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tenuit. Scripsit et ipse zelo quidem religionis aliqua, sed victus humana laude et praesumens supra vires suas; homo lingua politus, non sensu Scripturarum exercitatus, exposuit pravo ingenio Secundam Danielis visionem, et alia locutus est frivola, quae in catalogo haereticorum necessario exponentur. W. Schmidt, Vigilantius, sein Verhältnis zum hl. Hieronymus und zur Kirchenlehre damaliger Zeit, Münster 1860; G. Nijhoff, Vigilantius, Diss. Groningen 1897.

... Marty

Lehrsätze des Vigilantius. c. 1 Sp. 339 M. qui (scil. Vigilantius) rum neget sepulcra veneranda, damnandas dicat esse vigilias: numquam nisi in Pascha Alleluia cantandum: continentiam haeresim, pudicitiam libidinis seminarium. Ueber seine Angriffe gegen den Gebrauch der Kerzen beim Gottesdienste vgl. c. 7 Sp. 345 M. Ueber seinen Widerspruch gegen die Sammlungen für Jerusalem vgl. c. 13 Sp. 349 M.

Veranlassung der Schrift. c. 3 Sp. 341 M. auctores sunt huius dictatiunculae meae (der Schrift gegen Vigilantius) sancti presbyteri Riparius et Desiderius, qui paroecias suas vicinia istius scribunt esse maculatas, miseruntque libros per fratrem Sisinnium, quos inter crapulam stertens evomuit. Et asserunt repertos esse nonnullos, qui faventes vitiis suis illius blasphemiis acquiescant. c. 17 Sp. 352 M. haec, ut dixi, sanctorum presbyterorum rogatu unius noctis lucubratione dictavi festinante admodum fratre Sisinnio et propter sanctorum refrigeria ad Aegyptum ire properante.

Abfassungszeit. Hieronymus erwähnt contra Vigilantium c. 9 Sp. 347 M. des Briefes, den er an Riparius schrieb, und zwar mit der Beifügung, dass dies vor etwa zwei Jahren geschehen sei. Da der Brief ins Jahr 404 gesetzt wird, fällt unsere Streitschrift ins Jahr 406. Dieses Jahr kann auch in anderer Weise gewonnen werden. Sisinnius, der die Streitschrift nach Gallien überbrachte, ist derselbe Sisinnius, der im Jahre 406 den Zachariacommentar dem Bischof Exuperius von Toulouse brachte; vgl. oben § 982, 3.

Ausg. bei Vallarsi 2 Sp. 387; Migne 23 Sp. 339.

994. Die Dialoge gegen die Luciferianer und Pelagianer. Merkwürdig ist, dass Hieronymus auch den Dialog in seinen dogmatisch-polemischen Schriften anwendete. Es geschah dies zuerst in einer Bestreitung des luciferianischen Schismas.1) Die Einkleidung ist folgende. Ein Luciferianer und ein Orthodoxer waren auf einer Strasse der Ort ist nicht näher bezeichnet aneinander geraten und traktierten sich mit gemeinen Schimpfreden. Der Luciferianer nannte die katholische Kirche ein Hurenhaus, der Orthodoxe hielt seinem Widersacher höhnisch entgegen, ob er denn glaube, dass Christus wegen des sardinischen Bischofs auf die Welt gekommen sei. Die einbrechende Nacht setzte der in ungeeigneter Weise stattfindenden Disputation ein Ziel. Erbittert gingen die Gegner auseinander; jedoch waren sie übereingekommen, am nächsten Morgen in einer abgelegenen Säulenhalle die Unterredung fortzusetzen, dieselbe aber zugleich vom Schnellschreiber nachschreiben zu lassen. Nach dieser Einleitung beginnt der Dialog, der sich um die Frage dreht, wie es mit der Aufnahme der Arianer in die Kirche zu halten sei. Die Luciferianer vertraten insofern eine strengere Richtung, als sie einen Unterschied zwischen den Bischöfen und Laien machten und den Verlust der bischöflichen Würde bei den ehemaligen Arianern ausgesprochen wissen wollten; ja der Diakon Hilarius wollte sogar die von den Arianern gespendete Taufe nicht als gültig erachten.) Hieronymus entscheidet sich für die Praxis der orthodoxen Kirche, welche den reuigen Bischöfen ihre Würden beliess und die von den Arianern gespendete Taufe anerkannte, und lässt das Gespräch mit dem Sieg des Orthodoxen enden. Freilich fügt der Gegner am Schluss hinzu, die Luciferianer liessen sich leichter besiegen als überreden. Der Dialog ist die einzige Streitschrift, in der Hieronymus die persönlichen

1) Eine Analyse bei Grützmacher, Hieronymus p. 202.

2) Vgl. c. 21 Sp. 175 M.

Ausfälle vermeidet und durch einen ruhigen sachlichen Ton sich auszeichnet. Ueber die Zeit, in der derselbe entstanden ist, sind wir nicht ganz sicher unterrichtet; nur das eine wissen wir bestimmt, dass er vor 392, d. h. vor Abfassung des Catalogs, geschrieben ist. Am besten passt der Dialog für den Aufenthalt des Hieronymus in Rom, als er dem Papst Damasus als Ratgeber zur Seite stand.

Gegen Ende seines Lebens hatte Hieronymus noch den Kampf gegen Pelagius und seine Anhänger durchzufechten. Pelagius hatte seine Häresie 412 nach Palaestina getragen, und zwischen ihm und Hieronymus gab es manche Reibereien.') Im Jahre 415 leitete Hieronymus das Vorgefecht mit einem Brief an Ctesiphon 2) ein, wo er den Hauptsatz des Pelagianismus, der Mensch könne, wenn er wolle, ohne Sünde leben, bestritt und auf die Stoa zurückführte. Schon hier kündigt er eine eingehendere Schrift gegen die Pelagianer an.3) Sie liess auch nicht lange auf sich warten; auch für sie wählte er die Form des Dialogs, indem er die Rolle des Katholiken dem Atticus, die des Pelagianers dem Critobulos zuteilte. Es sind drei Bücher,4) die nicht in dem ruhigen Tone abgefasst sind wie der Dialog gegen die Luciferianer. Das Werk des Kirchenlehrers rief grosse Aufregung unter den Gegnern hervor. Die Pelagianer drangen sogar in das Kloster von Bethlehem gewaltsam ein, Hieronymus konnte sich nur durch Flucht vor dem Tode retten.5) Aber auch litterarisch suchte man den Hieronymus niederzuwerfen. Ein Diakon Annianus von Celeda trat für die pelagianische Sache ein;) selbst der grosse antiochenische Theolog Theodorus von Mopsuestia veröffentlichte eine Schrift gegen die, welche behaupten, der Mensch sündige von Natur und nicht aus freiem Willen,7) und verhöhnte den Hieronymus unter dem Spottnamen „Aram“. Andererseits aber erntete Hieronymus grosses Lob für seine Arbeit von Augustin.)

Abfassungszeit der Altercatio Luciferiani et Orthodoxi. Im Catalog steht sie zwischen der Epistel an Heliodor und der Chronik. Der Brief an Heliodor (No. 14) ist im Jahre 373, also während des Aufenthalts in der chalcidischen Wüste geschrieben, die Chronik fällt in den Aufenthalt des Hieronymus zu Constantinopel, also um 380. Die älteren Gelehrten haben nun angenommen, dass der Dialog in der Zeit des zweiten antiochenischen Aufenthalts, also um 379, geschrieben sei. Allein die chronologische Ordnung ist nicht immer in dem Catalog der hieronymianischen Schriften gewahrt. Neuere Gelehrte wollen den Dialog geschrieben wissen, als sich Hieronymus 382-385 in Rom befand; dort hätte er am besten das vereinzelte Auftreten des Hilarius kennen lernen können. Auch würde sich dann leichter erklären, warum Hieronymus in seiner Chronik den Lucifer ohne jede Feindseligkeit anführt (vgl. z. J. Abraham 2371; 2378), einmal sogar belobt; vgl. z. J. 2386 = 369: qui nusquam se Arrianae miscuit pravitati. Krüger, Lucifer von

1) Vgl. Jeremiascomment. Prol. (24, 680 M.) ut nuper indoctus calumniator erupit, qui Commentarios meos in epistulam Pauli ad Ephesios reprehendendos putat.

2) Epist. 133 (22, 1147 M.).

3) Epist. 133, 13 (22, 1160 M.) in promisso opere plenius (si gratiam dominus dederit) dicturus sum.

4) Analyse derselben bei Zöckler, Hieronymus p. 423.

5) Epist. 138 an Riparius (22, 1165 M.) nobis melius visum est locum mutare, quam fidei veritatem, aedificiorumque et mansionis amoenitatem amittere, quam eorum commu

nione maculari. Ausführlicher erzählt die Vorfälle Augustin. de gestis Pelagii.

6) Epist. 143, 2 an Alypius und Augustin (22, 1181 M.) quod autem quaeritis, utrum rescripserim contra libros Ánniani Pseudodiaconi Celedensis, qui copiosissime pascitur, ut alienae blasphemiae verba frivola subministret.

7) Vgl. Photius biblioth. cod. 177. Fragmente bei Marius Mercator, auch abgedruckt bei Migne 23 Sp. 589.

8) Opus imperf. contra Julian. 4, 88 (45, 1389 M.) mira et ut talem fidem decebat venustate composuit.

Calaris, Leipz. 1886, p. 58; Grützmacher, Die Abfassungszeit der Altercatio Luciferiani et Orthodoxi des Hieronymus (Zeitschr. für Kirchengesch. 21 (1901) p. 1).

Ausg. bei Vallarsi 2 Sp. 171; Migne 23 Sp. 155.

Abfassungszeit des Dialogus adversus Pelagianos. Augustinus schickte Orosius nach Bethlehem zu Hieronymus. Während dieses Aufenthalts schrieb Hieronymus die Dialoge. Hier nahm Orosius an der Synode von Jerusalem teil, welche Ende Juli 415 stattfand. Frühjahr 416 kehrte Orosius nach Afrika zurück. Die Streitschrift ist also vor 416 geschrieben, wahrscheinlich 415.

Ausg. bei Vallarsi 2 Sp. 679; Migne 23 Sp. 495.

995. Die Uebersetzung der Schrift des Didymus vom hl. Geist. Papst Damasus wünschte, wie die Vorrede besagt, von Hieronymus eine Untersuchung über den hl. Geist. Der Kirchenlehrer konnte dieser Einladung nicht wohl aus dem Wege gehen, aber da Hieronymus fühlen mochte, dass seine spekulative Kraft für eine solche Aufgabe nicht ausreiche, entschloss er sich zu einer Uebersetzung eines Werkes des Alexandriners Didymus.1) Dieser war sein Lehrer und hatte in der theologischen Welt einen grossen Namen; gerade seine Monographie über den hl. Geist wird von den Fachmännern als eine höchst gediegene Leistung charakterisiert. Hieronymus machte sich also an die Uebersetzung, die er dem Papste widmen wollte. Allein die Arbeit kam ins Stocken. Da Hieronymus sich schon damals bei dem römischen Klerus missliebig gemacht hatte, schlug dieser Lärm und verdächtigte den einflussreichen Mann wegen Ketzerei; denn es war bekannt, dass Didymus stark unter dem Einfluss seines Vorgängers Origenes stand. Ein um die gleiche Zeit geschriebener Brief des Hieronymus an Paula 2) gibt ebenfalls Kunde von jener antiorigenistischen Strömung; er leitet sie aus den Neidgefühlen gegen die grosse Beredsamkeit und das Wissen des Alexandriners ab. Als Hieronymus nach Bethlehem sich zurückgezogen hatte, nahm er besonders auf Andringen seines Bruders Paulinianus und der frommen Nonnen Paula und Eustochium das Werk wieder zur Hand und führte es noch vor 392 zu Ende.3) Da Papst Damasus bereits im Grabe ruhte, widmete er jetzt die Uebersetzung seinem eben genannten Bruder. Das Werk des Didymus wurde, wie es scheint, in der gelungenen Uebersetzung 4) lieber gelesen als im Original; die Folge war, dass letzteres verloren ging.

Ausg. bei Vallarsi 2 Sp. 105; Migne 23 Sp. 101; Patrol. gr. 39 Sp. 1031. Ueber die Uebersetzung der Hauptschrift des Origenes, nɛgi dozór, ist bereits oben mehrfach die Rede gewesen.

ε) Homilien und Briefe.

996. Die Homilien des Hieronymus. Es ist bekannt, dass Hieronymus keine praktische Seelsorge ausübte und seine Lebensaufgabe in der Askese und in dem Studium erblickte. Allein der homiletischen Thätigkeit entschlug sich der Heilige nicht. Er predigte seiner Mönchsgemeinde; diese Vorträge wurden, wie es scheint, von Zuhörern eifrig nachgeschrieben und kamen so auf die Nachwelt.

1) Den Vorgang, wie er hier dargestellt ist, glauben wir aus den Worten der Vorrede (Sp. 103 M.) malui alieni operis interpres existere, quam (ut quidam faciunt) informis cornicula alienis me coloribus adornare erschliessen zu sollen.

Erst in neuerer Zeit wurde über

2) Epist. 33, 4 (22, 447 M.).

3) Es steht im Catalog zwischen de hebraicis nominibus und den Lucashomilien.

4) Widersinnig war dieselbe in drei Bücher zerlegt; mit Recht hat Vallarsi diese Einteilung beseitigt.

diese geistige Thätigkeit des Kirchenvaters helles Licht verbreitet; jedoch sind noch nicht alle Schätze gehoben. So sind die neuerdings entdeckten Homilien über 14 Psalmen noch nicht der Oeffentlichkeit übergeben. Den Grundstock der veröffentlichten Homilien bilden 60 Reden über die Psalmen. Die Sammlung blieb, wie bereits oben gesagt, unbeachtet, weil man sie für eine kürzere Fassung des alten, aber nicht dem Hieronymus angehörigen Breviarium in psalmos hielt. Nachdem dieser Grundstock festgestellt war, konnten auch andere Homiliensammlungen mit Fug und Recht dem Hieronymus vindiciert werden. Eine Sammlung von Homilien über das Marcusevangelium war in Drucken unter dem Namen des Johannes Chrysostomus verbreitet. Allein schon der familiäre Stil erinnerte an die Homilien über die Psalmen, es kamen dazu eine deutliche Beziehung der beiden Homiliensammlungen aufeinander und ein Zeugnis Cassiodors. Jeder Einsichtige musste erkennen, dass diese Homilien nicht dem Johannes Chrysostomus, sondern dem Hieronymus angehören; damit war eine zweite Sammlung von zehn Homilien als hieronymianisch festgestellt. An diese beiden Gruppen konnte eine Gruppe über verschiedene Themata angereiht werden; auch diese waren unter dem Namen des Johannes Chrysostomus, Augustins oder auch des Hieronymus verbreitet; es sind zehn Stücke und ein Fragment.

Die vor uns liegenden Predigten sind Improvisationen, welche sich an einen bestimmten Kreis, an Klosterbrüder, richten.1) Dadurch wird Form und Inhalt bestimmt. Die Sprache ist eine familiäre und gestattet sich die Freiheiten, wie sie im Umgang üblich sind; die Homilien haben daher vielfach ein anderes stilistisches Gepräge als die ausgearbeiteten Schriften des Hieronymus. Auch sachliche Nachlässigkeiten und Unrichtigkeiten finden sich; sie mögen eine Folge des Alters sein; denn es unterliegt keinem Zweifel, dass die Predigten in die letzte Lebenszeit des Kirchenvaters fallen. Allein trotz dieser Gebrechen hat sich doch die Individualität des Hieronymus deutlich ausgeprägt. Wir erkennen sofort, dass man es mit einem philologisch geschulten, in der hl. Schrift sehr bewanderten, aller Ketzerei abholden und die weltliche Weisheit verachtenden Manne zu thun hat; auch die Sprache bildet trotz des familiären Charakters Berührungspunkte genug mit den für die Oeffentlichkeit zurecht gerichteten Werken des Hieronymus, und es fehlt nicht an Stellen, in denen der Heilige auf der vollen Höhe seines stilistischen Könnens steht. Unter allen Umständen müssen wir uns freuen, dass ein Schatz gehoben ist, der uns Hieronymus von einer neuen Seite kennen lehrt. An interessanten Einzelheiten gebricht es nicht. Wir heben nur eine hervor, nämlich, dass Hieronymus gegen die Praxis des Orients, welche den Geburtstag des Erlösers auf das Epiphanienfest verlegte, für den 25. Dezember eintrat.2)

1) p. 229, 9 monachi dicimur, et licet non sumus quales esse debemus, tamen dicimur. Allem Anschein nach sprach Hieronymus manchmal auch griechisch zu seinen Brüdern; vgl. p. 278, 19 propter eos qui ignorant latinam linguam, licet multa de evan

gelio dixerimus, tamen debemus et de psalterio quaedam dicere: ut aliis saturatis alii ieiuni non redeant.

2) p. 396, 4 nos tractemus in corde nostro, quod hodierna die Christus nascitur. Alii putant quod in Epiphaniis nascitur:

Zeugnisse über die homiletische Thätigkeit des Hieronymus. Dass Hieronymus seinen Klostergenossen gepredigt, sagt er Apol. in Rufin. 2, 24 (23, 448 M.): Egone contra Septuaginta interpretes aliquid sum locutus, quos ante annos plurimos diligentissime emendatos meae linguae studiosis dedi, quos quotidie in conventu fratrum edissero? Augustinus (epist. 148, 13) bezeugt, dass die Vorträge schriftlich fixiert wurden, da er daraus Mitteilung macht: Ne multa commemorando maiores moras faciam, hoc unum sancti Hieronymi interpono Cum ergo ille vir in scripturis doctissimus Psalmum exponeret, ubi dictum est,,Intelligite ergo qui insipientes estis in populo“ (vgl. Anecdota 3, 2 p. 129, 9). Iste locus, inquit, adversus eos maxime facit, qui Anthropomorphitae sunt membra tulit, efficientias dedit.

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Die Psalmen homilien. Behandelt sind folgende Psalmen: 1, 5, 7, 9, 14, 66, 67, 74-78, 80-84, 86, 89-91, 93, 95-98, 100–111, 114, 115, 119, 127, 128, 131-133, 135-137, 139-143, 145-149, im Anhang 50. Mit der nachträglich zugefügten Homilie sind es im ganzen 60.

Die Homilien über das Marcusevangelium beziehen sich auf 1, 1-12; 1, 13 -31; 5, 30-43; 8, 1-9; 8, 22-26; 9, 1-7; 11, 1—10; 11, 11–14; 11, 15-17; 13, 32-33 und 14, 3-6.

Zeugnis über die Marcushomilien. Cassiodor. in Psalt. praef. c. 1 (70 Sp. 12 M.) unde et sanctus Hieronymus exponens evangelistam Marcum in loco ubi ait de Joanne. Cassiodor bezieht sich, wie die vorhergehenden Worte zeigen, auf Homilie 1 p. 325 M.

Beziehungen zwischen den Psalmen- und Marcushomilien. In der Homilie über Marcus 14, 6 (p. 370 Morin), gehalten an Katechumenen in der Fastenzeit heisst es am Schluss: Ideo haec de evangelio pauca diximus. Et opportune quartus decimus psalmus lectus est, et oportet nos de psalmo dicere || Ps. 14 (p. 27 M.) oportune quartodecimus psalmus lectus est. Beide Reden wurden also von demselben Redner nacheinander gesprochen.

Die Homilien über verschiedene Gegenstände. 1. Ueber Matth. 18, 7-9; 2. Ueber Luc. 16, 19-31 (de Lazaro et divite); 3. Ueber Joh. 1, 1-14; 4. De nativitate domini (Morin, Revue p. 414); 5. De obedientia; 6. De persecutione Christianorum; 7. De Exodo, in vigilia paschae; 8. Ueber Psalm 41 ad neophytos; 9.-10. Zwei Homilien: In die dominica paschae. Dazu kommen noch Fragmenta de libro Numerorum.

Abfassungszeit der Homilien. Der terminus post quem ist die Zerstörung des Serapeums im Jahre 389; vgl. zu Ps. 96 p. 142, 4 nubs ista destruxit Serapium in Alexandria. Der terminus ante quem ist ein 413 geschriebener Brief Augustins, in dem die Homilie über Ps. 93 (p. 129, 9) citiert wird. Schon aus dem Intervallum 389-413 ergibt sich, dass die Homilien in die bethlehemitische Zeit fallen. Morin (p. 409) glaubt noch ein bestimmteres Datum ermitteln zu können, indem er in der Stelle p. 254, 3 ante viginti annos omnes has ecclesias haeretici possidebant erblickt une allusion à l'édit de Théodose ordonnant aux Antinicéens de tout l'empire de restituer les églises aux catholiques." Die Anspielung wäre sonach im Jahre 401 gemacht worden.

Die Ueberlieferung der Homilien über 59 Psalmen. Morin hat folgende Handschriften herangezogen: Cantabrigiensis collegii Pembrochiani H. 2 s. X, Audomaropolitanus 89 s. IX, Parisinus 12152 s. X, Sangallensis 109 s. VIII, cod. Musaei Britann. 4. A. XIV s. VIII, Parisinus 2675 s. IX/X, 2676 s. IX, Sangallensis 108 s. IX, ferner den Codex des Breviarium s. X. Es kommt noch hinzu Casinensis LVII s. XI, aus dem Amelli die Homilie über Psalm 50 mitgeteilt hat; vgl. Anecdota p. 421.

Die Ueberlieferung der Homilien über das Marcusevangelium ruht auf folgenden Codices: Parisinus 12140 s. X, 2651 s. XI, Oxoniensis Bodl. Laud. 452 s. X, und auf der Ausg. des Johannes Chrysostomus von Erasmus 2 (Venedig 1549) fol. 263.

Die Ueberlieferung der übrigen Homilien. Vgl. Morins Noten zu den einzelnen Homilien. Ausser den schon genannten drei Handschriften über Marcus kommen noch bei einzelnen Homilien hinzu: Parisinus 12141 s. X, Lipsiensis I. 58. a. s. XII, Darmstadiensis sign. 205-230, instrum. 228 s. XV, Ashburnhamensis Barrois 57 s. VI/VII, cod. Musaei Britannici 30853 s. XI, Sessorianus LV s. VII/VIII, Vaticanus 344 und cod. Musaei Britann. 4. A. XIV s. VIII, Bobiensis-Vaticanus 5758 s. VII und ältere Ausgaben.

Die neuen Traktate über 14 Psalmen. Der Entdecker Morin hat für diese Traktate vier Handschriften benutzt. 1. Vaticanus 317 s. XVI. 2. Vaticanus-Ottobonianus 478 s. XVI; derselbe stammt aus demselben Original wie die vorige Handschrift, bietet aber einen fehlerhafteren Text. 3. Venetus-Marcianus class. I, XCIV s. XII. 4. Laurentianus Medic. 18, 20 s. XI. Von den 14 neuen Traktaten sind uns neun durch die drei

non damnamus aliorum opinionem, nostram sequimur doctrinam. p. 397, 5 nos dicimus quia hodie Christus natus est, post in Epi

phaniis renatus est. Ueber die ganze Frage vgl. Usener, Religionsgeschichtl. Untersuchungen 1 (Bonn 1889) p. 214.

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