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num kalendarium adhibuisse. Illi fundamento accrevit vetustissimum ecclesiae Romanae kalendarium, quod et ipsum ad initia liberae christianitatis ascendere manifestum est; deinde, supplemento plus minusve ampliore, memoriae sanctorum Africanorum, Italorum, Hispanorum, Gallorum, ceterarumve provinciarum Occidentis. Ex omnibus istis scripturis traditionibusve eos sanctos expiscatus est noster qui in amplissima festivitate in suis locis fuere. Mox, sive primis curis sive secundis, Afrorum martyrum laterculos addidit, multos et copiosos. Congerie difficilis liber, idem mole minime onerosus, in Italia patria fatum tulit brevissimum, de quo testes nisi Cassiodorum Gregoriumque pontificem nullos novimus. Sed transiit ad Gallos, apud quos tenue reliquit vestigium in studiis Turonensis Gregorii, magnum vero in labore anonymi illius Autissiodorensis clerici, a quo et gentilibus commendatus est et ad posteros propagatus, omnibus quotquot exstant similis consilii operibus fundamentum praebiturus." Diese Ausführungen sind besonders in zwei Punkten von Krusch bestritten worden; 1. er leugnet, dass die erste Form des Martyrologium in Italien entstanden sei, und er leugnet weiterhin, wie bereits gesagt, die Beziehung der Cassiodor- und Gregorstelle auf das Martyrologium Hieronymianum. 2. Er versetzt die Entstehung des Martyrologium nach Gallien wegen seiner gallischen Färbung, leugnet aber, dass es in Auxerre gegen Ende des 6. Jahrhunderts entstanden sei, sondern nimmt Luxeuil als Entstehungsort in Anspruch und die Jahre 627/28 als Entstehungszeit. Wieder eine ganz andere Ansicht über die Entstehung finden wir bei Achelis. Wir heben einige entscheidende Sätze heraus: p. 91: Schon diese Beobachtungen beweisen, dass die drei Kalender (römischer, karthagischer und orientalischer) von verschiedenen Händen dem Martyrologium Hieronymianum zugeführt sind. Der römische in alter Zeit, die andern beiden später." p. 93: Die Aufnahme des orientalischen Martyrologs (in der Zeit Justinians) ist der wichtigste Punkt in der Geschichte des Martyrologium Hieronymianum. Bis dahin war es eine Urkunde gewesen, die den Interessen einiger Provinzen diente; damals erhielt es universellen Charakter Bei dieser Gelegenheit hat es auch seine Vorrede und seinen Namen erhalten. Denn der gefälschte Briefwechsel des Chromatius und Heliodorus mit Hieronymus feiert die Aufnahme des orientalischen Kalenders." p. 210: „Man kann zwei Momente als die wichtigsten in der Geschichte des Martyrologium Hieronymianum bezeichnen, den einen seiner ersten Schöpfung, als von einem Unbekannten, der bald nach der Zeit des Bonifatius I. von Rom gelebt haben muss, zuerst einige Kalender, die einen partikularen Charakter gehabt haben werden, in Eins zusammengefasst wurden; und den andern Moment, als dieser kombinierte abendländische Kalender mit dem grossen orientalischen vereint wurde, was wohl in der Gegend von Aquileia um 530 geschah .... Den Kirchenmann, der das Erste that, mag man als den ersten Autor, den des Zweiten einen Redaktor nennen Und neben diesem einen Redaktor stehen viele andere, die alle daran arbeiteten, das Martyrologium Hieronymianum zu vergrössern, durch neue Kalender oder Passionen, oder durch Vergleichung anderer Handschriften des Martyrologium Hieronymianum, so dass allmählich die Entstehungsgeschichte in die Verwüstungsgeschichte überging." Vgl. Chapman, Revue Bénédictine 1903 p. 285. Litteratur über die Entstehung des Martyrologium. Vgl. die Prolegomena in der Ausg. von De Rossi und Duchesne. Im Anschluss an dieselben hat sich ein Streit zwischen Duchesne und Krusch entwickelt; vgl. Krusch, Neues Archiv der Ges. für ältere deutsche Geschichtskunde 20 (1895) p. 437; Duchesne, Bulletin critique 1897 p. 301; Krusch, Zur Afralegende und zum Martyrologium Hieronymianum (1. c. 24 (1899) p. 287; p. 533); Duchesne, Analecta Bollandiana 17 (1898) p. 421; Krusch, Neues Archiv der Ges. für ältere deutsche Geschichtskunde 26 (1901) p. 351; Duchesne, Analecta Bollandiana 20 (1901) p. 241. H. Achelis, Die Martyrologien, ihre Gesch. und ihr Wert (Abh. der Gött. Ges. der Wissensch. N. F. Bd. 3 No. 3, Berl. 1900).

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Ueber die Quellen des Martyrologium vgl. Duchesne, Ausg. p. XLVII: „Si additamenta quaedam exceperis, italica pleraque .... hieronymianum corpus tribus fere constat elementis: Romano kalendario, Orientali martyrologio et Africanis laterculis"; vgl. auch Achelis p. 3; p. 91.

Ueberlieferung. De Rossi und Duchesne haben den Text des Martyrologium nach vierfacher Ueberlieferung gegeben: 1. nach dem cod. Bernensis 289 s. VIII; 2. nach dem Fragmentum Laureshamense aus cod. Vaticanus Palatinus 238 s. VIII/IX; 3. nach dem Epternacensis, nunc Parisinus 10837 s. VIII und dem Breviarium Richenoviense, cod. Turicensis Hist. 28 s. IX mit den Excerpta e breviariis Hieronymianis sive puris sive mixtis et ex martyrologiis historicis; 4. nach dem Wissenburgensis-Guelferbytanus 23 s. VIII cum ceteris (d. h. den Abweichungen) e progenie Fontanellensi. Die äussere Einrichtung ist die, dass uns vier Kolumnen dargeboten werden. Dieselben reduzieren sich (p. 6) auf drei, da hier das Fragmentum Laureshamense aufhört; p. 146 auf zwei, da hier der Bernensis aufhört. Ausg. Martyrologium Hieronymianum ad fidem codicum adiectis prolegomenis ed. J. B. de Rossi et L. Duchesne (Acta Sanctorum Novembris tom. 1 pars 1, Brüssel 1894). Eine bündige und klare Uebersicht der Prolegomena gibt J. Veith, Der Katholik 74, 2 (1894) p. 314.

977. Die Chronik des Hieronymus. Durch den Zug Alexanders des Grossen wurden die Griechen mit der Geschichte und Chronologie einer ganzen Reihe von orientalischen Völkern bekannt. Der angesammelte ungeheuere Stoff verlangte nach einem einheitlichen Mittelpunkt, und dieser fand sich in den Büchern des alten Testamentes. Als das Christentum aufkam, musste das Bestreben noch kräftiger hervortreten, die profane Geschichte mit der heiligen Geschichte in Beziehung zu setzen. Dadurch dass man das Christentum als eine Fortsetzung des Judentums ansah, erhielt man auch für die neue Religion eine geschichtliche Grundlage, die den Vergleich mit den ältesten Völkern der Erde nicht zu scheuen brauchte. So entstand eine Chronographie mit christlichem Charakter, und der erste, der dieses Gebiet mit nennenswertem Erfolge bearbeitete, war Julius Afrikanus (221).1) Ihm folgte der Bischof von Caesarea Eusebius (ca. 265 bis 340), der Freund des Martyrers Pamphilus; er verfasste ein chronologisches Werk in zwei Büchern; im ersten Buch gab er die Geschichte der verschiedenen Völker, indem er chronologische Uebersichten damit verband; im zweiten Buch wurde die gesamte Weltgeschichte in synchronistischen Tafeln vorgeführt. Die Grundlage bildete die mit der Geburt Abrahams beginnende Aera; mit ihr verbanden sich die chronologischen Systeme der verschiedenen Völker. Mit dem Jahre 325 n. Chr. schloss das Werk. Das chronologische Handbuch des Eusebius ist uns leider im Original nicht erhalten; doch lässt sich dasselbe fast vollständig restituieren. Die beiden Bücher wurden nämlich in das Armenische übertragen; diese armenische Uebersetzung schafft uns die Grundlage, die nicht unbeträchtlichen griechischen Fragmente an dem gehörigen Orte einzureihen.) Von dem zweiten Buch, den Tabellen, fertigte Hieronymus eine lateinische Bearbeitung an; mit ihr steht in engem Zusammenhang die syrische Epitome des Dionysius Telmaharensis aus dem neunten Jahrhundert.3) Wenn wir die Differenzen genauer ins Auge fassen, durch welche die armenische Uebertragung sich von der hieronymianischen Bearbeitung und der syrischen Epitome unterscheidet, so werden wir die Entstehung des Unterschieds darin zu suchen haben, dass Eusebius sein Werk zweimal herausgab, einmal vor und einmal nach seiner Kirchengeschichte,*) und dass die ältere Ausgabe dem Armenier, die jüngere und verbesserte dem Hieronymus und dem Syrer vorlagen. Was nun die Arbeit des Hieronymus anlangt, so kam sie in Constantinopel in den Jahren 380/81 zu stande und ist den Freunden Vincentius und Gallienus gewidmet. 5) Er diktierte das Buch einem Schreiber und ging eingestandenermassen sehr tumultuarisch vor. Man wird nicht fehlgehen, wenn man annimmt, dass es dem Kirchenvater sehr darum zu thun war, die fertigen Tabellen mit nach Rom zum Concil zu bringen.") Wollte aber Hieronymus das Hand

1) Ueber Versuche vor Afrikanus, einen Synchronismus zwischen der alttestamentlichen und der profanen Geschichte herzustellen, vgl. Wachsmuth, Einl. in das Stud. der alten Gesch., Leipz. 1895, p. 155.

2) Schoene, Ausg. 1 p. XII; Weltchronik des Eusebius p. 21.

Handbuch der klass. Altertumswissenschaft. VIII, 4.

3) Eusebii can. epitome ex Dionysii Telmaharensis chronico petita, verterunt et ill. C. Siegfried et H. Gelzer, Leipz. 1884. 4) Schoene, Weltchronik des Eusebius p. 271. 5) Schoene 1. c. p. 123. 6) Schoene p. 126.

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buch des Griechen Eusebius für den Westen brauchbar machen, so musste in demselben die römische Geschichte mehr berücksichtigt werden; er fügte daher dem Abschnitt, der von Troias Fall bis zum Jahre 325 n. Chr. reicht, Zusätze hinzu. Die Quellen, die er hierbei benutzte, lassen sich noch erkennen; es waren dies Eutrop, eine noch vorhandene römische Stadtchronik aus dem Jahre 334, eine nicht näher bekannte latina historia und ein historisches Werk von Pompeius' Tod bis zur Schlacht bei Aktium. Am wichtigsten aber war, dass er auch die römische Litteratur berücksichtigte und zu diesem Zweck das in seiner Art vortreffliche Werk Suetons de viris illustribus heranzog. Aber Hieronymus ging noch einen Schritt weiter; er führte die Chronik selbständig bis zum Jahre 378 fort. Wir haben sonach in der Arbeit des Hieronymus teils eine reine Uebersetzung, teils eine Bearbeitung und teils eigenes Elaborat. So sehr wir den Scharfblick des Kirchenvaters bewundern müssen, dass er dieses praktische zeitgemässe Werk dem Westen zuführte, so können wir leider seiner Bearbeitung nicht uneingeschränktes Lob zollen; er hat nicht weniges missverstanden, sich viele Flüchtigkeitsfehler zu Schulden kommen lassen und die von ihm herangezogenen Quellen sehr nachlässig benutzt. Zwar hat er sein Werk, auch nachdem es erschienen war, nicht aus den Augen verloren und, wie aus Spuren der Ueberlieferung ersichtlich, noch in Rom manches geändert;1) allein auch der Hass und die Leidenschaftlichkeit des Hieronymus spielte in diese Umarbeitungen hinein. Melania und Rufinus, die er in den ersten Exemplaren seiner Chronik ausgezeichnet hatte, wurden in den neuen entweder gestrichen oder herabgedrückt.

Trotz aller Mängel war der Einfluss des hieronymianischen Werkes auf die Entwicklung der Chronographie ein ungeheuerer; Fortsetzungen schlossen sich an die Chronik an, und das Mittelalter schöpfte seine chronologischen Kenntnisse vorzugsweise aus diesem Werk.

Verhältnis der Uebersetzung zum Original. Praef. p. 3 Schoene Itaque a Nino et Abraham usque ad Troiae captivitatem pura graeca translatio est. A Troia autem usque ad XX Constantini annum nunc addita nunc mixta sunt plurima quae de Tranquillo et ceteris inlustribus in historicis curiosissime excerpsi. A Constantini autem supra dicto anno (325) usque ad consulatum Augustorum Valentis sexies et Valentiniani iterum (378) totum meum est. Z. J. 2342 = 324 n. Chr. (2 p. 191 Sch.) huc usque historiam scribit Eusebius Pamfili martyris contubernalis. cui nos ista subiecimus.

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Aeussere Herstellung der Uebersetzung. Praef. p. 1 Sch. obsecro, ut quidquid hoc tumultuarii operis est, amicorum, non iudicum animo relegatis, praesertim cum et notario ut scitis velocissime dictaverim, et difficultatem rei etiam divinorum voluminum instrumenta testentur. Den Vorgang stellt sich Schoene, Weltchronik des Eusebius p. 77 also vor: Hieronymus liess zuvor durch den notarius das ganze Zahlengerippe aus dem Griechischen ins Lateinische umschreiben und diktirte nun die einzelnen kleinen Textabschnitte in der Weise, dass er dem Schreiber die Zahlenkolumne und von ihr das betreffende Regierungsjahr bezeichnete, neben welches der Textabschnitt zu schreiben war. Dies wiederum bedingte, dass nicht nur die griechischen Zahlenreihen zuvor lateinisch umgeschrieben, sondern dass auch ihre Unterbrechungen sorgfältig bewahrt werden mussten.“ Veränderungen in der Chronik durch Hieronymus. Z. J. 2390 373 n. Chr. (2 p. 198 Sch.) Melania nobilissima mulierum Romanarum et Marcellini quondam consulis filia, unico praetore tunc urbano filio derelicto, Hierusolymam navigavit, ubi tanto virtutum praecipueque humilitatis miraculo fuit, ut Theclae nomen acceperit. Rufinus Apol. in Hieronym. 2, 26 (21 Sp. 605 M.) etiam nec illud eius (Hieronymi) admirabile factum silendum est, ne pudorem incutiamus audientibus, quod Marcellini consulis neptem (Melaniam), quam Romanae nobilitatis primam, parvulo filio Romae derelicto, Jerosolymam petiisse, et ibi ob in

1) Schoene p. 127.

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signe meritum virtutis Theclam nominatam, in ipsis Chronicis suis scripserat, post id de exemplaribus suis erasit, cum actus suos vidisset districtioris disciplinae feminae displicere. Vgl. Schoene, Weltchronik des Eusebius p. 105. Z. J. 2393 = 376 n. Chr. (2 p. 198 Sch.) Florentinus, Bonosus et Rufinus insignes monachi habentur. e quibus Florentinus (Petavianus: Rufinus) tam misericors in egentes fuit, ut vulgo pater pauperum nominatus sit. Rufinus Apol. in Hieronym. 2, 25 (Sp. 604 M.) si inquam istos omnes, quos tuo ore laudasti, tuo ore rursum condemnas, quid ego ad istos pulex de me conquerar, si me nunc laceres, quem et in Epistolis tuis ante laudaveras, et in Chronicis tuis Florentio et Bonoso, pro vitae, ut ais, nobilitate coniunxeras? Vgl. Schoene, Weltchronik p. 111.

Ueber die Quellen des Hieronymus. 2 p. 69 Sch. in latina historia haec ad verbum scripta repperimus. Mommsen, Ueber die Quellen der Chronik des Hieronymus (Abh. der sächs. Ges. der Wissensch. 1 (1850) p. 669) hat folgende Quellen in den Zusätzen nachgewiesen: 1. Das Breviarium Eutrops (p. 672; Benutzung des Eutrop leugnet Fr. Rühl, Lit. Centralbl. 1892 Sp. 5). 2. Suetonius de viris illustribus; vgl. die Stelle in dem Absatz Verhältnis der Uebersetzung zum Original". Scaliger hatte zum erstenmal gesehen, dass die Notizen über die römische Litteratur in der Chronik auf Suetons Werk de viris illustribus zurückgehe, welches dem Hieronymus noch vollständig vorlag. Dass Hieronymus daneben kein anderes Werk zu Rate zog, geht daraus hervor, dass seine Notizen abbrechen, wo das suetonische Werk aufhört, und dass, wenn wir den erhaltenen Teil des suetonischen Werks de grammaticis et rhetoribus zum Vergleich heranziehen, wir finden, dass Hieronymus keine anderen Grammatiker und Rhetoren aufgenommen hat, als die er hier vorfinden konnte. Die Scaligersche Entdeckung wurde weiter verfolgt von C. Fr. Hermann, De scriptoribus inlustribus etc., Gött. 1848; Ritschl, Parerga Plaut. 1 (Leipz. 1845) p. 609; Reifferscheid, Suetoni reliquiae, Leipz. 1860, p. 364. 3. An wenigen Stellen das Breviarium des Rufius Festus; doch bezweifelt diese Benutzung Schoene, Weltchronik des Eusebius p. 222. 4. Eine noch vorhandene römische Stadtchronik aus dem Jahre 334; vgl. Mommsen p. 681. Abgedruckt ist diese Chronik bei Mommsen, Abh. etc. p. 644; Chronica min. 1 p. 143 und bei Frick, Chronica min. 1 p. 111. Die Stellen sind gesammelt von Mommsen in Chronica min. in den Anmerkungen. Hierzu kommen noch zwei weitere Quellen, über die aber weniges beigebracht werden kann, nämlich 5. die in der ausgeschriebenen Stelle genannte latina historia; vgl. Mommsen, Abh. p. 680; p. 689. 6. Eine Geschichte von Pompeius' Tod bis zur Schlacht bei Aktium; vgl. Mommsen p. 691. Wir haben wahrscheinlich mit H. Haupt (Philol. 44 (1885) p. 291) an einen Liviusauszug zu denken. Hierzu gesellen sich noch Notizen aus verschiedenen Quellen; vgl. Mommsen p. 684. Die Quellenfrage ist mehrfach von Schoene, Weltchronik des Eusebius, gestreift; über die Chronik und Ammianus Marcellinus vgl. p. 206; p. 213; über die Chronik und die Hist. Aug. vgl. p. 205; über das Verhältnis des Hieronymus zu den Caesares des Aurelius Victor vgl. p. 209; über die Chronik und die sog. Epitome des Ps.-Aurelius Victor vgl. p. 211.

Die Regel über die Umsetzung der Jahre Abrahams in die der christlichen Aera wird von A. v. Gutschmid (Kl. Schr. 1 (Leipz. 1889) p. 433) also gegeben: Um das Jahr vor Christi Geburt zu finden, dem ein Jahr Abrahams bei Eusebios entspricht, hat man für die Jahre 1240-2016 das gegebene Jahr von 2017, um das Jahr nach Christi Geburt zu finden, für die Jahre 2017-2209 von dem gegebenen Jahre 2016 abzuziehen. Mit dem Ende der Regierung des Pertinax ändert sich die Gleichung, und wir haben für die Jahre 2210--2343 von dem gegebenen Jahre 2018 zu subtrahieren, um das entsprechende Jahr nach Chr. zu finden. Dieselbe Gleichung gilt wahrscheinlich auch für die älteste Periode von 1-1239, in der wir also das gegebene Jahr von 2019 abzuziehen haben, um das betreffende Jahr vor Chr. zu erhalten .... (p. 434) Endlich für die Fortsetzung des Hieronymus von 2343-2395 findet man das entsprechende Jahr nach Chr., indem man 2017 abzieht."

Ueberlieferung. Es kommen folgende Handschriften in Betracht: 1. Bernensis 219 s. VII; Facsimile bei Zangemeister-Wattenbach, Exempla Suppl. Tab. 59. 2. Amandinus s. VII, einst im Besitz der Benediktinerabtei von St. Amand, jetzt in der Stadtbibliothek von Valenciennes. 3. Leidensis sive Freherianus s. IX. 4. Petavianus-Leidensis, Ms. Lat. Voss. C. 110 s. IX/X. 5. Dem cod. Petavianus sind am Schluss 6 Blätter angebunden (fragmenta Petaviana) s. VI VII. Mit ihm sind noch zu vereinigen 2 Blätter, welche sich im cod. Vaticanus Reg. 1709 finden, und 14 Blätter des Parisinus 6400; vgl. L. Traube, Hieronymi Chronicorum cod. Floriacensis fragmenta Leidensia Parisina Vaticana, Leiden 1902. 6. Middlehillensis 1829, jetzt Berolinensis s. VIII; vgl. Mommsen, Hermes 24 (1889) p. 396, p. 401. 7. Vaticanus Reginensis 560 s. XIII/XIV; dieser ist wohl eine sehr genaue Abschrift des sog. Fuxensis, d. h. des Montepessulanus 32 s. XII/XIII. Als neue Handschriften sind noch hinzugekommen: 8. Oxoniensis Bodleianus, olim Claramontanus, postea Meermannianus s. VI; vgl. Mommsen 1. c.; Hardy, Journal of philol. 1890 p. 277. 9. Middlehillensis 1872,

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jetzt Berolinensis s. IX/X; vgl. Mommsen p. 400 Anm. 1. 10. Londinensis im brit. Mus. No. 16974 s. X; vgl. Mommsen p. 398. 11. Leidensis 30 s. XII. 12. Monac. 12361 (vgl. E. Wölfflin, Archiv für lat. Lexikographie 13 (1903) p. 437). Schoene, Weltchronik des Eusebius p. 24. Ueber die Textesrecension des Bonifatius vgl. denselben 1. c. p. 127. Ausg. Von älteren Ausg. nennen wir die von A. Pontacus, Bordeaux 1604, von J. Scaliger, Thesaurus temporum, Leiden 1606; editio altera, Amsterdam 1658. Massgebende Ausg. von A. Schoene, Eusebii chronicorum libri duo 1, Berl. 1875; 2, Berl. 1866; vgl. dazu A. v. Gutschmid, Fleckeis. Jahrb. 95 (1867) p. 677 Lit. Centralbl. 1876 Sp. 885 Kl. Schr. 1 (Leipz. 1889) p. 422. Litteratur. C. Fr. Hermann, De script. illustr. quorum tempora Hieronymus ad Eus. chron. adnotavit, Göttingen 1848; A. Schoene, Quaest. Hieronymianarum capita selecta, Berl. 1864; A. v. Gutschmid, De temporum notis quibus Eusebius utitur in chronicis canonibus, Kiel 1868 Kl. Schr. 1 p. 448; Unters. über die syrische Epitome der euseb. Canones, Stuttgart 1886 Kl. Schr. 1 p. 483; F. Overbeck, Ueber die Anfänge der Kirchengeschichtsschreibung, Basel 1892; Th. Mommsen, Die armenischen Handschriften der Chronik des Eusebius (Hermes 30 (1895) p. 321); A. Sundermeier, Quaest. chronographicae, Kiel 1896; A. Schoene, Die Weltchronik des Eusebius in ihrer Bearbeitung durch Hieronymus, Berl. 1900. Vgl. auch O. Zöckler, Hieronymus. Sein Leben und Wirken, Gotha 1865, p. 84; p. 383; A. Ebert, Allgem. Gesch. der Litt. des Mittelalters 12 (Leipz. 1889) p. 207.

978. De viris illustribus. Von dem Heidentum war das Christentum in der ersten Zeit durch eine grosse Kluft getrennt, durch die Unbildung seiner Bekenner; denn thatsächlich war das Christentum anfangs die Religion der Armen. Mit Verachtung schauten daher die gebildeten Heiden auf die neue Sekte herab. Als im Laufe der Zeiten auch aus den gebildeten Klassen viele zum Christentum übertraten, war auch die Möglichkeit einer christlichen Litteratur gegeben, und diese liess nicht lange auf sich warten. Bei den Griechen und später bei den Lateinern traten zahlreiche Schriftsteller christlichen Bekenntnisses auf. Es entwickelte sich eine christliche Litteratur, die sich kühn neben die nationalen Litteraturen stellen durfte. Es lag nahe, auch den Heiden von der Reichhaltigkeit der christlichen Litteratur Kenntnis zu geben, um ihr Vorurteil gegen die neue Lehre zu brechen. Von diesem Gedanken mochte der praefectus praetorio Dexter ausgegangen sein, als er Hieronymus aufforderte, ein chronologisches Verzeichnis der christlichen Autoren zu entwerfen; als Muster stellt er ihm das Werk des Suetonius „de viris inlustribus" vor Augen. Der Kirchenvater kam dem Auftrage nach; in seinem Erdenwinkel in Bethlehem verfasste er im Jahre 392 ein Werkchen. Er stellte einen Katalog von 135 Autoren zusammen; er begann mit Petrus und schloss mit sich selbst. Alle Autoren, welche über die hl. Schriften geschrieben haben, sollten aufgenommen werden. Nach dem Vorbild Suetons erhält jeder Autor sein eigenes Kapitel. Dem Umfang nach sind die Kapitel sehr ungleich; was den Inhalt anlangt, so enthalten dieselben nicht bloss litterarisch-historische, sondern auch biographische Notizen. Der Stil ist einfach und schmucklos; man sieht, auch hier ist das Vorbild Suetons massgebend geworden. Ueber die Tendenz des Schriftchens lässt uns Hieronymus nicht im Unklaren. Am Schluss des Prologes sagt er: „Die grimmigen Bestreiter des Christentums möchten aus dem Katalog ersehen, welche Schar von Geistern in der Kirche thätig gewesen ist, und sonach aufhören, dem Christentum Unbildung zuzuschreiben."

Veranlassung und Vorbild des Werks. Prolog. Hortaris, Dexter, ut Tranquillum sequens ecclesiasticos scriptores in ordinem digeram et, quod ille in enumerandis gentilium litterarum viris fecit inlustribus, ego in nostris faciam, id est, ut a passione Christi usque ad quartum decimum Theodosii imperatoris annum (also 392) omnes qui de

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