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837.
5823

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VORWORT.

Als 1864 Müllenhoffs und Scherers Denkmäler erschienen und noch 1873, als sie zum zweitenmal herauskamen, gab es keine mittellateinische Philologie, gründliches Studium der deutschen Dichtung des zwölften Jahrhunderts hatte kaum eingesetzt, und der Umschwung aller unserer sprachlichen und metrischen Anschauungen stand erst bevor. So war eine Sammlung hochwillkommen, die mit den kleineren poetischen Stücken der ahd. Periode die Hauptmasse der vorwiegend von den Bildungstendenzen Karls des Großen unmittelbar oder mittelbar abhängigen prosaischen vereinigte, den Zusammenhang der geistlichen Gedichte des ausgehenden elften Jahrhunderts und des zwölften untereinander und ihre Beziehungen zur Theologie der Zeit an einer Reihe charakteristischer Proben dartat, endlich solche mittellateinischen Lieder hinzugesellte, welche nach Form oder Stoff mit deutscher Poesie sich berührten. Aber schon vor fünfundzwanzig Jahren, als ich die Denkmäler in einer neuen, dem inzwischen eingetretenen Fortschritt der wissenschaftlichen Erkenntnis einigermaßen angepaßten Bearbeitung herausgab, hatten sich die Verhältnisse wesentlich geändert. Und heutigentages läßt sich das fast vergriffene Buch nicht mehr repristinieren. Denn wollte man ihm die ganze seit 1892 angewachsene Litteratur in ähnlicher Weise, wie das bei der dritten Auflage geschah, einverleiben und mit ihr sich auseinandersetzen, so schwölle nicht nur sein Umfang und sein Preis maßlos an, sondern auch seine frühere Geschlossenheit und Eigenart ginge rettungslos verloren. Gestaltete man es hingegen radikal um, so bliebe, von den stark zu modifizierenden Texten abgesehen, kaum ein Bruchteil seines ehemaligen Inhalts übrig: ein völlig fremdes Werk wäre das Ergebnis. Man hätte sich indessen zu fragen, ob es überhaupt ratsam sei, den bisherigen Rahmen der Denkmäler beizubehalten: denn er umfaßt teils zu wenig, teils zu viel. Nirgends ist Vollständigkeit auch nur angestrebt; die mittellateinischen Lieder, Rätsel und Sprichwörter sind internationaler Natur und können, mindestens formal, einseitig vom Standpunkt der deutschen Philologie nicht vollgewürdigt werden; sogar zwischen der Litteratur der ahd. und der frühmhd. Zeit gähnt eine tiefe Kluft, denn mitten hinein fällt die kluniazensische Reform. Meines Erachtens müssen vielmehr die Denkmäler durch drei voneinander unabhängige Bücher ersetzt werden: erstens eine Sammlung der ahd. Reste, zweitens einen Band mit den kürzeren deutschen Gedichten des elften und zwölften Jahrhunderts, auch wenn sie nur in Bruchstücken auf uns gekommen sind, vielleicht unter Ausschluß der schon von CvKraus trefflich bearbeiteten, und drittens ein Korpus der mittellateini

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