theilnahme am schmalkaldischen kriege sich zu rechtfertigen. Der am 12 März 1548 insinuierten citation, nach welcher sie am 16 April vor dem kaiser sich zu gestellen hatten, muste natürlich, wenn nicht schlimmeres eintreten sollte, folge geleistet werden. So trat denn graf Wolrad mit seinen brüdern und seinem neffen Samuel, der zwar nicht mit vorgeladen war, aber auf seines vaters Philipp befehl und aus eigenem willen sich anschloß, am 5 April die reise an, von der er erst am 22 Juli nach Waldeck zurückkehrte. Auf der hin- und rückreise, sowie auch während seines aufenthaltes zu Augsburg selbst, führte er, wie er es gewohnt war, ein genaues tagebuch, worin er, sich selbst mit Eubulus, einer übersetzung seines namens Wolrad, bezeichnend, alles wichtige, das ihm begegnete, ausführlich und mit großer sorgfalt verzeich– nete. Sein secretär Johann Nellius schrieb dasselbe nach der heimkehr ins reine und beendete diese arbeit am 24 Februar 1549. Dieses tagebuch, welches hier in seiner vollständigkeit mitgetheilt wird, belehrt uns nicht nur zuverläßig, wie arg dem edeln grafen mitgespielt wurde, sondern enthält auch für die geschichte jener zeit des wichtigen und interessanten so viel, daß die herausgabe desselben wohl nicht erst einer rechtfertigung bedarf. Die handschrift, deren sich der herausgeber bediente, befindet sich in der herzoglichen bibliothek zu Wolfenbüttel, deren hochverdienter vorstand ihre benutzung mit bekannter liberalität, wofür ihm die freunde der litteratur mit dem herausgeber zu aufrichtigem danke verpflichtet sind, gestattete. Sie enthält 153 beschriebene folioblätter und trägt die bezeichnung MS. 30, 5 Aug. Sie ist von Reinhard Trygophorus (Hefenträger) geschrieben, vom grafen Wolrad revidiert und mit dem am schluße abgedruckten begleitschreiben, welches im original in die handschrift eingeklebt ist, dem berühmten theologen Johann Brenz als geschenk zugesandt worden. Wie dieselbe nach Wolfenbüttel gelangte, war nicht zu ermitteln. Eine andere handschrift unseres itinerariums soll sich früher im besitze Eggelings zu Bremen befunden haben und eine andere noch im fürstlich waldeckischen archive verwahrt werden, wo sie von Varnhagen (s. dessen grundlage der waldeckischen landesgeschichte, 2 th. Arolsen, 1853, s. 193) benutzt worden ist. Über den schreiber der Wolfenbütteler handschrift und über die um die reformation im Waldeckischen verdiente familie der Trygophori finden sich gute nach richten in Varnhagens eben genanntem werke, sowie in dessen büchlein »einführung des christenthums in Waldeck und dessen herstellung durch die reformation, Marburg, 1813%, und in Hamelmanni opp. geneal. hist. p. 851 ff. Die an der spitze der zuschrift des Trygophorus s. 3 stehenden buchstaben C. D. T. T. C. M., welche auch auf mehreren denkmälern und büchereinbänden Wolrads gefunden werden, sind die anfangsbuchstaben seines wahlspruches, psalm CXIX, v. 120: Confige, Domine, Timore Tui Carnes Meas. Auch bei dem religionsgespräche zu Regensburg hat Wolrad, wie aus seinem briefe an Brenz hervorgeht, ein tagebuch geführt und ein exemplar desselben dem genannten »ut patri et amico< persönlich zugestellt. Nach Varnhagen soll sich auch ein exemplar desselben im fürstlich waldeckischen archive noch jetzt vorfinden. Es wäre sehr zu wünschen, daß dasselbe, wenn es anders an wichtigkeit dem vorliegenden gleichkommt, im interesse der historischen wißenschaften ebenfalls der öffentlichkeit übergeben würde. Der herausgeber des gegenwärtigen würde gerne dieser arbeit sich unterziehen. Der anhang, welcher nach der versicherung des Herrn Archivars Landau zu Cassel bisher unbekannt und ungedruckt war, ist aus der jetzt zu Münster aufbewahrten kindlingerischen handschriftensammlung (band 69) entlehnt. REGISTER. Abendmahlfeier zu Augsburg 45. Adler, Jac., dessen garten 103. 181. Babadilla 32. Badelust deutscher frauen 221. 222. 32. Barchentmacher zu Augsburg, 56. Conr. von, 11. 93. 119. 163. Bremen 65. Brenz, Jo., 78. 254. 255. Cæsar, Martin, 206. 208. Cöln (erzbischof Adolf III.) 6. 11. 15. Colloquium zu Regensburg 59. 146. 147.. Colmann, Joh., waffenschmied 49. Cronenberg, Herm. von, 11. 135. 136. Dernbach, Christoph von, 6. Dom zu Augsburg, gemälde darin 99. Eck von Landeck, Nic., gegner der Eid der geistlichen 226. Englands gesandter 137. 66. 69. 71. Eyden, Petr., 9. Fahnen mit inschrift 48. Ferdinand, könig 11. 24. 107. 130. Flechdorf, abt Meinulf, 10. Florus, Liborius, 10. 15. sein vortrag Friesland, Ost-, 36. Frohnleichnamsprocession 128. 184. Gießmeister und ciselirer in erz 86. Graff, Christoph, 245. Granvella 15. 21. 22. 23. 40. 41. 47. 48. 56. 60. 65. 71. 74. 77. 90. 91. Haller von Hallerstein, Wulf, 158. Hase, Melch., 12. 14. 17. Henricus, Joh., prediger zu Augsburg 28. 69. 97. 103. 111. 112. 115. 119. Herbrot, sein garten 49. 95. bestraft Hesse, Joh., prediger zu Breslau 18. 139. 200. 205. Sein schreiben an Hessen, Christina dessen gemahlin 10. Hilchen, Joh., 36. 43. 181. Hoffmann, Christoph, 237. Inschriften. Im dom zu Augsburg 52. 100. 103. 105. 108. 127. 128. 130. Juristen, deren habsucht 97. Karte von Amerika 216. Kaufleute von Augsburg speculiren Kette, goldene, versetzt 213. mals bischof von Münster) 72. erz- Kloster S. Udalrici zu Augsburg 84. Knisler, königl. quartiermeister 49. geblich für die grafen, welche auf befehl ihrer lehnsherren am kriege Linde, Melch., Wolrads canzler, öfter. Maier, Nic., 14. 37 und öfter. Malvenda 7. 18. 146. Mansfeld, Albert, graf von, 36. 176. Marquard, Dr., 13. 14. 15. 17. 30. Maximilian I. Sein lieblingsbrunnen Maximilian, erzherzog, 15. 17.77.157. Michael, suffragan von Mainz 102.104. 105. Milchling, Jo., der ältere 5. 19 und öf- ter; Jo. der jüngere 5. 7. 14. Johann, Mönche. Spottvers auf sie 208. 166. 173, 177. 182. muß Augsburg Joh., beide in Wolrads diensten Osiander 7. besonders 251 ff. 49. Pabst. Tritt Parma und Piacenza ab, Pagen des kaisers 61. des erzbischofs Papenheim, reichsmarschall 20.188 ff. 197. Papiermühlen 56. Pfalz-Baiern, Ott Heinrich von, 10.191. Philippus, hofprediger zu Masfeld 6. Preise: des regalpapiers 56. eines an- |