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Hs. 623 der SGaller Stiftsbibliothek, in Folio, 212 Seiten, ausgehenden IX. Jh., Justini Historiae. Der Schreibervers, der in SGallen beliebt gewesen sein muß, da sein erstes und letztes Wort am Rand von S. 314 des Ms. 166 (Ahd. Gll. 2, 41, 13) wiederkehrt, steht in langen, zittrigen Zügen auf der letzten beschriebenen S. 209 von einer Hand, die sonst in dem Kodex nicht vorkommt.

IvArx, Bemerkungen und Zusätze zu den Geschichten des Kantons SGallen (1830) 30 (Zusatz zu Bd. 1, 187 Note f). HHattemer, Denkmahle 1(1844), 420f. MSD. 1XVI.2 XV. PPiper, Zfd Ph. 13 (1882), 445ƒ. — Faksimile von HF Maßmann im Anzeiger f. Kunde des deutschen Mittelalters 1832, 245f. und von HHattemer, aaO. Tafel II.

LXXXIV. GEBETBRUCHSTÜCK.

Den Inhalt des ursprünglich leeren Bl. 53a der Merseburger Hs. 136 (oben Nr. IV) bildet eine Benedictio salis pro peste animalivm, dann eine Missa pro peste animaliv (= Fuldaer Sacramentar Nr. 2033ff.). Darüber steht am obern Rand von anderer Hand in fünf Zeilen, deren zwei letzte neben Benedictio-animalivm und den Anfangsworten Ds inuisibilis usw. sich befinden, folgender, zuerst von JGrimm, Abhandlungen der Berliner Akademie 1842, 25 = Kleinere Schriften 2 (1865), 28 veröffentlichter Eintrag, den Müllenhoff MSD. 23, 42 nicht ganz zutreffend als Bruchstück einer Interlinearversion bezeichnet hat:

Nec & ab inferis resurrectionis | ioh ouh fon hellu arstannesses. íoh ouh In himilun diurliches | ufstiges. brengemes pclaræ berehtero dinero heri. fon dinan gebon ac datis. | Inti giftin.

Es handelt sich um ein Stückchen aus dem Gebet, das der Priester bei der Messe nach der Elevation des Kelches spricht und das hier in deutscher Übersetzung erscheint, unter Beigabe von Teilen der lat. Vorlage. Vollständig lautet diese nach dem Fuldaer Sacramentar Nr. 9: Unde et memores, domine, nos tui serui, sed et plebs tua sancta Christi filii tui domini dei nostri tam beatae passionis necnon et ab inferis resurrectionis, sed et in caelos gloriosae ascensionis offerimus praeclarae maiestati tuae de tuis donis ac datis hostiam † puram, hostiam † sanctam, hostiam inmaculatam,' panem sanctum uitae aeternae et calicem † salutis perpetuae. Ich wüßte keinen Grund gegen Originalaufzeichnung und für Abschrift, die H Pongs, Das Hildebrandslied (1913) 199 annimmt, geltend zu machen.

LXXXV. RHEINFRÄNKISCHE GRABSCHRIFT.

† Die. de. rih.

Gehvgi1 Diederihes. Go...2

inde Drvlinda.

3 sones.

1 Imperativ, nicht, wie vGrienberger wollte, Substantiv, 8. Jahresbericht 1902, 63 2 kann sowohl zu Godefrides wie zum Genetiv jedes mit Got komponierten Männernamens ergänzt werden 3 sones] vom e noch ein Rest sichtbar

Das Mainzer Museum besitzt drei Bruchstücke von einem in Rheinhessen aufgefundenen, aus Sandstein hergestellten Grabdenkmal, das, nach der Sprache zu schließen, der Wende des X./XI. Jh. entstammt. Ursprünglich ungefähr 64×93, zerfiel es in 5 mit Bogen übers pannte Felder, auf deren unverletzt gebliebenem mittelsten eine bärtige männliche Figur mit dem Namen † Die. de. rih darüber zu sehen ist, und deren letztes zur Linken Reste weiblicher Gewandung erkennen läßt: man darf danach annehmen, daß die beiden äußersten Felder Vater und Mutter Diederichs darstellen sollten, während die zwischen ihnen und dem mittelsten befindlichen alles bildlichen Schmuckes entbehrten. Unterhalb der Figuren zogen sich über den ganzen Stein zwei Zeilen einer Inschrift hin; ihre noch erhaltenen und oben abgedruckten Anfänge nehmen je 34 cm ein.

Erste Nachricht im Litteraturbl. 1900, 398. CKörber und O Behaghel, Korrespondenzbl. der Westdeutschen Zs. f. Gesch. und Kunst 20 (1901), 4-7. TheGrienberger, ebenda 21 (1902), 84f. W Braune I, 8.

LXXXVI. SPRICHWÖRTER.

so iz regenot, so nazscent te boumma,1 so iz uuath, so uuagont te bomma. so diz rehpochchili2 fliet, so plecchet3 imo ter ars.

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Hs. 111 der SGaller Stiftsbibliothek, in Quart, 352 Seiten in 22 meist signierten Lagen, IX. Jh.: Buch 14-18 der Explanatio SHieronymi in Esaiam. Auf S. 1 zweimal ein lat. Schweinesegen von verschiedenen Händen saec. XI. und nochmals auf S. 352.1 Ihm schließen sich hier die beiden von derselben Hand eingetragenen Sprichwörter an, zwischen denen der bekannte Hexameter Aadnexiq, globum Zephiri freta kanna secabat steht und denen ein Tintenrezept saec. XV. folgt. Das erste Sprich

1 am korrektesten lautet er in der zweiten Aufzeichnung von S. 1: in nomine domini isti porci quos inenarrati sunt ses iohannes uideat illos amen & scs martinus expascet illos amen & scs blasius emendet illos amen. ab omni malo

amen.

alau tablau fugau.

wort (ich sehe keinen zwingenden Grund, es für zwei zu halten) begegnet auch in Notkers Abhandlung De partibus logicae, s. MSD. XXVII, 1: da ein zweites von Notker nicht angeführtes sich anschließt, so geht unsere Federprobe kaum auf Notker zurück.

EGGraff, Ahd. Sprachschatz 1 (1834), LXIII. HHattemer, Denkmahle 1 (1844), 410. MSD. XXVII, 1 Nr. 9. 10. 12. W Braune XXIII, 18. PPiper, ZfdPh. 13 (1882), 446 und Die Schriften Notkers 1 (1882), CLIII. Kollation von 1906.

LXXXVII. BUCHUNTERSCHRIFT.

Explicit. liber. tertius | dialogorvm. dáz chît sermo duorvm. vuánda zûe nô1 chóson2 dîz.3 ih méino. eînér 5 | fráget. anderer antuuírtit.

1 zûe nô] ûe auf Rasur 2 chóson] über dem zweiten o Rasur 3 l. zuene (das o vermutlich durch die folgenden o hervorgerufen) chosond iz • eînér und anderer] die beiden schließenden r rot

Die Hs. Patres 32 der Stuttgarter Landesbibliothek, früher Eigentum der k. Handbibliothek und aus Weingarten (Provenienzvermerke 1a, 256; ferner liest man auf der sonst leeren S. 257 Iste liber est sancti martini in wīgarten patroni costantinensis diocesis ordinis sci benedicti pii füdatores Welfones duces Qui me furetur requies numqua sibi det) stammend, wo sie die Signatur D 68 trug, 21,2× 15, 257 Bl. in 33 Lagen und ein ungezähltes Vorsatzbl. saec. XI. aus einem lat. Grammatiker, X./XI. Jh., enthält die Dialoge Gregors des Großen, bis 4, 57 p. 472 insolubiles culpę ñ fuerint reichend, da nach 256 ein Bl. verloren ist. Bl. 177a, am Schluß des dritten Buchs, steht in 5 Zeilen mit rot angemalten Halbunzialbuchstaben obige Subskription; in Verbindung mit dem Umstand, daß 177b ursprünglich leer war (seine benedictiones panis et casei gehören dem XI. Jh.an) und daß dahinter Bll. ausgeschnitten sind, scheint sie zu beweisen, daß das vierte Buch erst nachträglich hinzugefügt wurde. Die Rückseite des Einzelbl. 257 nehmen neumierte Texte, zum Teil abgerieben, ein.

LWeiland, Zs. 34 (1890), 80. Kollation von 1915.

LXXXVIII. FEDERPROBE.

ih santa zi thuringiun .II.1 gifengidi2 | ein pettigiuuaati . . . . sla3 zuene. b... 4

1 thuringiun .II.] un ganz unsicher; nach den Raumverhältnissen ist II. wahrscheinlicher als n (von ein); auch fehlt den beiden senkrechten Strichen jede Verbindung oben 2 vgl. Otfrids gifang und Gll. 1, 804, 24 amictum piuengida, 2, 646, 59 amictu pivengida. Hinter gifengidi ein geschwänztem z ähnelndes Zeichen, das vielleicht der Interpunktion dienen sollte 3 leider war das wichtige Wort trotz jahrelang wiederholten Bemühungen nicht festzustellen. Nach giuuaati zunächst ein erloschener Buchstabe, dann in, wieder ein erloschener Buchstabe, darauf scheint st, unklarer Buchstabe, êoh oder êali zu stehen, endlich folgt das sichere sla 'hinter b noch Spuren mehrerer jetzt geschwundener Buchstaben

Hs. Reg. 1143 (olim Petavianus) der Vaticana, 202 Bll., VIII. /IX. Jh., enthält Bl. 2-80b unvollständig (es fehlen die beiden letzten Bll. des 4. und das letzte des 12. Quaternio, ferner ganz die Quaternionen 5. 6. 13. 14) die Bücher 2 und 3 der Euporista des Theodorus Priscianus, dazu Bl. 80ff. Ergänzungen von der gleichen und einer andern alten Hand, wobei die letztere das erste leere Bl. (86) des zweiten bis zum Schlusse reichenden Bestandteils des Kodex (medica uaria ex medicinalibus libris coadunata) mitbenutzte. Auf der Mitte der Vorderseite des unten halb abgerissenen, ursprünglich leeren Bl. 1 steht von einer Hand saec. IX., deren f, g und r insularen Duktus zeigt, obiger schwer lesbarer und zum Teil ausradierter Eintrag, der meines Erachtens aus Fulda stammt. Auf ihn machte VRose, Theodori Prisciani Euporiston libri III (1894) XI aufmerksam. Die Rückseite des Bl. nehmen zunächst 7 Zeilen mit Rezepten von einer Hand saec. X. ein: trociscos contra caput (sic) dolorem (darüber höher oben die Federprobe mel) baccas lauri unc. .IIII. (die Zahl über unc.) | racemos uirides (auf Rasur, so daß ra über den Zeilenanfang hinausragt) unc. .IIII. Ireos unc., una. obopanici. unc. .II. ac&o. oleo roseo distemperas & ungues caput. ad sanguis (über n zwei Punkte) stagnandum. aloe. sarcoc cula. cerusa. ad paralisin sub lingua tenendum (diese Worte - tenendum mit Einschaltezeichen über colliria-longo) colliria recipit hec piper longo piper nigRo. gingiber. castoreum. cinamomum. euforbium. mel. balsamum. Darauf folgt mit etwas kleinerer Schrift: Fomēta ad oms passiones uel dolores. und unter dolores in 16 Zeilen jedesmal ein Pflanzenname, dem meist (oder ursprünglich immer? Denn die deutschen Worte sind außerordentlich verblaßt) die deutsche Bezeichnung rechts von anderer Hand beigefügt ist. Doch nur die vier ersten dieser lat. Pflanzennamen haben sich vollständig erhalten, von den übrigen liegen, infolge der erwähnten Beschädigung des Bl., bloß Endungen vor. Das Ganze lautet: yperico. hardanheuui. quinq: folia. | basilisca. madalger (ganz sicher ist von diesem Wort nur da) ualeriana. | nepita. senecion. rodlacha | lancealata. rippa millefolia. garauua potentilla. grensinc | links wird das lat. Wort auf dem abgerissenen Blattteil gestanden haben, rechts

|

sind Spuren von dereb sichtbar: 1. also acero. gundereba | balsamita. simiza (nicht ganz sicher, man könnte sisiniza lesen) | menta nigra. | menta alba. | origano tosto (falls nicht vor tosto etwas erloschen ist) | serpullo. und dann Spuren einer deutschen Gl., die sich vielleicht zu gartconela ergänzen lassen) | musica. I Die Folge der Pflanzennamen stimmt vielfach zu Nr. MXV der Ahd. Gll., die jetzt in der Trierer Hs. 40 (Zs. 52, 172) einen vierten Repräsentanten erhalten hat. Andere botanische Gll. enthält der zweite Teil der römischen Hs.: sie werden in dem Ergänzungsband der Ahd. Gll. zum Abdruck gelangen. Ich bediente mich für Bl. 1 einer in Rom angefertigten, sehr scharfen Photographie, die nunmehr der Erlanger Universitätsbibliothek gehört. Zum Schluß will ich bemerken, daß die Federproben Fríudes gabe swerdu oder nach meiner Lesung Friudes gabe Swe. du und Inde manot, welche der Karlsruher Hs. Aug. CXLIII saec. X. (Augustins Predigten) Bl. 166 AHolder, Die Reichenauer Hss. 1 (1906), 348 entnommen hat, nicht der ahd. Zeit angehören, wie KHelm, Jahresbericht 1908, 6, 34 glaubte: denn beide, räumlich voneinander getrennten Einträge rühren von Händen frühestens des 13. Jh. her.

BERICHTIGUNGEN.

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Genaue Vergleichung der Aushängebogen 1-22 mit meinem Manuskript ergab folgende, zum Teil erst beim Reindruck entstandene Fehler: 3 Note 2: fornher] - 14 Z. 24. 26: ummet 18 Z. 27f.: alliterirenden 25 Z. 34: Alamannicarum 44, 51: unsero sculdi, 53 Z. 10 v. u.: filleol; 55, 8: andres 58 Z. 1: maximinj | 70 Varr. Z. 10: miatın. und Z. 21: mahtigo? 73 Z. 12: SEmm. und Z. 18: 611a. 75 Z. 23: iudex 88 Z. 24: J Bédier uuielih 96 unten Z. 47: khaen 100 Z. 3 v. u.: der 101 Z. 17 v. u.: 27 ohne Punkt danach 119 Z. 7 v. u.: 1892 128 Note 4: I 130 Note 1: driuûo" 136 Note 10: Zeilen- 139a Note 14: glóubo 144 Note 6: woftin 150 unten letzte Z.: des 177,7, 2: euui- 192b Note 8: dunkle-, ausgewisch- 197a, 19 nach gule, 200, 27 nach sunta, 203, 33 vor az fehlt der Strich des Zeilenanfangs 200 Note 7: p aus h, 203 Note 3: hoorreen, hoorran, hoorreen 210 Note 1: muat

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214, 32: far

228, 40: salmono pilihchet 241 Note 5: unter- und Note 7: biberis] - 254", 17: nikiunstille

264 Note 3: ka

272b Note 7:

vielleicht nur verschrieben statt antreitido 276b Note 2: miß288 Z. 7: 97 zu streichen 289 Z. 5 v. u.: dem

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325 Z. 36:

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