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de excusatione; quando donator intellegatur revocasse voluntatem; ad legem Cinciam de donationibus; de cognitoribus et procuratoribus.

Quellen. § 90 libro I de interdictis sub titulo „in eum qui legatorum nomine non voluntate eius cui bonorum possessio data erit possidebit"; vgl. Mommsen (Abh. p. 396), der an Venulejus Saturninus als Verfasser der Schrift denkt. Ueber Papinian als Quelle vgl. § 2; § 64a; § 81; über Ulpian § 44; § 59; § 89; über Paulus § 108; § 172; § 231. Die eingestreuten kaiserlichen Constitutionen bestehen mit Ausnahme von § 35, 37, 248, 249 aus Rescripta. Ueber die Benutzung des cod. Gregorianus und Hermogenianus vgl. Mommsen, Abh. p. 397. Ueber die Benutzung der notae Ulpians zu Papinian vgl. Karlowa p. 971. Ueberlieferung. Die Fragmenta vaticana sind herausgegeben aus einem Vaticanus 5766 s. IV/V. Dieser gehörte früher dem Kloster Bobbio; einige Blätter desselben Codex gelangten nach Turin. Der vaticanische Codex enthält in der älteren Schrift drei Sammlungen von Rechtsquellen: 1. Fragmente des codex Theodosianus; 2. Reste der lex Romana Burgundionum; 3. Reste der hier behandelten Sammlung; in der neueren Schrift enthält er Cassians collationes Aegypti anachoretarum; vgl. Mommsen, Abh. p. 381. Für das übergeschriebene Werk wurde die Handschrift so hergerichtet, dass aus einem Doppelblatt der alten für die neue drei Blätter gemacht wurden. Durch die Quaternionenbezeichnung (VI; XV; XXVII; XXVIIII) können wir oft den Umfang des Verlorenen feststellen; die Verluste sind ganz bedeutend. Auch Scholien sind von anderer Hand hinzugefügt; vgl. Mommsen 1. c. p. 265.

Ausg. von Angelo Mai: Juris civilis anteiustinianei reliquiae ineditae ex codice rescripto bibliothecae pontificiae Vaticanae, Rom 1823 (Paris und Berl. 1824). Später wurden die Fragmente herausgegeben von Buchholtz, Königsberg 1828 (mit Commentar), von Bethmann-Hollweg, Bonn 1833 (Corpus iuris civ. anteiust. 1 p. 229), von Th. Mommsen auf Grund einer neuen Collation von Detlefsen und des beigegebenen Apographon: Codicis Vaticani N. 5766, in quo insunt iuris anteiust. fragmenta quae dicuntur vaticana, exemplum etc. (Abh. der Berl. Akad. 1859 p. 265). Abgedruckt sind die Fragmente auch bei Huschke, Jurisprud. anteiust.5 p. 718 und in der Collectio librorum iuris anteiust. 3 (Berl. 1890) p. 20.

Litteratur. Borghesi, Sul digesto antegiustiniano di Monsignor Mai (Oeuvres 3 p. 99); G. Bruns, Quid conferant vaticana fragmenta ad melius cognoscendum ius Romanum, Tübingen 1838; O. Karlowa, Röm. Rechtsgesch. 1 (Leipz. 1885) p. 969; P. Krüger, Gesch. der Quellen und Litt. des röm. Rechts (Systematisches Handbuch der deutschen Rechtswissenschaft von K. Binding, 1. Abt. 2. Teil (Leipz. 1888) p. 298).

Die Schriften des Aurelius Arcadius Charisius sind: 1. De officio praefecti praetorio; Dig. 1, 11, 1 Aurelius Arcadius Charisius, magister libellorum, libro singulari de officio praefecti praetorio. In dieser Schrift wird das Verbot Constantins vom Jahre 331 erwähnt, als praefectus praetorio an den Kaiser zu appellieren. Auch bei Lydus de magistr. 1, 14 finden wir mit der Einführung Avonios o vouzós ein auf die Amtsgewalt des praefectus praet. bezügliches Citat, das aber wahrscheinlich durch die Schuld des Lydus nicht ganz mit den Pandekten übereinstimmt; vgl. Karlowa 1 p. 754. 2. De testibus; Dig. 22, 5, 1 und 21 und 25 Arcadius, qui et Charisius, libro singulari de testibus; 48, 18, 10 Arcadius Charisius libro singulari de testibus. 3. De muneribus civilibus; Dig. 50, 4, 18 Arcadius Charisius libro singulari de muneribus civilibus.

Litteratur. Chr. Rau, De Charisio iurisconsulto, Leipz. 1773; O. Karlowa, Röm. Rechtsgesch. 1 p. 754; P. Krüger, Gesch. der Quellen und Litt. des röm. Rechts p. 228; Schulin, Ad Pand. tit. de orig. iur., Basel 1876, p. 3; Jörs, Pauly-Wissowas Realencycl. 3. Bd. Sp. 2146. Die Fragmente sind gesammelt bei Lenel, Palingenesia 1 p. 57.

4. Die Schriftsteller der realen Fächer.

1. Palladius Rutilius Taurus Aemilianus.

844. Das Wirtschaftsbuch des Palladius. Dem vierten Jahrhundert wird auch der landwirtschaftliche Schriftsteller Palladius Rutilius Taurus Aemilianus angehören. In seiner Schrift bezeichnet er sich als vir inlustris; allein es will nicht gelingen, weitere Notizen aus anderen Quellen über diesen vir illustris zu gewinnen.1) Sein Werk, in der Ueberlieferung als opus agriculturae bezeichnet, bedeutet einen entschiedenen Niedergang

1) Der Name Palladius ist nicht selten; vgl. Wachsmuth Rhein. Mus. 28 (1873) p. 581; Haenel, Ind. leg. p. 123.

des landwirtschaftlichen Faches in der Litteratur. Vom Wirtschafts- und Hausbuch ausgehend hatte die Darstellung der Landwirtschaft mit der Zeit ein wissenschaftliches Gepräge angenommen und den Charakter einer Receptsammlung verloren. Ja mit Columella war die Rhetorik selbst in dieses Fach eingedrungen. Das war nun allerdings von Uebel, und Palladius hat Recht daran gethan, den rhetorischen Flitter abzustreifen und sich auf eine einfache und nüchterne Darstellung 1) zu beschränken. Er selbst aber wich vom rechten Pfade dadurch ab, dass er das wissenschaftliche Gerüste der Disciplin, wie es sich im Laufe der Zeit erhoben hatte, aufgab und zum Wirtschaftsbuch wie zur Receptsammlung zurückkehrte.2) Er exponiert nämlich den Stoff in der Weise, dass er nach einem Einleitungsbuch in weiteren 12 Büchern die ländlichen und häuslichen Arbeiten dem Leser vorführt, welche in den 12 Monaten zu verrichten sind. Der Charakter der Vorschriftensammlung tritt auch darin zu Tage, dass die einzelnen Bücher die Materie nach Titeln geordnet entwickeln. Die Darstellung erfolgt in kleinen, abgerissenen Sätzen. In der landwirtschaftlichen Litteratur hatte sich Palladius umgesehen; 3) er benutzte die Griechen und die Römer, von den letzteren werden häufig Columella und Gargilius Martialis, einmal auch Apuleius angeführt. Aber auch die eigene Erfahrung spielt in dem Werk mit, und es ist kein Zweifel, dass Palladius selbst ein praktischer Landwirt gewesen ist. Auch den landwirtschaftlichen Bauten wendet der Schriftsteller seine Aufmerksamkeit zu; sein Führer ist ihm hierbei ein Auszug aus Vitruv. So hatte der Autor 13 Bücher zusammengebracht, welche für den Fachmann nicht wenige interessante Notizen in sich schliessen. Aber auch der Laie findet Vieles in der Schrift, was zur Kenntnis des römischen Lebens förderlich ist. Die allgemeinen landwirtschaftlichen Regeln, welche das erste Buch bietet, enthalten manches Treffliche. 4) Luft, Wasser, Boden und Fleiss bilden nach ihm die Elemente der Agrikultur.

Nachdem Palladius in 13 Büchern sein Thema erschöpft hatte, reizte es ihn, sich auch als Dichter zu versuchen. Columella hatte, um eine Lücke der Georgica auszufüllen, im zehnten Buch seines landwirtschaftlichen Werkes den Gartenbau poetisch dargestellt. Diesem Beispiele Columellas folgte Palladius und fügte seinen 13 Büchern ein poetisches über die Veredelung der Bäume hinzu. Allein der Gegenstand bot der poetischen Behandlung viel grössere Schwierigkeit als der Gartenbau. Wie der Verfasser nicht glücklich in der Wahl des Stoffes war, so war er auch nicht glücklich in der Wahl des Metrums, da er statt des Hexameters das Distichon wählte; die Arbeit mag dem Landwirt sauer genug geworden sein. Als das Buch fertig war, schickte er dasselbe wie die früheren Bücher mit einer Vorrede und einem Widmungsgedicht an den vir doc

1) Nur Weniges erinnert an die späte Zeit, wie 9, 8, 1 taliter; 11, 4 utillime, ferner das häufige aliqui.

2) Beispiele finden sich allenthalben, so 6, 12 de lateribus faciendis; 9, 8 de aqua invenienda.

3) 11, 14, 1 ne lecta praeteream, quae

Graeci sua fide media de condiendi vini genere disputarunt, demonstrare curavi.

4) 1, 6, 3 in rebus agrestibus maxime officia iuvenum congruunt, imperia seniorum. 1, 6, 8 fecundior est culta exiguitas quam magnitudo neglecta.

tissimus Pasiphilus. Leider vermögen wir auch diesen Mann nicht so zu identifizieren, dass wir damit die Zeit des Palladius bestimmt fixieren können.

Die praktische Anlage des Werks führte dem Palladius im Mittelalter viele Leser zu; es hat daher auch eine reiche handschriftliche Verbreitung gefunden.

Titel des Werks. Der Titel lautet nach der besten Ueberlieferung: Palladii Rutilii Tauri Aemiliani viri inlustris opus agriculturae liber primus.

Zur Entstehung des Werks. Praef. zu 1. 14 p. 261 Schm. quod volumina haec ruris colendi serius, quam iusseras, scripta sunt, librarii manus segnior effecit, cuius ego tarditatem numquam maligne aestimo ... diu tamen apud te pudorem meum distuli, sed hoc quasi bonus famulus feci. verum nescio, si tuum ad has modo minutias inclinetur ingenium. Im Gedichte selbst sagt er nach der Anrede Vs. 3: bis septem parvos, opus agricolare, libellos, quos manus haec scripsit, parte silente pedum, nec strictos numeris nec Apollinis amne fluentes sed pura tantum rusticitate rudes commendas, dignaris, amas et vilia dicta adfectu socii sollicitante colis.

Die Zeit des Palladius kann nicht genau bestimmt werden. Den terminus ante quem gibt Cassiodor (de inst. div. litt. 28; 70 Sp. 1143 Migne): Aemilianus facundissimus explanator duodecim (wenn man von dem ersten und dem metrischen Buch absieht) libris de hortis, vel pecoribus aliisque rebus plenissima lucidatione disseruit. Den terminus post quem gibt der öfters citierte Gargilius Martialis an die Hand, der 260 umkam; dadurch bekommen wir ein Intervallum, das von 260 bis circa 540 reicht. Um dieses Intervallum einzuengen, haben die Forscher ihre Blicke auf Pasiphilus gerichtet, dem das Werk gewidmet ist. Es können drei Pasiphili in dem gedachten Zeitraum in Betracht kommen: 1. Fabius Felix Pasiphilus Paulinus, der praefectus urbi vom Jahre 355 (CIL 6, 1656); 2. der Philosoph Pasiphilus, von dem Ammian zum Jahre 371 sagt (29, 1, 36): Pasiphilo eximente philosopho, qui ut eum (Eutropium) mendacio iniusto perverteret, crudeliter tortus de statu robustae mentis non potuit deturbari; 3. ein Pasiphilus, der im Jahre 395 im cod. Theodos. 2, 1,8 erscheint. Borghesi (Oeuvres 3 p. 487) identifiziert den Pasiphilus mit dem zuerst genannten praefectus urbi und unsern vir ill. genannten Palladius mit einem Taurus, einem Zeitgenossen des Stadtpräfekten, der 357 Präfekt von Italien, 361 Consul war; vgl. Borghesi I. c. p. 515. So scharfsinnig diese Combination Borghesis ist, so führt sie doch auf Schwierigkeiten; besonders die Identifizierung des Palladius mit Taurus ist bedenklich. Die Bezeichnung des Pasiphilus als vir doctissimus passt weniger auf den Stadtpräfekten als auf den in der Ammianstelle genannten Philosophen. Auch zwei andere Wege führen zu keiner sicheren Bestimmung der Lebenszeit des Palladius; so wollte Barth unseren landwirtschaftlichen Schriftsteller in dem von Rutilius Namatianus 1, 207 gefeierten Palladius erkennen; hier heisst es: Tum discessurus studiis urbique remitto | Palladium, generis spemque decusque mei. | Facundus iuvenis Gallorum nuper ab arvis | Missus, Romani discere iura fori. Allein von der facundia bemerken wir nichts in dem Schriftchen. Wenn Harris (American journal of philol. 3 (1882) p. 417) zur Unterstützung dieser Ansicht anführt, dass aus den Schattenlängen der Sonnenuhr bei Palladius sich als dessen Heimat Gallien ergebe, so ist dagegen zu bemerken, dass solche Angaben auch in einer Quelle des Palladius gestanden haben können. Ein drittes Kriterium suchte man aus der Gliederung des Werks nach Titeln zu gewinnen. Man will darin eine Nachahmung des codex Theodosianus, der nach dem Jahre 438 bekannt gemacht wurde, erblicken; vgl. Ernst H. F. Meyer, Gesch. der Botanik 2 (Königsberg 1855) p. 332. Allein es lässt sich nicht beweisen, dass die Gliederung des Stoffs nach Titeln zuerst im cod. Theodos. zur Anwendung kam.

Zur Composition. 1, 1, 1 neque formator agricolae debet artibus et eloquentia rhetores aemulari, quod a plerisque factum est: qui dum diserte loquuntur rusticis, adsecuti sunt, ut eorum doctrina nec a disertissimis possit intellegi.

Quellen des Palladius. a) Dass Palladius den Auszug des M. Cetius Faventinus aus Vitruv benutzt hat, ist § 355 p. 355 dargelegt worden; vgl. auch Oder, Quellensucher im Altertum (Philol. Supplementbd. 7 (1898) p. 239). ) Seine griechischen Quellen bezeichnet der Verfasser in der Regel fast immer unbestimmt mit Graeci; in zwei Kapiteln wird die griechische Quelle schon mit dem Titel aufgeführt, so 11, 14 quae Graeci vel alii super vina condienda curandaque dixerunt und 12, 17 de oleo faciendo secundum Graecos et emendando. Häufig werden die Graeci im Texte citiert, so 3, 33; 4, 11, 6; 7, 9; 8, 5; 11, 9; 12, 1, 3; 12, 7, 3; 12, 10; 12, 12, 1; 12, 12, 2; 12, 18; 12, 20, 3; 12, 21. Die meisten Stellen fallen also auf das zwölfte Buch; die Einführungsformel ist entweder Graeci adserunt, iubent, praecipiunt oder adfirmantibus Graecis, Graecis adserentibus, docentibus. Genannt wird Democritus 1, 35, 7; Aristoteles 8, 4, 4. Das Verhältnis des Palladius zu

seinen griechischen Quellen bedarf noch einer genaueren Untersuchung; von Wichtigkeit ist hierbei, die Compilation des Anatolius συναγωγὴ γεωργικῶν ἐπιτηδευμάτων zum Vergleiche heranzuziehen (über Anatolius vgl. W. Gemoll, Untersuchungen über die Quellen, den Verfasser und die Abfassungszeit der Geoponica, Berl. 1883, p. 218 und p. 222; Oder, Beiträge zur Gesch. der Landwirtschaft bei den Griechen (Rhein. Mus. 45 (1890) p. 98), der ihn (p. 222) dem vierten oder fünften Jahrhundert zuweist). Ueber Sotion vgl. E. H. F. Meyer, Gesch. der Botanik 2 (Königsberg 1855) p. 261. y) Von den römischen landwirtschaftlichen Schriftstellern wird sehr häufig Columella citiert, am meisten im dritten Buch, so 1, 19, 3; 1, 28, 5; 2, 16; 3, 9, 14; 3, 10, 4; 3, 15, 1; 3, 16, 1; 3, 16, 2; 3, 17, 6; 3, 18, 6; 3, 19, 3; 3, 24, 7; 3, 24, 11; 3, 26, 4; 4, 8, 1; 4, 9, 9; 8, 4, 1; 8, 4, 2; 10, 1, 2; 11, 3; 11, 5, 2; 11, 8, 2 (bis); 12, 1, 2; 12, 3. Nach ihm erscheint auch nicht selten Gargilius Martialis, so 4, 9, 9; 4, 10, 5; 4, 10, 16; 4, 10, 34; 5, 3, 4; 6, 6; 7, 5, 2; 11, 12, 5 (bis); 11, 12, 7; 13, 4, 1. Apuleius (§ 569) wird citiert 1, 35, 9 adversus mures agrestes Apuleius adserit semina bubulo felle maceranda, antequam spargas. Ausserdem erscheint auch Mago 6, 7, 1 sicut Mago (§ 81) dicit. Vergil wird citiert 3, 25, 7. d) Auch in ganz unbestimmter Weise werden die Quellen bezeichnet; dies geschieht besonders mit aliqui, so z. B. 3, 25, 30 aliqui tradiderunt; 4, 10, 25 aliqui multum prodesse confirmant; 11, 7 aliqui consuerunt; 12, 1, 2 aliqui dicunt; vgl. noch 12, 7, 11; 12, 7, 12 aliqui. adserunt; 3, 25, 20 plerique dixerunt. Häufig werden auch bestimmte landwirtschaftliche Handlungen mit aliqui verbunden, was natürlich auch auf Quellenschriftsteller hinweisen kann, z. B. 3, 28, 2 aliqui infundunt; 3, 31 aliqui calcant vel exprimunt; 4, 10, 28 aliqui serunt; vgl. auch 4, 12, 3; 5, 2, 3; 11, 12, 9; 8, 4, 5 quidam permittunt; 8, 6, 2 quidam suspendunt; 9, 6 plerique inserunt. 8) Auch auf eigene und fremde Erfahrungen recurriert Palladius, so 3, 25, 27 ut ego expertus sum; 3, 26, 5 mihi vero utilius probatur experto; 4, 10, 16 quod ego in Sardinia territorio Neapolitano in fundis meis comperi; 4, 10, 24 ego mense februario ultimo vel martio in Italia plantas grandes ficorum per pastinatum solum disposui; 11, 12, 5 ego sic huius arboris facilitatem probavi; 12, 7, 1 ego vero usque ad serendi tempus sine ulla cura saepe servavi; 12, 7, 12 quod expertus sum; 12, 7, 22 sicut probavi ipse. 3, 17, 6 mihi adseruit diligens agricola; 3, 16, 2 ut agricolae adserunt; 3, 17, 8 Hispanus quidam mihi hoc genus novae insitionis ostendit. ex persico se adserebat expertum.

Das metrische Buch (De insitione) wird durch einen Brief ad Pasiphilum virum doctissimum eingeleitet, wo es heisst: pro usura temporis hoc opus de arte insitionis adieci. Im Gedichte selbst sagt er Vs. 9: nunc ideo modicum crescens fiducia carmen obtulit arbitrio laetificanda tuo.| et nostrae studium non condemnabile Musae | urbanum fari rusticitatis opus.

Ueberlieferung. Die besten Handschriften sind der Parisinus 6842 B s. X; der Parisinus 6830D s. X; Laudunensis 426 s. IX. Eine gesonderte Ueberlieferung hat das metrische Buch, das nur in jüngeren Handschriften erscheint z. B. im Vindobonensis 3198 s. XV und cod. Vaticanus 5245 s. XV; vgl. H. J. Moule, A ms. of the metrical translation of P. (Athenaeum N. 3186 (1888) p. 664). Es fehlt noch an einer methodischen Sichtung der handschriftlichen Ueberlieferung.

Ausg. in den Script. rei rust. vet. lat. von P. Victorius, Leiden 1541; J. M. Gesner, Leipz. 1773/74; J. G. Schneider, Tom. 3, Leipz. 1795. Sonderausg. J. C. Schmitt, Leipz. 1898; vgl. dazu Lit. Centralbl. 1898 Sp. 877; lib. I ed. J. C. Schmitt, Würzburg 1876; de insitione liber ed. J. C. Schmitt, Münnerstadt 1877; das metrische Buch steht auch bei Wernsdorf, Poet. lat. min. 6 p. 135.

Uebersetzungen: M. Lidell, The Middle-English translation of Palladius de re rustica. Edited with critical and explanatory notes. Part. I. Berl. 1896; vgl. M. Förster, Arch. für das Stud. der neueren Sprachen u. Litt. 100 (1898) p. 156. La cultura e l'uso dei fiori in Palladio secondo il volgarizzamento di Andrea Lancia, Firenze 1897.

2. Der Veterinärmediziner Pelagonius.

845. Die Veterinärmedizin des Pelagonius. Auch eine veterinärärztliche Schrift, die im wesentlichen eine Receptsammlung darstellt, ist uns aus dem vierten Jahrhundert1) erhalten. Als ihren Verfasser lernen wir einen Pelagonius kennen. Einem griechischen Vorgang folgend hatte er in Briefen, die an verschiedene Persönlichkeiten gerichtet waren, sich

1) So auch Buecheler (1. c. p. 331): ,equorum curas et medicinas Gratiano aut Theodosio regnante amicis inlustribus conscriptas tradidit Pelagonius." Ihm praef.

p. 16: quae omnia generatim Pelagonii aetatem confirmant, scripsisse eum post medium saeculum IV, neque tamen certiorem temporis definitionem permittunt."

über einzelne Krankheiten der Pferde ausgesprochen und seine Ratschläge daran geknüpft. Später vereinigte er diese verschiedenen Briefe zu einem Buche, das er mit einem Dedikationsschreiben dem Arzygius überreichte. Dieser Arzygius war wahrscheinlich der Konsular von Tuscien und Umbrien, dem (nach 366) die Provinzialen wegen seiner Verdienste eine Statue setzten. Nach der Dedikationsepistel war Arzygius ein grosser Pferdeliebhaber, der, wenn nicht alles trügt, auch litterarisch dem edlen Tiere sein Lob spendete. Auf die Composition hatte Pelagonius keine grosse Sorgfalt verwendet, da er nicht einmal die ursprüngliche Briefform verwischen wollte. Ueber den fachwissenschaftlichen Wert der Schrift steht uns kein Urteil zu. Indessen beruft er sich auf seine Erfahrung,1) auch hatte er griechische und lateinische Fachschriftsteller zu Rate gezogen. Merkwürdig ist der krasse Aberglaube, der in diesem Büchlein sein Spiel treibt. Benutzt wurde das Werkchen von Vegetius in seiner Mulomedicina. Der Adressat Arzygius. Ueber Betitius Perpetuus Arzygius vgl. Borghesi, Oeuvres 6 p. 305; p. 343; Huelsen, Notizie degli scavi 1888 p. 495. Von den zwei Arzygii, die zu unterscheiden sind, kommt der in CIL 6, 1702 genannte in Betracht: Betitio Perpetuo Arzygio v. c. consulari Tusciae et Umbriae ob singularia eius erga provinciales beneficia et ob moderationem, pro documento etiam posteris relinquendam aeternum statuae monumentum Tusci et Umbri patrono praestantissimo collocaverunt. Konsulare von Tuscien und Umbrien gab es nicht vor 366. In der Vorrede heisst es (p. 29 Ihm): cum frequentissime te equos laudare, amare semper vehementer admirarer nobilem, rem omnibus gratam amare non desinis .... imitarer quidem te et ipse, ut de ipsorum laudibus aliquid scriberem, si digna proferrem: nunc pauperem linguam nullus aut modicus sermo protelat, qui tamen tunc proferendus est, cum curas aut medicinas ipsorum loqui coepero. Daraus schliesst Buecheler 1. c. p. 333: „hunc virum .... etiam litterarum antiquarum historiae inserendum censeo, ut qui laudes equorum non modo lingua iactasse videatur sed etiam litteris mandasse sive poeticis, ut per epigrammata vel cynegetica (Nemesianus cultusque mihi dicendus equorum), sive Libanii rhetorumque more demonstrativis."

nec immerito rem tam

Adressaten der Briefe sind: Festianus (I; VII; VIII; X; XIII; XIV; XV; XXVII), Falerius (IV; V; XX), Papianus (XVII), Lucilius (XXI), Astyrius (IX). Bezüglich der aufgezählten Persönlichkeiten kann die Identifizierung nur bei einer versucht werden; einige Wahrscheinlichkeit hat nämlich, dass in Astyrius L. Turcius Apronianus Asterius steckt, der im Jahre 363 praefectus urbis Romae war (Amm. Marc. 23, 1, 4; 23, 3, 3; 26, 3; 27, 3, 3); vgl. Ihm praef. p. 16.

Quellen. Von griechischen Autoren benutzte er besonders Apsyrtus (151; 173; 188; 376; 377), aber auch Eumelus ist herangezogen; vgl. Ihm praef. p. 16; p. 9. Von lateinischen Schriftstellern werden erwähnt Cornelius Celsus (22; 31; 185; 287), Columella (21; 32; 108; 162; 307) und andere unbekannte; vgl. Ihm praef. p. 17.

semel

nam

Zur Charakteristik. 129 si equi intestina doluerint <et> fuerit tortionatus, remedium incredibile quod per se † ostendere: nomen domini eiusdem animalis in corona pedis dextri graphio perscribito. 278 hoc carmen in aurem dextram equo dices: natus, semel remediatus" et spuis in aurem. 283 sed et verba religiosa non desint. Sol peculiariter dominus equorum invocatus ad medelam adest. quem hoc modo, cum terram talparum coeperis tollere, invocabis: ictu, Sol divine calide et frigide, tantum mihi abalienasti. hoc dices et suprascriptam medelam faucibus infunde. 121 manu uncta oleo ventrem perfricato cum hac praecantatione: tres scrofae de caelo ceciderunt, invenit eas pastor, occidit eas sine ferro, coxit eas sine dentibus: bene coxisti, bene coxisti, bene coxisti; vgl. dazu Buecheler 1. c. p. 332. Vgl. noch die praecantatio ad equos hordiatos sive ad tortionem, Apsyrti apopiras ait (278).

Fortleben des Pelagonius. Benutzt wurde Pelagonius besonders von Vegetius (vgl. § 846). Bezüglich der Hippiatrica vgl. noch Ihm praef. p. 11: (is qui hippiatrorum scripta compilavit) Pelagonium haud ita eleganter Graece reddidit neque peccatis gravioribus abstinuit, quae fortasse non tam interpreti quam exemplari ab illo adhibito non omni vitio carenti danda sunt crimini."

1) 4 quibus remedia haec a maioribus profuisse accepimus et facientes nosmetipsi experti sumus.

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