Obrazy na stronie
PDF
ePub

sätze sich so abgemildert hatten, dass eine versöhnende und vermittelnde Politik am Platze war. An dieser Synode nahm Lucifer nicht teil, sondern liess sich vertreten. Er selbst begab sich nach Antiochien, um die dort bestehenden kirchlichen Wirren in seinem intransigenten Sinne zu ordnen.1) Als die versöhnlichen Beschlüsse des Conzils zur Kenntnis Lucifers kamen, brach der verbissene Zelot mit seinen bisherigen Freunden. Er blieb nicht isoliert; es tauchte das Schisma der Luciferianer auf, welche alle früheren Arianer für unfähig erachtet wissen wollten, ein Kirchenamt zu bekleiden. Ueber die letzten Lebensjahre, die Lucifer wiederum in Sardinien zubrachte, wissen wir nichts. Sein Tod fällt in das Jahr 370 oder 371.

Zeugnisse. Hieronym. de vir. ill. 95 Lucifer, Caralitanus episcopus cum Pancratio et Hilario Romanae ecclesiae clericis ad Constantium imperatorem a Liberio episcopo pro fide legatus missus, cum nollet sub nomine Athanasii Nicaenam damnare fidem, in Palaestinam relegatus, mirae constantiae et praeparati animi ad martyrium, contra Constantium imperatorem scripsit librum, eique legendum misit ac non multo post sub Juliano principe reversus Caralis, Valentiniano regnante, obiit. Hieronym. z. J. 2386 370 n. Chr. (2 p. 197 Sch.) Lucifer Caralitanus episcopus moritur, qui cum Gregorio episcopo Hispaniarum et Filone Libyae numquam se Arrianae miscuit pravitati; vgl. jedoch Krüger p. 56 Anm. 5. Vgl. auch den Index bei Guenther, Collectio Avellana 2 p. 837 s. v. Lucifer.

=

901. Die Schriften Lucifers. Zum Verständnis der Schriftstellerei Lucifers ist von der Thatsache auszugehen, dass seine litterarischen Produkte sämtlich im Exil geschrieben und an den Kaiser Constantius gerichtet sind. Dadurch bestimmt sich Anlass und Ziel der Schriften. Lucifer greift zur Feder, weil ihm durch die Verbannung grosses Unrecht geschehen. Er wendet sich an Constantius, weil er in ihm den Urheber des ihm widerfahrenen Unrechts sieht, und er bezweckt zugleich, den Kaiser in der Glaubenssache auf die rechte Bahn zu bringen. Wir zählen die Schriften in der Ordnung auf, in der sie wahrscheinlich abgefasst sind.

1. De non conveniendo cum haereticis. Die Schrift, die allem Anscheine nach unter dem frischen Eindruck des Conzils in Mailand verfasst ist, wendet sich gegen den Ausgleich mit den Arianern, die als „Söhne der Finsternis" bezeichnet werden, 2) und verurteilt die Politik des Kaisers, der im Interesse des Friedens die Einigung der kirchlichen Parteien herbeiführen wollte.3)

2. De regibus apostaticis. Constantius hatte, um sein Verfahren in der Glaubenssache zu rechtfertigen und dasselbe als ein gottgefälliges Werk hinzustellen, darauf hingewiesen, dass seine Regierung doch sichtlich von oben gesegnet sei. Diesem Ausspruch des Kaisers tritt Lucifer entgegen, weist auf das Schicksal verschiedener Könige im alten Testament hin, hebt hervor, dass die Strafe nur aufgeschoben sei,4) und dringt in Constantius, von dem Arianismus zur wahren Kirche zurückzukehren, damit ihm die Verzeihung Gottes zu teil werde.

Zur Entstehungsgeschichte der Schrift. Als der Ausspruch des Kaisers wird im Eingang angegeben (p. 35, 7): nisi catholica esset fides Arrii, hoc est mea, nisi placitum

1) Vgl. Krüger p. 50.

2) Vgl. p. 20, 4.

3) Vgl. p. 13, 18 nobis dicebas: pacem

volo fieri und p. 14, 1.

4) Vgl. p. 49, 29.

esset deo quod illam persequar fidem quam contra nos scripserint apud Niciam, numquam profecto adhuc in imperio florerem. In etwas anderer Fassung wird der Ausspruch noch mehrmals wiederholt; vgl. p. 57, 15; 59, 8; 59, 24; 61, 6; 61, 21.

Ueber das Ziel der Schrift geben Aufschluss die Worte 35, 5: paucorum tibi in apostasia atque crudelitate aequalium regum facta desideravi reserare .... non illorum regum facio mentionem qui a dei notitia fuerunt alieni; de his solis tracto qui in Judaea noscuntur regnasse.

"

3. De sancto Athanasio. Der Kaiser Constantius hatte auf dem Conzil von Mailand verlangt, Athanasius ungehört zu verurteilen. Dies sah Lucifer als eine schreiende Ungerechtigkeit an. Um den Nachweis dafür zu liefern, schrieb er zwei Bücher de sancto Athanasio". In der massgebenden Ueberlieferung aber lautet die Ueberschrift des Werks: ,Quia absentem nemo debet iudicare nec damnare", und in der That wird damit der Richtpunkt der ganzen, ungeheuer weitschweifigen Darstellung bezeichnet. Viel Material liefern wieder die Bücher des alten Testaments.

Zur Entstehungsgeschichte der Schrift. Der Eingang der Schrift lautet (p. 66, 4): Cogis nos, Constanti, absentem damnare consacerdotem nostrum religiosum Athanasium; sed divina id facere prohibemur lege.

4. De non parcendo in deum delinquentibus. Wie in der zweiten Schrift, so ist es auch hier ein Ausspruch des Constantius, der dem Lucifer Anlass zu einem Pamphlete gibt. Der Kaiser hatte sich über das unverschämte Verhalten des Lucifer und seine Arroganz gegen ihn missliebig ausgesprochen. Dieser wohlbegründete Tadel versetzte den fanatischen Bischof in die höchste Aufregung; er hielt dem Kaiser das Wort entgegen, dass er als Priester das Recht habe, dem Häretiker die Wahrheit zu sagen. Er sei wahrhaftig und fürchte niemand als Gott.1) Zur Entstehungsgeschichte der Schrift. Die Aeusserung des Kaisers gibt Lucifer p. 212, 2 also wieder: „ego te arguo cur insolens sis, cur contumeliosus imperatori extiteris; et tu fidei causam retexis."

5. Moriendum esse pro dei filio. Der Grundgedanke der Schrift ist: wir halten fest an dem Glauben an den einzigen Sohn Gottes, auch wenn die grössten Martern und der Tod uns treffen, denn unser wartet ein ewiger Thron im Himmel. Wir betrachten es sogar als ein Glück, für Christus den Tod zu erleiden. Die Grausamkeit des Constantius gegen die orthodoxen Christen wird bis zum Ueberdruss erwähnt und ihm das Strafgericht Gottes in Aussicht gestellt. Der Traktat ist etwas lesbarer als die übrigen; der Grund liegt darin, dass die Bibelstellen nicht in so erdrückendem Masse herangezogen sind. Auch darf nicht übersehen werden, dass der Autor in dieser Schrift nicht selbständig ist, denn er schreibt den pseudocyprianischen Traktat de laude martyrii" und einige Briefe Cyprians aus.

"

[ocr errors]

Quellen. Harnack (Texte und Untersuchungen Bd. 13 Heft 4 p. 4) gibt eine Uebersicht der von Lucifer ausgeschriebenen Stellen. Aus denselben geht hervor, dass Lucifer ein Exemplar benutzt hat, in dem der Traktat de laude martyrii" mitten unter den Briefen 6, 10, 37, 55 (vielleicht auch 58) gestanden hat, d. h. dass er ein CyprianExemplar benutzt hat, in dem die Schriften wesentlich ebenso geordnet waren, wie in dem Mommsenschen Verzeichnis. In der Schrift kommt auch der Satz vor p. 310, 11: quousque tandem abuteris dei patientia, Constanti? Allein es wäre zuviel geschlossen, wenn man nach diesem Satz eine Bekanntschaft Lucifers mit den ciceronischen Schriften annehmen würde, da ja der zu Grunde liegende Satz Ciceros ein geflügeltes Wort darstellt.

Die Abfassungszeit der Schriften. Da das Exil Lucifers von 356-361 währte, 1) p. 261, 16.

ist der Zeitrahmen für dessen Schriften gegeben. Die Bestimmung der Abfassungszeit jeder einzelnen Schrift ist mehr oder weniger hypothetisch, im Grunde genommen auch nicht wichtig. Hartel (Archiv für lat. Lex. 3 (1886) p. 3) bestimmt die einzelnen Schriften chronologisch. Vgl. jedoch Krüger p. 102.

Acht Briefe sind der Ausg. Hartels beigegeben; von denselben stehen No. 3-8

im Vaticanus. Darunter sind mehrere Briefe von Lucifer.

Exhortatio ad neophytos. Ueber die von Caspari dem Lucifer zugeschriebene Schrift: Exhortatio S. Ambrosii episc. ad neophytos de symbolo vgl. § 906 p. 283.

902. Charakteristik. Lucifer war ein Mann von Charakter, aber kein Mann von Geist. Er war ganz unfähig, den spitzfindigen Spekulationen über das Homousion zu folgen; was er in sich aufgenommen hatte, war der Satz, dass Christus der eingeborene Sohn Gottes und gleichen Wesens mit dem Vater sei. Dieser Satz bildete für ihn das Element seines Lebens, und wer ihn nicht teilte, galt ihm als verworfener Mensch. Die Häresie erscheint ihm schrecklicher als das grösste Verbrechen. Starrer Eigensinn und wilder Hass gegen anders Denkende machen das Wesen dieses Mannes aus. Er war der Kirche nützlich, solange es galt, der kaiserlichen Kirchenpolitik Trotz zu bieten; er erwies sich schädlich und unnütz, als es sich darum handelte, durch weise Mässigung dem nicaenischen Glaubensbekenntnisse zum Sieg zu verhelfen. Es ist eine eigentümliche Ironie des Schicksals, dass der Mann, der die Häresie mit dem grössten Abscheu verfolgte, selbst zum Schismatiker wurde. Die Engherzigkeit dieses Bischofs zeigt sich auch in der ablehnenden Haltung, welche er gegenüber der weltlichen Bildung einnimmt. Die hl. Schrift ersetzt ihm alle Bücher; er ist sogar stolz auf seine Unkenntnis der profanen Litteratur. Auch auf die Darstellung legt er keinen Wert. Er nimmt aus dem Volksidiom, was ihm gerade passt, mag es das gebildete Ohr noch so beleidigen. Ein Gefühl für Schönheit und Ebenmass der Form ist ihm gänzlich versagt. Ein solcher Mann ist nicht zum Schriftsteller geboren; er greift nur zur Feder, wenn die Umstände ihn dazu drängen. Lucifer ist im wesentlichen nichts anderes als ein Pamphletist. Der Hass gegen den arianisch gesinnten Kaiser Constantius ist der Lebensodem seiner Schriften. Man staunt, wie es möglich war, den Herrscher eines grossen Reiches mit solchen Schimpfworten zu belegen; man staunt noch mehr, wenn man hört, dass der Fanatiker Sorge dafür trug, dass seine Schmähschriften auch dem Kaiser zu Handen kamen. Wahrlich, unsere hohe Bewunderung nimmt der Kaiser in Anspruch, der nichts anderes that, als dass er bei dem Bischof anfragen liess, ob denn diese Schriften wirklich ihn zum Verfasser hätten.1) Die rohe Natur Lucifers liess sich nicht zur Umkehr bestimmen; er antwortete mit hochmütigem Trotze. 2) Die Pamphlete sind eine höchst unerfreuliche und sehr ermüdende Lektüre. Der Autor ist gar nicht im Stande, ein Thema zu entwickeln; er stellt einen Satz hin und schleppt dann von allen Seiten aus der Bibel Stellen herbei, welche nach seiner Ansicht zur Begründung des aufgestellten Satzes dienen können. Dieses Heranziehen von Bibelstellen geschieht in einem Masse, dass der Leser fast erdrückt wird; sie hat aber 2) Vgl. das Schreiben Lucifers p. 322 Hartel.

1) Vgl. den Brief p. 321 der Hartelschen Ausg.

das Gute, dass uns ein reicher Born der vorhieronymianischen Bibelübersetzung erschlossen wird. Dass die willkürlichste Exegese mitunterläuft, ist leicht begreiflich. Seine Unfähigkeit, einen Gedanken auszuspinnen, nötigt ihn zu schablonenhafter Anwendung stilistischer Formen; so wird z. B. in dem ersten Traktate die Frageform zu Tode gehetzt. Kunstvoller Periodenbau ist diesen Produkten ganz fremd. Für den Theologen haben diese Pamphlete nur geringes Interesse, denn ihr Autor ist in der Theologie ein Ignorant.1) Sie konnten auch nicht in die Bewegung der damaligen Zeit eingreifen, sie blieben eine vereinzelte Stimme in dem wogenden Kampfe. Für die Jetztzeit haben sie nur psychologisches Interesse; wie in einem Spiegel geben sie uns den Charakter Lucifers, rein und unverfälscht.

Lucifers feindselige Stimmung gegen die weltliche Bildung. p. 306, 19 nos vero, quibus ad loquendum natura sufficit, alieni ab omni scientia ethnicalium litterarum, ad omnem destruendam haeresem valemus, quia res ipsa et veritas loquantur. p. 306, 23 nos sumus tantum sacras scientes litteras. noster sermo est communis, contra vester politus ornatus, qui etiam dici mereatur disertus. p. 256, 6 probant epistolae meae mediocritatis et libri rustico licet sermone descripti. p. 294, 23 quae dignus es a rusticis licet tamen Christianis audis. Vgl. aber Weyman, Zeitschr. für österr. Gymn. 43 (1892) p. 110.

Die Ueberlieferung beruht auf einem einzigen Codex, dem Vaticanus 133 s. IX/X; von demselben besitzen aber nur die Lesarten erster Hand urkundlichen Wert.

Ausg. Die erste Ausgabe rührte von Tilius her und erschien im Jahre 1568 in Paris; derselben liegt der genannte Codex zu Grund; vgl. Hartels Prolegomena p. II. Weiter sind zu erwähnen die Ausgabe in Maxima Bibliotheca veterum patrum tom. 4 (Lyon 1677) p. 181 und die Ausgabe des Andreas Gallandi in dem 6. Band der Bibliotheca veterum patrum aus dem Jahre 1770. Es folgte im Jahre 1778 zu Venedig die Ausgabe der Brüder Dominicus und Jacob Coleti. Aus der Ausgabe der Coleti floss die Mignes 13 Sp. 692. Massgebend ist jetzt die Ausgabe von Hartel, Luciferi Calaritani opuscula (vol. 14 des Corpus scriptorum ecclesiasticorum latinorum, Wien 1886).

Litteratur. G. Krüger, Lucifer, Bischof von Calaris, u. das Schisma der Luciferianer, Leipz. 1886 (das erste Kapitel erschien auch als Dissertation, Giessen 1886); Hartel, Lucifer von Cagliari und sein Latein (Archiv für lat. Lexikographie 3 (1886) p. 1).

3. Die Luciferianer.

903. Die Schriften der Luciferianer. Nachdem das Concil von Nicaea im Jahre 325 die rechtgläubige Formel über die Trinität festgestellt hatte, wollte man denjenigen, welche sich derselben unterwerfen und ihre Häresie abschwören würden, die Aufnahme in die allgemeine Kirche gewähren. Bezüglich der Laien erhoben sich keine Schwierigkeiten; dagegen war den Rigorosen die Aufnahme der ehedem häretischen Bischöfe ein Greuel, weil ihr Abfall vom wahren Glauben nicht verziehen werden könne. Die Bewegung knüpft sich an den Namen Lucifers, und obwohl man nicht erweisen kann, dass dem Schisma von ihm eine greifbare Gestalt gegeben worden sei, atmete die Opposition der Luciferianer doch seinen Geist. Ueber das Schisma unterrichtet uns besonders eine Bittschrift der Presbyter Faustinus und Marcellinus, in der sie im Jahre 383 oder 384 die Kaiser Valentinian, Theodosius und Arcadius um Schutz gegen die zahlreichen Bedrückungen anflehten. Ein noch vorhandenes

1) Doch kennt er Tertullian; vgl. Harnack, Tertullian in der Litt. der alten Kirche (Sitzungsber. der Berl. Akad. der Wissensch. 1895 p. 551): Lucifer hat nicht nur tertul

lianisches Gut benutzt, sondern auch bei der Wiedergabe der orthodoxen Trinitätslehre tertullianische Formeln eingemischt, ja sogar mit dem Wortlaut des Nicaenums verbunden."

kaiserliches Rescript an den praefectus praetorio Cynegius gibt den beiden Presbytern Recht. Der Verfasser der Bittschrift ist Faustinus, dessen schriftstellerische Eigentümlichkeit wir noch durch zwei Schriften kontrollieren können. Wahrscheinlich nachdem durch das kaiserliche Schreiben die Rechtgläubigkeit des Faustinus anerkannt war, wandte sich die Kaiserin Flaccilla, die, wie es scheint, arianische Neigungen hatte, an den Presbyter, um über die Trinität authentische Belehrung zu erhalten. Wir besitzen noch eine dritte Schrift von Faustinus; es ist ein Glaubensbekenntnis an den Kaiser erstattet, um sich vom Verdachte des Sabellianismus zu reinigen. Vermutlich lag dieses Glaubensbekenntnis zeitlich vor den beiden anderen Schriften. Aus der Bittschrift lernen wir noch den Bischof Gregor von Elvira (bei Granada) als Luciferianer kennen;1) allein diese Persönlichkeit ist schwer zu fassen und die Feststellung ihrer Schriftstellerei sehr problematisch. Am wahrscheinlichsten ist noch Gregors Autorschaft der Schrift de trinitate sive de fide adversus Arianos. Auch der Diakon Hilarius von Rom, der den Lucifer zu Constantius begleitete, 2) gehörte der luciferianischen Richtung an und zwar in der extremsten Form; denn er wollte nicht einmal die arianische Taufe gelten lassen und verfasste zu diesem Zweck eine Schrift über die Wiedertaufe der Häretiker, welche sich indessen nicht erhalten hat. Allein er gewann mit seiner Ansicht keinen tieferen Boden, und mit seinem Tode war auch sie zu Grabe getragen.

Der sog. libellus precum. Derselbe steht in der collectio Avellana unter No. 2 (p. 5 Günther) und ist durch eine Zwischenbemerkung des Redaktors irrig mit No. 1 verbunden; vgl. O. Günther, Avellana-Studien (Sitzungsber. der Wiener Akad. 134 (1896) p. 9) und dagegen Wittig, Papst Damasus I. (Röm. Quartalschr. Supplementbd. 14 (1902) p. 55). Ausser der Avellana fliesst aber noch ein anderer Kanal der Ueberlieferung in anderen Sammlungen; vgl. Günther p. 10. Hier lautet die Ueberschrift: De confessione verae fidei et ostentatione sacrae communionis et persecutione adversantium veritati. Ueber das Verhältnis der beiden Quellen handelt eingehend Günther p. 69. Zuerst publizierte die Schrift Jacob Sirmond unter dem Titel: Marcellini et Faustini presbyterorum libellus precum ad imperatores, nunc primum in lucem editus ...., Paris 1650; seit dieser Ausg. wird das Schriftchen unter dem Titel libellus precum angeführt; vgl. auch Migne, Patrol. lat. 13 Sp. 83. Gennadius de vir. ill. c. 16 scripsit (Faustinus) et librum quem Valentiniano, Theodosio et Arcadio imperatoribus pro defensione suorum cum Marcellino quodam presbytero obtulit. Ueber die Zeit der Schrift (383 oder 384) vgl. Krüger, Lucifer von Calaris, Leipz. 1886, p. 62 Anm. 2. Ueber die Ueberreichung der Schrift in Constantinopel vgl. § 6 p. 8 G. in hac Constantinopolitana urbe. § 1 p. 5 G. deprecamur mansuetudinem vestram, piissimi imperatores Valentiniane Theodosi et Arcadi. § 4 p. 6 G. ostendimus non nos esse haereticos et tamen quasi haereticos vehementer adfligi. § 86 p. 30 G. et hoc ipsum necessarium est, ut falsi cognomenti discutiamus invidiam, qua nos iactant esse Luciferianos. Ueber das Schisma der Luciferianer vgl. G. Krüger p. 58.

Des Faustinus Tractat de trinitate sive de fide contra Arianos. Gennadius de vir. ill. c. 16 Faustinus presbyter scripsit ad personam Flaccillae reginae († 386) Adversum Arianos et Macedonianos libros septem (Kapitel), his eos maxime Scripturarum testimoniis arguens et convincens, quibus illi pravo sensu utuntur ad blasphemiam. Irrtümlich ist in einigen Handschriften und Ausgaben die Adressatin Galla Placidia genannt. Die Worte et Macedonianos finden ihre Rechtfertigung durch das 7. Kapitel, in dem die Lehre vom hl. Geist gegen ketzerische Ansicht verteidigt wird. Ueber die Veranlassung vgl. die Vorrede (Sp. 37 Migne): sollicita interrogatione perquiris, quomodo capitula illa solvantur, quae ab Arianis adversus Catholicos sacrae legis interpretationibus opponuntur.

1) § 33 (p. 15 Günther) ad sanctum Gregorium Eliberitanae civitatis constantissimum episcopum fidelis nuntius detulit impiam Osii

praevaricationem.

2) Vgl. Hieronym. de vir. ill. c. 95.

« PoprzedniaDalej »