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quam laudari a te, quod ab aliis reprehendatur nescio quo enim modo praeter imprudentiae caliginem, quae me circumfundit, unumquemque fallunt sua scripta et aurem praetereunt incautius plerumque aliquid promitur, aliquid accipitur malevolentius, aliquid exit ambiguum .... notam appone ad verbum dubii ponderis et fallacis staterae, ne quid pro se esse adversarius interpretetur. Sabinus ist wahrscheinlich der Bischof von Placentia; denn in manchen Handschriften ist in den an ihn gerichteten Briefen 46 und 58 der Adresse noch hinzugefügt episcopo; vgl. Ihm, Studia Ambrosiana p. 50 Anm. 275. Die Benediktiner setzen den Brief ums Jahr 389 an.

Für die Chronologie der Schriften haben die Benediktiner in ihrer Ausg. das Beste geleistet; eine Revision ihrer Ergebnisse ist von Ihm, Studia Ambrosiana, Fleckeis. Jahrb. Supplementbd. 17 (1890) vorgenommen worden; er gibt auch eine Tabelle p. 78.

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a) Exegetische Schriften.

910. Allgemeines. Das Buch der Bücher war für Ambrosius die hl. Schrift, man kann sagen, dass sie ihm völlig in Fleisch und Blut übergegangen war. Bei jeder Gelegenheit steht ihm ein passendes Schriftwort zur Verfügung. Die hl. Schrift ist ihm die Fundgrube für die Glaubenslehre, und an ihrer Hand bekämpft er die häretischen Meinungen seiner Zeit; sie ist ihm aber auch eine Fundgrube für die Moral und Erbauung der Gläubigen. Sie muss daher für Ambrosius die Grundlage der Predigt bilden. In ihrer Auslegung folgt er der Richtung der Zeit, indem er einen dreifachen Sinn der Schriftworte annimmt, einen buchstäblichen, einen moralischen und einen mystischen. Für den Prediger sind die zwei letzten Erklärungsweisen natürlich viel fruchtbarer als die erste. Bei einer reichen Phantasie kann man ja alles Mögliche aus einem Text herausdeuten und für die Paränese fruchtbar machen. Bei den Zuhörern war diese Aufdeckung des höheren Sinns sehr beliebt; wir haben dafür das Zeugnis des hl. Augustin, dem gerade an den Predigten des Ambrosius das gefiel, dass hinter den Buchstaben etwas viel Höheres zur Erscheinung gebracht wurde.1) Der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig", kann man als den Leitstern der Prediger in jenen Zeiten betrachten. Die allegorische Auslegung leistete überdies dem Christentum noch zwei wesentliche Dienste; man konnte einmal mit ihrer Hilfe die vielen anstössigen Stellen des alten Testamentes aus dem Wege räumen, indem man ihnen einen geistigen Sinn unterschob, dann aber konnte man - und das war noch wichtiger eine innige Verbindung des alten Testamentes mit dem neuen herstellen. Dies geschah dadurch, dass man im alten Testamente Typen nachspürte, welche auf Christus und sein Wirken hinwiesen. Besonders die Psalmen waren hier sehr ergiebig. In der griechischen Litteratur war die allegorische Schrifterklärung besonders durch Philo und Origenes angebahnt worden. Ambrosius folgte ihnen vielfach, allein doch mit selbständigem Urteile. Er eliminiert das spezifisch Jüdische bei Philo oder setzt es ins Christliche um; er vermeidet die extremen Richtungen, zu denen sich Origenes fortreissen liess. Er lässt auch die buchstäbliche Erklärung zur Geltung kommen und stellt sich dadurch an die Seite der antiochenischen Schule. Basilius, dem er sich häufig anschliesst, hat mässigend auf die Allegorisierungssucht gewirkt. Auch mit dem notwendigen handschriftlichen Apparat hat sich Ambrosius bekannt gemacht. Er vergleicht den lateinischen Text mit dem griechischen, wägt auch ver

1) Augustin. confess. 6, 4.

schiedene Lesarten ab. Allein die Bemerkungen dieser Art sind doch nur gelegentlich, wir können keine tieferen Studien des Ambrosius auf diesem Gebiete erwarten. Der praktische Zweck der hl. Schrift und ihre Verwertung für die Predigt stehen ihm obenan. Die Entstehung der exegetischen Werke des Ambrosius aus Predigten lässt sich in den meisten Fällen noch aus Spuren, die sich im Texte vorfinden, nachweisen.1) Ambrosius scheint dabei folgendes Verfahren eingeschlagen zu haben: er nahm die Predigten, die er in Buchform bringen wollte, her und machte aus ihnen ein Ganzes, ohne jedoch überall ihre ursprüngliche Gestalt verwischen zu wollen. Bei manchem Werk mochte auch fremde Hand thätig sein; sicher ist dies bei dem Commentar zu den zwölf Psalmen. Bei einigen Traktaten, bei denen sich die Entstehung aus Predigten nicht mehr nachweisen lässt, muss es unentschieden bleiben, ob sie von vornherein die Form der Abhandlung hatten oder sie erst später durch Redaktion erhielten. Da die Zeitbestimmung der Schriften nicht immer zweifellos ist, reihen wir dieselben nach Massgabe der hl. Schrift aneinander.

Die sieben Bücher der Patriarchen. Cassiodor. instit. div. litt. c. 1 (70 Sp. 1111 Migne) Item sanctus Ambrosius de patriarchis septem libros edidit, qui multa loca Veteris Testamenti factis quaestionibus suaviter enodavit. Diese sieben Bücher scheinen gewesen zu sein: de Abraham 1. II, de Isaac, de bono mortis, de Jacob et vita beata 1. II, de Joseph; vgl. noch Schenkl, Corpus 32 pars 1 p. IIII. Ueber die Reihenfolge vgl. denselben p. XII: „Opusculum de Noe confectum esse videtur anno CCCLXXXIIII, deinde annorum fere trium spatio interiecto secuti sunt libri de Abraham, de Isaac, de bono mortis, de Jacob, de Joseph intra biennium vel triennium conscripti." Aus Exam. 5, 12, 36 p. 169 Sch. et cum paulolum conticuisset, iterum sermonem adorsus ait muss man folgern, dass Ambrosius ein Exemplar benutzte, das von einem Stenographen nachgeschrieben wurde.

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De Helia et ieiunio, de Nabuthae, de Tobia ,eodem consilio scripti magis ad morum emendationem quam ad librorum divinorum explicationem spectant atque ob eam rem idem fere orationis sonus et stilus in omnibus conspicitur adfinitate quadam inter se conexi sunt. accedit quod in eis omnibus ex sermonibus concinnatis Ambrosius s. Basilii homilias in usum suum convertit ita, ut et sententias gravissimas et multis locis earum conformationes orationisque ornamenta et colorem inde mutuaretur" (Schenkl, Corpus script. eccles. lat. 32 pars 2 p. XVIIII).

911. Exameron 2) 1. VI. Dieses Werk behandelt die Schöpfungsgeschichte an der Hand der Genesis. Es zerfällt in sechs Bücher, indem jedem Tag ein Buch gewidmet ist. Das Werk ist aber aus neun Homilien entstanden, welche in der Fastenzeit von Ambrosius gehalten wurden. Diese neun Predigten verteilen sich auf sechs Tage in der Weise, dass an je drei Tagen Ambrosius zweimal über die Materie gepredigt hat. Auf die sechs Bücher sind die neun Vorträge so verteilt, dass das erste, dritte und fünfte je zwei Predigten, die übrigen je eine Predigt umfassen. Das Werk ist keine vollständig originelle Leistung; es ruht im wesentlichen auf den neun Homilien, welche der grosse Basilius über die sechs Schöpfungstage gehalten. Zwar gibt Hieronymus auch an, dass Ambrosius in seinem Exameron noch Schriften des Origenes und des Hippolytus benutzt habe; allein, da die bezüglichen Schriften der beiden Kirchenväter nur in einzelnen Fragmenten vorliegen, können wir die Richtigkeit der von Hieronymus ausgesprochenen Ansicht nicht mehr in vollem Umfange prüfen; so viel darf aber behauptet werden, dass diese Abhängigkeit eine 1) Vgl. Schenkl, Corpus script. eccles. glaubigte Form, nicht Hexaëmeron; vgl. lat. 32 pars 1 p. I. Schenkl p. XII.

2) Exameron ist die handschriftlich be

sehr minimale war. Auch dem Basilius gegenüber hat sich Ambrosius seine Selbständigkeit vollkommen bewahrt. Er ändert hie und da eine Ansicht des Basilius ab und macht viele Erweiterungen; was aber noch wichtiger ist, er assimiliert sich das fremde Gut so, dass es wie sein eigenes erscheint. Bei der Lektüre dieser Vorträge empfindet man nirgends die Abhängigkeit des Lateiners von dem Griechen. Die Erkenntnis des Verhältnisses, in dem Ambrosius zu Basilius steht, weist auch der Quellenforschung den richtigen Weg. Sie hat nach Ausscheidung der von Basilius abhängigen Partien ihre besondere Aufmerksamkeit auf die Zusätze des Ambrosius zu richten. Dass Ambrosius das Pratum Suetons benutzt hat, dafür steht ein sicheres Beispiel zu Gebote, aber diese Benutzung scheint einen viel grösseren Umfang einzunehmen; besonders in dem Teil, der über den Menschen handelt und der bei Basilius fehlt, lieferte wahrscheinlich das suetonische Werk das meiste Material.

Die Schöpfungsgeschichte des Ambrosius ruft in mehrfacher Hinsicht unser Interesse hervor. Wir lernen aus ihr zunächst das Verhältnis kennen, in dem das erstarkte Christentum sich zur Naturerkenntnis stellt. Wir sehen, dass die hl. Schrift auch als Lehrmeisterin der Naturgesetze gilt. Das göttliche Wort muss nach dieser Anschauung überall seine Geltung haben, und ihm gegenüber fallen die Meinungen der Philosophen zu Boden. Es ist nicht ratsam, nach Dingen zu forschen, über welche die Bibel schweigt; die Hauptsache bleibt immer, auf jene Dinge sein Augenmerk zu richten, welche uns zum ewigen Leben führen. Wir werden gewarnt, der Natur zuzuschreiben, was der Allmacht Gottes zugeschrieben werden muss. Dass Gott zu jeder Zeit das Naturgesetz aufheben kann, ist bei dieser Anschauung selbstverständlich. Bei der Erklärung des Schöpfungsberichtes suchen die neun Predigten den Wortsinn genau festzustellen, allein hie und da greifen sie doch auch zur Allegorie. Das Hauptziel, das sich der geistliche Redner steckt, ist natürlich die Erbauung seiner Zuhörer. Er ist daher bestrebt, ihnen die Weisheit und Allmacht des Schöpfers in glänzenden Farben darzuthun, dann aber auch sie die mahnende Stimme der Natur vernehmen zu lassen. Ueberall weiss der Prediger Beziehungen zwischen dem Menschen und der Natur herzustellen; besonders die Tierwelt muss ihm viele Beispiele für seine Exhortationen liefern. Wir können uns denken, dass diese Predigten einen grossen Eindruck auf die Zuhörerschaft machten. Selbst bei der Lektüre treten noch ihre Vorzüge uns scharf und bestimmt entgegen. Wir ergötzen uns an den glänzenden Naturschilderungen, an den reichen Erzählungen aus dem Leben der Tiere, an den eingestreuten Sittenzügen; wir fühlen mit die warme Liebe, die der Bischof für seine Gläubigen hegt und die sich stets fern von dem Tone des Zeloten hält, ja sogar mitunter einen humoristischen Ton anschlägt. Eine wunderbare Harmonie ist über das Ganze ausgegossen, eine Harmonie, wie sie nur aus einer in sich gefestigten Seele hervorgehen kann.

Abfassungszeit. Es steht fest, dass Ambrosius das Exameron als alter Mann geschrieben. 4, 5, 20 p. 127 Sch. heisst es: quae pueri risimus ea senes commemorare qui possumus? Der Kirchengesang, der 386 eingeführt wurde, war bereits in Uebung; vgl. 3, 1, 5 und 3, 5, 23; auch war, wie man aus 5, 24, 88 schliessen muss, der Hymnus 'Aeterne

rerum conditor' schon gedichtet, weil er hier paraphrasiert wird; also muss das Exameron nach 386 fallen. Noch etwas weiter kommen wir herab, wenn wir 3, 1, 3 vergleichen, wo die kirchliche Lage in einer Weise geschildert wird, welche erst nach dem Tode der Kaiserin Justina (388) eintrat. Vgl. Kellner, Der heilige Ambrosius, Bischof von Mailand, als Erklärer des Alten Testaments, Regensb. 1893, p. 78 und Ihm, Studia Ambrosiana p. 13; Rauschen, Jahrb. der christl. Kirche unter Theodosius, Freib. i. Br. 1897, p. 491; Schenkl, Corpus 32 pars 1 p. VII (386-390).

Die Composition. 6, 1, 1 p. 204 Sch. qui (sermo) etsi per quinque iam dies non mediocri labore nobis processerit, tamen hodierno die maiore curarum adcrescit faenore, quia in hoc et superiorum dierum_periculum est et totius summa certaminis. 5, 24, 92 p. 203 Sch. fiat mane dies sextus. Daraus folgt, dass die letzten Predigten an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statthatten; es ist daher wahrscheinlich, dass der ganze Cyklus der Vorträge an sechs unmittelbar aufeinander folgenden Tagen gehalten wurde. Im fünften Buch werden die zwei Vorträge, aus denen dasselbe besteht, sogar durch die Zwischenbemerkung kenntlich gemacht: 5, 12, 36 p. 169 Sch. et cum paulolum conticuisset, iterum sermonem adorsus ait. Als der zweite Vortrag zu Ende ging, war es Nacht: 5, 24, 84 p. 199 Sch. dum sermonem producimus, ecce iam tibi et nocturnae aves circumvolant. Im dritten Buch wird der Schluss der einen Predigt durch eine Formel (3, 5, 24 p. 75 Sch. in omnia saecula saeculorum amen) deutlich gekennzeichnet. Auch im ersten Buch können wir zwei Predigten deutlich herausfinden, denn 1, 6, 24 p. 23 Sch. finden wir wiederum eine Predigtschlussformel: qui est deus benedictus in saecula. Weitere Anzeichen von Predigteinschnitten fehlen innerhalb der einzelnen Bücher. Der Schluss der Bücher wird als solcher deutlich markiert. Der Aufbau des Werks kann demnach in folgender Weise klargelegt werden:

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Da diese neun Homilien an sechs Tagen gehalten wurden, hat er an drei Tagen zwei Predigten gehalten und zwar am ersten, dritten und fünften. Andeutung über die Tageszeit, in der die Predigten gehalten wurden, geben die Stellen 2, 5, 22; 4, 9, 34. Ueber die Jahreszeit, in der die Homilien gehalten wurden, gibt Aufschluss 5, 24, 90 p. 203 Sch. adproperet Jesu domini passio. Ueber die Composition vgl. Schenkl, Praef. p. I.

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Quellen. Hieronym. epist. 84, 7; 1 Sp. 525 Vall. (ad Pammach.) centum quinquaginta anni prope sunt, ex quo Origenes mortuus est Tyri ... nuper s. Ambrosius sic Hexameron illius compilavit, ut magis Hippolyti sententias Basiliique sequeretur. Vgl. Kellner, Ambrosius p. 78. Ueber die Benutzung des Basilius vgl. auch Foerster, Ambrosius p. 117. Auch Philo scheint hie und da benutzt, vgl. Schenkl, Corpus 32 pars 1 p. XV; über Origenes und Ambrosius vgl. denselben p. XIIII; über Hippolytus und Ambrosius denselben 1. c. Die Benutzung von Suetons Pratum wird durch Giraldus Cambrensis itinerar. Cambriae 1, 7 bezeugt (Reifferscheid, C. Suetoni Tranquilli reliquiae, Leipzig 1860, p. 254 No. 162); aus ihm stammt die Geschichte des Hundes (6, 24), welche sich in Antiochien zutrug. Es ist zweifellos, dass mit diesem einzigen Fall die Benutzung Suetons nicht abgeschlossen hat. Wie ich glaube, kann hier die Forschung noch manchen Baustein zur Rekonstruierung des Pratum gewinnen. Die durch Reifferscheid begründete unrichtige Auffassung des Pratum hinderte die Hebung des Schatzes. Ueber andere sekundäre Quellen vgl. Schenkl 1. c. p. XII. Ueber die Erzählung vom Vogel Phoenix (5, 23, 79) vgl. Harnack, Sitzungsber. der Berl. Akad. 1894 p. 605.

Zur Charakteristik. Der Gegensatz zur weltlichen Wissenschaft erhellt aus folgenden Stellen: 2, 2, 7 p. 46 Sch. sed ea quae sunt aliena ab studio nostro et a divinae lectionis serie his qui foris sunt relinquamus: nos inhaereamus scripturarum caelestium magisterio. 2, 1, 3 p. 42 Sch. vos quaeso ut naturaliter aestimare quae dicimus probabiliter ac simplici mente et sedulo ingenio pensare dignemini, non secundum philosophiae traditiones et inanem seductionem suasoriae veri similia colligentes, sed secundum regulam veritatis, quae oraculis divini sermonis exprimitur et contemplatione tantae maiestatis fidelium pectoribus infunditur. 6, 2, 8 p. 209 Sch. vidit in sancto spiritu non illas marcescentis iam sapientiae vanitates sequendas, quae rebus inexplicabilibus mentem nostram occupant luduntque operam, sed ea potius describenda quae ad virtutis spectarent profectum. 1, 6, 20 p. 17 Sch. ad illa magis intendamus animum in quibus vitae sit profectus aeternae. Ueber die Be

deutung des Willens Gottes für die Natur vgl. 2, 2, 4 p. 43 Sch. imperat naturae, non possibilitati obtemperat, non mensuras colligit, non pondus examinat. voluntas eius mensura rerum est. 4, 2, 6 p. 114 Sch. non sol aut luna fecunditatis auctores sunt, sed deus pater per dominum Jesum omnibus liberalitatem fertilitatis inpertit. 3, 2, 8 p. 64 Sch. vox dei efficiens naturae est. 1, 6, 22 p. 19 Sch. non (terra) libramentis suis inmobilis manet, sed frequenter dei nutu et arbitrio commovetur. Die Allegorie erscheint zum Beispiel 3, 1, 2: die congregatio der Gewässer wird mit der congregatio der Kirche verglichen. 3, 5, 23 p. 75 Sch. bene mari plerumque comparatur ecclesia. Ueber moralische Nutzanwendungen belehren folgende Stellen: 4, 8, 31 p. 136 Sch. eius (lunae) exemplo cognoscis, o homo, nihil rerum humanarum esse posse et mundanae totius creaturae, quod non aliquando resolvatur. 5, 18, 58 p. 184 Sch. discant homines amare filios ex usu et pietate cornicum u. s. w. Naturschilderungen, z. B. der Sonne 4, 1, 1, des Meeres als Symbol 5, 5, 23, der Flur 3, 8, 36. Sittenzüge, z. B. 5, 1, 2; gegen die Astrologie 4, 4, 12 u. s. f.; über den Vegetarianismus 3, 7, 28. Humoristische Züge: 3, 4, 17; 5, 12, 36.

Ueberlieferung. Die Handschriften des Exameron sind sehr zahlreich. Unter denselben nehmen die erste Stelle ein die Fragmente des Aurelianensis s. VII. Von den übrigen Handschriften unterscheidet Schenkl zwei Klassen, die eine, die bessere, bestehend aus Cantabrigiensis coll. corp. Christi 193 s. VIII, Parisinus 12135 s. IX, Parisinus 3984 s. IX, Veronensis XXVII 25 s. X, die andere, die schlechtere, aus zwei Gruppen, Augiensis CXXV s. IX, Augiensis CCXV s. X, Monacensis 6258 s. X, Monacensis 3728 s. X, Senensis FV 8 s. XI. Ueber den Mischcodex Bernensis 325 s. XI vgl. Schenkl p. XXXI.

Ausg.: Migne 14 Sp. 123; Ballerini 1 Sp. 1; Corpus script. eccles. lat. 32 pars 1 p. 3. 912. De paradiso. Diese Schrift bietet uns an der Hand der Genesis eine Erörterung über das Paradies und die Stammeltern Adam und Eva bis zu ihrem Falle. Die Auslegung ist fast durchgängig eine allegorische und schliesst sich an Philo an. Von den vielen wunderlichen Deutungen wollen wir nur eine hier anführen, weil sie in der Folgezeit sehr populär wurde, die Deutung der vier Flüsse des Paradieses. Diese werden nämlich mit den vier Kardinaltugenden Klugheit (prudentia), Mässigung (temperantia), Tapferkeit (fortitudo) und Gerechtigkeit (iustitia) verglichen.1) Aber die Spekulation über diese vier Kardinaltugenden geht noch weiter, indem sie mit bestimmten Zeitepochen in Verbindung gebracht werden. Die prudentia wird repräsentiert durch die Zeit von der Erschaffung der Welt bis zur Sündflut, die temperantia durch die Zeit von der Sündflut bis auf Moses, die fortitudo durch die Epoche von Moses und den übrigen Propheten, die iustitia durch die Zeit des Christentums. 2) Die Schrift verfolgt zugleich polemische Zwecke, sie wendet sich nämlich gegen Apelles und die Manichäer. Die Form der Schrift ist die der gelehrten Untersuchung; nichts weist auf Homilien hin. Als Ambrosius sie schrieb, war er noch nicht lange in den Klerus eingetreten. Da er im Jahre 374 durch die Wahl zum Bischof in den geistlichen Stand aufgenommen wurde, wird die Schrift nicht lange nach 374 geschrieben sein; sie fällt also in die erste Zeit seines bischöflichen Wirkens.

Abfassungszeit. Belehrend sind die Worte epist. 45, 1 (Sp. 1142 M.) ego iam dudum de eo (paradiso) scripsi, nondum veteranus sacerdos. Geschrieben ist die Schrift vor de Cain et Abel, wo 1, 1 auf de paradiso verwiesen wird, und ebenso vor de Abraham, wo 2, 1, 1 auf de paradiso c. 2 Bezug genommen wird; vgl. Ihm, Studia Ambrosiana p. 14; Schenkl, Corpus 32 pars 1 p. VIII.

Quellen. Herangezogen sind folgende Schriften Philos (4, 24 p. 281 Sch.; 2, 11 p. 271, 8 Sch.): liber de mundi opificio, libri legis allegoriarum und quaestiones et solutiones in genesim. Vgl. Kellner, Ambrosius, Regensb. 1893, p. 90; Foerster, Ambrosius p. 105. 5, 27 p. 284 Sch. nec mihi praeiudicat Symmachi interpretatio.... etsi aliquotiens in sermone et Acylas et ipse confessi sint. Ueber die Polemik gegen Apelles, Schüler Marcions,

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