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ben, eine Eigenthümlichkeit des Interpolators resp. Verfassers der ignatianischen Briefe ist. Ich meine den verunglückten Gegen[αβ: Οὗτοι πάντες οὐκ εἰς κενὸν ἔδραμον, ἀλλ' ἐν πίστει καὶ δικαιοσύνῃ 1). Das ote fapitel rührt alfo obne 3weifel sont demselben Manne her, dem wir die anderen Interpolationen zuschreiben mußten. Das Wichtigste in demselben ist nun die Anspielung auf die persönliche Bekanntschaft der philippischen Leser mit dem Ignatius, zu welcher die Gelegenheit bei der Durchreise des Märtyrers durch Philippi nach Rom gegeben worden sein muß. Wenn also feststeht, daß diese Hinweisung dem ursprünglichen Terte des Briefes fremd ist, wenn es ferner klar ist, daß das 13te Kapitel, welches mit dem 9ten in dieser Hinsicht übereinstimmt, und im Zusammenhange damit andeutet, daß der ganze Brief unmittelbar nach dem Tode des Ignatius geschrieben sei, daß also dieses Kapitel dadurch in Widerspruch mit anderen Stellen geråth, in welchen Bezug auf gnostische Ideen genommen wird 2), die jünger sind als die Zeit des Ignatius und seines Lodes, so folgt, daß wir auch das 13te Kapitel zu den Interpolationen des Verfassers der falschen ignatianischen Briefe rednen muffent.

In keinem andern Sinne können wir endlich die dritte gleich im Anfang des Briefes enthaltene Anspielung auf die Durchreise des Ignatius durch Philippi beurtheilen. Der Brief beginnt: Zvvɛzáoŋv ὑμῖν μεγάλως ἐν κυρίῳ ἡμῶν Ἰησοῦ Χριστῷ, δεξαμένοις τὰ μιμήματα τῆς ἀληθοῦς ἀγάπης καὶ προπέμψασιν, ὡς ἐπέβαλεν ὑμῖν, τοὺς ἐνειλημμένους τοῖς ἁγιοπρε πέσι δεσμοῖς, ἅτινά ἐστι διαδήματα τῶν ἀληθῶς ὑπὸ θεοῦ καὶ τοῦ κυρίου ἡμῶν ἐκλελεγμένων, καὶ ὅτι ἡ βεβαία τῆς πίστεως ὑμῶν ῥίζα, ἐξ ἀρχαίων καταγγελλομένη χρόνων μέχρι νῦν διαμένει καὶ καρποφορεῖ εἰς τὸν κύριον

1) Diese Manier führt in den ignatianischen Briefen mitunter zu völligem unsinn. Vgl. Eph. 6. 14. 15. Magn. 11.

2) Cap. 6: Πᾶς ὃς ἂν μὴ ὁμολογῇ Ἰησοῦν Χριστὸν ἐν σαρκὶ ἐληλυθέναι ἀντίχριστός ἐστιν καὶ ὃς ἂν μὴ ὁμολογῇ τὸ μαρτύριον τοῦ σταυροῦ, ἐκ τοῦ διαβόλου ἐστιν· καὶ ὃς ἂν μεθοδεύῃ τὰ λόγια τοῦ κυ ρίου πρὸς τὰς ἰδίας ἐπιθυμίας, καὶ λέγῃ μήτε ἀνάστασιν μήτε κρίσιν εἶναι, οὗτος πρωτότοκός ἐστι τοῦ σατανᾶ.

ἡμῶν Ἰησοῦν Χριστόν. Die gefperrten Sorte bίεfes Sabes, dieses welche nur auf Ignatius sich beziehen können, enthalten zuvörderst eine Uebertreibung, indem sie den Empfang mehrerer Mårtyrer in Philippi andeuten. Nun war zwar Ignatius nach mehreren Andeutungen in den Briefen (Philad. 11; Smyrn. 10. 13; Rom. 10) und im Martyrium (Kap. 5. 7) auf seiner Reise von mehreren Vegleitern umgeben, diese wurden aber nicht, wie er, als Gefangene gefesselt geführt. Sind nun diese in der ausgesprochenen Mehrheit gemeint, oder wird an Wiederholungen des mit Ignatius eingetretenen Falles gedacht, in jedem Falle ist der Ausdruck übertrieben. Ferner ist die Art, wie die Beziehung auf die dem Ignatius erwiesene Gastfreundschaft in den an die Gemeinde wegen ihres allgemeinen christlichen Zustandes gerichteten Anfangsgruß sich eindrångt, schon an und für sich auffallend; im Verhältniß zu dem über Kap. 9 und 13 gewonnenen Resultate ist sie aber noch verdächtiger. Dazu kommt nun noch, daß auch in dieser Stelle ein Anklang an einen Ausdruck des falschen Ignatius vorkommt, wodurch es ganz unleugbar wird, daß auch dieser Saß mit den bisher aufgewiesenen Interpolationen zusammengehört. Die Bezeichnung der Fesseln als diadhuara hat ihre einzige und vollgültige Parallele an dem Saße des falschen Sgnatius: Τὰ δεσμὰ περιφέρω, τοὺς πνευματικοὺς μαργαρίτας (Eph. 11). Sehr gesucht ist ferner der Ausdruck τà μμýμara τys áhηdous áɣánŋs, um die Märtyrer als Nachahmer Christi zu bezeichnen. Freilich ist diese Zusammenstellung nicht auch als pseudoignatianisch anzugreifen. Jedoch kann ich mich nicht enthalten, folgende Parallele dazu mitzutheilen. In dem Schreiben der smyrnäischen Gemeinde über den Märtyrertod des Polykarp heit es gleich im 2lufang: Περιέμενεν γὰρ, ἵνα παραδοθῇ, ὡς καὶ ὁ κύριος, ἵνα μιμηταὶ καὶ ἡμεῖς αὐτοῦ γενώμεθα, μὴ μόνον σκοποῦντες τὸ καθ' ἑαυτοὺς, ἀλλὰ καὶ τὸ κατὰ τοὺς πέλας. Αγάπης γὰρ ἀληθοῦς ἐστιν, μὴ μόνον ἑαυτὸν θέλειν σώ ζεσθαι, ἀλλὰ καὶ πάντας τοὺς ἀδελφούς. Εs it awar nid)t (treng zu beweisen, aber auch nicht außer dem Bereiche der Wahrscheinlichkeit, daß der oben angeführte Ausdruck des Interpolators eine Reminiscenz aus den vorliegenden Säßen ist. Wenn man sich

zu dieser Annahme entschließen dürfte, so würde dadurch auch wahrscheinlich, daß die Interpolation des Briefes des Polykarp, wie die der ignatianischen, nicht vor dem Tode des Polykarp, sondern circa 170 stattgefunden hat.

Fast möchte ich vermuthen, daß der Brief des Polykarp auch das fernere Schicksal der ignatianischen Literatur getheilt, und wenigstens eine Veränderung von dem Manne erfahren hat, welcher nicht nur die sieben Briefe weiter verfälscht, sondern ihre Zahl noch um einige neue vermehrt hat. Ich meine die Bezeichnung der Wittwen als voruσrýgiov Jεo (Kap. 4), welche an und für sich schwer verständlich, und in unserem Brief leicht zu entbehren ist 1), die aber unter Anderen in dem pseudoignatianischen Briefe an die Larsenser vorkommt.

Nach der Ausscheidung jener auf Ignatius sich beziehenden und von dem Ueberarbeiter der ignatianischen Briefe herrührenden Stellen fällt natürlich jeder Grund dafür weg, daß der Brief des Polykarp an die Philipper unecht sei. Vielmehr müssen wir ihn auch ohne das bestimmte Zeugniß des Irenâus für echt halten. Der Brief in der von den Interpolationen gereinigten Gestalt bildet eine vollkommene Einheit. Als Veranlassung desselben erscheint die Erkommunikation des Presbyters Valens und seiner Frau wegen Betruges an dem Gemeindevermögen; der Zweck des Briefes ist, die Gemeinde zur Versöhnlichkeit gegen Jene und zur Wiederaufnahme derselben nachh überstandener Bußzeit zu bestimmen. Der übrige Inhalt ist eine sehr methodisch angelegte Belehrung über den ganzen Umfang der christlichen Ueberzeugungen und Pflichten. Auf die Grundwahrheiten des Glaubens (Kap. 1) wird die Erinnerung an die sittlichen Grundpflichten gebaut (Kap. 2). Dann folgen Specialvorschriften für alle Stände der Gemeinde (Kap. 4-6). Eine Gesammtermahnung leitet zur Warnung vor der doketischen Irrlehre über (Kap. 7); die Hinweisung auf die Hoffnung der Christen und

·

1) Cap. 4: (Διδάξωμεν) τὰς χήρας σωφρονούσας – γινωσκούσας, ὅτι εἰσὶ θυσιαστήριον θεοῦ καὶ ὅτι πάντα μωμοσκοπεῖται, καὶ λέληθεν αὐτὸν οὐδέν.

auf die durch Christus vorgebildete Geduld (Kap. 8) schließt den allgemeinen Theil des Briefs. Mit einer allgemeinen Ermahnung zur Milde (Kap. 10) wird dann die Besprechung des eigentlichen Gegenstandes des Briefes (Kap. 11.12) eingeleitet, der für die Verhältnisse jener Zeit von einer solchen Wichtigkeit war, daß Polykarp demselben wohl ein Schreiben widmen konnte. Natürlich ist dieser echte Brief nicht im Anfange des zweiten Jahrhunderts geschrieben, sondern da Polykarp bis 168 lebte, haben wir aus Rücksicht auf die Anspielungen auf die Gnosis nur das Recht, den Zeitraum von 140168 festzustellen 1), in welchem der Brief geschrieben sein muß. In seiner ursprünglichen Gestalt wird ihn Irendus gekannt haben, ebenso, wie es wahrscheinlich ist, daß derselbe auch nur die drei echten Briefe des Ignatius gekannt hat.

Der Ueberarbeiter der leßteren hat den Brief des Polykarp offenbar darum in den Kreis seiner Thätigkeit gezogen, um durch) die verhältnißmäßig unbedeutenden Veränderungen, welche er mit demselben vornahm, die an den Briefen des Ignatius vollbrachte großartige Fälschung zu verdecken. Durch den Brief des Polykarp an die Philipper ließ er sein mit dem Namen des Ignatius geschmücktes Werk in die Welt einführen in den Worten des 13ten Rapitels: Τὰς ἐπιστολὰς Ἰγνατίου τὰς πεμφθείσας ἡμῖν ὑπ' αὐτοῦ καὶ ἄλλας, ὅσας εἴχομεν παρ' ἡμῖν, ἐπέμψαμεν ὑμῖν και θὼς ἐνετείλασθε· αἵτινες ὑποτεταγμέναι εἰσιν τῇ ἐπιστολῇ ταύτῃ.

1) Hiedurch erledigt sich auch das Bedenken Schweglers gegen die Echtheit (a. a. D. 2. Th. S. 156), daß der Ausdruck nowróτox 10 αTave auf die Antwort des Polykarp an Markion in Rom änspiele. Denn dieser Ausdruck könne nicht schon vorher in einem 40 Jahre ältern Briefe gebraucht worden sein, sondern gebe sich als Nachbildung eines Fälschers zu erkennen. Vielmehr beweist dieser Ausdruck nur, daß Polykarp auch sonst die Ansicht von den Gnostikern hegte, welche er gegen Markion bei seiner persönlichen Begegnung mit ihm aussprach (Iren. Adv. haer. III, 3).

Register.

Abendmahl 206. 365. 397. 455. 553.

561. 563. 577.

Addaei doctrina 273.

Aelia Capitolina 257.

Aeschines, Montanist 488. 527.

Akten des Paulus und der Thekla 292.
Akten der Perpetua und Felicitas 352.
482. 545.

Alerander, B. von Alexandria 429
Alerander, Montanist 518. 527.
Alexandria, Gemeinde zu, 159.426.445.
Alkibiades von Apamea 229. 234. 265.
Alkibiades, Montanist 527.

Allegorie 197. 216.

Ammia, Prophetin 471.

Amtsbegriff 348. 361. 388. 407.

Αναβαθμοὶ ̓Ιακώβου 205. 209.212,
227. 264. 273.
Ancyra, Koncil zu, 423.

Aniket, B. von Rom 270. 543.
Antichrist 58. 552.

Antiochia, Gemeinde zu, 126. 145.
Apelles, Gnostiker 470.

Apokalypse des Johannes s. Johannes.
Apollinaris, B. von Hierapolis 269.
528.

Apollonius 518. 529. 541.
Apostelamt 358. 372. 559.
Apostelgeschichte 128. 148. 356.
Apostelkonvent 128.
Armenpflege 354. 404.

Armuth 158. 175. 210. 530.
Ascensio lesaiae 246.
Askese 184. 397. 519.

Aspasius, Presbyter in Karthago 352.
546.
Audianer 329.

Auferstehung, Lehre von der, 61.
Auferstehung Christi 81. 117.165.168.
280.

Augustin 334. 379. 549.

Barkochba 257.

Barnabas 145. 387. 436.

Barnabas, Brief des, 55. 60. 106. 254.

294. 301.

Basilides, span. Bischof 567.
Bekenner 382.

Bergpredigt 35.

Beschneidung 34. 163. 205. 229. 233.

235. 258. 299.

Binde- und Lösegewalt 372. 450.
Bischof 356. 386.

Blastus, Montanist 539. 542.
Buße 513. 536. 552. 575.
Buße, zweite 371. 514. 532.

Ceremonialgeset. 38. 74. 297. 299.
314. 320. 323. 325. 331.
Charismen 348. .520.
Chiliasmus 59. 310. 486.

Christologie des Paulus 79. 216; der
Nazaräer 154. 173; der pharif.
Ebjoniten 156; der effen. Ebjoniten
173. 211. 236; modalistische 173.
487; angelologische 211. 233; or:
thodore 307. 317. 319.
Christuspartei in Korinth 142.
Chrysostomus 422.

Clemens von Alexandria 122. 269.

318. 319. 338. 421. 445. 529.
Clemens von Rom 261. 263. 274.

347. 395. 400. 439. 440.

Clemens von Rom, zweiter Brief 56.286.
Clementinische Homilieen 104. 205.

213. 217. 229. 238. 259. 449. 537.
Clementinische Recognitionen 106. 130.
205. 209. 212. 218. 229. 238. 259.
326. 416. 449.

Constitutionen, apostolische 325. 332.
351. 395. 574.

Cyprian 352. 375. 377. 380. 395.
486. 549. 555. 574.

Dämonologie 53. 310.
Dekalog 305. 314. 325.

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