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einen verschwommenen Monotheismus hindeuten; vgl. Speck 1. c. p. 19; Brandes p. 5. Erst durch den Hofdienst scheint Ausonius sich äusserlich zum Christentum bekannt zu haben.

Stil. Im allgemeinen vgl. A. Meurer, De Dec. Magni Ausoni genere dicendi quaest., Münster 1873, p. 7; E. Everat, De D. M. Ausonii operibus et genere dicendi, Thèse von Clermont 1885, p. 61. Im einzelnen vgl. Schenkl, Ausg. p. 286.

Zur metrischen Composition vgl. im allgemeinen Th. Raehse, De re metrica Ausonii, Berl. 1868. Richtig urteilt Brandes (Comment. Woelfflinianae, Leipz. 1891, p. 139): Ausonius ist vielleicht der ausgeprägteste Typus eines stillosen Decadencepoeten, den die Litteraturgeschichte kennt. Eine spielende Fertigkeit, alle möglichen Dinge in allen möglichen Formen und Massen zu behandeln, verbindet sich bei ihm mit einer ästhetischen Gewissenlosigkeit ohne gleichen." L. Müller, De re metrica, Leipz.2 1894, p. 412; 370; 439; H. de la Ville de Mirmont, De Ausonii Mosella p. 107 (De Auson. Mos. Hexametro). Prosodisches in der Appendix C p. 294. Ueber die Caesur des Hexameter in der Mosella vgl. W. Meyer, Sitzungsber. der Münchener Akad. 1884 p. 10 ff.; De la Ville de Mirmont 1. c. p. 131; W. Brandes, Beitr. zu Ausonius (Der jambische Senar des Ausonius, insbes. im Ludus septem sapientum), Wolfenbüttel 1895, p. 19; Leo, Gött. gel. Anz. 1896 p. 778. Ueber die strophische Gliederung der precatio consulis designati des Ausonius (p. 17 Sch.) vgl. Brandes, Comment. Woelfflinianae p. 139; vgl. auch den Index in Schenkls Ausg. p. 286. Ueber Reimstrophen vgl. Brandes (Beiträge p. 7), der epigr. 30 p. 204 Sch. und 4, 2, 15 p. 4 Sch. heranzieht.

Vorbilder. Dass Ausonius in den alten Dichtern sehr belesen ist, zeigen die in den Ausg. von Schenkl und Peiper gesammelten Parallelstellen; vgl. auch Zingerle, Zu späteren lat. Dichtern, Innsbruck 1873, p. 32 und M. Manitius, Zu spätlateinischen Dichtern (Zeitschr. für österr. Gymn. 37 (1886) p. 241). Ganz hat er in sich den Vergil aufgenommen, wie der Cento nuptialis zeigt; vgl. Speck, Quaest. Auson., Breslau 1874, p. 21. Ausser Vergil lassen sich noch nachweisen die Spuren von Plautus, Terenz (Leo 1. c.; Tschernajew, Terentiana II, Kazan 1900), Catull (vgl. 23 p. 120 Sch.), Lucrez, Horaz, Tibull, Ovid, Lucan, Martial, Statius, Juvenal, Cicero, den beiden Plinius, Apuleius in den Periochae, Sallust und Tacitus; vgl. Marx, Pauly-Wissowas Realencycl. 2 Sp. 2566. Ueber Ennius vgl. 27, 13, 17 p. 139 Sch. und dazu L. Valmaggi, Rivista di filol. 27 (1899) p. 95. Afranius wird erwähnt epigr. 67, 4 p. 214 Sch. toga facundi scaenis agitavit Afrani. Oefters wird des Lucilius gedacht epist. 5, 38 p. 163 Sch.; epigr. 65, 8 p. 213 Sch.; epist. 15, 9 p 173 Sch. (rudes camenas Suessae); vgl. L. Müller, Lucili sat. rel., Leipz. 1872, p. 271. Für die Mischung von Poesie und Prosa (vgl. epist. 19 p. 179 Sch.) konnte ihm Seneca Vorbild sein. Am meisten werden jedoch sowohl in Bezug auf die Metrik als auf die Sprache die poetae neoterici auf ihn eingewirkt haben. Den Ausdruck opuscula hat er mit ihnen gemeinsam. Ueber seine griechischen Studien vgl. F. Stahl, De Ausonianis studiis poetarum Graecorum, Kiel 1886. Fortleben des Ausonius. Ueber das Fortleben des Ausonius vgl. Schenkl, Ausg. p. XVII. So wurde Ausonius von Claudian und Rutilius Namatianus gelesen; vgl. den Index von Schenkl 1. c. p. 265. Apollin. Sid. 4, 14 p. 89 (Mohr) stellt den Ausonius sehr hoch. Ueber das Fortleben der Mosella vgl. De la Ville de Mirmont, De Ausonii Mosella, Paris 1894-1895, p. 169. Ueber Beziehungen zwischen A. de viro bono und Paschasius Radbertus vita Walae vgl. B. Simson, Rhein. Mus. 41 (1886) p. 638.

Ausg. Editio princeps, Venedig 1472; vgl. Peiper 11. Suppl. p. 191; von H. Avantius, Venedig 1496; von Th. Ugoletus, Parma 1499; von Pulmannus, Antwerpen 1568; von J. Scaliger, Leiden 1575; dazu lectiones Auson. liber 2, Heidelberg 1588; von E. Vinetus, Bordeaux 1580, 1590; von J. Tollius, Amsterdam 1669; von J. Floridus und J. B. Souchay, Paris 1730; editio Bipontina 1785. Neuere Ausg. von K. Schenkl, Berl. 1883 (Monumenta Germaniae historica 5 (1883) 2. Teil) und R. Peiper, Leipz. 1886; vgl. dazu die wichtige Besprechung O. Seecks (Gött. gel. Anz. 1887 p. 497). Ueber die Ausg. überhaupt vgl. Peiper, Ausg. p. LXXXV; Schenkl, Ausg. p. XXX.

Uebersetzungen. Französische von Corpet, Paris 1887; vgl. Peiper, Berl. philol. Wochenschr. 1888 Sp. 1241. Mit Auswahl von E. Ducoté, Paris 1897. Anthologie par Hovyn de Tranchière 1898. Italien. Uebers. mit ausf. Comment. von Canal, Venedig 1853.

4. Der anonyme Dichter des Querolus.

791. Die Komödie des Querolus. Die ausgezeichnete plautinische Komödie Aulularia reizte einen Dichter, der wahrscheinlich dem vierten Jahrhundert angehört, den Stoff in etwas anderer Weise zu bearbeiten. Auch hier handelt es sich um einen Goldtopf, den der alte Euclio verborgen hatte, als er in das Ausland ging. Dort traf er mit einem Men

schen Mandrogerus zusammen, den er über den Fundort im allgemeinen unterrichtete und den er schriftlich zum Miterben einsetzte, wenn er seinem. Sohne Querolus den Ort, wo der Schatz geborgen sei, kundgebe und so demselben zur Erlangung dieses Schatzes behilflich sei. Aber Mandrogerus sinnt mit einer Bande auf Betrug, gibt sich als Magier aus und weiss so die Urne aus dem Hause hinauszuschaffen. Bei der näheren Besichtigung der Urne entdekt er eine Inschrift, welche die Urne als die eines Verstorbenen erscheinen lässt; er glaubt sich getäuscht und lässt aus Zorn die Urne zum Fenster des Querolus hineinwerfen. Die in Stücke zersprungene Urne bringt den Schatz zum Vorschein. Mandrogerus, dem diese Thatsache zu Ohren gekommen, möchte nun gern seinen Erbschein ausnützen, aber es wird ihm mit einer Klage wegen Diebstahl und Grabschändung gedroht. Schliesslich löst sich alles in Versöhnung auf. Die Composition des Stückes ist merkwürdig, weil es in einer rhythmisierenden Prosa, wie wir sie auch in Inschriften finden, abgefasst ist. Die Fabel des Stückes ist schwach, doch finden sich einzelne Züge, die unser Interesse erregen, und die Forderung der Barmherzigkeit lässt schon den Einfluss christlicher Ideen erkennen. Die Figur des Parasiten hat einen ganz anderen Inhalt bekommen als in der alten Komödie. Das Stück scheint nicht für die Aufführung bestimmt gewesen zu sein, sondern zur Unterhaltung beim Mahle. 1)

Der Titel der Komödie. p. 5, 9 P. Aululariam hodie sumus acturi, non veterem at rudem, investigatam Plauti per vestigia. 5, 22 Querolus an Aulularia haec dicatur fabula, vestrum (spectatores) iudicium, vestra erit sententia. Im Vossianus und Vaticanus lautet die Ueberschrift: Plauti Aulularia incipit feliciter.

Autor und Zeit der Komödie. Die Schrift ist einem Rutilius gewidmet: 5, 1 tuo igitur Rutili inlustris libellus iste dedicatur nomini. Ohne durchschlagende Gründe versteht P. Daniel unter diesem Rutilius den Rutilius Namatianus. R. Dezeimeris (Sur l'auteur de Querolus, Bordeaux 1876; Études sur le Querolus, Bordeaux 1881) denkt an Axius Paulus, der mit Ausonius in näheren Beziehungen stand und der einen Delirus geschrieben hatte; vgl. oben § 788 p. 31. Auf einen gallischen Dichter könnte die Erwähnung des Liger (p. 16, 22) gedeutet werden. Auch diese Identifizierung lässt sich nicht fest begründen; mit einer allgemeinen Andeutung begnügt sich Fr. Bücheler (Rhein. Mus. 27 (1872) p. 474), wenn er sagt: Clodum illum pedem quo Querolus fabula composita est cum in nulla alia orbis terrarum parte quam in Africa carmina habeant lapidaria, Queroli scriptorem Africanum fuisse existimo." Ueber die Autorschaft vgl. noch Wernsdorf bei Peiper, Praef. p. XXX und L. Quicherat, Mélanges en philologie, Paris 1879, p. 158.

Die Charakterfigur des Querolus. p. 7, 3 Querolus iste noster, sicut nostis, omnibus est molestus, ipsi si fas est deo; homo ridicule iracundus, itaque ridendus magis.

Die äussere Komposition des Stückes. p. 5, 4 spectatores noster sermo poeticus rogat, qui Graecorum disciplinas ore narrat barbaro et Latinorum vetusta vestro recolit tempore. 5, 23 prodire autem in agendum non auderemus cum clodo pede, nisi magnos praeclarosque in hac parte sequeremur duces. Allein ein Metrum ist nicht streng durchgeführt, sondern nur Schluss und Anfang der Sätze metrisch geformt; wir erhalten jambische und trochäische Klauseln und metrische Anfänge und manchmal auch beide zusammen. Auch auf Inschriften späterer Zeit findet sich diese rhythmische Prosa, vgl. CIL 8, 646-648 (Carmina epigraphica ed. Buecheler, vol. 2 fasc. 1, Leipz. 1895, nr. 116), wo Studemund auf die Aehnlichkeit mit der Kompositionsart des Querolus hinweist und bemerkt: Depromebant verba longe plurima ex carminibus iambicis, qui hanc numerosam orationem componebant, atque id potissimum adsequi studebant, ut in periodorum clausulis eos efficerent pedes, quos in fine senariorum et septenariorum collocari fas esset"; vgl. denselben Jenaer Litteraturzeitung 1875, p. 622. Ueber diese rhythmisierende Prosa vgl. Norden, Die antike Kunstprosa 1 (Leipz. 1898) p. 630. Verfehltes Verfahren Havets, Le Querolus; Comédie latine anonyme. Texte en vers restitué.... précédé d'un examen littéraire de la pièce (Bibliothèque de l'École des Hautes Études, 41. Bd., Paris 1880).

1) p. 3, 16 (Peiper) nos fabellis atque mensis hunc libellum scripsimus.

Ueber die lex convivalis, welche am Schluss des Stückes angehängt ist, vgl. Fr. Bücheler, Ind. lect. Bonn 1877, p. 10, abgedruckt in dessen Ausg. des Petronius, Berl. 1882, p. 239.

Fortleben des Querolus. Peiper (p. XX) führt als ältesten Zeugen für das Fortleben den Servius an: Servius ad Vergili A. III 226; Plautus in Querulo de anseribus [30, 16]: Cuncti clangoribus. Allein in der Ausg. Thilos fehlen diese Worte. welche in den Noten als ein Zusatz Daniels bezeichnet werden. Den ganzen Querolus hatte Johannes Sarisberiensis gelesen. Vitalis brachte den Querolus im achten oder neunten Jahrhundert (vgl. Peiper p. XXI) in elegische Verse; vgl. Reinhardstöttner, Plautus. Spätere Bearbeitungen plautinischer Lustspiele, Leipz. 1886, p. 270. Zuerst veröffentlicht von H. Commelinus als Anhang zur Querolusausg. von Rittershuis, Heidelberg 1595, wiederholt von Fr. Osann (zugleich mit dem Amphitruo, den Vitalis ebenfalls im elegischen Versmass bearbeitet hatte), Darmstadt 1836. Diese Bearbeitung wurde zuerst veröffentlicht von A. Mai, Classici auctores 5 p. 463, dann ausser Osann von G. E. Müller, Analecta Bernensia 2 (Bern 1840) p. 10 und von E. Müllenbach, Bonn 1885. Vgl. noch A. de Montaiglon, Bibliothèque de l'École des chartes 4 (1847-48) p. 474; 5 (1848–49) p. 425; F. Bücheler, Grundriss der latein. Deklination, Bonn2 1879, p. 20. Ueber die handschriftliche Ueberlieferung vgl. Peiper p. XXI.

Ueberlieferung. Die massgebenden Handschriften sind: Der Vaticanus 4929 s. X; vgl. § 424 p. 201; der Leidensis Vossianus Q 83 s. X; weiterhin der Palatinus 1615 s. X (vgl. § 35 p. 65) und der Parisinus 8121 A s. X; vgl. R. Peiper, Praef. p. IX. Ueber die Exzerpte vgl. denselben p. XIII. Vgl. auch M. Haupt, Opuscula 3 (Leipz. 1876) p. 587. Ausg. Editio princeps von P. Daniel, Paris 1564; vgl. noch H. Hagen, Der Jurist Peter Daniel aus Orleans, Bern 1873, p. 12; rec. et illustr. S. C. Klinkhammer, Amsterdam 1829; Aulularia sive Querolus Theodosiani aevi comoedia Rutilio dedicata ed. R. Peiper, Leipz. 1875; vgl. Praef. p. V.

Andere Dichter dieses Zeitraums sind:

1. Tiberianus. Unter dem Namen des Tiberianus hat Baehrens (Poet. lat. min. 3 p. 263) vier Gedichte vereinigt; die ersten drei sind von ihm zuerst aus Cod. Harleianus 3685 s. XV in seinem Buch: Unedierte latein. Gedichte, Leipz. 1877, p. 27 veröffentlicht worden. Bei dem ersten Gedichte lesen wir die Aufschrift incipit versus Tiberiani, bei dem zweiten incipit versus Sogratis philosophi, bei dem dritten endlich incipit Discriptio de Avicula. Das vierte Gedicht gab zuerst M. Haupt (Ovidii Halieutica, Gratii et Nemesiani Cynegetica, Leipz. 1838, p. 65; vgl. auch p. XXVI) heraus, dann Quicherat, Bibliothèque de l'École des chartes 4 (1842-43) p. 269; abgedruckt auch in Anthol. lat. ed. Riese No. 490. Handschriftliche Quellen sind Cod. Reginensis 215 s. IX, Parisinus 2772 s. X/XI, Parisinus 17160 s. XII und Vindobonensis 143 s. XIII. Im Parisinus 2772 lautet die Ueberschrift: Versus Platonis a quodam tiberiano de graeco in latinum translati; ebenso steht im Vindobonensis, nur dass er a quendum tyberianum bietet. Hiezu kommen noch Fragmente aus Servius zur Aeneis und Fulgentius; vgl. M. Zink, Der Mytholog Fulgentius, Würzb. 1867, p. 69. Alle Gedichte sind jetzt vereinigt bei Baehrens, Poet. lat. min. 3 p. 264. Das erste Gedicht enthält eine hübsche Naturschilderung in trochäischen Tetrametern. Das zweite Gedicht, aus Hexametern bestehend, handelt in nüchterner Weise über die Verderblichkeit des Goldes. Da aus diesem Gedicht der dritte Vers von Serv. zu Verg. Aen. 6, 136 unter dem Namen des Tiberianus angeführt wird, ist ein äusseres Zeugnis für die Autorschaft des Tiberianus gegeben. Ein solches fehlt bei dem dritten Gedicht, das in Hendekasyllaben abgefasst ist. Es ist ebenfalls ein sehr mässiges Gedicht, das auf eine Nutzanwendung hinausläuft. Die letzte Nummer, aus 32 Hexametern, bestehend, ist philosophischer Natur und ergeht sich in einer Schilderung des höchsten Wesens. Es fragt sich, wer der genannte Tiberianus ist. Hieronym. z. J. 2352 335 n. Chr. (2 p. 192 Sch.) gibt folgende Notiz: Tiberianus, vir disertus, praefectus praetorio Gallias regit. Es wird derselbe Tiberianus sein, der 326 comes per Africam (Cod. Theodos. 12, 5, 1), 332 comes Hispaniarum (Cod. Just. 6, 1, 6) und 336 vicarius Hispaniarum war (Cod. Theodos. 3, 5, 5). Freilich eine unumstössliche Sicherheit für die Autorschaft dieses Tiberianus liegt nicht vor. R. Oehler, De Tiberiani quae feruntur fragmentis, Halle 1879. Dass Ausonius den Tiberianus nachgeahmt, zeigt Schenkl, Ausg. des Ausonius p. 303. Ueber Beziehungen zu Tiberianus von seiten des Prudentius vgl. Rossberg, Fleckeis. Jahrb. 127 (1883) p. 771. Ohne Grund will Baehrens das Pervigilium Veneris (§ 540) dem Tiberianus zuteilen.

2. Naucellius. a) Seine Gedichte: Symmach. epist. 3, 11, 4 carminum tuorum codicem reportandum puero tradidi, et quia eglogarum confusus ordo est, quem descripsimus, simul misi, ut et correctio a te utrique praestetur et aliorum, quae nunc pangis, adiectio. 3, 13 dum carmina tua ruminas, dum epigrammata oblatis lucis aut amnibus facis, fallitur doctis cogitationibus sensus laboris.

P) Das antiquarische Werk. Symmach. epist. 3, 11, 3 non silebo alterum munus opusculi tui, quo priscam rem publicam cuiusque † huius ex libro Graeco in Latium transtulisti. arma a Samnitibus, insignia ab Tuscis, leges de lare Lycurgi et Solonis sumpseramus: tuus nobis posthaec addidit labor peregrina monumenta, quae iam sui nesciunt. Mit Rücksicht darauf heisst es vorher: itaque, ut ipse nonnunquam praedicas, spectator tibi veteris monetae solus supersum; ceteros delinimenta aurium capiunt. stet igitur inter nos ista pactio, ut me quidem iuvet vetustatis exemplar de autographo tuo sumere, te autem non paeniteat scriptorum meorum ferre novitatem.

3. Flavius Afranius Syagrius, cos. 381. An ihn richtet Sidonius Apollinaris einen Brief (epist. 5, 5 p. 108 Mohr), in dem es heisst: cum sis igitur e semine poetae, cui procul dubio statuas dederant litterae, si trabeae non dedissent, quod etiam nunc auctoris culta versibus verba testantur. Ueber seine rhetorische Ausbildung vgl. die folgenden Worte: pueritiam tuam competenter scholis liberalibus memini imbutam et saepenumero acriter eloquenterque declamasse coram oratore satis habeo compertum. Auch Symmachus, der an ihn die Briefe 1, 94-107 richtet, rühmt seine Beredsamkeit; vgl. epist. 1, 96 non mihi ex ore ieiuno tributa laudatio est, sed de facundiae penu boni iudicii fructus adrisit. Ausonius richtet an ihn eine Gedichtsammlung; vgl. Seeck, Ausg. des Symmach. p. CX. Ueber Syagrius vgl. Seeck 1. c. p. CIX und R. Peiper, Die handschriftliche Ueberlieferung des Ausonius (Fleckeis. Jahrb. Supplementbd. 11 (1880) p. 319); O. Clason, Heidelberger Jahrb. 1872 p. 867.

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4. Alcimus. Diesem Dichter werden einige Epigramme zugeteilt, abgedruckt in Anthol. lat. ed. Riese Nr. 713-715 (Nr. 233; 788); 740 und bei Baehrens, Poet. lat. min. 4 p. 105; 187. Wernsdorf hat den Dichter mit dem Rhetor identifiziert, den Hieronym. z. J. 2371 355 n. Chr. (2 p. 195 Sch.) neben Delphidius erwähnt: Alcimus et Delfidius rhetores in Aquitanica florentissime docent. (Ueber Delphidius vgl. noch Hieronym. epist. 120 praef. (tom. 1 Sp. 812 Vallarsi)). Derselbe Rhetor erscheint auch bei Ausonius als Latinus Alcimus Alethius; er feiert ihn als Lehrer Julians (Profess. Burdig. 3, 21 p. 57 Sch.) und des Sallust (Ibid. 3, 23), der 322 cos. war. Vgl. Apollin. Sid. epist. 8, 11 (p. 189 Mohr) et si a te instructio rhetorica poscatur, hi Paulinum, illi Alcimum non requirunt; vgl. noch epist. 2, 7 (p. 39 M.); epist. 5, 10 (p. 115 M.). Die Identifizierung des Rhetor und des Dichters wird begünstigt durch die Worte des Ausonius (Profess. Burdig. 3, 7 p. 57 Sch.): palmae forensis et camenarum decus, die deutlich die oratorische und poetische Thätigkeit des Alcimus bezeichnen. Dem Rhetor werden auch die in einem Bibliothekskatalog s. IX (vgl. G. Becker, Catalogi bibliothecarum antiqui, Bonn 1883, p. 42) erwähnten Produkte, die als libri Alchimi angeführt werden, angehören. Es sind: In adulescentem qui in publico patre cadente risit et languenti puellae amatorium dedit (nach M. Haupt ein Gedicht oder eine Declamatio) und die controversia Fullonis vel Calvi. H. Meyer zur Anthol. lat. 254; Riese, Zeitschr. für österr. Gymn. 18 (1867) p. 439; M. Haupt, Opusc. 3 p. 427; Jülicher, Pauly-Wissowas Realencycl. 1 Sp. 1544.

5. Sulpicius Lupercus Servasius iunior (Servasius Riese statt des überlieferten serbastus; Scriverius: Sebastus). Im Vossianus 111 s. IX sind zwei Gedichte von demselben überliefert, das eine in drei sapphischen Strophen über die Vergänglichkeit alles Irdischen, ein grösseres in Distichen de cupiditate über die Habsucht. Die Produkte haben keinen dichterischen Wert. Anthol. lat. ed. Riese No. 648 und 649 und Baehrens, Poet. lat.

min. 4 p. 107.

6. Paulus Quaestor. Aldhelmus p. 239 Giles Paulus Quaestor in gratiarum actione ait; es folgt ein Hexameter. Ohne Angabe des Gedichtes citiert Aldhelm p. 231 und p. 238 Paulus Quaestor, indem er an jeder Stelle wieder einen Hexameter beibringt. Baehrens, Fragm. poet. rom. p. 407.

b) Die Prosa.

«) Die Historiker.

1. Julius Valerius.

792. Der Alexanderroman. Schon bald nach seinem Tode trat Alexander in das Reich der Sage ein. Sein phantastisches Unternehmen reizte die Phantasie der Erzähler, und die Nachrichten von den fernen Ländern, die hier zum erstenmal den Griechen bekannt wurden, fanden unwillkürlich ihren Weg ins Wunderbare; selbst romanhafte Züge mischten sich in die Erzählungen von den Thaten des Königs. Etwa im dritten. Jahrhundert kam ein uns unbekannter Mann auf den Gedanken, aus Ge

schichts- und Wunderbüchern, Briefen u. ä. einen ganzen Alexanderroman zusammenzudichten. Sein Wissen war sehr dürftig, wie merkwürdige chronologische Verschiebungen und geographische Irrtümer leicht darthun; lokale Töne weisen auf das Land Aegypten hin. In späterer Fassung ist uns dieser Roman in griechischer Ursprache erhalten; als Verfasser erscheint hier manchmal Callisthenes, natürlich eine Fiktion. Auch Aristoteles und Aesop werden mit dem griechischen Roman in Verbindung gebracht. Dem sonderbaren Machwerk wurde ein Lauf durch die ganze Welt beschieden; im Morgen- und Abendlande finden wir in unzähligen Verästelungen unsern Roman. Von den orientalischen Produkten nennen wir eine armenische 1) und eine syrische 2) Uebersetzung, welche den Pseudo-Callisthenes in die weitesten Kreise brachten, von den occidentalischen die lateinischen eines Julius Valerius und die des Archipresbyter Leo, von denen die letztere, aus dem zehnten Jahrhundert stammende, die verbreitetste war. Ein Aufenthalt in Constantinopel, wohin Leo durch eine diplomatische Sendung geführt wurde, gab ihm Gelegenheit, sich mit Pseudo-Callisthenes zu beschäftigen; er schrieb sich denselben ab. Nach seiner Rückkehr veranlasste ihn der Herzog von Kampanien, der sich eine Bibliothek anlegen wollte, den griechischen Roman ins Lateinische zu übersetzen. Die Bearbeitung Leos ist nicht bloss für die Ueberlieferungsgeschichte des griechischen Textes von Bedeutung, sondern noch mehr für die Verbreitung der Alexandersage im Mittelalter, da sich auf sie eine ganze Reihe solcher Produkte stützt. Neben dieser Uebersetzung lief noch eine Epitome um, welche aber wegen ihrer Dürftigkeit gegenüber der Arbeit Leos etwas in den Hintergrund gedrängt wurde. Dieser Epitome lag die Uebersetzung eines Julius Valerius oder mit vollem Namen Julius Valerius Alexander Polemius zu Grunde. Dieser Autor wird gegen Ende des dritten und Anfang des vierten Jahrhunderts gelebt haben, vielleicht war er mit dem Konsul des Jahres 338 Polemius identisch. Sein Werk, das in drei Büchern Geburt, Thaten und Hinscheiden Alexanders behandelt und auch eingestreute Verse enthält, hat für uns einen doppelten Nutzen; dasselbe dient zur Rekonstruktion der älteren Fassung des Pseudo-Callisthenes, statt dessen aber der Uebersetzer den Aesop als Verfasser nennt, dann liefert es aber auch einen wichtigen Beitrag zur Sprachgeschichte, da das hier gebrauchte Latein gegenüber dem Normallatein bereits erhebliche Differenzen aufweist.

Pseudo-Callisthenes. J. Zacher, Pseudo-Callisthenes, Halle 1867; P. Meyer, Alexandre le Grand dans la littérature française du moyen-âge, Paris 1886; A. Ausfeld, Zur Kritik des griechischen Alexanderromans, Bruchsaler Progr. 1894; W. Kroll, Der griech. Alexander-Roman (Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 38 (15. Februar 1901) p. 3); F. Kampers, Alexander der Grosse und die Idee des Weltimperiums in Prophetie und Sage (Stud. und Darstellungen aus dem Gebiete der Gesch. von H. Grauert 1. Bd., 2. und 3. Heft (Freib. i. Br. 1901) p. 55). Der griechische Text wurde herausgegeben von C. Müller hinter der Arrianausg. von Dübner, Paris 1846; dass diese Ausg. den jetzigen Bedürfnissen nicht genügt, zeigt W. Kroll, Zum griech. Alexanderroman (Hermes 30 (1895) p. 462), von dem eine neue Ausg. zu erwarten steht.

Zeugnisse über Julius Valerius.

1) R. Raabe, Ἱστορία ̓Αλεξάνδρου, die armenische Uebersetzung der sagenhaften Alexanderbiographie (Pseudo-Callisthenes) auf ihre mutmassliche Grundlage zurückgeführt,

[Sergii] explanat. in Donatum lib. II (Gramm.

Leipz. 1896.

2) W. Budge, History of Alexander the Great. Being the Syriac Version of the PseudoCallisthenes, Cambridge 1889.

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