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oder rechteckigen Steinen abwechselnd kleine rechtwinkelige Plättchen von byzantinischem Zellenemail mit geometrischen Teppichmustern. Zur Seite des Christus und am Fusse weit gröbere deutsche Zellenemails, oben Sonne und Mond, unten in grünem Grunde die Madonna mit dem Kinde auf dem Schosse thronend, vor der die Stifterin mit dem Kreuz auf einem Stabe kniet. Die Inschrift lautet links: MATHILD ABBATI(ssa), darüber A H H L V м (wahrscheinlich: Accipe has hostias; largire, virgo Maria . . ), die drei auf der rechten Seite stehenden Zeichen nicht zu deuten.

Auf dem linken Kreuzarm ein antiker Intaglio (Krieger vor Herme), auf dem rechten ein antiker Cameo (Kleopatra mit Schlange), unter dem Kreuz ein Cameo mit einem Löwen. Der Fuss auf geschnittenem Krystall (Abb. AUS'M WEERTH, Taf. XXXIX, 10).

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Münster. kirche

3. Theophanukreuz, 45 cm hoch (Taf. II, 1. — AUS'M WEERH, Kd. Taf. Theophanukreuz XXIV, 3; II, S. 28, 30. Köln. Ausstellung Nr. 560), Holzkern, mit vergoldetem Rotkupfer überzogen, auf der Rückseite graviert in der Mitte die Halbfigur des bärtigen Christus, in den Ecken die Evangelistensymbole (AUS'M WEERTH, Taf. XXVI, 3), unter dem Fuss ein 7 cm hoher geschnittener Krystall (Abb. AUS'M WEERTH, Taf XXXIX, 9). Die Kreuzarme sind der Länge nach in drei Streifen zerlegt, der mittlere ist mit Goldfiligran überkleidet, die seitlichen in Goldfiligran abwechselnd mit einem von vier Perlen umgebenen ovalen Stein und einem Zellenemail. Auf den Eckstücken je zwei Emailtäfelchen, oben mit Adlern, links mit Löwen, rechts mit Greifen, am Fusse mit Bäumen. In der Mitte auf einer aufgesetzten kreisrunden mit Filigran besetzten Platte ein mit lilienförmigen Zähnen gehaltener grosser ovaler Bergkrystall. Die auf den Schmalseiten der Arme befindliche Inschrift: ED. T. . EGALI GENERE NOBILISSA THEOPHA... HOC S... (Edita regali genere nobilissima Theophanu hoc signum dedit) weist auf die Äbtissin Theophanu (1039-1054) als Geschenkgeberin. Die Emails, die in den breiten goldenen Stegen eine Vorbereitung des Grubenschmelzes zeigen, zwischen die die Goldlamellen des Zellenschmelzes eingesetzt sind, sind erst nachträglich und zwar wohl in Essen selbst aufgenietet, da für sie in dem Filigrannetz nicht überall Raum gelassen ist. Die geschwungene Form deutet ausserdem, zumal bei den oberen sechs auf die Arme aufgesetzten Emails, auf ursprüngliche Zugehörigkeit zu einem kreisförmigen Gegenstand. Diese sechs Stücke weichen auch in der Farbengebung mit dem krystallinisch grünen Grunde und der Ornamentik ziemlich von den übrigen Emails des Theophanukreuzes ab. Auf der Paxtafel (s. u. Nr. 7. — Taf. II, 3) finden sich vier zugehörige Emails von der gleichen Grösse, Form, Farbe und Zeichnung. Alle zehn Stücke zusammen bilden einen Zweidrittelkreis, der genau als Nimbus auf das Haupt der Essener Madonna, (s. u. Nr. 6. Fig. 24) passt, deren Nimbus in der That fehlt, während der emaillierte Nimbus des Kindes erhalten ist. (Ähnliche emaillierte Nimben in der Sammlung Swenigorodskoi: SCHULZ, Der byzantin. Zellenschmelz Taf. 16, 19, 20).

4. Viertes Prozessionskreuz, 46 cm hoch (Taf. II, 5. AUS'M WEERTH, Kd. Taf. XXIV, 4; II, S. 28, 31. — Köln. Ausstellung Nr. 559.), Holzkern, auf der Vorderseite mit Goldblech überzogen, auf den Schmalseiten und auf der Rückseite mit gravierten Rotkupferplatten des 12. Jh., auf der Rückseite Lamm und Evangelistensymbole, der Grund wie bei dem 2. u. 3. Kreuze punziert (Abb. AUS'M WEERTH, Taf. XXVI, 4). Die Ausführung des feineren Filigrans und die Fassung der Steine und Perlen in hohen aufgebogenen, mit einem Goldkördelchen umwundenen Kasetten, bei den grösseren Steinen auch mit übergreifenden Zähnen (en cabochon) ist hier vollendeter und kunstvoller als bei den übrigen Kreuzen. Auf dem mittleren Streifen grosse ovale Steine und Perlen, am Fusse ein Cameo mit Kopf aus Chalcedon. Auf dem 16 cm

Viertes Prozessionskreuz

kirche

Münster. breiten Rande abwechselnd ein von vier Perlen eingefasster ovaler Stein mit 7 × 10 cm grossem Täfelchen von byzantinischen Zellenemails, die wie bei dem zweiten Mathildenkreuz geometrische Teppichmuster und einige pflanzliche Motive zeigen. Das Mittelfeld und die vier Eckstücke bedeckt mit einheimischen Zellenemails, auf den Ecken die vier Evangelistensymbole, in der Mitte der Gekreuzigte zwischen Maria und Johannes mit Sonne und Mond.

Emails

Idakreuz

Theophanu. handschrift Vorderseite

Elfenbein

Die Ausführung des figürlichen Emails verrät dieselben ungeübten deutschen einheimischen Hände wie bei den beiden Mathildenkreuzen: die auf den Rand aufgesetzten Zellenemails, unvergleichlich feiner und mit vollkommener Beherrschung der Technik ausgeführt, sind sicher von ganz anderen Künstlern gefertigt und mit grösster Wahrscheinlichkeit als byzantinische Importartikel zu bezeichnen (genau dieselben geometrischen Zickzackmuster an sicher byzantinischen Arbeiten: SCHULZ, Die byzantinischen Zellenemails der Sammlung Swenigorodskoi S. 38, Taf.; Der byzantinische Zellenschmelz Taf. 17), die dort fabrikmässig wie heute die Millefiori hergestellt, ins Ausland versandt und hier von den Goldschmieden zur Ausschmückung ihrer Arbeiten verwendet wurden. Das vierte Kreuz reiht sich durch die enge Verwandtschaft mit dem zweiten Kreuze den übrigen Mathildenkreuzen an, und ist wahrscheinlich gleichfalls eine Stiftung der Mathilde, übertrifft aber die beiden anderen durch die Feinheit der Ausführung und die geschmackvolle Verteilung des Schmuckes. Dass die gleichen Emails auch auf anderen Arbeiten so vor allem am Haupt des h. Oswald in Hildesheim vorkommen, bedingt noch keine enge Verwandtschaft zwischen diesen und den Essener Arbeiten.

Ein fünftes grosses goldenes Kreuz befand sich ehemals auf der Marmorsäule im Westbau, eine Schenkung der Äbtissin Ida (um 1120). Der Äbtissinnenkatalog berichtet: (SEEMANN S. 6): Haec abtissa auream crucem in columna marmorea dedit cum hac inscriptione: Ida abatissa me fieri fecit. Das Kreuz ist verloren, die Inschrift ist noch erhalten, eine 52 × 15 cm grosse auf Holz aufgeheftete Tafel von vergoldetem Kupferblech mit der Inschrift in grossen Kapitalen: † ISTAM CRUCEM IDA ABBATISSA FIERI IUSSIT ·.· Vgl. Beiträge I, S. 13. Am Fusse des Kreuzaltares, hinter dem die Säule stand, befand sich eine Tafel mit neun Hexametern, enthaltend das Verzeichnis der in dem Kreuz enthaltenen Reliquien (Beiträge XIV, S. 117, 147).

5. Deckel der Evangelienhandschrift der Theophanu vom J. 1039, 26 × 35,5 cm gross, mit 11,7×17 cm grossem Elfenbein in der Mitte (Taf. I, 2. — AUS'M WEERTH, Kd. Taf. XXVII, 1; II, S. 32. - BAUDRIS Organ II, S. 18, Nr. 1. SCHNAASE IV, S. 656. Köln. Ausstellung Nr. 562). Der Holzkern des Deckels ist mit Goldblech überzogen, das in sorgfältig getriebenen Figuren zu oberst in der Mandorla thronend den bartlosen Christus mit Buch und Kreuzstab zwischen zwei Engeln mit Sonne und Mond zeigt, auf den Seiten unter rundbogigen Arkaden Petrus und Paulus und Kosmas und Damianus, zu unterst zwischen zwei Säulen, um die die zurückgeschlagenen Vorhänge geschlungen sind, die en face thronende Madonna, zu deren Füssen die Schenkgeberin mit der Beischrift: THEOPHANU ABBATISSA knieend die Handschrift niederlegt, von links S. Pinnosa, von rechts S. Walburga. Der schmale Rand ist mit feinem Goldfiligran besetzt, die abfallende Schmiege mit getriebenem entarteten Akanthusblattfries. Das Elfenbein ist von einem Rahmen umgeben, der zwischen Filigran ovale Steine in Kasettenfassung zeigt, nach den Ecken diagonale breite Streifen mit grösseren Steinen.

Die Elfenbeintafel, mit Geschick behandelt auf glattem Grund mit harten parallelen Schnitten, ist von einem Akanthusblattfries umgeben und zeigt in den Ecken die Ge

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