Obrazy na stronie
PDF
ePub

weil dort das Wort im Gen. Plur. steht; an der ersten (154, 4) schreibt de Boor άnooxiotaí, man sieht aber aus dem Apparate, dass die meisten und ältesten Hss (c, d, e, f, g, h, m) άлoozioraι überliefern. Paroxytonon ist das Wort auch in der im alten Cod. Coisl. 303 überlieferten Vita S. Theognii von Kyrillos aus Skythopolis; wenigstens schreiben beide Herausgeber άnooxiotas, ohne eine Variante zu verzeichnen (ed. Van den Gheyn S. 114, 4, der jedoch im Kommentar, wohl durch die aus Useners Theodosios zitierten Stellen verleitet, aлooxorάs betont; ed. Papadopulos Kerameus S. 22, 6). Einige andere Stellen zitiert Sophocles, 1) der ohne Vorbehalt droozione schreibt. Eine weitere systematische Verfolgung des Wortes in der Litteratur war mir nicht möglich, weil mir der Zweifel über die Betonung erst während des Druckes der Arbeit aufstiess; da übrigens die meisten Ausgaben byzantinischer Texte in solchen Dingen ganz unzuverlässig sind, müsste man, um ein treues Bild der Ueberlieferung zu gewinnen, an allen Stellen, wo das Wort vorkommt, die Hss selbst befragen. Nach dem bis jetzt vorliegenden Material sprechen die urkundlichen Zeugnisse jedenfalls entschieden für αποσχίστης. Noch mehr neigt sich die Wagschale zu gunsten dieser Betonung, wenn wir die Accentlehren der Alten und die analogen Wortbildungen beiziehen.

Die Art, wie Herodian und seine Nachtreter die Betonungsgesetze der Masculina auf -rns und -orns formulieren, kann zwar nicht ohne Vorbehalt angenommen werden, namentlich weil sie die primären, denominativen und partizipialen Bildungen zu wenig auseinanderhalten; 2) doch bieten

1) Greek lexicon of the Roman and Byzantine periods. New York 1888.

2) Nicht gründlicher als Herodian hat K. Göttling, Die Lehre vom Accent (1825) S. 38-41, seine Regeln über den Accent der Substantiva auf -s formuliert. Hier werden u. a. die von adjectivis

die Angaben dieser Grammatiker ein zuverlässiges, auf lebendiger Beobachtung beruhendes Material, aus dem sich die herrschenden Regeln abstrahieren lassen. Es ist hier nicht der Ort, alle auf unseren Fall bezüglichen Vorschriften der Alten im einzelnen kritisch zu prüfen oder gar im Zusammenhange damit die schwierige Frage der griechischen Betonung überhaupt aufzurollen. Für unseren Zweck genügt ein kurzer Hinweis auf die Hauptlehren. Sie lassen sich in folgende Sätze fassen:

1. Die drei- und mehrsilbigen einfachen Masculina auf -uns mit kurzer Paenultima sind Paroxytona z. B. egyάτης, ἐλάτης, οἰκέτης, ἀρότης; ausgenommen ist εὑρετής. 1) Dazu kommt noch das Schema υφάντης, ἐγέρτης usw.2)

2. Die drei- und mehrsilbigen verbalen Masculina auf —ung mit langer Paenultima sind Oxytona z. B. goitytýs, ποιητής, ζηλωτής; ausgenommen ist κυβερνήτης. 3)

3. Die drei- und mehrsilbigen verbalen Masculina auf -στης sind Oxytona z. Β. λυριστής, ὑβριστής, ερανιστής, παλαιστής, ὀρχηστής 4) ebenso καταποντιστής, παραλογιστής, κατασκευαστής usw.).

4. Die zweisilbigen Masculina auf -ŋs sind Paroxytona z. Β. δότης, θύτης, πλύτης, πράτης, κτίστης, ψάλτης (doch attisch wahrs); ausgenommen ist zouts.) Weitere Beispiele sind πλάστης, ψεύστης, χρίστης. Die zweisilbigen Masculina auf -orng werden bei Herodian (Choeroboskos verbalibus der verba muta und pura abgeleiteten Substantiva in Bausch und Bogen als Oxytona bezeichnet und dazu Beispiele wie zuorýs (!), goaoris (!) angeführt. Schon Herodian hatte richtig zwischen den zweisilbigen und mehrsilbigen Wörtern auf -rns unterschieden. S. die Regel 4.

1) Herodian ed. Lentz I 72, 13 ff. II 898, 3 ff.

2) Ebenda I 77, 23 ff.

3) Ebenda I 73, 13 ff. II 48, 23 ff. II 86, 10 ff.

4) Ebenda I 78, 7 ff. II

5) Ebenda II 682, 20 ff.

76, 28 ff.

II 897, 27 ff. II 946, 3 ff.

usw.) nicht eigens behandelt; doch zeigt die Erwähnung von ztions unter Wörtern auf -ryg1) und die Erklärung der Ausnahme ληστής (weil ursprünglich dreisilbig ληιστής), 3) auch die Fassung der Regel No. 3, dass man die zweisilbigen auf orng wie die auf uns unter die Paroxytona rechnete.

Dazu kommt noch die von Herodian nicht erwähnte Thatsache, dass die Accentregeln auch in der Komposition. bestehen bleiben z. Β. προδότης, εἰδωλοθύτης, μεταπράτης, πρωτοψάλτης, κηροπλάστης, πρωτοκτίστης, παρασχίστης, dagegen ἐπικριτής von dem als Ausnahme bezeichneten κριτής (doch ovegozoitng usw.). Besonders zu beachten ist das ganz analog wie αποσχιστης gebildete παρασχίστης, das der Thesaurus nur mit dieser Betonung anführt und aus Polybios, Diodoros, Proklos belegt. Nach all dem kann es als sicher gelten, dass άnooxiorns die richtige Betonung ist. Dass später im Accent des Wortes eine gewisse Unsicherheit. eintrat, in folge deren manche Kopisten άлoσzioτns schrieben, erklärt sich wohl durch analogischen Einfluss der weit zahlreicheren mehrsilbigen Masculina auf - στης, wie λιριστής, Boots, die sämtlich Oxytona sind.

1) Herodian ed. Lentz II 685, 7.
2) Ebenda II 898, 2. II 946, 4.

Nachtrag zu S. 222.

In zwölfter Stunde bemerke ich eben im Katalog von H. O. Coxe eine Notiz über eine weitere Pergamenths der Vita Theodosii von Theodoros. Es ist der Cod. Barocc. 183, ein aus 271 Pergamentblättern bestehender Band, der nach Coxe's Schätzung am Ende des 13. Jahrhunderts. geschrieben ist. Er enthält fol. 57-85 die Schrift des

1892. Philos.-philol. u. hist. Cl. 2.

25

Theodoros; die des Kyrillos fehlt. Nach ihrem Gesamtinhalt, den ein Legendenmenäum vom 1.-26. Januar bildet, gehört die Hs zur ersten Gruppe (s. S. 235); da sie jedoch in der Auswahl der Stücke mit keiner der übrigen Hss dieser Gruppe übereinstimmt, behauptet sie wahrscheinlich auch in der Gestalt des Textes eine eigene Stelle und ist jedenfalls für eine neue Ausgabe beizuziehen. Wir haben mithin jetzt acht, ja, wenn meine Vermutung bezüglich des Cod. Patm. 245 (s. S. 222) sich bestätigt, neun Hss der Schrift des Theodoros.

[blocks in formation]
[blocks in formation]
« PoprzedniaDalej »