Obrazy na stronie
PDF
ePub

durch Philastrius. Als diese Grundschrift erachtet er Hippolyts σύνταγμα πρὸς ἁπάσας τας aio̟éσɛs (im ganzen 32). Die Grundschrift schloss mit Noëtos; vgl. Lipsius 1. c. p. 34. Hinzugefügt ist also von Epiphanius 58-80 (Lipsius p. 16), von Philastrius 54-156 (p. 14). Ueber die Abhängigkeit des Philastrius von Hippolytus in der Chronologie vgl. Marx, Ausg. p. XXXVII. Vgl. auch Kunze, De hist. gnosticismi fontibus, Leipz. 1894.

Fortleben des Philastrius. Augustin. epist. ad Quodvultdeum Philastrius quidam Brixiensis episcopus, quem cum S. Ambrosio Mediolani etiam ipse vidi (383-388), scripsit hinc librum, nec illas haereses praetermittens quae in populo Judaeo fuerunt ante adventum domini, easque XXVIII commemoravit, et post domini adventum CXXVIII. Ueber die Benutzung des Philastrius (und anderer Quellen) in dem liber de haeresibus Augustins vgl. Marx p. XIII. Ueber den sog. Praedestinatus und Philastrius vgl. denselben p. XVII; über Gregor den Grossen und Philastrius p. XVIII.

Úeberlieferung. Von Marx sind für die Textesrestituierung herangezogen cod. Petropolitanus auct. lat. I Q. v. 38, olim Corbeiensis s. IX, in dem aber die Praefatio und haer. 1-28 fehlen; Vindobonensis 1080, olim Salisburgensis 219 s. IX (es fehlen die Häresien 107, 115, 117, 140, 151, 154) und der Cheltenhamensis 12263 s. VIII (enthält bloss Kapitel 148). Es kommt ferner noch die Handschrift in Betracht, welche Sichard seiner Ausgabe zu Grunde gelegt hatte und die jetzt verloren zu sein scheint; sie stand mit dem Vindobonensis in Zusammenhang, bot aber den Text in sehr verdorbenem Zustand; vgl. Marx, Ausg. p. XVIII.

Ausg. Editio princeps von J. Sichard, Basel 1528; es folgten die Ausg. von J. A. Fabricius, Hamburg 1721 (ein ausgezeichnetes Werk); die von P. Galeardi, Brescia 1738; von Gallandi, Bibl. vet. patr. 7 (1770) p. 475; Migne 12 Sp. 1111; Fr. Oehler, Corpus haereseologicum 1 (Berl. 1856) p. 1. Neueste Ausg. ist die von Fr. Marx, Corpus script. eccles. lat. 38, Wien 1898.

961. Die Predigten des Gaudentius. Der Schüler des Philastrius war Gaudentius. Leider sind wir über sein Leben ebenso mangelhaft unterrichtet wie über das des Philastrius; weder das Geburts- und Sterbejahr, noch sein Vaterland sind uns bekannt. Von ihm selbst erfahren wir, dass er, als Philastrius starb, im Orient weilte. Dort ereilte ihn auch die Nachricht, dass er zum Nachfolger seines Lehrers ernannt sei. Nicht wenig sträubte er sich, das verantwortungsvolle Amt anzunehmen; allein der Einfluss des mächtigsten Kirchenfürsten Ambrosius, das Zureden der orientalischen Bischöfe und die Versicherung der Bürger von Brescia, dass sie sich eidlich verpflichtet hätten, den Gaudentius zum Bischof zu wählen, besiegten den Widerstand. Er kehrte daher vom Orient nach Brescia zurück, wobei er zugleich Reliquien mit sich führte. Seine bischöfliche Wirksamkeit in Brescia war von glücklichem Erfolg begleitet; seine Kanzelreden fanden den grössten Beifall und wurden sehr häufig von Stenographen nachgeschrieben. Auch in den schwebenden Kirchenfragen trat der hochangesehene Mann mit seinem Einfluss hervor. Als Johannes Chrysostomus verfolgt, in die Verbannung geschickt und eine Gesandtschaft an den kaiserlichen Hof von kirchlicher Seite beschlossen wurde, befand sich unter den Teilnehmern derselben unser Gaudentius, und der Briefwechsel des Johannes Chrysostomus lehrt uns, dass er grosse Stücke auf den Brixianer Bischof hielt.

In die Litteratur kam Gaudentius durch Benivolus; dieser magister memoriae Valentinians II., der so treu an dem nicaenischen Bekenntnis festhielt, dass er lieber sein Amt aufgab, als ein den Arianern günstiges Dekret zu concipieren, war durch Krankheit verhindert, die Osterpredigten des Gaudentius zu hören; er ersuchte daher den Bischof, diese Predigten für ihn niederzuschreiben; diesem Verlangen kam Gaudentius nach und fügte noch einige andere Predigten hinzu, so dass jetzt ein Corpus der Predigten des Gaudentius vorlag. Ausser diesem Corpus sind noch einige

Predigten überliefert; von ihnen ist die vielgelesenste die über Leben und Tod des Philastrius, deren Echtheit, jedoch wie ich glaube ohne Grund, bestritten wird. Apokryph dagegen ist ein sapphisches Gedicht auf Philastrius, und noch das eine oder andere Stück hat fälschlich den Namen des Gaudentius angenommen.

Gaudentius ist ungleich gebildeter als sein Lehrer Philastrius. Er schreibt einen klaren und einfachen Stil und ist im ganzen angenehm zu lesen.

Biographisches. In seiner bei der Ordination gehaltenen Rede sagt Gaudentius, dass er der Annahme der bischöflichen Würde lange widerstrebt habe, und fährt dann fort (Sp. 956): sed beatus pater Ambrosius ceterique venerandi antistites, sacramento, quo temere vos ipsos obligastis, astricti, tales ad me epistolas cum vestra legatione miserunt, ut sine damno animae meae ultra iam resistere non valerem, cui ab Orientalibus quoque episcopis, nisi meum ad vos reditum pollicerer, salutaris communio negaretur. Sermo 17 (Sp. 964) cum per urbes Cappadociae Jerusalem pergerem ... in ipsa maxima Cappadociae civitate, quae appellatur Caesarea, reperimus quasdam dei famulas .... quibus ab avunculo suo summo sacerdote ac beato confessore Basilio olim traditae fuerant horum martyrum venerandae reliquiae, quas desiderio nostro incunctanter ac fideliter tribuerunt. Ueber den magister memoriae Valentinians II. im Jahre 385, Benivolus, vgl. Rufin. hist. eccles. 2, 16 (21 Sp. 524 Migne). Ueber die Thätigkeit des Gaudentius für den verbannten Johannes Chrysostomus vgl. des letzteren Brief 184 (52 Sp. 715 Migne); Palladius dialogus de vita S. Joannis Chrysostomi cap. 4 (Migne, Patrol. gr. 47 Sp. 15).

....

Veranlassung. Gaudentius schreibt an Benivolus (Sp. 827): communis voti fuerat, ut ea quae de divinis eloquiis per paschales dies proxime praeteritos explanavi, coram valuisses audire .... (Sp. 830) ex ingenti aegritudine tuum tunc adhuc corpus invalidum, ne supradictae festivitati interesses, inhibuit.... magnopere exegisti, ut scriberem quid unaquaque die illius sacratissimae hebdomadis sanctae fraternitati a me expositum meminissem... scribere tibi aggrediar omnino iisdem sensibus, et fortasse etiam verbis, quibus me in ecclesia locutum esse reminiscor, ut loquelam meam, qualiscumque est, facile, cum legeris, recognoscas. quatuor praeterea breviores tractatus, quos de diversis capitulis evangeli apud te olim fuisse me locutum prodidisti, et quintum de Machabaeis martyribus, emendatos tibi, quoniam cogis, remittam, ut eos, si ulla utili memoria dignos arbitraris, in postrema parte schedulae huius simul transcribendos adiungas. de illis vero tractatibus, quos notariis (ut comperi) latenter appositis, procul dubio interruptos et semiplenos otiosa quorumdam studia colligere praesumpserunt, nihil ad me attinet.

Die einzelnen Schriften des Gaudentius. Durch das Schreiben an Benivolus sind bezeugt die zehn Osterpredigten, ebenso die vier Predigten über verschiedene Kapitel des Evangeliums und die über die Macchabäer, also im ganzen 15. Inhalt und Stil lassen auch noch folgende vier Stücke als echt erscheinen: 1. de ordinatione sui, 2. de dedicatione basilicae, 3. ad Serminium, 4. ad Paulum diaconum. Galeardi fügte noch zwei hinzu: 1. de Petro et Paulo, 2. de vita et obitu Philastrii. Die Echtheit der Rede de vita et obitu Philastrii wird von Marx bezweifelt; vgl. p. 359. Dagegen ist über die Unechtheit des carmen sapphicum zu Ehren des Philastrius kein Zweifel gestattet. Der Bischof Rampertus aus dem 9. Jahrhundert sagt über dieses Gedicht (Marx p. VII): Sed et rhythmicum hymnum quem ergo auctoritatis Gaudentium episcopum fecisse ferunt cantare de ipso sedule consueverat. Gaudentium autem ipsum composuisse nuto, cum longe aliterque sensus primae lineae sit et ipse rhythmus elementa nominis compositoris sui per capita ut ita dixerim versuum, si quis intendat, habeat. Das Gedicht bietet folgendes Akrostichon: Filastrius Bricsiensis praesul. Ueber anderes Apokryphe vgl. Galeardi bei Migne Sp. 809.

Ueber die Sprache vgl. Paucker, Zeitschr. für österr. Gymn. 32 (1881) p. 481. Er charakterisiert Gaudentius als „scriptor haud indisertus, non tam quidem ingenii luminibus sensuumque vigore quam ingenua quadam stili simplicitate ac satis castigato eloquio probabilis, quamvis sordium seculi sui nec ipse immunis."

Ausg. von Galeardus, Padua 1720; Migne 20 Sp. 827.

13. Die Autoren von Wallfahrtsberichten und Beschreiber des hl. Landes.

962. Wallfahrtsbericht der sog. Silvia.

Durch dieselbe Hand

schrift, durch welche uns Bruchstücke vom Hymnenbuch des Hilarius und

dessen Schrift de mysteriis erhalten sind, wurde uns auch der Bericht über eine Wallfahrt nach dem hl. Lande bekannt. Dieser Reisebericht rührt von einer aus dem südlichen Frankreich stammenden Frau her, welche einem Orden angehörig ihre Erlebnisse zu Nutzen und Frommen ihrer Ordensschwestern zusammengestellt hat. Wahrscheinlich war die Erzählerin die Aebtissin ihres Klosters; daraus würde sich auch leicht erklären, dass ihr auf ihrer Reise der Klerus mit ausgesuchter Höflichkeit entgegenkam und dass die Staatsautorität ihr für unsichere Wegestrecken eine militärische Begleitung zur Verfügung stellte.1) Ob aber die Wallfahrerin mit Silvia, der Schwester des östlichen Reichsministers Rufinus, die allerdings auch in derselben Zeit eine Reise in das hl. Land unternahm, identisch ist, wie der erste Herausgeber angenommen, muss doch noch unentschieden bleiben. Der Reisebericht ist unvollständig auf uns gekommen; es fehlt der Anfang, da die Erzählung uns gleich in den Besuch des Berges Sinai versetzt, auch in der Mitte sind beträchtliche Lücken, endlich ist der Schluss verloren gegangen. Die Reise, die in die Zeit von 379-387/88 fällt, richtete sich zuerst nach Jerusalem; von da aus machte die Pilgerin Exkursionen nach dem Berg Sinai, nach dem Berg Nebo, endlich zum Grabe Jobs und anderen Orten. Mittlerweile waren drei Jahre verstrichen; die Wallfahrerin dachte jetzt an die Heimkehr; doch wollte sie zuvor noch Mesopotamien aufsuchen, um das Mönchsleben, von dem sie so viel gehört hatte, aus eigener Anschauung kennen zu lernen; auch zog sie Edessa mit dem Grabe des hl. Thomas mächtig an. Auch diese Reise führte sie aus. Alsdann nahm sie ihren Weg nach Constantinopel, wobei sie jedoch nicht unterliess, einen oder den anderen Abstecher nach einem in religiöser Hinsicht merkwürdigen Ort zu machen. 2) In Constantinopel angekommen, stellte sie das, was sie gesehen, zusammen; zu ihrem Wallfahrtsbericht fügte sie noch einen Anhang, in dem sie die Liturgie der Kirchen Jerusalems in ausführlicher Weise beschrieb.

Die Klosterfrau ist, wie sich das von selbst versteht, auf ihrer Reise nur von religiösen Interessen geleitet; sie will die ihr durch die hl. Schrift bekannten Oertlichkeiten, Kirchen, Klöster und Gräber der Heiligen mit eigenen Augen sehen; doch ist sie für die Naturschönheiten nicht ganz unempfindlich, und es kommt vor, dass eine bezaubernde Gegend ihr den Ruf entlockt, sie hätte so Wundervolles in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen.3) Sehenswürdigkeiten wurden ihr ausserordentlich viele gezeigt; die Mönche, die in den besuchten Gegenden gern die Führer machten, befriedigten ihre Neugierde, die sie selbst eingesteht, in erstaunlichem Masse. Jede in der hl. Schrift bezeichnete Oertlichkeit konnten sie nachweisen; 4) die Legendenbildung war sichtlich ins Ungemessene fortgeschritten. Die fromme Ordensschwester freut sich innig dessen, was man

1) 9, 3 p. 49 Geyer nos inde iam remisimus milites, qui nobis pro disciplina romana auxilia praebuerant, quamdiu per loca suspecta ambulaveramus.

| Jessen. Hierher gehört auch die Beschreibung der grossen Aussicht auf dem Berg Sinai (3, 8 p. 41); vgl. noch 13, 2 p. 56 vallem pulchram satis et amoenam.

4) 7, 2 p. 47 ostendebant nobis singula loca, quae semper ego iuxta scripturas re

2) Z. B. 22 p. 69 (martyrium s. Teclae). 3) 9, 4 p. 50 pulchriorem territorium puto me nusquam vidisse, quam est terra | quirebam.

ihr zeigte, und nur selten bricht durch ihren Bericht ein leiser Zweifel.1) Beim Besuch der merkwürdigen Oertlichkeiten wurden die auf sie bezüglichen Worte der hl. Schrift oder der Heiligenlegende gelesen; 2) Gebet und Psalmenrecitation sollten den Dank für das Gesehene ausdrücken. Die Erzählerin redet in volksmässigem Latein; ihr Reisebericht ist daher für die Entwicklungsgeschichte der lateinischen Sprache nicht ohne Wichtigkeit. Auch für die Geographie erhalten wir aus dem Wallfahrtsbericht manchen Baustein. Für die Geschichte der Liturgie bildet der Anhang eine Quelle ersten Ranges. Das Reisebuch der frommen Schwester blieb nicht unbeachtet; wir stossen auf seine Spuren im 12. Jahrhundert, wo es von Petrus Diaconus ausgeschrieben wurde.

Die Verfasserin. Durch den Verlust des Anfangs der Schrift ist auch der Autorname verloren gegangen. Doch ergeben sich einige Züge aus dem Pilgerbericht. Eine Frau ist es, welche den Bericht geschrieben hat; vgl. 16, 3 p. 58 Geyer ut sum satis curiosa. Ihre Heimat ist das südliche Gallien; denn sie vergleicht den Euphrat mit der Rhone; vgl. 18, 2 p. 61 ita decurrit habens impetum, sicut habet fluvius Rodanus, nisi quod adhuc maior est Eufrates. Sie wendet sich an Ordensschwestern; vgl. 3, 8 p. 40 illud vos volo scire, dominae venerabiles sorores. 19, 19 p. 64 dominae animae meae. 46, 4 p. 98 dominae sorores. 23, 10 p. 71 vos tantum, dominae, lumen meum, memores mei esse dignamini. Die Schreiberin will also dem Kloster angehört haben, an dessen Religiosen sie sich wendet, und zwar wird man nach der Auszeichnung, die sie überall auf ihrer Reise erfahren, auf einen hohen Rang der Pilgerin schliessen müssen; sie wird wohl die Aebtissin des Klosters gewesen sein. Bestätigt wird diese Annahme dadurch, dass in einem Bibliothekskatalog von Monte Casino aus dem Jahre 1532 der Anfang des Pilgerberichts durch Abbatissa bezeichnet war. Gamurrini (p. XXXIV) hat die Hypothese aufgestellt, dass unsere Pilgerin identisch sei mit der Schwester des Ministers des Östreichs Rufinus, welche aus Aquitanien stammend um dieselbe Zeit eine Reise ins hl. Land machte; vgl. Palladius hist. Lausiaca c. 143, 144. Wenn sich auch die grosse Aufmerksamkeit und der militärische Schutz, der der Pilgerin auf der Reise zuteil wurde, durch die Verwandtschaft mit Rufinus leicht erklären liesse, so wäre doch andererseits auch auffallend, dass sich in den Berichten niemals eine Anspielung auf Rufinus vorfindet. So ansprechend die Hypothese Gamurrinis auch ist, kann sie doch nur den Grad einer Wahrscheinlichkeit in Anspruch nehmen.

Abfassungszeit. Der terminus ante quem ergibt sich also. Die Pilgerin kam auch nach Edessa; hier scheidet sie bei der Angabe der von ihr gesehenen Oertlichkeiten zwischen der Hauptkirche und dem Grabmal des hl. Thomas als zwei verschiedenen Oertlichkeiten; vgl. 19, 2 p. 61 pervenimus.... Edessam. Ubi cum pervenissemus, statim perreximus ad ecclesiam et ad martyrium sancti Thomae. Nun wurden aber 394 die Gebeine des Apostels in die Hauptkirche übertragen; vgl. Chron. Edess. bei Assemani, Bibl. or. 1 p. 399. Also fällt die Peregrinatio vor 394. Der terminus post quem wird uns 20, 12 p. 67 an die Hand gegeben. Nachdem der Bischof der Reisenden die Entfernung von Nisibis und Hur bestimmt hat, fährt er fort: sed modo ibi accessus Romanorum non est; totum enim illud Persae tenent. Die Ausdehnung der persischen Herrschaft über diese Oertlichkeiten fällt ins Jahr 363, in dem Julian starb und Jovian einen schmählichen Frieden schloss. Also fällt unser Reisebericht zwischen 363 und 394. Dieses Intervallum kann aber noch eingeengt werden durch folgende Erwägung. In der Peregrinatio herrscht überall kirchlicher Friede; sie kann daher nicht während der arianischen Verfolgungen unter Kaiser Valens (364-378) geschrieben sein, sondern erst nach dessen Tode, also nach 378. Sonach fällt die Schrift zwischen 378 und 394. Auch dieses Intervallum kann wiederum eingeschränkt werden. Der Bischof von Edessa wird confessor genannt (19, 1 p. 61), d. h. er

1) 12, 7 p. 54 sed mihi credite, dominae venerabiles, quia columna ipsa iam non paret, locus autem ipse tantum ostenditur ; columna autem ipsa dicitur mari mortuo fuisse cooperta. Certe locum cum videremus, columnam nullam vidimus, et ideo fallere vos super hanc rem non possum.

2) 4, 3 p. 41 id nobis vel maxime + ea desideraveram semper, ut ubicumque venissemus, semper ipse locus de libro legeretur.

10, 7 p. 52 id nobis semper consuetudinis erat, ut ubicumque ad loca desiderata accedere valebamus, primum ibi fieret oratio, deinde legeretur lectio ipsa de codice, diceretur etiam psalmus unus pertinens ad rem et iterato fieret ibi oratio; vgl. auch 14, 1 p. 56; 15, 4 p. 58; 21, 1 p. 68. 19, 2 p. 61 nec non etiam et aliquanta ipsius sancti Thomae ibi legimus.

hat wegen seines Glaubens Verfolgungen erlitten. Dieser Bischof wird Eulogios sein, der unter Valens Verfolgungen erlitt und Bischof von Edessa von 379-387 oder 388 war. Demgemäss fällt die Pilgerfahrt in die Zeit von 379-387/88; vgl. Cabrol p. 172. Wenn man von der Identität der Pilgerin mit Silvia, der Schwester des Consuls Rufinus, ausgeht, lässt sich die Zeit der Schrift noch genauer fixieren; vgl. Gamurrini (p. XXXVII), der die Pilgerreise in das Jahr 385-388 setzt, und, die Ansicht Gamurrinis modifizierend, Rauschen, Jahrb. der christl. Kirche unter dem Kaiser Theodosius d. Gr., Freib. i. Br. 1897, p. 544.

Abfassungsort. 23, 10 p. 70 de quo loco (d. h. von Constantinopel aus), domnae, lumen meum, cum haec ad vestram affectionem darem. Ueber das, was sie noch später von Constantinopel aus sehen wird, sagt sie (1. c.): aut ipsa praesens vestrae affectioni referam aut certe, si aliud animo sederit, scriptis nuntiabo.

....

Die Reisen der Pilgerin. a) Erste Reise. Es heisst im Eingang der Schrift: trans vallem apparebat mons sanctus Dei Syna. 7, 1 p. 46 desiderii fuit, ut de Clesma ad terram Gesse exiremus. 9, 7 p. 50 regressa sum in Helia, id est in Jerusolimam. P) Zweite Reise. 10, 1 p. 50 item transacto aliquanto tempore et iubente Deo fuit denuo voluntas accedendi usque ad Arabiam, id est ad montem Nabau. 12, 11 p. 55 ac sic ergo visis omnibus, quae desiderabamus, in nomine Dei revertentes per Jericho et iter omne, quod iveramus, regressi sumus in Jerusolimam. ) Dritte Reise. 13, 1 p. 55 item post aliquantum tempus volui etiam ad regionem Ausitidem accedere propter visendam memoriam sancti Job. 16, 7 p. 60 regressi sumus in Jerusolimam, iter facientes per singulas mansiones, per quas ieramus tres annos. d) Vierte Reise. 17, 1 p. 60 cum iam tres anni pleni essent, a quo in Jerusolimam venissem.... et ideo iam revertendi ad patriam animus esset, volui iubente Deo etiam et ad Mesopotamiam Syriae accedere ad risendos sanctos monachos.... nec non etiam et gratia orationis ad martyrium sancti Thomae apostoli, ubi corpus illius integrum positum est, id est apud Edessam. 23, 8 p. 70 perveni Constantinopolim. Ueber die Reisen vgl. Gamurrini p. XXIII; Cabrol p. 178.

Liturgischer Anhang. 24, 1 p. 71 ut sciret affectio vestra, quae operatio singulis diebus cotidie in locis sanctis habeatur, certas vos facere debui sciens, quia libenter haberetis haec cognoscere.

Die Ueberlieferung. Der Reisebericht ist uns durch dieselbe Handschrift überliefert, welche das verstümmelte Hymnenbuch des Hilarius (§ 861), dessen Schrift de mysteriis (§ 891) enthält und aus dem 11. Jahrhundert stammt. Ueber die Handschrift vgl. § 891 p. 261, wozu noch gefügt werden kann Cabrol, Étude p. 169.

Au Ausg. Editio princeps von Gamurrini, S. Hilarii tractatus de mysteriis et hymni et S. Silviae Aquitanae peregrinatio ad loca sancta; accedit Petri Diaconi liber de locis sanctis, Rom 1887; revidierte Ausg. 1888; weiterhin edierte die Schrift Pomialowsky, Petersb. 1889. Massgebende Ausg. ist die von P. Geyer, Itinera Hierosolymitana saeculi IIII-VIII (Corpus script. eccles. lat. 39 (Wien 1898) p. 37).

Litteratur. Th. Mommsen, Ueber einen neu aufgefundenen Reisebericht nach dem gelobten Lande (Sitzungsber. der Berl. Akad. 1887 p. 357); C. Weyman, Ueber die Pilgerfahrt der Silvia in das hl. Land (Theol. Quartalschr. 70 (1888) p. 34); L. de Saint Aignan, Le pèlerinage de sainte Sylvie aux lieux saints en 385, Orléans 1889; F. Cabrol, Étude sur la peregrinatio Silviae. Les églises de Jérusalem, la discipline et la liturgie au IVe siècle, Paris et Poitiers 1895; Ebert p. 345; Dobschütz, Christusbilder (Texte und Untersuchungen N. F. 3 (Leipz. 1899) p. 170*). Wölfflin, Ueber die Latinität der peregrinatio (Archiv für lat. Lexikographie 4 (1887) p. 259); vgl. auch Geyer ebenda p. 611.

963. Andere Schriften über das hl. Land. Es dürfte geraten sein, dem Pilgerbericht der sog. Silvia ohne Rücksicht auf die Zeit auch andere Schriften über das hl. Land anzureihen; diese Produkte blieben von den litterarischen Strömungen so gut wie unbehelligt und sind daher kaum als Litteraturwerke anzusehen. Einen wesentlichen Unterschied macht es jedoch, ob die Verfasser aus eigener Kenntnis oder aus fremden Quellen schöpfen; von beiden Gattungen liegen uns Schriftstücke vor, sie ziehen sich durch mehrere Jahrhunderte. Wir lassen die wichtigsten Schriften über das hl. Land hier folgen. Schon oben haben wir eines Kursbuches aus dem Jahre 333 gedacht, das eine Reise von Bordeaux nach Jerusalem und die Rückkehr über Rom nach Mailand enthält und auch schon Merkwürdigkeiten einflicht. Eine Compilation aus mündlichen und schriftlichen Berichten ist die Beschreibung des hl. Landes von dem Lyoner Bischof

« PoprzedniaDalej »