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varn über mer und iedoch wesen hie ?'
Siu sprach wie ich wolde gebâren um sie.

ê was mir wê: dô geschach mir nie sô leide.
Nu min herzevrowe, nun trûre niht sêre:
daz wil ich iemer mê zeim liebe haben.
Wir suln varn dur des rîchen gotes êre
gerne ze helfe dem heiligen grabe.

Swer daz bestrûchet, der mac wol besnaben; 30 dâne mac niemen gevallen ze sêre,

daz meine ich, sô die sêle werden gevage,

sô sie mit schalle ze himele kêren.

Ich vant si âne huote

die vil minneclîchen eine stân.

35 Sâ dô sprach diu guote

'waz welt ir sô eine her gegân?'

'Frouwe, ez ist alsô geschehen.'

'saget war umbe sît ir her? des sult ir mir verjehen.' 'Minen senden kumber

40 klage ich iu, vil liebe frouwe mîn.'

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'Wê, waz saget ir tumber?

ir mugt iuwer klage wol lâzen sîn.'

'Frouwe, in mag ir niht enbern.'

'so wil ich in tûsent jâren niemer iuch gewern.'

'Neinâ, küniginne!

daz mîn dienest sô iht sî verlorn!'

'Ir sît âne sinne

daz ir bringet mich in selhen zorn.'

'Frouwe, iur haz tuot mir den tôt.'

50 wer hât iuch, vil lieber man, betwungen ûf die nôt?' 'Daz hât iuwer schoene

die ir hât, vil minneclîchez wîp.'

'Iuwer süezen done

wolden krenken mînen stæten lîp.'

55 Frouwe, niene welle got.'

'werte ich iuch, des hetet ir êre und wære mîn der spot.'

'Lât mich noch geniezen

daz ich iu von herzen ie was holt.'

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'Iuch mac wol verdriezen

daz ir iuwer wortel gegen mir bolt.'

'Dunket iuch mîn rede niht guot?'

'jâ hât siu beswæret dicke mînen stæten muot.'

'Ich bin ouch vil stæte,

ob ir ruochet mir der wârheit jehen.'

65 'Volget mîner ræte,

lât die bete diu niemer mac geschehen.'

'Sol ich also sîn gewert?'

'got der wer iuch anderswâ des ir an mich dâ gert.'

'Sol mich dan mîn singen

70 und mîn dienest gegen iu niht vervân?'

'Iu sol wol gelingen:

âne lôn sô sult ir niht bestân.'

"Wie meint ir daz, frouwe guot?'

'daz ir deste werder sît und dâ bî hôchgemuot.'

XII. Hêr Bernger von Horheim.

Nu enbeiz ich doch des trankes nie dâ von Tristran in kumber kan. Noch herzeclîcher minne ich sie dann er Isalden, deist mîn wân. 5 Daz habent diu ougen mîn getân. daz leite mich daz ich dar gie dâ mich diu minne alrêste vie, der ich deheine mâze hân. sô kumberlich gelebte ich nie.

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Eist wunder daz ich niht verzage,

sô lange ich ungetræstet bin.
Als ich ir mînen kumber klage,
daz gât ir leider lützel in.
Daz hât mir mîne vröude hin.

15 doch flîze ich mich des alle tage
deich ir ein stætez herze trage.

nu wîse mich got an den sin
deich noch getuo daz ir behage.

Swer nu deheine vröude hât, 20 der vingerzeige muoz ich sîn.

Swes herze in ungebiten stât,
die selben vorhte die sint mîn,

Daz sie mir tuon ir nîden schîn.

doch singe ich, swiez dar umbe ergât, 25 und klage daz sie mich trûren lât. herze, die schulde wâren dîn:

du gæbe mir an sie den rât.

Mir ist alle zît. als ich fliegende var
ob al der werlte und diu mîn alliu sî.

30 Swar ich gedenke, vil wol sprung ich dar. swie verre ez ist, wil ich, sost mirz nâhe bî. Starc unde snel, beidiu rîch unde frî

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ist mir der muot: dur daz loufe ich sô balde,
mirn mac entrinnen kein tier in dem walde.
daz ist gar gelogen: ich bin swære als ein blî.
Ich mac von vröuden toben âne strît:

mir ist von minne sô liebe geschehen. Swâ wær ein walt beidiu lanc unde wît, mit schoenen boumen, den wolte ich erspehen: 40 Dâ möhte man mich doch springende sehen.

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mîn reht ist daz ich mich an vröuden twinge. wes liug ich gouch? ich enweiz waz ich singe. mir wart nie wirs, wil ich der wârheite jehen.

Ich mache den merkæren truobenden muot. ich hân verdienet ir nît und ir haz,

Sît daz mîn vrowe ist so rîche unde guot.

ê was mir wê: nust mir sanfte unde baz,

Ein herzeleit des ich niene vergaz,

daz hân ich verlâzen und ist gar verwunden. 50 mîn vröude hât mich von sorgen enbunden : mir wart nie baz, unde liuge ich in daz.

55

Mir wil gelingen dâ mir nie gelanc,
an minne der süezen, daz wil ich iu sagen.
Die merkære habent vil mangen gedanc:
swenne sie mich nu niht mêr hærent klagen
Kein herzesêr, daz tuot sie mir verjagen.

des lôn ir got daz mîn trûren hât ende.
daz ist gar gelogen und ist dar doch lanc.

XIII. Der von Kolmas.

Mir ist von den kinden

dâ her mîne tage

entflogen mit den winden, deich von herzen klage.
kunde ez gehelfen (nu hilfet ez nieht),

Swaz ich drumbe tête,

5 ditz leben ist unstête,

sô wêr ez geschehen.

als ir hât wol gesehen,

wan ez erleschet der tôt als ein lieht.

Owê daz wir denken sô kleine dar an

unde mit nihte nieman ez erwenden enkan. nun rûcht uns wie lutzel wir drumbe gesorgen. 10 uns ist die bittere galle in dem honege verborgen. Wol in der nu wirbet mit flîze umbe leben dâ wirt im gegeben

dâ nieman enstirbet.
nâch sînem willen daz

Dâ ist ganze wunne

15 ich wêne ieman kunne

niemer zergât.

unde minne âne haz.

volbedenken daz,

wie gar ez allez nâch wunsche dâ stât.

Dâ ist rehte vroude unde vollez gemach,

dâne irret riechende hûs noch daz triefende dach,

dâ kan von jâren nie nieman eralten:

20 dâ sul wir hin, wil ez got, der es alles sol walten. Des biten unser vrouwen zu hilfe an der ger,

daz wirz beschouwen, daz uns des gewer

der vil milte got den ir lip ummevie.

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25 sîn kraft mac langen noch verrer dan dar.

nu schowet daz er an der reinen begie,

Und merkt, alle wunder dês gên dem ein wint:

si ist Kristes mûter von himele und ist doch sîn kint,
und ist maget hêr, daz die reinen volschônet.

30 got hât den himel und die welt mit ir tugenden bekrônet.

Wir sin bilgerîme

in der sunden lîme

daz ich sîn drûz niht

unde zogen vaste hin. bestecket mîn sin,

gebrechen enmac.

Wir varn eine strâze die nieman verbirt. 35 wir suln durch niht lâze, enbereiten den wirt der uns hât geborget dâ her mangen tac. Gelten im: ditz leben smilzt als ein zin,

ez gât an den åbent des libes, der morgen ist hin.
wir suln uns bezîte des besten berâte.

40 begrift uns die naht mit der schulde, sô wirt ez zu spâte.

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XIV. Hêr Heinrich von Môrungen.

Hête ich tuginde niht sô vil von ir virnomin

und ir schône niht sô vil gesên,

Wie wêre sie mir danne alsô zu herzen komin?
ich mûz ummir dem gelîche spên

5 Als der mâne sînen schîn

von des sunnin schîn untphât:

also kumt mir dicke

ir wol lichtin ougin blicke

in mîn herze, dâ sie vor mir gât.

Kumint ir liehtin ougin in daz herze mîn,
sô kumt mir di nôt daz ich mûz klagin.
Solde ab ieman an im selbin schuldic sîn,
sô hêt ich mich selbin selbe irslagin,

Dô ichs in mîn herze nam

unde ich sie vil gerne sach,

noch gernir danne ich solde

und ich des niht mîdin wolde,

in hôhte ir lop, swâ manz vor mir gesprach.
Mîme kinde wil ich erbin dise nôt

20 und di klagindin leit diech hân von ir.
Wênit sie dan ledic sîn, ob ich bin tôt,
ich lâz einin trôst doch hindir mir,
Daz noch schône wirt mîn sun,

daz er wundir ane gê

25 alsô daz er mich reche

und ir herze gar zubreche,

sô sin also rehte schônin sê.

Von der elbe wirt untsên vil manic man:

sô bin ich von grôzir liebe untsên

30 Von der bestin di ie kein man liep gewan.

Bartsch, Deutsche Liederdichter. 2. Auflage.

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