einer speciellen Pflanze das wollen wir dahingestellt sein lassen. Gegen Mitte P. 60: γῆς δὲ εἴδη κ. τ. λ.

Hier werden die Arcana als Erdarten, oder Steine, oder Minerale aufgefasst, für welchen Standpunct Plato sich mehrerer Ausdrücke bedient, wie yň, néτqa, lidos. Das ist der Gegen-Standpunct zum Metallstandpunct. Dort wurden Minerale und Metalle collectiv Metalle genannt, hier Minerale. Ganz wie dort das Metall, so wird hier das Mineral als flüssig aufgefasst. Plato fasst nicht die yn als yn in's Auge, sondern als zuty. Deshalb schickt er auch als Einleitung voran, welchen Einfluss das Wasser (und die Luft) bei der Entstehung der Steine hat. Der Flüssigkeits-Standpunct wird deswegen herangezogen, um wieder das Schema fliessen zu lassen, d. i. um die Arcana in einer Reihenfolge zu bringen, welche weder dem umgekehrten, noch zurecht gekehrten Schema entspricht, womit denn eine neue Abwechslung in die Sache kommt. Das Fliessen hat hier so statt, dass das umgekehrte Schema

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Die Mineral-Auffassung der Arcana benutzt Plato zugleich dazu, um die Stoffe in den Vordergrund zu schieben, welche seiner Auffassung gemäss bei der Darstellung der Arcana im Vordergrund stehen. So fasst er denn auf:

Das Natron als Kochsalz. Denn Kochsalz steht bei der Darstellung des Natron nitricum im Vordergrund.

Den Liquor hepatis als Salmiak. Vom Körperstandpund aus erhält der Liquor hepatis das Oktaeder. Das Oktaeder bezieht sich aber auf den Salmiak, und daraus mach: Plato den Abzug, dass bei der Darstellung des Liquor hepatis der Salmiak im Vordergrund stehe. Bei dieser Gelegenheit nennt Plato den Salmiak: vítoor, oder wie Andere schreiben: λίτρον. Dies νίτρον ist also nicht das, was wir Nitrum nennen, sondern eben Salmiak.

Mit dem Kochsalz-Natron und Salmiak-Liquor hepatis ist also in Bezug auf die Mineral-Natur der Arcana der Stoff gegeben, aus welchem diese Arcana Natron und Liquor hepatis dargestellt werden. Dem entsprechend

wird

beim Acid. sulphur. der Stein-Stoff herangezogen, aus welchem dies Arcanum dargestellt wird, das ist Eisen, Schwefeleisen, Vitriol. Und so wird denn aufgefassst: Acid, sulphuricum als Eisen.

Den Pulv. solaris parallelisirt Plato endlich mit zégaues. das ist eigentlich Thon, hier aber als rother Stein, rother Ziegelstein, rother Dachziegel genommen. Bei dieser Parallele dürfen wir uns aber nicht exclusiv daran halten, dass Pulv. solaris roth ist wie ein Ziegel, sondern es muss neben der Stein-Natur auch die Darstellung in's Auge ge fasst werden. Und da ist denn, wie beim Natron-Kochsalz ursprünglich nicht das ganze Arcanum, sondern nur ein Darstellungs-Theil desselben = Salz, wie beim Liquor hepatis-Salmiak ursprünglich nicht das ganze Arcanum, sondern nur ein Darstellungs-Theil desselben = Salmiak, wie beim Acid. sulphur.-Vitriol ursprünglich nicht das ganze Arcanum, sondern nur ein Darstellungs-Theil desselben Eisen, so ist denn auch hier ursprünglich nicht der ganze P. solaris = xéqaμos, sondern nur ein Darstellungs-Theil desselben, nämlich das Sulphur auratum. Plato nimmt also in Bezug auf die Stein-Natur des Puls. solaris an, das Sulphur aurat. sei ein Darstellungs-Theil des Pulv. solaris.

Gegen Ende P. 60: τὰ δὲ κοινὰ ἐξ ἀμφοῖν κ. τ. λ. Plato benutzt die Auffassung der Arcana als Metalle, als Hydrometeore, als Pflanzensäfte, als Minerale, um die Arcana fliessen zu lassen, das ist, ihre Reihenfolge anders zu geben, als sie sich an das eigentliche und umgekehrte Schema knüpft. Nun nimmt er von diesem fliessenden Wasser derartig Abschied, dass er es ganz verfliessen lässt, oder wenn man will, auch überfliessen" lässt. Es fliesst nämlich derartig, dass die Art dieses Fliessens, der Weg, den das Wasser beim Fliessen nimmt, nicht mehr hervortritt, Nachdem Plato diesem Fliessen zu Liebe über die Auflösungskraft des Feuers einleitende Worte vorangeschickt, fasst er vom genannten Standpunct die Arcana einestheils als Glasflüsse, anderentheils als Cerate und Salben auf. Näher distribuirt werden hierbei die einzelnen Arcana nicht, also es wird nicht die Aufstellung gemacht, dieses Arcanum repräsentirt diesen Glasfluss, dieses Cerat, diese Salbe, jenes repräsentirt jenen Glasfluss, jenes Cerat, jene Salbe. Natürlich, das ist ja eben der Standpunct des Verfliessens oder Ueberfliessens, dass bei der Parallelisirung der Arcana mit anderen Stoffen blos ein Allgemeingesichtspunct aufgestellt wird, die nähere Unterbringung der einzelnen Arcana unter den Allgemeingesichtspunct aber unterbleibt.

Gegen Mitte P. 61: (καὶ) τὰ μὲν δὴ χρήματα κοινω νίαις κ. τ. λ.

Hier kommen die Elementar-Qualitäten an die Reihe. Dass dieselben gerade hier an die Reihe kommen, hat ei nen doppelten Grund. Der erste Grund ist der, dass das Schema durch das Verfliessen oder Ueberfliessen von vorhin undeutlich geworden ist. Es ist also in seine Integrität wieder einzusetzen. Dazu werden die ElementarQualitäten herangezogen. Indem sich an die ElementarQualitäten die Elemente knüpfen, präsentirt uns hier Plato die Elemente, und sagt mit anderen Worten, das vorhin undeutlich gewordene habt ihr hier deutlich wieder. Der zweite Grund ist der, dass Plato sich anschickt, die Arcana aufzufassen vom Standpunct des Eindruckes, welchen sie

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