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zu gewarten, weil der Türck zuvor nie so nahe kommen, die starcken festen schlösser in Ungern und fast das gantze landt ist in des feindes handt. Das kriegsheer der christenheit ist erleget, es schreien uns die benachbarten lender zu, es schreiet Cracaw und die umbligende stedtte, die keine beschützung haben, sie strecken ihre hende auss umb rettung. 3. Die liga hat im vorgangenem iahre nicht ihren fortgang gehabt, die conditiones sindt nicht bekreftiget; der Babst hat hülf zugesagt, der Keyser hat 60.000 kriegesvolck vorsprochen.

4. Jezundt haben wir noch gar kurtze zeit, das Türkische kriegesheer ist in Ungern, mit drei Baschen in drei haussen geteilet, zu Griechsweissenburgck und zu Agria. Er wirdt den früling nicht erwarten: es seint fertig die Tatern, welche auch im winter kriegen, es glimmen schon unsere wende, lasset uns hütten, das uns der feindt in der unbereitschaft nicht erhasche.

5. Das Tartarische kriegesvolck drawet, es wil ihre besoldung haben, es wil das die Cosacken sich weg begeben sollen, welchs ein unmüglich ding ist, wegen der gemeinen gefahr, so hieraus erfolgen, welche unter einem gewissen regiment müssen gehalten werden. Was anbelanget die besoldung, davon muss auch geredet und betrachtet werden, wie solcher heiden eidt nicht gewiss, inen auch nicht zu glauben, wan sie gelegenheit und die zeit ersehen.

6. Es ist auch von nöten, das wir nicht allein die gesanten auss Schweden hören, sonder auch I. Mtt. mit rath und hülff desselben reiches halben beiwonen, welchs auch I. Kön. Mtt. in gnaden widderumb zu vergelten nicht vorgessen wil.

7. Das man I. Kön. Mtt. beschuldiget, wie das dieselbe die confoederation brechen sollte, das kan niemandt beweisen; obwol auss Gottes straff viel ketzerei entstanden, und sich von der alten kirchen abgesondert, so leidet sie doch I. Kön. Mtt. in der Crone, und wil derhalben auch friede zu erhalten zugesagt haben.

8. Der Cronen kriegsvolck hat ihre besoldung nicht bekommen, welchs doch viel guttes I. Kön. Mtt. und dem gantzen lande bewiesen, und izundt hat es aufs newe Cosacken erleget und gefangen genommen, und ihre fahnen mit dem Naliewaiko und viel derselben feinden geschütz I. Kön. Mtt. übergeben: es hat gedachtes kriegsvolck die Crone von grosser gefahr errettet.

9. Die poborren sindt nicht aussgegeben worden. Es zweifelt dennoch I. Mtt. nicht an den alten polnischen tugentten, das sich in inen die liebe zu vorhüttung und zuvorkommung solcher gefahr erwecken werde. Die innerlichen sachen alle izundt hindansetzende, davon zur an der zeit im gutten friedt und wolstandt kan deliberieret werden. Und

weil die zeit kurtz und die gemeine gefahr fürhanden, wollen wir uns nur von derselben vorhüttung allein bereden.

16 februarii.

Der Hispanische gesante an Königlichen taffel eingeladen und tractiret.

17 februarii.

Ist der Bäbstliche Legat Caietanus ankommen, die geistlichen sindt im alle entkegen gezogen sampt dem gantzen hofe, auch zwo von den weldtlichen rethen, der H. Posnische Woiwod 1) und der H. Littawsche Cantzler 2).

18 februarii.

Der H. Grosscantzler den Bäbstlichen und Hispanischen gesanten, sampt alle den herren rethen zu gast gehabt und prechtig gewürdiget.

19 februarii.

Der Bäbstliche gesante Caietanus sein gewerb abgeleget, zu der meinung..... 3).

20 februarii.

Die H. Senatorn auf die proposition zu votiren angefangen, welche sie den 22 februarii absolviret.

Vota senatorum

Ertzbischoff Karnkowsky Primas Regni.

Die gebühr eines jeden menschen ist von Gott seinem schöpffer ersten anzufangen, und das derselbe E. K. Mtt. und die löbliche Crone bei glückseligem wolstande erhalten wolle, wünsche und bitte ich von hertzen. Dieses sein votum hat ehr in drei stück geteilet: 1. Was belanget, davon der H. Cardinal gesagt, worumb das unser herre Gott die christenheit will besuchen. 2. Wie uns Gott nach seinem heiligen willen vorsuchet. 3. Von anligen des vaterlandes.

Apocalipsis hat ehr genennet, die zeit und die stelle, das zur letzten zeit sol herauskommen, der da sol erleget werden: Serpet tanquam serpens, postea sibillatum emittet et tanquam leo devorabit, et semen eius manet in aeternum, eritque uxor in consuetudinem. 4) Populus fortis exercitatus et constans, a facie eius perdam omnes inimicos eius. Postea in

1) Hieronim Gostomski. 2) Lew Sapieha.) Streszczenie tu następujące opuszczamy ponieważ tak mowę jak i odpowiedź na nią w całości podano na str. 21-28. *) I ten, i następne cytaty pisma św. zupełnie pobałamucone.

cipit lamentare: Quia repulisti et despexisti Christum, sedem eius in terra perdidisti, destruxisti, ea inimicos eos rupto foedere compressisti. Exardescet ira tua, conculcasti Christum tuum, effunde iram tuam super gentes, und saget, sie werden sein wie ihr Gott ist; welches sich schon alles also begeben. Sehet ihr nicht, wie ihm das glück dienet und obsiget, wie sich der Türcke je neher, je mehr zu uns nahet, und ist niemandt zu beklagen, als die christenheit. Der prophet saget: si filii eius derelinquerint eum et mandata eius, misericordiam tamen meam non auferam; das hat ehr im vorbehalten, da ehr auss Babilon die seinigen geführet, und hat bepholen sich zu rechnen an denen, die sie vorlachet. Der heilige vater der Babst und der christliche Kaiser kommen zu uns; es ist kein christlicher König gewesen, der da hette solche ansehenliche gesante und solche fürtreffliche leute geschickt bekommen, als wol bei glückseliger regirung disses izigen Königes geschieht. Wir mögen wol sagen: Et adorabunt eum omnes gentes, und disse leute vorstehen und deuten es auf uns, und das ist ein gross ding: uns deuchtet es ein gar geringes zu sein. Aber der das wil glauben, der befindet, das niemals so ein geferlicher krieg gewesen. Acht hundert kriegsvolck E. Kön. Mtt. haben 6000 derselben feinde erleget, die Tatern die feinde, die bekomnmen nicht ihre besoldung und der gleichen. Der feindt der ist so übermüttig, das auch Europa in also nicht gehabt. Nu sindt sie zu uns kommen, man muss der guttat gedencken, und so wirdt die gantze Crone gesegnet werden, wan E. Kön. Mtt. dem adelichen stande ihre genade und belonung erzeiget, auf das sie hernach nicht sagen mögen; in vanum proiecimus tela; einem jedem thier ist mitgegeben guttes mit guttem zu belonen und auf seine beschützung zu gedencken. Sollen wir alhier vom unserm beschütz wegen des feindes reden, und anders woher behörung zum kriege zu suchen, das ich von unser beschützung und vorrath sage, halt mir es zu gutte, das ich meiner mutter gedencke, welche uns ihre söne zur weldt gebracht, und welcher supplication 4 artickel in sich helt. Zum ersten, das nichts zu seiner mass und zeit geschieht, ihr habet keinen vorrat wegen künftiger dinge; ihr wollet viel anfangen und bleibet bei keinem bestendig, ihr schreibet artickeln, constitutiones und lebet nicht darnach. Die ursach ist: Quia nec mala nec media malorum tenemus. Wehe dem sohn oder tochter, über welchen die mutter klaget, und dem unterthan, über welchen der herr sich beschweret. Was ihnen heilsam gewesen, haben sie faren lassen, das man wol mag sagen zu ihnen: Quoties volui vos congregare tanquam pullos et noluistis, ecce relinquetur vobis domus deserta. Zum zweiten, das ihr keine zubeherung zum kriege habet, so wol innerlich als äusserlich: es sindt 27 genera mercium, andere herschaften, die wachsen und nemen davon zu, und

wir achten solcher nicht, und nemen abe. Wir haben über acht million einkommen, wo ist das, wo ist es hin kommen? gula abstulit; die Spanier wusten das wol zu nutze zu machen, wir aber nicht; ecce perditio tua. Ist auch keine beschützung kegen den feindt den Türcken; wir haben uns niemals wollen beschweren lassen: es ist ein pobor geordenet zum kriege, wirdt nicht gebürlich abgegeben. Deswegen klaget kleglich über uns unsere mutter, wir werden umbsonst arbeiten, wo es nicht wirdt anders werden, als es bishero gewest ist. Euch gebüret uns fürzugehen, es ist nicht unsers thuns vom kriege zu rathschlagen, sondern zu beten und Gott hertzlich anzuruffen. Wirdt E. L. was guttes schlissen, so wollen wir auch als brüder datzu legen bereit und willig sein. Die liga wie nötig und zutreglich die sei, lesen wir das concilium Claremontanum nach ermannung des Babstes Urbani; da über 300.000 Türcken gewesen, wie Jerusalem gewonnen worden und Hubernis (sic) über 70.000 Türcken erleget zu der zeit, wie der Spanier, Venedig, der Babst nicht. wenig kriegesvolck gehabt, und das auch damalss solch ein schrecken in den feindt gekommen, das er von Constantinopel entwichen. So solt man izundt auch thun, deswegen ist auch ein commission zu Cracaw gewesen, das wir auch wacker sein sollen, und ist allerlei tractiret worden. Was für ein kriegesvolck solt den Türcken wol widderstehen können, davon gebüret nicht dem Ertzbischoff, auch nicht einem Bischofe, sondern dem Könige und dem Hauptman davon zu reden und zu rathschla gen wie das regiment und alles sol bestellet werden; und wan es zum kriege kommet, sol kein ander haupt sein, als Gott und der Hauptman. Das sag ich frei heraus als senator: Liga habere debet candorem, cum aemulo regni pacta inire periculosum, behütte Gott dafür, ich fürchte, das unter solchem mantel etwas böses vordeckt sein möchte. Was sol man aber viel von der liga reden, wan nicht ist, mit weme; von der Cracawschen commission haben wir uns beruffen an I. Kön. Mtt., das ander teil zum Kaiser, und izundt ist mit niemandt davon zu reden.

Den Tattern besoldung zu geben weis ich nicht wofür, sie sindt uns niemals zutreglich gewesen; der Legat hat kleglich eingebracht, wie das ehr vorgebens sich bearbeitet. Darumb hab ich nicht unterlassen wollen, E. Kön. Mtt. zu erinnern, da dieselbte die crone auss meinen henden empfangen, und habe die worte geredet: Sta et retine locum tuum tibi designatum per authoritatem Dei omnipotentis, das ist, wan es vom kriege zu tractiren kommen wirdt, so stehe du hier und halte deine stelle, auf welche dich Gott gesetzet, welcher dein schutz.

Das mag ich auch nicht mit stilschweigen vorübergehen, was mir widderfaren, wie sie mir iziger zeit nachgehen. Ich bin gewesen Referendarius, Secretarius, Bischof und itzt Ertzbischoff, ich bin zweimal ein ge

santer gewesen zum Kaiser, hab meine privata hindangesetzt. Ich bin von einem ehrlichen alten geschlechte mehr als von 200 jahr, ich habe meinen vetter erlebet, welcher 36 jahr auf disser stelle gesessen, und hab auch von etzlich hundert jahren privilegia in meinem hause; und auch zundt stehen alhier streitbare helde für E. Kön. Mtt., so ich in meinem hause gehabt und sich bei dem H. Hauptman im streit ritterlich halten. Es ist alhier einer, welchen ich sehe, welcher sich an meine ehre gerieben und mich bei allen leuten ausstreget; ich bitte E. Kön. Mtt. wolle hierin mein richter sein, E. Mtt. wolle mir rechts vorhelfen, darumb ich dieselbte abermal sampt den H. Senatoren fleissig wil ge beten haben, das da möge erkant werden, was da sprei oder korn sei, und das der undanckbare mensch das was ehr von mir geredet, selbst in seinen busen stecke.

Ertzbischoff von der Reuschen Lemburg 1).

Es ist Gott zu dancken, das ehr uns und die gantze Crone biss anhero in zimlichen zustandt erhalten. Wir sehen viel occasiones, welche unser vaterlandt krencken können, und wolt auch nicht gern die hof nung vorliren, das uns Gott auch weiter behütten werde. E. Kön. Mtt. gebüret in fürchten leben und alles von Gott anfahen: Initium sapientiae timor Domini. Das gemeine landt bedarf grosse erbarmung von E. Kön. Mtt. als ihrem haupt, von den H. Senatoren als von den wechtern, vom adel als von derselben fuss und schultern; welche ist innerlich und äusserlich als unsere mutter, wir würden nicht gutte söhn und bür ger sein, wan sich einer über den andern nicht erbarmen solte.

Die proposition E. Kön. Mtt. hat nicht viel puncta in sich begrif fen, aber sehr wichtige. Des Gnesnischen Ertzbischofs wort wil ich nicht widderholen, lass mir dieselben auch wolgefallen; wan eine mutter im hause kranck liget und das haus fehet an zu brennen, so frag ich, ob man zu der zeit die mutter, oder das haus retten oder leschen solle: mich düncket das zu langsam were der krancken zu helfen, aber das haus zu leschen were zeit. Gleicher gestalt weil uns der feindt immer neher kommet, so haben billich E. Kön. Mtt. dissen reichstag angesetzt, darumb wirstu ein König genennet, das du auf frieden dencken sollest und solchen friede, das man nicht erst lange disputiren möge, oder grosse orationes machen, sondern allein davon reden, wie wir am allerbesten und sichersten mögen vorsehen werden. Ich aber als ein geistliche person kan und weiss hievon nicht viel zu sagen.

Des heiligen vaters rath auss veterlichem hertzen herkommende,

1) Jan Dymitr Solikowski.

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