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XII. HAMMELBURGER MARKBESCHREIBUNG.

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Anno tertio regni1 piissimi regis Caroli mense octobris VIII idus octobris reddita est uestitura traditionis praedicti regis in Hamalunburg Sturmioni2 abbati per Nidhardum et Heimonem comites, et Finnoldum atque Gunthramnum uasallos dominicos coram his testi5 bus: Hruodmunt, Fastolf, Uuesant, Uuigant, Sigibot, Suuidberaht, Sigo, Hasmar, Suuidger, Elting, Egihelm, Geruuig, Attumar, Bruning, Engilberaht, Leidrat, Siginand, Adalman, Amalberaht, Lantfrid, Eggiolt. Et descriptus est atque consignatus idem locus undique his terminis, postquam iurauerunt nobiliores terrae illius ut edicerent 10 ueritatem de ipsius fisci quantitate: primum de Salu iuxta Teitenbah in caput suum, de capite Teitenbah in Scaranuirst, de Scaranuirste in caput Staranbah, de capite Staranbah in Scuntra, de Scuntra in Nendichenueld, deinde in thie teofun gruoba, inde in Ennesfirst then uuestaron, inde in Perenfirst, inde in orientale caput Lûtibah, inde in 15 Lûtibrunnon, inde in obanentig Uuînessol, inde in obanentig Uuînestal, inde in then burguueg, inde in Otitales houbit, deinde in thie michilun buochun, 5 inde in Blenchibrunnon, inde ubar Sala in thaz marchóug, inde in then Matten uueg, inde in thie teofun clingun, inde in Hunzesbah, inde' in Eltingesbrunnon, inde in mittan Eichinaberg, inde in Hilti20 fridesburg, inde in thaz steinina houg, inde in then lintinon seo, inde in theo teofun clingun unzi themo brunnen, inde in ein sol, inde in ein steininaz hog, inde in Steinfirst, inde in Sala in then elm.

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1 regni] die rechte Rundung der obern Hälfte des g dient zugleich als linker Balken des n 2 sturmioni] u aus o korr. 3 Fastolf, Uuesant und Geruuig begegnen ebenfalls als Zeugen in einer Schenkungsurkunde der Hammelburger Gegend aus der Zeit um 777-79 (Stengel 200, 35f.) 4 Postquam 5 buochun] ch aus et korr. marchóug] der Akut fehlt in Chrousts Faksimile

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7 inde am Zeilenanfang ausgelassen

Originalurkunde des allgemeinen Reichsarchivs zu München, Kaiserselekt. Nachträge Nr. 3. XII. 19/1 (1816 von Kurhessen an Bayern abgetreten), 24× 27,5, IX. Jh., 15 nicht vorgeritzte Zeilen, auf der Außenseite mit der gleichzeitigen Notiz de uestitura hamalunburc und der Angabe saec. XV. Terminacio marche Hammelburgk, data Stormioni per karolum regem sowie der Fuldaer Archivsignatur A. II. Sämtliche a sind offene, die i des Anlauts gehen mit wenigen Ausnahmen hoch. Abkürzungen begegnen nur bei id und octob (Z. 1) und bei q, (Z. 2. 5). Meine Satzzeichen schließen sich genau den Punkten der Urkunde, die dort nur wenige Mal am Zeilenschluß fehlen (Z. 3. 4. 6. 10. 13), an. JFSchannat, Corpus traditionum Fuldensium. . . accedit Patrimonium SBonifacii sive Buchonia vetus (1724) 423: daraus HF Maßmann, Abschwörungsformeln (1839) 192f. FAReuß, Archiv f. Unterfranken 6, 1 (1840), 92-95. EDronke, Codex diplomaticus Fuldensis

(1850) 38 Nr. 60. Aus dem Original K Roth, Münchner gel. Anzeigen 1849 2, 62 Anm. und Kleine Beitr. zur deutschen Sprach-, Geschichtsund Ortsforschung 1 (1850), 82f., vgl. 2 (1853), 208. 3 (1854), 202; berichtigter Abdruck im Anhang zur 2. Auflage des 6. Heftes der Kleinen Beitr. (1868) XIVf. MSD. LXIII. W Braune2 I, 5. PPiper, Höfische Epik 3 (Stuttgart o. J.), 676f. EMühlbacher, Diplomata Karolinorum 1 (1906), 162 nebst Tangls Nachtrag 564. EEStengel, Urkundenbuch des Klosters Fulda 1, 1 (1913), 151-54 mit reichhaltigen geographischen Erläuterungen. Faksimilia lieferten AChroust, Monumenta palaeographica 1. Serie V, 7 (1901) und MTangl, Arndts Schrifttafeln 3 (1903) Nr. 73 und S. 37.

777 I. 7 schenkte Karl Hammelburg mit den zugehörigen Orten Aschenbach, Dibbach und Erthal dem Kloster Fulda (Diplomata Karolinorum 1, 163). 777 X. 8 erfolgte die Besitzeinweisung durch königliche Bevollmächtigte (Tangl aaO.). Darüber nahm man einen Akt auf, der den Aussagen der Vornehmsten in der Gegend entsprechend die Grenzen jeststellte: das Jahresdatum wurde dem Schenkungsdiplom entlehnt, wobei dessen Worte nono et, die Bezeichnung der fränkischen Regierungszeit, versehentlich ausfielen. Dieser Akt bildete die Grundlage unserer Urkunde, welche nach Ausweis von Schriftcharakter und Sprache frühestens im 2. Dezennium des 9. Jh. zu Fulda kann aufgezeichnet sein; GKossinna, QF. 46 (1881), 93f. setzt sie, sicherlich zu spät, in die Jahre 841-50, aber auch ESchröders Fixierung auf 812-22 ist anfechtbar (s. Jahresbericht 1903, 6, 86).

XIII. PRIESTEREID.

Daz1 ih dir hold2 pin .N. demo piscophe, so mino chrephti enti mino chunsti sint, si3 minan vuillun fruma frummenti5 enti scadun vuententi, kahorich® enti kahengig' enti statig in sinemo piscophtuome, so ih mit rehto aphter10 canone scal.

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1 unter der Überschrift De sacramento episcopis qui ordinandi sunt ab eis AB 2 hold auf Rasur A 3 si A, so B fruma] f auf Rasur A 7 kahengig] engi auf Rasur A 8 statik B

5 frumenti A • kahorig B
⚫ piscoftuome B 10 after B

A = Clm. 6241 (Fris. B. F. 1), 31×21, 142 Bll. und davor ein früher dem Vorderdeckel aufgeklebt gewesenes ungezähltes (142 dem Rückdeckel aufgeklebt; kein Bl. 23; vor 40 ein Bl. ausgeschnitten, nach 56 drei Bll. ausgerissen, auch vor 55 fehlt ein Bl.; 96 ist ein eingeschalteter Pergamentstreifen mit Ergänzungen saec. XI. aus Burchards Decretum XI, 12. 10) in 18 am Schluß signierten Lagen (71—137) und den Bll. 138-42, die wohl ursprünglich einen Ternio bildeten, zu je 25 Zeilen, X. Jh. Die fünf ersten Lagen Bl. 1—39 (391 leer; auch scheint die Gestalt der Signatur Bl. 46: .V: I. darauf hinzudeuten, daß anfänglich eine neue Zählung beabsichtigt war) enthalten hinter einer Epitome der Dionysio-Hadriana verschiedenes kanonistisches Material, genau verzeichnet NA. 29 (1904), 277-79. Den zweiten Teil des Kodex hat V Krause, NA. 17 (1892), 292-94 eingehend beschrieben: er bringt Bl. 40-51 die Verhandlungen der Mainzer Synode von 847, 51—77 das Konzil zu Tribur und bis 90 sonstige kanonistische Stücke, dies alles kopiert aus Clm. 6245; es folgt nach allerhand kleineren kanonistischen Exzerpten, die zum Teil demselben Clm. entlehnt wurden, Bl. 108 bis zum Schluß die gleichfalls dorther entnommene sogenannte Kanonensammlung des Remedius von Chur. Dazwischen Bl. 100a der Priestereid, 100b. 101a der Eid des Papstes Leo sowie Sacramentum parentelae quomodo inquirendum sit (aus Regino).

FKunstmann, Tübinger theologische Quartalschrift 1836, 531-36; nach einer, wahrscheinlich von ihm an Graff gegebenen Abschrift auch in vdHagens Germ. 9 (1850), 281. HFMaßmann, Abschwörungsformeln (1839) Nr. 70. PPiper, Die älteste deutsche Litteratur (Berlin und Stuttgart o. J.) 135 Anm. und Höfische Epik 3 (Stuttgart o. J.), 676. Kollation von 1915.

=

B Clm. 27246 (früher Fris. B. H. 1 des Münchner Reichsarchivs), in Kleinfolio, 100 Bl. (Bl. 11–92 elf Lagen; davor 2+3 Doppelbll., dahinter ein Quaternio), X. Jh., enthält in der Hauptsache Synodalbeschlüsse (die jüngsten sind die Erfurter von 932), genau beschrieben von GH Pertz, MG. LL. 2, 551, vgl. FMaaßen, Gesch. 777. Der Priestereid steht auf Bl. 91 hinter Auszügen aus der Kirchenversammlung von Ilerda, dann aus Hieronymus und Beda, den Eid betr., und vor dem Reinigungseid des Papstes Leo, gleich A.

b

JFHuschberg, Älteste Gesch. des Hauses Scheiern-Wittelsbach (1834) 118 Note 41. FMWittmann, Die Boiovarier und ihr Volksrecht (1837) 238 Anm. 666: er hatte, wie Roth angibt, schon 1832 den Eid gefunden. HF Maßmann, Abschwörungsformeln (1839) Nr. 71. KRoth, Denkmähler (1840) IX. 28. 30.

Nach beiden Hss. MSD. LXVIII. RKögel, Ltg. 1, 2 (1897), 562ƒ. Daß der Geistliche dem ihn ordinierenden Bischof einen Obedienzeid zu leisten hatte, scheint in Deutschland erst nach der Zeit Karls des Großen aufgekommen zu sein: 8. Scherers Ausführungen. Doch weist der Lautstand die deutsche Formel der ersten Hälfte des 9. Jh. und Bayern zu. B ist direkt aus A abgeschrieben: ich verstehe nicht, worauf Kögels Bemerkung sich stützen will, daß die Sprache von B um einen Grad altertümlicher als die von A sei.

AHD. SPRACHDENKMÄLER.

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XIV. MUSPILLI.

sin tac piqueme,

daz er touuan scal.

uuanta sar so sih diu sela in den sind arheuit

enti si den lihhamun

so quimit2 ein heri

5 daz andar fona pehhe:
sorgen mac diu sela,

3

likkan lazzit,
fona himilzungalon,

dar pagant siu umpi.
unzi diu suona arget,
si gihalot uuerde. 5
Satanazses kisindi kiuuinnit, 6

za uuederemo1 herie
uuanta ipu sia daz
daz leitit sia sar, dar iru leid uuirdit,

10 in fuir enti in finstri:

upi sia auar9 kihalont die,

daz ist rehtoR uirinlih ding.

die dar fona himile quemant,

enti si dero engilo eigan uuirdit,

die pringent sia 10 sar uf in himilo rihi:
dar ist 11 lip ano tod,12 lioht ano finstri,13
dar nist neoman 14 siuh.15

15 selida ano sorgun:

denne der man in pardisu 16 pu kiuuinnit,
hus in himile, dar 17 quimit imo hilfa kinuok.
pidiu ist durft mihhil18

allero manno 19 uuelihemo,

2

daz 20 in es sin muot kispane,

1 Bl. 61a sin] s nicht mehr zu sehen s quimit, kein Buchstabe nach s erloschen 3 Sorgen 4 uue deremO, O aus h korr. 5 uerde, 6 kuuinnit 7 in nicht mehr zu lesen 8 daz.iistret 9 Upi sia hauar 10 sia nicht mehr zu lesen 11 dar jist 12 tod] d nicht mehr sichtbar 13 lihot ano· finsti 14 sorg n neo man H, sorgun. a :: neoman P: doch vor a ist noch d zu lesen und hinter ihm Raum für mehr als zwei Buchstaben 15 siuh, par: su 17 da (ein r läßt sich nicht mehr erkennen) pid ist durft | mihhil H; nur pid sind in der ersten Zeile noch sicher erkennbar 19 alero mano 20 Bl. 119b daz

16

18

1-2 uuanta ~ B 1 hinter dem nach 72 vermuteten Verse W. êr ergänzt am Anfang nach einer vierzeiligen zugedichteten Einleitung, die Vollmer ummodelte, F. tôwian S, tôwan F 2-5 und 8-30 nach 62 W 2 uuanta M. in den sind sih arhevit M 4 einaz ?

11

pringant S. heffent Mö. himilo rihi] paradîsi F

6. 7

~

B

557. reht S,

13 pringent] ûf sâr MSD.

MSD1 5 umpi sia Vollmer, diu pâgant dâr umpi sia W nach 17 Mö, nach 30 W 7 werde gihalôt W 8 uuanta 10 dazî ist S, daz ist Braune, vgl. besonders Beitr. 36, rehto Wack2, ~ B auar~ M. das erste die ~P Nach sia schob heim ein W. 14 darî ist S, dar ist Braune, vgl. 10 15 sorgun, dar nist S. siuh neoman M 16 Denne in paradîsû pû kewinnit der man F, der man vor pu M ze pidenchanne ergänzten MSD 19 allero daz - kispane Vollmer. Nach es ergänzte nach kispane untar desên mannon W

~

18 Pidiu ist S. daz

-

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uuelihemo unarmuodenlicho P,

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