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125. Von einer ludemes hiute was allez sîn gewant. von houpte unz an daz ende gestreut man drûfe vant vil manic goldes zein

ûz der lichten riuhe,

ze beiden sînen sîten

dem küenen jegermeister schein.

126. Ouch fuort er Palmungen,

ein ziere wâfen breit,

daz was alsô scherpfe, dáz ez nie vermeit, swâ man ez sluoc ûf helme:

sîn ecke wâren guot.

der hêrliche jegere der was vil hôhe gemuot.
127. Sît daz ich iu diu mære gar bescheiden sol:
im was sin edel kocher vil guoter stråle vol,
von guldînen tüllen,

ez muose balde ersterben,

128.

diu sabs wol hende breit.

swaz er dâ mit versneit.

vil weidenliche dan. die Guntheres man. enpfiengen im daz marc.

Dô reit der ritter edele in sâhen zuo zin komende si liefen im engegene dô fuorte er bî dem satele

129.

und

einen beren grôz unde starc.

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Als er gestuont von rosse, dô lôste er im diu bant

von fuoze und ouch von munde. do erlûtte dâ zehant

vil grôze daz gehünde, daz tier ze walde wolde:

130. Der bere von dem

✓hey waz er kuchenknehte vil kezzel wart gerüeret, hey waz man guoter spîse

swaz des den beren sach.

die liute heten ungemach.

schalle durch die kuchen geriet

von dem fiuwer schiet!

zefüeret manic brant:

in der aschen ligen vant!

131. Dô sprungen von dem sedele die herren und ir man.

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der bere begonde zürnen. allez daz gehünde, daz und wær iz wol verendet,

132. Mit bogen und mit

der künic hiez dô lân

an seilen lac.

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si heten vroelichen tac.
spiezen (niht langer man daz lie)
dâ der bere gie.

dô liefen dar die snellen,
dô was sô vil der hunde, daz dâ niemen schôz.
von des liutes schalle daz gebirge allez erdôz.

133. Der ber begonde vliehen

vor den hunden dan.

im enkunde niht gevolgen Iwan Kriemhilde man.
der fin mit dem swerte,
hin wider zuo dem fiuwere
134. Dô sprachen die daz
die stolzen jagetgesellen

ze tôde er in dô sluoc.
man den beren sider truoc."

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ûf einen schoenen anger

hey waz man richer spîse

saz ir dâ genuoc.

den edelen jegeren dô truoc!

135. Die schenken kômen seine, die tragen solden wîn. ez enkunde baz gedienet nimmer heleden sîn. heten sie dar under niht so valschen muot,

so wæren wol die recken vor allen schanden behuot.

136. Do sprach der herre Sîfrit:

,wunder mich des hât,

gît sô manigen rat,
bringen niht den wîn.
ine wil niht jagetgeselle sîn.
daz man mîn næme ware.'

sît man uns von kuchen
von wiu uns die schenken
man enpflege baz der jegere,
137. Ich hete wol gedienet,
der künic von dem tische
,man solz iu gerne büezen,

ez ist von Hagenen schulden:

sprach in valsche 'dare;
swes wir gebresten hân.

der wil uns gerne erdürsten lân.‘

,vil lieber herre mîn,

138. Dô sprach von Tronege Hagene : ich wânde, daz daz pirsen hiute solde sîn da zem Spehtsharte: den wîn den sande ich dar. sîn wir hiut ungetrunken,

wie wol ich mêre daz bewar!'

139. Dô sprach der herre Sîfrit: ,ir lip der habe undanc! man solt mir siben soume

haben her gefüeret.

met und lûtertranc

dô des niht mohte sîn,

dô solt man uns gesidelet haben nâher an den Rîn.'

140. Do sprach von Tronege Hagene:

,ir edelen ritter balt,

einen brunnen kalt
dâ suln wir hine gân.'

ich weiz hie vil nåhen
(daz ir niht enzürnet):
der rât wart manigem degene

141. Sîfrit den recken
den tisch er deste zîter
er wolde für die berge
dô was der rât mit meine

142. Diu tier man hiez

diu dâ hete verhouwen

ze grôzen sorgen getân.
dwanc des turstes nôt:
rucken dan gebôt:
zuo dem brunnen gân.

von den recken getân. น
ûf wägenen füeren in daz lant,
diu Sîfrides hant.

man jach im grôzer êren, swer iz ie gesach.
Hagene sine triuwe

vil sêre an Sîfride brach

54.

zuo der linden breit,

,mir ist des vil geseit,

143. Dô si dannen wolden dô sprach von Tronege Hagene: daz niht gevolgen künne swenne er wolde gâhen

dem Kriemhilde man,

hey wolde er uns daz sehen lân!'

135, 1 seine, d. h. gar nicht. 2 ergänze: abgesehn davon (dass der Wein ausblieb). 136, 4 man enpfl. s. § 62. 137, 2 dare, gegen Siegfried

hin.

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138, 4 mêre, in Zukunft. 139, 1 ir lip, die Schenken. 142, 1 in daz lant, nach Hause, ebenso 172, 1. 143, 1 zuo der linden, unter welcher der Quell entsprang. Die Linde war in der Sage bekannt, deshalb der best. Art.

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144. Dô sprach von Niderlande

der küene Sîfrit:

,daz muget ir wol versuochen, welt ir mir loufen mit

ze wette zuo dem brunnen.

dem sol man jehen danne,

den man sihet gewunnen hân‘.

145. Nu welle ouch wizz versuochen',

dô sprach der starke Sifrit:

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sô daz sî getân,

sprach Hagene der degen.

,so wil ich mich legen

,ich wil iu mêre sagen.

für die iuwern füeze' nider an daz gras.'
dô er daz gehörte, wie liep daz Gunthere was!

146. Dô sprach der degen küene:

allez min gewæte

wil ich mit mir tragen,

den gêr zuo dem schilde und al min pirsgewant."

den kocher zuo dem swerte

vil schier er umbe gebant.

147. Dô zugen si diu kleider von dem lîbe dan:

in zwein wîzen hemeden

sam zwei wildiu pantel

sach man si beide stân.

si liefen durch den (klê.)

doch sach man bî dem brunnen den küenen Sîfriden ê.

148. Den pris an allen dingen

daz swert lôst er schiere, den starken gêr er leinde bî des brunnen vluzze

truoc er vor manigem man.

den kocher leit er dan,

an der linden ast: stuont der hêrlîche gast.

149. Die Sifrides tugende den schilt leit er nidere swie harte sô in durste, ê daz der künic getrünke:

150. Der brunne was Gunther sich dô neigte als er hete getrunken,

alsam het ouch gerne

wâren harte grôz.

aldâ der brunne vlôz:
der helt doch niene tranc,

des saget er im vil bosen danc.
küele, lûter unde guot.
nider zuo der fluot.

dô rihte er sich von dan.
der küene Sîfrit getân.

дела

151. Do engalt er sîner zühte. den bogen und daz swert,

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da er den gêr vant.
an des küenen gewant.

ob dem brunnen tranc,

daz von der wunden spranc
vast an die Hagenen wât.

sôôze missewende ein helet nimmer mêr begât.

153. Den gêr im gein dem herzen

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144, 4 jehen, zu ergänzen: des prîses. Vorsprung lassen. 146, 4 den k. zuo dem sw., gehört eigentlich auch noch zur vorhergehnden Rede. 147, 1 si, Gunther und Hagen. 151, 4 nâch einem bilde, s. zu 91, 2. ein ist wieder demonstrativ zu fassen: jenes (aus der frühern Erzählung bekannte) Zeichen.

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sô sêre zurnt der wunde: des gie im wærlichen nôt.

158. Erblichen was sîn varwe,

ern kunde niht gestên.

sînes libes sterke diu muose gar zergên,
wand er des tôdes zeichen in liehter varwe truoc.
sit wart er beweinet von schoenen vrouwen genuoc.
159. Dô viel in die bluomen der Kriemhilde man.
das pluot von sîner wunden sach man vaste gân.
dô begonde er schelden (des 'twane in grôziu nôt),
die ûf in gerâten heten den ungetriuwen tôt.

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‚jâ ir vil bœsen zagen, daz ir mich habet erslagen?

160. Do sprach der verchwunde: waz helfent mîniu dienest, ich was iu ie getriuwe:" ir habet an iuwern mâgen

des ich engolten hân.

leider übele getân.

swaz ir wirt geborn

161. Die sint dâ von bescholden,

her nach disen ziten. ir habet iuwern zorn

gerochen al ze sêre
mit laster ir gescheiden
162. Die ritter liefen

ez was ir genuogen
die iht triuwe hêten,

daz het wol verdienet

an dem lîbe mîn.

sult von guten recken sîn.'
alle da er erslagen lac.
ein vreudelôser tac.

von den wart er gekleit:
der ritter küen und gemeit.

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154, 2 ein, wie 126, 1. 4 sô, dann (wenn er sie gefunden hätte) wäre H. seinem Dienste (iron.) entsprechend bezahlt worden. 155, 3 zuhten zuhte in. 158, 3 S. ist ein Mann des Todes' geworden; er führt das Wappen (zeichen) seines Herrn im Antlitz, wie der Dienstmann im Schild; vgl. 332, 3. 159, 4 wir erwarten: ungetriuwe den tôt. 160, 3 engolten, Gegensatz zu genozzen; vgl. 284, 3.

163. Der künic von Burgonden klagete sînen tôt. dô sprach der verchwunde: ,daz ist âne nôt,

daz der nach schaden weinet, der in dâ hât getân. der dienet michel schelden; ez wære bezzer verlân.' 164. Do sprach der grimme Hagene:

ez hât nu allez ende

,jane weiz ich, waz ir kleit.

unser sorge und unser leit:

wir vinden ir vil. wênic, die (getürren uns bestân.

wol mich, deich sîner hêrschaft

hân ze râte getân!'

165. ,Ir muget iuch lîhte rüemen',

,het ich an iu erkennet ich hete wol behalten mich riuwet niht sô sêre

166. Nu müeze got

dem man daz itewîzen daz sînè mâge iemen

6

sprach dô Sifrit.

den mortlichen sit,

vor iu mînen lîp.

sô vrou Kriemhilt mîn wîp.
erbarmen, deich ie gewan den sun,
sol nach den .zîten tuon,
mortlîche hân erslagen.

möht ich, sô sprach Sîfrit, ,daz sold ich pillîche klagen."

167. Dô sprach vil jæmerliche

,welt ir,, künic edele,

in der werlt an iemen,

ûf iuwér genâde

der verchwunde man:

triuwen iht begân

lât iu bevolhen sîn

die lieben triutinne mîn.

168. Und lât si des geniezen

durch aller fürsten tugende

mir müezen warten lange

daz si iuwer swester sî:

wont ir mit triuwen bî. mîn vater und mîne man.

ez enwart nie vrouwen leider an liebem vriunde getân." 169. Die bluomen allenthalben

von bluotę wâren naz.

do rane er mit dem tôde: unlange tet er daz,

wand des tôdes wâfen ie ze sêre sneit.

dô mohte reden niht mêre

170. Dô die herren sâhen,

si leiten in ûf einen schilt,.

der recke küen und gemeit.

daz der helt was tôt,

der was von golde rôt,

und wurden des ze râte, wie daz solde ergân,

daz man ez verhæle, daz ez het Hagene getân.

171: Do sprachen ir genuoge: ,uns ist übele geschehen.

ir sult ez heln alle

da er rite jagen eine,

und sult gelîche jehen,

der Kriemhilde man,

dâ er füere durch den tan,

in: slüegen schâchære,

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166, 1 sun tuon, wie 49, 1. 2.

ez ahtet mich vil ringe,

164, 2 allez, Adv. 168, 1 sî s. § 63. imp day. 170, 2 einen, wieder den; die in der Schlacht Erschlagnen wurden auf den eignen Schilden nach Hause getragen. 172, 1 bringen = bringe in.

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swaz si weinens getuot.'

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