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zahne, thut aber des besondern Knochens nicht Erwähnung, in welchem sie eingefügt sind. Im dritten Kapitel spricht er von einer Sutur, die von der Nasenwurzel anfängt, ihren Weg an der Nase her abwärts verfolgt und zwischen dem Hundszahn und den Schneidezähnen ausläuft.

Hieraus ist nun auf das deutlichste ersichtlich, daß er den Zwischenknochen gekannt und gemeint; ob er aber solchen am Menschen gesehen, wird wohl immer zweifelhaft bleiben.

Hierüber sind denn in der Folge manche Streitigkeiten entstanden, die sich kaum in den letzten Tagen entschieden haben; Einiges zur Literargeschichte dieser Differenzen lege aus altern Kollektaneen hier zu.

Vesalius cle Kuinaui corporis tabrioa (Lasil. 1555.) I.id. 1, eap. IX, LZ. 11 PSA. 48 hat eine Zeichnung von der dasi oranü, von unten auf anzusehen, und auf dieser ganz deutlich die Sutur, welche das 0s intermaxillare mit dem Osse ma.xi11a.ri superiori an der ^popk^si palatiua des letztern Knochens verbindet, und die bei uns oder supsrkoies lateralis exterior corporis, yua 0s interm axillare ^uDZitur Ossi maxillari superiori, heißt. Um die von ihm angeführte Stelle deutlich zu machen, merke ich noch an, daß beim Vesal das 0s 2^Aomatioum den Namen des Ossis primi maxiUae superioris, das 0s uuZuis den Namen des Ossis seeundi max. super., das Os etruaoiäeum den Namen des Ossis tertii max. Luv., und das Os maxillare superius den Namen des Ossis yuarti maxillae superioris führt. Die Stelle bei ihm heißt so: 2 privatim wdieatur foramen in anteriore palati se6e posteriori^ue deutium iueisoriorum re^ione appareris (dieß ist nämlich der Ausgang von den Oarialibus nasopalatiuis, wo sie gleichsam ein oriöeiurn eommune bilden): aä eu^jus latus interäum obsoura oeeurrit sutura, trausversim alio^uous^ue in ^uarto superioris maxillae Osse prorepens, et « insiAuita.

Diese von ihm mit a bezeichnete, ganz deutlich abgebildete Suwr ist die Sutur yuaest. Oap. XII, tig. 11, paS. 60 hat er ebenfalls eine solche Zeichnung von der dasi erauii, an welcher er die toramina daseos erauii beschrieben hat. Auch da kommt die Sutur vor, aber nicht so deutlich.

Löveling in seiner anatomischen Erklärung der Ori, ginalfiguren von Andreas Vesal (Ingolstadt 1783) hat die erste Vesalius'sche Figur I.ib. I, paZ. 13, riS. 11, und erklart paZ. 14 das 2 und a so: „2 das andere Gaumenloch oder Schneideloch. « eine bei diesem Loch öfters befindliche Naht, welche vorwärts an dem Gaumen, gleich hinter den Schneidezähnen in die Quere fortläuft." Die zweite Figur von Vesal hat Löveling p8Z. 16. Die Sutur, welche Vesalius mit « bezeichnet hat, beschreibt er I.id. I. eap. IX, paZ. 52 so: ^d nu^jus Loraminis (nämlich des 0ana1is naso-palatini) latera interdum sutura apparet, aut potiu8 linea, in pueris eartila^ine oppleta, <^uae <^ua3i ad eaninorum dentium anteriu8 latus pertin^it, nu8<^uam tarnen adeo penetran8, ut nuju3 suturae veneLei« c^uartum maxillae 08 in plura divi8um een8eri hueat (am Rande citirt er hier KZ. 1 eanina ealvaria lit. n. p. 46, wo die Sutur zwischen dem 0886 intermaxillari und den 08sidu3 max. super., die wir mit keinem besondern Namen bezeichnet haben, und die mar^o exterior 3uper6oiei anterior eorp0ri8 heißen könnte, an einem Hundeschädel deutlich abgebildet ist): Huod, ut paullo p08t dieam, eanibu8 et 8imÜ8 P0roi8<^ue aoeidit, in <^u!bus sutura, ^uartum 08 in duo dividen3, n«n 3o1um in palato, verum exteriu8 in anteriori maxillae 6eäe etiam eon8pieue eernitur, nullam appendieum eum 8ui6 0ssidus ooalitus speeiem reieren3.

Noch eine Stelle gehört Hieher, päK. 53, wo Vesal von einigen Verbesserungen redet, die er in Galens Beschreibung dieser Knochen zu machen für nöthig gefunden:

Leeundam (nämlich suturam) vero numerat (nämlich 0alenus) nujus suturae partem in anteriori maxillae sede oeeurrentem, <^uae ad illa malae asperitate sursum ad medium inferiores amditus sedis oeuli pertin^it. Laue p03tmodum tripartito ait di8eindi, ae primam nuju3 8eeundae 3uturae partem prope ma^num 8eu internum oeuli 8edi8 anAulum exteriori in parte ad medium supereiliorum et eommunem trontis ex maxillae suturam inc^uit prooedere. Hao 8uturae parte nomines destituuntur, verum in eanidus eaudatis^ue simiis est maniiestissima, c^uamvi3 Interim non exaete ad supereiliorum Leratur medium, 8ed ad eam tautum sedem, in o^ua o^uartum maxi11a3 03 a seeundo dirimitur. Ut itao^ue 0alenum assec^uaris, nane partem ex eanis petes oalvaria.

^Vinslov^, lExp08ition anatomiyue de la 8trueture du eorp3 numain, l'ome I, nr. 282, p. 73: ^e ne parle pas iei de 1a Separation de eet 08 (de l'os maxillaire sup^rieur) par une petite 8uture transversale, derriere de trou ineisif, paree hu'elle ne se trouve pour l'ordinaire <^ue dans 1a ^jeunesse et avant l'ossiöeation aenev^e.

Eustachius hat in seinen tadulis anatomieis, die Albinus edirt hat, tad. 46, tiA. 2 einen Affenschädel, von vom her anzusehen, neben einem Menschenschädel gezeichnet und bei erstem das Os intermaxillare sehr deutlich ausgedrückt. Albinus sagt in der Erklärung der zweiten Figur von dem Osse interruaxillari des Affen, das er bezeichnet, bloß: 0s, quoä Tentes illeis0res> oontinet.

Sue im Iraite ä'Ost^oioKie <Ze N. N01110 hat weder die Sutur des Ossis interin axillaris an der ^popk^si palatina Ossis «^axillaris superioris gezeichnet noch beschrieben.

Die Hasenscharte, besonders die doppelte, deutet gleichfalls auf das Os inoisivuin; bei der einfachen spaltet sich die mittlere Sutur, welche beide Seiten vereinigt, bei der doppelten trennt sich der Zwischenknochen von der obern Kinnlade, und weil sich alle Theile auf einander beziehen, so spaltet sich zugleich die Lippe. Sieht man nun das Os ivtermaxillare als ein abgesondertes an, so begreift man, wie es, um die Kur zu bewirken, herausgekneipt werden kann, ohne daß die obere Kinnlade beschädigt, zersplittert und krankhaft affizirt werde. Die wahre Ansicht der Natur nützt jeder Praxis.

Selbst an den Schädeln ungeborener oder junger Kinder findet sich doch eine Spur, quasi ruclirnentum, des Ossis intermaxiljaris; je unreifer die Embryonen, desto deutlicher. An einem K^äroeepKalo sah ich zwei völlig abgesonderte kleine Knochenkerne, und bei erwachsenen jugendlichen Köpfen ist doch oft noch vorn am Gaum eine sutura spuria zu merken, welche die vier inoisores gleichsam vom übrigen limdus Gentium absondert.

Jakob Sylvius sagt gar: Oravium 6omi Kabeo, in quo aKabre est exz>ressa suwra in Aena superna ad osss irontis seeundum uasum, per äMtium eaniriorum alveolos, in palatum teuäentein, c^uam praetsrea aliquoties adsOlutissimarn eoiispexi et speetanäani auditoridus oireiter 400 exiiidui; und, um seinen armen Galen gegen Vesal zu retten, glaubt er, vor Alters hätten die Menschen alle ein separates Os wtsrmaxillare gehabt, das sich nach der Hand durch Debauchen und zunehmenden Luxus der Nachwelt verloren. Das ist zwar arg, aber noch ärger ist, daß Renatus Hener in ^poloAia, aus der ganz alten Geschichte umständlich und mühselig erweist, die alten Römer hätten damals eben so liederlich gelebt als die jetzige Welt; er führt zu dem Behuf alle römischen I^eZes sumwarias an.

Ueber die vel quasi Spur eines ruäimenti Ossis ioterinaxillaris bei ^ostibus habe ich mich Wohl nicht deutlich genug ausgedrückt. Auf der Außenseite (im Gesicht) ist sie nicht leicht merklich, aber unten am Gaum und bei einzelnen OsLiduL rnaxill. auch an der einen Nasenfläche bald mehr bald minder kenntlich. Zuweilen erhalten sich die vestiZia am Gaum auch noch bei ^60lesoentibu3, und in einem schönen ö^äroeepbalo ist es von der einen Seite (aber freilich praeter natnrarn) ganz separat, als ein einzelnes Knöchelchen. FalloPius beschreibt es Obs. anat. p. 35^. Ol886Qti0 ab üs, hui publiee testautur reperiri Lutnrain sub palato per trausversurn a6 utrurnque eaninnrn pertinentern, c^uae in pueris pateat, in aZultis vero ita obliteretur, ut nuUum ip8iu8 relinczuatur vestiSium. Mm reperio baue 6ivi8i0nern vel rimarn potiu3 683e c^uarn suturain, eurn Os ab Osse non 3eparewr^ neczue in exterioribu3 appareat.

Dem widerspricht der bärbeißige Eustachius 0s8mm exain. p. 1.94 8q.; die Sutur fei auch in Erwachsenen da: et palatnrn supra inkia^ue <ZIrimit. Aber er scheint den Fall 0 Pius nicht zu verstehen oder nicht verstehen zu wollen, und von der nsrmonia zwischen parte palatina Ös8is inaxillaris und den 088ibus palati selbst zu sprechen.

Albinus leoues 033. foews p. 36. 03 inaxillare 8uperiu3 in parvuÜ3 3aepe inveni eon8tan3 ex aliquot trn8tu1j3, qnae tamen oito eoniluunt in 03 nnnrn. I'ab. V. f. 33. w. ^jg. sura^ Mae palatnrn ex trausverso 8eoat^ pone 6ente3 Ineis0re3: abien3 Leinde in 8uturae 3peeiern.

Und selbst bei ^6u1ti8 in l'ab. os8iuni t. 1. 2. L. 1. ^Suwra Össis maxillaris propria. Aber, wie gesagt, es ist noch himmelweit vom wahren 038e intermaxillari verschieden, etwa wie rnernbrana 8erni1unari3 oouli bumani von Membrana nietitan3 des Kibitz, der sie erstaunlich groß hat.

Vorstehende Auszüge aus alten und neuen Schriften, auch aus brieflichen Mittheilungen lebender Naturfreunde, geben uns ein auffallendes Beispiel, wie dieselbe Sache von mehr als Einer Seite betrachtet, und etwas, das in Zweifel schwebt, so gut bejaht als verneint werden kann. Was uns betrifft, so sind wir völlig beruhigt, wenn wir eine vieljährige fruchtbare Ueberzeugung zum Schlüsse nochmals wiederholen: dem Menschen wie den Thieren sei ein Zwischenknochen der obern Kinnlade Zuzuschreiben.

Jena, 1819.

1819.

Der oben nach vieljährigem Zaudern mitgetheilte Aufsatz, so wie die darauf folgenden Literarnotizen wurden abgedruckt, wie sie sich in den Papieren gefunden,' nun bleibt zu besserem Verständniß noch Einiges zu sagen übrig, welches in verschiedenen Abtheilungen geschehen soll.

I. Erste Anregung zu diesen Studien, durch Versetzung des Weimarischen Kunst- und Naturalienkabinets nach Jena. Naturwissenschaftliche Anstalten daselbst; wissenschaftliches und praktisches Bemühen, unausgesetzte, folgerechte Behandlung.

II. Entschuldigung wegen fehlender Zeichnungen; wie es damit ergangen, und von den Mitteln, diesen Mangel zu ersetzen.

III. Von schriftlichen ausführlichen Beschreibungen, und was daraus erfolgt.

IV. Später, verneinender Nachklang zu Ende des Jahrhunderts.

V. Wie man im Bearbeiten des Hauptschema's weiter verfahren.

VI. Wie man verschiedene einzelne Theile in Wirklichkeit parallel gestellt.

VII. Probeblatt einer Tabelle, um die osteologischen Erfahrungen gleich methodisch einzutragen und regelmäßig zu sammeln.

VIII. In wiefern von den Wirbelknochen die Schädelknochen abzuleiten seien, und auch Gestalt und Funktion dorther zu erklären sein möchte?

I.

Die Weimarische Kunstkammer, vom Herzog Wilhelm Ernst im Jahre 1700 angelegt, enthielt unter andern Merkwürdigkeiten auch manche bedeutende Naturseltenheit. Wie das Erstaunen immer den ersten Reiz zur Wissenschaft giebt, so war damals das Interesse an der Thiergeschichte durch das Seltsam-Ungeheure erregt. Dieser Neigung verdanken wir die Grundlage und auffallend merkwürdige Körper unseres osteologischen Museums.

Und so drangen dergleichen Gegenstände gar bald in das Mittelland, da man kaum fünfzig Jahre vorher erst in den Küstenländern, nachdem man sich mit Gold, Gewürz und Elfenbein überfüllt hatte, auch in naturhistorischem Sinne ansieng, obgleich noch sehr verworren und unvollständig, fremde Naturprodukte zu sammeln und aufzubewahren.

Wir besitzen einen völlig ausgewachsenen, wohl erhaltenen Elephantenschädel, zugleich mit der Unterkinnlade und einigen einzelnen Eckzähnen. Die zu einer stumpfen Säule zusammengewachsenen

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