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IGEccard, Veterum monumentorvm quaternio (1720) 49-52. WWakkernagel in HHoffmanns Fundgruben 1 (1830), 340f. KLachmann in RAKöpkes Jahrbüchern des deutschen Reichs unter Otto I. (1838) 97f. W Wackernagel, Lesebuch 1859, 109-12. OSchade, Veterum monumentorum theotiscorum decas (1860) 5-8 und schon vorher, jedoch sich enger an Lachmanns Textkonstitution anschließend, bei HHoffmann, In dulci iubilo (1854) 27-29. MSD. XVIII. RWinter, Heinrich von Bayern (1872) 76-78. W Braune XXXIX. WSeelmann, Jahrbuch des Vereins für nd. Sprachforschung 12 (1887), 75-89. JKelle, Ltg. 1 (1892), 191-96. 373-77. RPriebsch, Anz. 20 (1894), 207 und Deutsche Hss. in England 1 (1896), 25-27. RKögel, Ltg. 1, 2 (1897), 126—36, vgl. 360. K Breul, The modern language quarterly 2 (1898), 42-46 und Anz. 24 (1898), 59. EJoseph, Zs. 42 (1898), 197-217. JSeemüller in den Abhandlungen zur germ. Phil. Festgabe f. RHeinzel (1898) 339-50. HMeyer und WSeelmann, Jahrbuch des Vereins für nd. Sprachforschung 23 (1898), 70-102. RKögel, Grundriß 22 (1901), 126-28. GEhrismann, Beitr. 29 (1904), 118--26. JRDieterich, Zs. 47 (1904), 431-46. WvUnwerth, Beitr. 41 (1916), 312-31. Ich benutzte für V. 1-10 eine mir von K Breul vor Jahren geschenkte Photographie, für V. 9-27 das Faksimile von FVogt und MKoch, Ltg. 13 (1910), 56.1 Über die Metrik handelte PHabermann 65-77. 126--36.

Der erste Herausgeber Eccard bezog das Gedicht auf Otto IV. und seinen Bruder, den Pfalzgrafen Heinrich, den er 1209 in Augsburg mit der Verwaltung von Lothringen betraut habe; den aequivocus sah er in Herzog Heinrich von Brabant. Mit leichter Mühe konnte diese Deutung von JGrimm, Gramm. 11 (1819), LX und von BJDocen in (JvHormayrs) Archiv f. Gesch., Statistik, Literatur und Kunst 14 (1823). 532 widerlegt werden: beide traten für Otto I. und Heinrich I. ein. Und Lachmann, Über die Leiche (Rheinisches Museum 3 (1829), 429 Anm. 23

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Kleinere Schriften 1 (1876), 335) sowie Jahrbücher aaO. erblickte den geschichtlichen Kern des Liedes in der zweiten Versöhnung Ottos I. mit seinem Bruder Heinrich zu Frankfurt Weihnachten 941; entstanden aber sei das Gedicht erst nach 962, weil Otto Kaiser heiße. Lachmanns Ansicht herrschte bis 1887 fast unangefochten: nur LUhland in seinen Vorlesungen (Schriften 7, 578-81) erwog die Wiederbelehnung Heinrichs II. mit Bayern durch Otto II. Erst Seelmann betonte den vollen Widerspruch zwischen dem tatsächlichen Verlauf des historischen Begebnisses und seiner poetischen Darstellung nachdrücklich. Seinerseits nahm er an, das Lied schildere den Augsburger Reichstag vom August 952 und sei kurze Zeit danach in alts. Sprache verfaßt. Indem ich seinen negativen Ausführungen beistimmte, seinen positiven widersprach, wies ich zugleich (MSD. 23, 106) auf die neben be thiu V. 13 auffällige Zeilenbrechung bruot her V. 7 hin und schlug an dessen Statt bringit her zu lesen vor. Mit Hilfe von Reagenzien vermochte Priebsch fest

1 weil Seemüller 340 sich durch die typographische Gliederung bei MSD. irreführen ließ, will ich ausdrücklich bemerken, daß in der Hs. sämtliche Strophen mit gleich großen Initialbuchstaben anheben.

zustellen, daß in der Hs. wirklich bringt her stehe. Nachdem nun der Zwang, die beiden Fürsten des Liedes für Brüder anzusehen, fortgefallen war, konnte man auf jeden der drei bayrischen Herzoge namens Heinrich und auf jeden der drei Kaiser namens Otto raten. Alle diese Möglichkeiten wurden von der weiteren Forschung in Betracht gezogen, die zwar in der Ablehnung von Seelmanns Datierung einig war, sonst aber sehr verschiedene Wege ging. Joseph kam zu dem Ergebnis, das Gedicht habe Heinrichs I. Belehnung mit Bayern preisen wollen, sei nach dessen Tode gelegentlich des Kölner Hoftages von 956 entstanden und gelegentlich eines andern Kölner Tages von 965 um V. 13 vermehrt worden; gleichzeitig habe man früheres kuning mit keisar V. 5. 6. 9 vertauscht. Dieterich wollte Heinrichs II. Wiederbelehnung mit Bayern durch Otto II. auf dem Wormser Tage vom Juni 973 darin gefeiert wissen. Ich halte beide Hypothesen für völlig verfehlt, diejenige Josephs aus den im Jahresbericht 1898, 73f. entwickelten Gründen, diejenige Dieterichs darum, weil sie teils auf einer geradezu wahnschaffenen Konjektur (dignum trisore V. 8), teils auf der schon von Joseph 205 widerlegten Voraussetzung fußt, her V. 20 beziehe sich nicht auf Otto, sondern auf Heinrich. Ehrismann, Meyer und Seemüller treffen darin zusammen, daß sie nicht ein spezielles Einzelereignis aus Heinrichs I. Leben in der Dichtung verherrlicht, sondern verschiedene Reminiszenzen an diesen Fürsten in ein Idealbild verschmolzen glauben, welches seinen Nachkommen warnend vor Augen geführt werden oder ihren Interessen förderlich sein sollte. So sehen Meyer der allerdings auch an Heinrichs I. Belehnung mit Bayern 948 denkt und Seemüller das Lied für einen Versuch an, Heinrich II. 984 oder 985 nach dem Tag zu Rara, vor dem Frankfurter, durch den Hinweis auf seines Vaters Versöhnung mit Otto I. einem Vergleich mit Otto III. günstig zu stimmen, während Ehrismann, der, wie Wilmanns zu tun pflegte, seine Hypothese den anderweitig vorgetragenen zur Seite stellt, ohne diese zu kritisieren, annimmt, das Gedicht habe für die Wahl Heinrichs III. zum Kaiser nach Ottos III. Tode bei den Sachsen Propaganda machen sollen. Ich kann mir indessen schwer vorstellen, wie von dem seiner Sprachmischung halber nur auf exklusive Kreise berechneten kurzen Liedchen eine politische Wirkung sich erhoffen ließ, und gebe deshalb der Ansicht von Meyer-Seemüller den Vorzug. Mich bestärkt darin die von Seemüller 349 hervorgehobene Tatsache, daß Heinrich II. 978-84 als Verbannter in Utrecht lebte. Denn an den Mittelrhein weist das Deutsch: die nur in Ottos Empfangsrede vorkommenden Pronominalformen mî und gî berechtigen für sich allein nicht zur Annahme sächsischen Ursprungs; zudem hat Ehrismann 125 sie sehr hübsch für bewußt angewandte Stilmittel realistischer Darstellung erklärt. Darin haben mich auch die mir erst während des Druckes bekannt gewordenen Erörterungen vUnwerths, der für thüringischen Ursprung des Gedichts eintritt, nicht irre gemacht. Unverständlich bleiben einstweilen noch die VV. 8 und 13- keiner der bisherigen Deutungsvorschläge kann irgendwie befriedigen und trotz WUhl, ZfdPh. 33, 247 oder Ehrismann 121 das Adjektiv kuniglich V. 7.

AHD. SPRACHDENKMÄLER.

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Dieselbe Hs. bringt Bl. 438b2. 439a1 noch ein zweites, halb lat. halb deutsches Lied. Leider ist es seines weltlichen Inhalts halber ausradiert, so daß nur dürftige Reste sich lesen lassen, abgedruckt bei Jaffé 494f., bei Breul 190f., bei Piper 225f. Es bestand aus elf zweizeiligen Strophen

denn die fünfte Jaffés und Breuls muß geteilt werden, die das Zwiegespräch zwischen einem Kleriker und einer Nonne, der er seine Liebe bekennt, enthielten. Einzelne Zeilen können mit annähernder Sicherheit hergestellt werden (MSD. 23, 106), aber das Ganze nicht.

XXIV. WÜRZBURGER MARKBESCHREIBUNGEN.

1.

In nomine domini nostri Ihesu Christi. Notum sit omnibus sanctae dei ecclesiæ fidelibus, qualiter Eburhardus missus domni nostri Karoli excellentissimi regis cum omnibus obtimatibus et senibus istius prouinciae in occidentali parte fluuii nomine Moin marcham Vuirziburga5 rensium1 iuste discernendo et ius iurantibus illis subter scriptis optimatibus et senibus circumduxit.

Incipientes igitur in loco, qui dicitur Ôtuuinesbrunno, danan in daz haganina sol, danan in Herostat in den uuidinen seo, danan in mittan Nottenlôh, danan in Scelenhouc. Isti sunt, qui in his locis 10 suprascriptis circumduxerunt et iuramento firmauerunt: Zótan, Ephfo,2 Lantolt, Sigiuuin, Runzolf, Diotmar, Artumar, Eburraat, Hiltuuin, Eburkar, Germunt, Árberaht, Folcger, Theotger, Theodolt.3

Incipiebant uero in eodem loco alii testes preire et circumducere. Id est fon demo Scelenhouge in Hibiscesbiunta, danan in daz Ruot15 gises houc, danan anan Amarlant, danan in Moruhhesstein, danan after dero clingun unzan Chistesbrunnon.5 Hucusque preibant et circumducebant et iuramento firmabant, qui subter nominati sunt: hoc est Batolf, Gerfrid, Haduger, Lanto, Marcuuart, Vodalmaar, Adalbraht, Utto, Hatto, Saraman, Húnger, Vuigbald, Aato, Eggihart, 20 Strangolf, Haamo, Francho, Einstriit, Gerhart, Gatto, Hiltiberaht, Ruotberaht, Hanno, Nantger, Hunbald, Rihholf, Ramftger.

Incoati sunt uero tertii testes ducere et girum pergere peracto iuramento. Ducebant ergo de loco, qui dicitur Chistesbrunno, anan den rorinon seo, danan in daz altuuiggi, danan in Brezzulunseo, danan 25 in de sundorun erdburg mitta, danan in Moruhhesstein, danan in Druhireod, danan in Brunniberg, danan in mittan Moin. Haec loca suprascripta circumducebant et preibant iuramento asstricti, ut iustitiam non occultarent sed proderent, hi, qui subter positi sunt: Fredthant, Adalhart, Gerhart, Manuuin, Uualtger, Rooholf, Nordberaht, 30 Zutto, Bernhere, Uualtheri, Ruotger, Uuarmunt, Meginberaht.

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Iterum alii testes, qui simul cum Fredthanto ducebant sociisque eius de loco, qui dicitur Brezzulunseo, qui et ipsi fuerunt de pago, qui dicitur Padanahgeuue, eodem ritu, quo superius dictum est, usque ad fluuium Moines. Et haec nomina eorum: Adalberaht, Batto, Ort35 uuin, Uualtberaht, Liutberaht, Berehtolf, Albuuin, Ruotger, Regin

Roth

4 heibistes: der unsichere

1 vuirziburganensium. Ähnlich steht uuirziburgagensium in der aus Würzburg stammenden Oxforder Hs. Laud. lat. 92 (Ahd. Gll. 4, 592, 25) 2 1. Erpho? 3 eo in theotger und theodolt aus io korr. Besserungsvorschlag von Roth 5 chistebrunnon ruotger] die kursiv gedruckten Buchstaben hier und im zerstört * ducebant mit Roth: für circumducebant

• pderet 7 Bl. 1b folgenden durch einen Riß reicht der Raum nicht

beraht, Cnûz, Iuto, Marcolt, Gundeloh, Lello, Folcger,1 Hûnrih, Ermanrih, Otfrit, 2 Drahholf, Diedolt, Rahhant, Fridurih, Gisalmar, Dancrat, Lantberaht, Unuuan, Liutfrit.

Actum publice in pago Uualtsazzi uocato et in finibus Badanah40 gouuono coram omnibus his, quorum nomina haec notitia in se continet scripta. sub die .II. idus octobris facta fuit. Anno .XII.o regni domni nostri Karoli gloriosissimi regis.

Ego Bernger indignus presbiter hanc notitiam scripsi, diem et tempus notaui.

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2.

MARCHIA AD VVIRZIBVRG.

In Rabanesbrunnon, nidarun halba Uuirziburg, ostarun halba Moines, danan in Anutseo, danan in Blidheresbrunnon, danan in Habuchotal, danan in daz steinina houc, danan in den diotuueg, in die huruuinun struot, diu dar heizzit giggimada, danan in Pleihaha 50 in den steininon furt, danan vffan Grimberg in daz Grimen sol, danan in Quirnaha ze demo Geruuines rode, danan vffan Quirnberg ze dero haganinun huliu, danan in den ostaron egalseo, dar der spirboum stuont, danan in Stacchenhoug, danan in Uuolfgruoba, danan duruh den Fredthantes uuingarton mittan1 in die egga, sosa diu Rabanes 5 buohha stuont, oba Heitingesueld in mittan Moin in die niderostun urslaht5 furtes, in mitten Moin unzen den brunnon, so dar uuesterun halba Moines, vf in Brunniberg, in Druhiriod, in Druhiclingon, in Moruhhesstafful, danan in Brezelunseo, danan in den diotuueg," danan in Eburesberg, danan in Tiufingestal ze demo seuuiu, danan 60 in Huohhobura, danan in Ezzilenbuohhun, dar in daz houc in dero heride, in Gozoluesbah, danan in mitten Moin, auur in Rabanesbrunnon. So sagant, daz so si Vuirziburgo marcha vnte Heitingesueldono, vnte quedent, daz in dero marchu si ieguuedar, Ióh chirihsahha sancti Kilianes, ióh frono, ióh friero Franchono erbi. 8

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Diz sageta Marcuuart, Nanduuin, Helitberaht, Fredthant, Heio, Unuuan, Fridurih, Reginberaht, Ortuuin, Gozuuin, Iuto, Liutberaht, Bazo, Berahtolf, Ruotberaht, Sigifrid, Reginuuart, Folcberaht.

1 foleger 2 otfriht: Scherer schrieb Otfrith 3 fuit scheint aus sun korr. mittan] a aus o korr. 5 urslaht] 1 aus Rasur 6 moruruhhesstafful 7 diotuuig 8 HMöllers Deutung (ZfdWortf. 4 (1903), 121) dieser Worte hat im Anschluß an Scherer GEhrismann (ZfdWortf. 7 (1905/06), 194) widerlegt

Hs. Mp. th. f. 66 der Universitätsbibliothek zu Würzburg, aus der alten Dombibliothek (Nr. 1814) stammend, 34 × 24, 208 Bll. in 27, mehrfach innerhalb der einzelnen Evangelien signierten Lagen, zweispaltig zu je 26 Zeilen beschrieben, ein prächtiger Evangelienkodex saec. IX. in insularer Schrift: vgl. JAOegg, Versuch einer Korographie von Würzburg 1 (1808), 557-65, EHZimmermann, Die Fuldaer Buch

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