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sí annen in. Alsámo unser fatér Adám,1 unz ér nakedêr uuas in paradyso, do négimahta der dîufal nieht uuider ímo.

12. De lacerta. 2

[S]ó heizzét einéz lacerta unde ist also zórftel, also diu sunna, unde fliugát. so daz altêt, so gebristet imo des gesûnes án béden ougon, daz ez sa dîe sunnŷn gisehan nemag. so gât éz án eina heissci3 zeînéro uvende, dîu dér ostert bikeret ist, unde kivset ein loh vnde síhet 140 da dúreh gegen dero sunnŷn, unzîn siniv ougan entlvhtet uverdant. Also duo dú, christanig' man: so dir bedvnkelet uuerde din gésûne, so svohche die hosterlihchun 8 stat vnde den sunnen des rehtes, dînén schephare, der dir ist ganemmet oriens, daz din 10 herze intlvide11 dureh sinen geist vnde daz er dir 12

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*

1 adám, d aus Korr. 2 TA von LACERTA steht am Schluß der vorangehenden Zeile nach paradyso 3 heissci verstehe ich jetzt ebensowenig, wie vor 25 Jahren. Scherer schrieb eissci 4 zeînéro] o aus e korr.

u

5 sonnŵn

6 Laucherts Vorschlag (119 Anm. 1), entlohhan zu lesen, widerlegt intlvide Z. 143 8 7 xristanig zwischen hosterlihchun und stat kleine Rasur ganemmet] a vielleicht aus e korr. 10 diu. Davor er mit Wackernagel einzusetzen, ist unnötig: s. CvKraus, Deutsche Gedichte 92 11 intluihde schrieb

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Scherer 12 hiermit schließt die Seite; den untern Rand nehmen zweispaltig von anderer Hand Windnamen lat. und deutsch ein.

160 prudenter intelligamus, quando pater noster erat in paradiso nudus, non prevalebat adversus eum diabolus serpens antiquus.

.

12. De lacerta id est saura.

Est aquatite (l. volatile) animal, quod lacerta dicitur, clarum ut sol.... quando senuerit, utrisque oculis impeditur, ita ut nec solis 165 lumen videat. Inquirit parietem, adtendentem contra ori[g]entem solis et per foramen exit et apertis oculis renovatur. Sic et tu, homo, . . . quando oculi tui cordis caligentur, quere locum intelligibilem orientem versus et ad solem justicie, Christum dominum nostrum Jhesum te converte, cujus nomen oriens dicitur, quatenus . 170 lucem misericordie sue ostendat tibi, qui illuminat omnem hominem in hunc mundum venientem.

Hs. 223 (Philol. 244) der Wiener Hofbibliothek, in Quart, 65 Bll., XI. Jh., eingehend beschrieben Ahd. Gll. 4, 630f., enthält in ihrem zweiten Bestandteil, den beiden Lagen Bl. 18-33, hinter der Disputatio de dialectica Karoli et Albini Bl. 31-33a auf je 33 Zeilen (doch zählt Bl. 31a nur 32) überschriftslos die zwölf ersten Kapitel des ältern deutschen Physiologus, bis lihhamin Z. 46 von der Hand des Schreibers der Disputatio, darauf, mitten in der Zeile fortfahrend, von einer andern, Bl. 33 ist in sehr kleinen Schriftzügen mit Exzerpten aus Servius bedeckt. Der Rest der Schlußzeilen von Kapitel 1-3. 5. 8-11 und der

Anfangszeile von Kapitel 5 blieb leer zur Aufnahme der Überschriften der Kapitel 2-6. 9-12; diese wurden alsdann eingesetzt bei 9-11, ohne daß sie das freigelassene Spatium völlig ausgefüllt hätten, während bei 12 auf die vorangehende Zeile zurückgegriffen werden mußte. Zu Beginn der Kapitel (abgesehen von dem siebenten, dessen Anfang mitten in eine Zeile fällt) sparte man für Initialen, die bei mehreren Abschnitten auch am Rand vorgemerkt stehen, Raum in der Länge von 3—4 Zeilen aus; aber nur der Initialbuchstabe des 10. Kapitels wurde schwarz ausgeführt. Die Punkte der Hs., die Ligatur & und die wenigen Abbreviaturen lat. Worte fanden keine Berücksichtigung.

WLazius, De gentium aliquot migrationibus (1557) 81 bis uuâre Z. 10. FHvdHagen, Denkmale des Mittelalters 1 (1824), 50-56 nach JM Schottkys Abschrift. Berichtigungen von EGGraff, Diutiska 3 (1829), 197ƒ. HHoffmann, Fundgruben 1 (1830), 17–22. MSD.1 LXXXI.2 LXXXII. PPiper, Die älteste deutsche Litteratur (Berlin und Stuttgart o. J.) 461-67. FWilhelm II. Auszüge bei W Wackernagel, Lesebuch 1835, 103f. und W Braune XXV. Kollation aus den neunziger Jahren. Ein Faksimile des Bl. 31a gibt ASalzer, Ltg. 1 Beilage 23.

Die direkte lat. Vorlage besitzen wir bisher nicht. Doch steht ihr ziemlich nahe der vielfach verderbte Text, den GHeider im Archiv f. Kunde Österr. Geschichtsquellen 5 (1850), 552-82 aus einer Göttweiger Hs. hat drucken lassen und dessen entsprechende Partien ich unter dem Strich aushob. Über das Quellenverhältnis handelten MFMann, Beitr. 11 (1885), 318-22 und FLauchert, Gesch. des Physiologus (1889) 116–19. MSD. 23, 411 hat Scherer eine Reihe von orthographischen Unterschieden verzeichnet, die zwischen Kapitel 1-8 einerseits, 9-12 andererseits bestehen. Sie lassen sich ohne Mühe vermehren: in 1—8 erscheinen nur ze und die Vorsatzpartikeln ge-, be-; sar; sulin und sol; tieuel; sehr häufig anlautendes ch (chumit, chad, chunne, chint) und i in unbetonten oder nebentonigen Silben (daher regelmäßig heizzit, hebit, uuerilt, turih bzw. durih). Dagegen in 9-12 zi und oft gi-, bi-; sa; sculen, scule; diuual, diuuel; niemals ch (kûmet, bikeret, kivset; denn von Christ, christanheid, welche die Hs. mit x schreibt, ist selbstverständlich abzusehen) und ebensowenig i in unbetonten oder nebentonigen Silben (daher regelmäßig heizzet, hebet, uuerelt, dureh), während dafür gelegentlich a auftritt (beuuúllan, uuerchan usw.). Und nur von Kapitel 9 ab begegnet o uo; wahrscheinlich ist auch uberuôren Z. 108f. nur verschrieben statt uberuoren. Aber alle diese Diskrepanzen oder der Umstand, daß bei 9 der Eintrag der Überschriften beginnt, beweisen nicht, wie Scherer wollte (vgl. auch Zur Gesch. der deutschen Sprache 89=2143), für zwei Verfasser, sondern nur dafür, daß in der Vorlage mit Kapitel 9 ein anderer Schreiber eingesetzt hatte. Ganz davon abgesehen, daß wir die Beschaffenheit der unmittelbaren lat. Quelle des Denkmals nicht kennen, so vermag ich nicht zuzugeben, daß Kapitel 1-8 in der Art der Übersetzung sich vom Rest wesentlich unterscheiden. Diejenigen Abschnitte, welche die Tiereigenschaften beschreiben, sind überall ziemlich getreu wiedergegeben, diejenigen aber, welche sie christlich

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ausdeuten, stark gekürzt: daher rührt es, daß beispielsweise Kapitel 2 und 8, die der lat. Text mit reichlichen Bibelstellen beschwert, im deutschen wesentlich knapper erscheinen, während Kapitel 4 und 6, die dort jenes überflüssigen Ballasts entraten, keinen andern Eindruck hervorrufen als 10 oder 12. Schwerlich kann die von Mann 322 hervorgehobene Tatsache, daß Kapitel 11 allein den physiologus nennt, während er in den meisten lat. Abschnitten vorkommt, etwas beweisen: denn innerhalb bescheidener Grenzen läßt sich ein Streben nach Variation in den Eingängen der deutschen Kapitel nicht verkennen. Die monotone Verknüpfung der Sätze durch unde, so, denne bleibt überall die gleiche; als unterscheidendes Moment wäre höchstens attrahiertes heizzet 95. 104. 114 statt eines relativen Ausdrucks anzuführen. Für Einheit beider Teile spricht vielleicht auch die keineswegs allgemein verbreitete Schreibung hch: Kap. 1 sterihchi, buhche, uuahcheta, 2 ummezlihche, mihchelin, 9 bizeihchenet, lîhchênt, 10 bezêihchenet, 11 suôhchét, 12 svohche, hosterlihchun.

Alemannische Herkunft der Version erweisen erweiterte Konjunktive wie eischoie 73, duoge 115, der Unterschied der präteritalen Plural- und Konjunktivformen in starker und schwacher Konjugation (petiton 67, durehâhton 120, rouboti 54 gegen beginen 68, azzin 86 usw., chame 54) und das assimilierte ganemmet 143.

XXVIII-XXXIII. AUS DEM WIENER NOTKER UND SEINER SIPPE.

XXVIII. BAMBERGER UND ERSTER WESSOBRUNNER GLAUBEN UND BEICHTE.

B

VERA FIDES.1

W

Ih1 intsago mih demo tiufeli unde allen sinen uuerchen unde allen sinen zierden. unde fergiho 5 dir, trohtin got almahtiger, scalclichero gehorsami, nah diu so du mih geuuerdest geuuisen durh dina almahtigun gnada. ih glouba fasto an got almahtigen: nu hilf aua, du uile gnadiger herro, allen minen ungelouben.

Ihc 2 firsago demo tivuale, allen sinen werchan, und allen sinen gicieridon. Vnde uirgiho dir,3 trohtin got alemahtige, skalclicher gihorsami, nâh div so du mih giwerdest wisen durh die dîna alemahtigan gnada. Ich gloube5 uaste, trohtin got alemahtige: nu hilf aber, du uile 10 gnadiger herre, al min ungloube.

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Ich gloube in der allichun cristinlichun gloube, daz der alemahtige uater, unde der sin éinborne sun, unde der uon in zvein 15 uramuarente heiligoste geist ein warer lebente trohtin got ist. An der héiligun trínemmide gloub' ich und êren, unde giho uasto eina gótelichun ébenselbêwigun ein- 20 selbwesenti,8 und an der éinun gotelichun ebenselbewigun éinselbwesendi glóub ich und éren, unde giho uasto mit ungiscéidener ebenselbgliche die uile heiligun 25 trinemmede. Ich gloube die heiligun tribinemmede an demo ungisceidenen einwesente an einandera unuirwehsellichi unde uncisaminegemisciliche. Ich glóubo 30

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1 Überschrift rot 2 Ihc] I rot 3 kein Punkt nach dir und alemahtige 4 Punkt nach wisen 5 gloube

6 kein Punkt nach uaste und aber

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1 Ih] I rot bzw. rot angemalt 103b1 unde 3 himelis] hime auf Rasur; der erste Buchstabe des radierten Wortes scheint a gewesen zu sein an] daz 5 sinen] sin auf Rasur xpm 7 daz, nach d Rasur, vielleicht stand statt d ursprünglich a 8 Bl. 103b2 uuart

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4 glob, davor Punkt 8 ébenselbêwigun. eina eben selbwesenti, verb. von Scherer • Punkt nach ich, ebenselbgliche, einwesente, unuirwehsellichi

scă

eina gotheit,1 ebenglîche guotlichi, 2 ebenewige maginkraft, eina uurstwesende natura, ungesceidena werchunga, ein almahtige, eina ebenewigheit des uater, unde 5 des sunes, unde des héiligosten geistes. Den einan waren trohtin got alemahtigen glóub ich uor allen werltzîtan dohie wesenten, unde glóubo in an ewa iemer ane 10 einde wesenden. Den got gloub ich unerrahlichen, unmezmichilen, ebenselbgaginwartigan, unendigen, olanglichen allen in aller stéteglich, ân aller stete biuangin- 15 heit, ebenselbwesentan. Den3 got einan alemahtigen gloub ich scepffare himilis und erde und alles des der ist âne sîn selbes.

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Ich glóubo daz der gotes sun,4 20 durch den dir al gitan ist, svaz giscaffines ist, und der dohie ebenewicliche uone sinemo heiligin uater giborn was, unde der uone imo einen waren gote5 dohie 25 ware gót was, unde der uone ímo einen wâren liehte daz ebenwesente wâre lieht was, daz er uone himile héra níder an erda quam, unde uone demo tougenen 30 wérche des heiligosten geistis uone dero kiuskistun magide sancta Maria an sih ginam, wâre unsunthafta, alla mennislicha natvra. Vnde10 glóubo daz diu sîn 35 gotelicha natura geinsamot wart der menisclichun in der magidlichun wámba, und daz die zvô nature an ímo sint11 an einandera

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