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vôz: iz ne wart nie vrowe baz geschôt.
dô sprach der listiger man (194 a.) „nu sage
mer, vrowe lossam, mêre uffe die trûwe dîn,

lossam unde einin mantil vile gôt
unde.
zvelif armbôge rôt unde gab der alden
vrowin. dô gienc sie also tougin vil harte
vrôliche von deme hêrren Dietherîche
unde sagite ouch zvâren ir vrowen liebh
mêre. Der megede wartin was grôzlich.
sich beriet der hêrre Dietherich mit Berkêre,
deme alden man, wê iz mit gevôge mochte
gân. „vile wole" sprach der herzoge.
,an deme poderâmis hove salich machen 10 der ûze allen landen
grôzen schal: dar zût daz lût ubir al:

sô ne wardit dîn nichein man. 66 her hiez
die riesen ûz gân; selve bedacter sîn ros:
sich hôf der lût uffe dene hof. dô vôrte
der alde jungelinc

alse du cristin wollis sîn: nu hât dîn ge5 betin manic man; ob iz an dînin willin solde stân, wilich under in allen der beste gevalle?" ,,daz sagic der" sprach die vrowe ,,vil ernistliche in trowen, hêrre, uffe die sêle mîn, alsich getoufet bin. die tûrin wîgande

dûsint rîtâr in den sint. 15

Widolt mit der stangen (193 b.) vôr dår scrickande in allen den gebêren,

alser hirez wâre. dâ ubirwarf sich Aspriân:

zô einander hieze gân, sô ne wart nie
nichein man,
der dîn genôz mochte sîn:
daz nemich an de trûwe mîn; daz, nie
nichein môter gewan
ein barin alsô lossam,

daz iz mit zuchtin, Dietherich, muge gesizin in eben dich: wan du bist der tuginde ein ûz genumen man. soldich aber die wele hân, sô nêmich einin helit gôt unde balt; des botin quâmin her in diz

der was der riesen spileman. Grimme zvelif clâfter spranc: sô dâtin die anderin 20 lant unde ligen hie zvâre in mînis vater

al intsamt; her greif einin ungevôgen

stein, daz der merkêre nechein Diederiche
virnam, dô sie begunden umbe gân.
In deme venstere die junge kuninginne stunt.
schire quam der helit junc over hof ge- 25
gangin (dâ wart her wole infangen) mit
zvên rîtârin êrlich. dar ginc die recke
Dietherich. dô wart die kemenâte ûf ge-
tân: dar in ginc der helit wolgetân.

den

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kerkenêre: der ist geheizin Rothere unde
sizzet westert uber mere. ich wil ouch
immer magit gân, mer ne werde der helit
lossam." Alsiz Diederich virnam,
sprach die listege man wiltu Rôthere
minnen, den wil ich dir schire bringin.
iz, nelevet nichein werltman, der mer sô
lêve hette getân (194 b.) (des sal her noch
geniezen), bit in die hônede liezin.

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hiez die junge kuningîn selve willecume 30 her bôzte mer dicke mîne nôt: des lône

sin

êren.

unde sprach, swes her dar gebête,
daz sie daz gerne dête, nå er beider
„ich hân dich gerne, hêrre, durch

dîne vromicheit gesên: daz ne is durch
anderis nicht geschên. desse schô lossam,
die saltu mir zien an." "vile gerne" sprach
Dietherich, ,,nu ies geruchit an mich."
der hêrre zô den vôzen gesaz: vil schône
uffe sin bein saze sie den

sîn gebêrre was;

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35

ime noch goth. wir nuzzen vrôlîche daz
lant unde leveten vrôliche samt; her
was mir ie genêdich unde gôt, allên have
mir nu virtriven der helit gôt."
"In trûwen"
sprach die junge kuningîn, ,,ich virstân

mich an der ride dîn: der ist Rôther alsô
lieb, her ne hât dich virtriven niet.
swannen du verist, helit balt, du bist ein
bode her gesant; dir sint des kuningis

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Ruolandes liet von Wilh. Grimm, Göttingen 1838, S. 295 bis 308. — Litt. Gesch. § 57, 10 fgg. S. 176.

Diu buoch urchundent inoch: der kaiser
gebôt ain hof. mit michelem flîze chôm 15
en di fursten alle gemainlîche. dar chôm-
en achte chunige unt inoch dar ubere;

biscofe unt herzogen, (S. 296.) derne
machte niemen an daz ende komen. ze
âche wolt er den hof hân. dâ was manc 20
wortspâger man. dar chômen ouch di karl-
inge. der hof wart vil grimme.
dar chom
di scône aldâ. wol enphi si dâ der kaiser
selbe unt alle sîne helde. si sprach „karl,
gesegenter kaiser, voget witewen unt wais- 25
en, war hâstu ruolanten getân? gim mir
wider mîn man, dem du mich ze wîbe
gâbe. wie gerne ich in ersâhe!" Der
kaiser antwirt ir sâ „liebiu liebiu aldâ!
ich netar nicht liegin: laider, dune ge- 30

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aller engel chuninginne, daz ich niemir mêre chom hinne." si begunde harte blaichen.

5

iz iemir ze mâre sagen, daz, wirz an im gerochin haben, unz an der welte ende. diu der kaiser wolt ir helven; er bevie si christinhait ist harte geschendet: des gât uns mit der hant: alsô tôte er si vant. dâ michel nôt. jâne geschach nie sus getân mort." zaicte got sîniu tougen. man begrup si zu Dar fur dranc binabel; er was michel anderen heiligin frouwin. Der kaiser an unt snel, starh unt chuone, redehaft gedaz gerichte gesaz: owî, waz fursten vor nuoge. er sprach getar ich for dînin hulden, im was! er hiz genelûnen bringen. dâ sô wil ih gerne geunsculdigen genelûwolten im di karlinge den lip gerne fristen. nen mîn ôhaim, daz, er untriwe nehain si sprachen, daz si in nine wisten an 10 an den hât begangen, dar umbe er stât nichte uberwnden, doch er wâre gebunden; gevangen (S. 300.) gebunden vor dem rîche. sîn recht wâre vil grôz: (S. 298.) er wâre aller fursten genôz. Genelûn bat einir stille. er sprach „hêrre, iz was mîn wille. ich nelougin dir sîn niet: der zwelve 15 tôt ist mir liep. iz ist gewisse der mîn rât. ich hete in ê widersaget ze dîner antwrte offenliche: daz erzuige ich mit dem rîche." waz bedurfen wir nu rede mêre ?" sprach des riches hêrre, "want er sich offenliche 20 Di fursten geswîcten lange. von manne hat verjehen, daz er di cristen hât gegeben

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er widersaget in offenlîche. ich wil mit mîme swerte sîne triwe im erherte. ûzen lâz ich mîn hêrren ainen: sô nist hie manne nehaine, der in sîn sculdigen welle, der versuoche sîn ellen, trete gegen mir in den chraiz. mit champhe berede ich in gotewaiz. ich erledige in hiute, ob ich mac, oder iz ist min jungister tac."

ze manne sach der kaiser hin unt her.
vil harte erzurnter. er sprach „wânu frunt
unt man? swâ ich mich versûmet hân,
ist daz ich leben scol, ich erhale mich sîn
vil wol. ih ergetze sis iemir mêre, daz sie di
êre an dem rîche icht gewinnen.

en.

unt varent

si genozin hinnen, daz wil ih iemir gote chlagdi chrône scol ich mêre denne nicht tragen." (S. 301.) Tirrîch dâ fur trat; ainer stille

nune mac sie niemen wider gewinnen. gêre 30 er bat. er sprach „ruolant hât mich gezogen; dîne chunlinge: gestille, hêrre, dînin zorn.

lâz in ze dînin hulden chomen durh dîner swester êre. des bite wir dich hêrre. (S. 299.) genelûn dinet dem rîche imir mêre vorchtliche." Der kaiser erzurnte harte. 35 mit ûf gevangem barte er sprach „di rede ist mir swâre. der mir al daz golt wage fiz arabisken rîchen, iz ne sî, daz mir di fursten geswîchen, daz ih sîn nine

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ûzer sînim chunne bin ich geboren; ich bin sîn nâhister geborn mâc. binabel sich vermezen hât, er welle in der untriwen bereden: genelûn hât si durch miete hin gegeben unt hât ungetriwelîchen gerâten an daz rîche unt wolt dâ entêren di chrône mînes hêrren unt zestôren di hailigin cristinhait. dâ scol got sîn wârhiute hie erzaigen, daz er mit lugen

hait

1. chunc gimme; andre Lesart Kuniginne

32. chom

5. Tar

22. enzunter; andre Lesart zurnete er 24. mich sih; a. L. mih is

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helle.

5

Der kaiser scuof ze sîner huote manigen helt guoten. vil michel was daz gedranc. (S. 304.) dâ gelobeten si den champf zu dem braiten velde. der kaiser unt sîne helde gehabeten ze ringe; sam tâten di karlinge. der kaiser hiz vor in allen sagen, er wêre fri oder dinistman, swer dehain strît dâ huobe, daz man im den hals abe sluoge. di chempfen wâren wol gar. 10 vermezenliche chômen si dar uf zwain ziren marhen. do wîste man si ze samene; grizwarten si manten. ain ander si an ranten. di schefte brâchen si ze stuchen: di scharphen swert si zucten; zu der erde si chômen baide. dâne was manne nehainer, der in den chraiz getorste komen, erne hete den hals verlorn. Binabel unt tirrîch, mit swerten versuochten si sich; si zehiwen ain ander di schilte. der kaiser allez ze gote diegete:

sluoc unt fur den chunc saulen truoc. got hât inoch di selben gewonhait. ez wirdet dir huite vil lait, daz du wider gote hie stâst unt der wârhait verlougint hâst. ich bin ain edeler francke. ich gichtige 15 dich mit dem kamphe. ich sende dich zu der der guote sent dionisii dich hiute velle." Dem kaiser gerieten sîne wisen, daz er vorderôte gîsel ûz iewederem taile. daz lobeten di fursten algemaine. drîzzec der 20 wâren, di sich fur genelûnen gâben, ube binabel geviele, daz daz gerichte uber si ergienge, also di phaht lêrte: der kaiser si dâ mit êrte. er nam von tirrîche drizzec gîsel dem rîche in dem selben ge- 25 dinge. des frouten sich di karlinge. (S. 303.) Binabel was ain starc man. des nehete niemen nehain wân, daz im tirrîch vor gehabete oder dehain wîle gelebete. an dem libe was er chranc: vil willic- 30 lichen frumt er den champf. di fursten von karlingen fluren allen ir gedingen. der keiser viel sîne venje. er bat alle di menige, daz, si got flêten, daz er daz rîche gêrte, daz er sîne tugente bescainte unt di 35 rechten wârhait unter in erzaicte. sam tâten

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di

er vorchte des weinigen man. der elliu ding wol kan (S. 305.) aine gezechen, der wolt iz anderes scaffen. tirrich gewan einis lewen muot. daz swert er dô ûf huop,

vast er an in scrait, den helm er im versnait. jâ muser dolen dar unter aine fraissame wnden: daz bluot im uber di ougin ran. dô sprach des viandes man „jâ du tiwerlicher degen, ich wil mich dir ergeben; min swert scoltu nemen. unt wiltu genelûne wegen, fur aigen wil ich dir dinen elliu di zirde,

di mich von erbe an chomen ist. unt gewinnestu uns aine frist, ich wirde hi ze stete dîn man." „iz nescol sô nicht gestân" sprach der helt tirrîch. ,,du bist ain furste, also wol sam ouh ih. kume du ze mînes hêrren fuzen: ich wil dih sîn alles erlâzen; ich wil dir gerne wegen, daz er dich lâze leben. (S. 306.) genelûnen du mir niemir vor gewant ich sîn niemir gehenge verre, sô ich mac, daz er dehain tac hinne fure

nenne,

alsô

dich gevangen:

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michel froude unt lof;

si lûten unt sungen.

von aller slahte zungen lobeten si got alsus: te deum laudamus. Der kaiser gesaz an daz gerichte. dô ertailten im 5 di sentphlichte, daz rîche scolte werden gerainet; si heten sich selben vertailet, alle di der untriwen geselle wâren unt sich fur genelûnen gâben. di fursten sprachen alle bî ainem munde, alte unt junge, ,,ôwol du heiliger kaiser, richte den armen waisen! zu dir rufent di kint,

mêre gelebe. in geriwet hiute marsiljen gebe."
Dô sprach binabel ,,durh genelûnen chom
ich her. nemagich im nicht gedingen,
sône wil ih nicht ligen. nemagiz nicht bezer
werde, ich wil durch in ersterbe." dar
engegene warne du dich"
sprach der helt
tirrich. „du lebest unlange. der tivel hât
er ne wil dich nicht lâzen.
mit anderen dînin genôzin furt er dich
zu der helle. der untriwen bistu geselle." 10
di tiuren volcdegene sprungen wider
si vâchten mit grimme:
vesten stålringe machten nicht dâ vor ge-
stân;
ir slege wâren fraissam. tirrîch der
degen (S. 307.) verwndôt in ave durh
den helm. wi frô der kaiser des was!
umbe warf er daz sachs; den hals er ime
abe sluoc. daz, houbit er ûf huop,
stachte iz an ain sper, ûf sîn marh gesaz
er furt iz wider af den hof. dâ wart 20 schendet.

ze samene.

er,

di

er

15

der vetere verrâten sint. sînes chunnes scol nicht mêre wachsen an der erde." di gisel hiz er uz furen; (S. 308.) di houbit si in abe slugen. genelûnen si bunden mit fuzen unt mit handen wilden rossen zu den zagelen. durh dorne unt durh hagene, an dem bûche unt an dem rucke brâchen si in ze stucke. so wart di untriwe gedâ mit sî daz liet verendet.

EIN SEGEN UND EIN GEBET.

I. Handschrift des 12ten Jahrh. auf der kænigl. Privatbibliothek zu Stuttgart F58, Bl. 123 b; nach einer Durchzeichnung Pfeiffers. II. Deutsche Gedichte des XI u. XII Jahrhunderts, heggb. von Diemer, Wien 1849, S. 381 bis 383. — Litt. Gesch. § 29, 6. S. 57; § 40, 2. S. 84; § 88, 5 u. 10. S. 319 fg.

I.

Ic dir nach sihe,

Ic dir nach sendi

mit min funf fingirin

funui undi funfzic engili.

Got mit gisundi

heim dich gisendi!

4. andere Lesart So willih hi fore thir geligen 25. mit] Handschr. dich

offin si dir diz sigi dor;

sami si dir diz seldi dor! Bislozin si dir diz wagi dor;

sami si dir diz wafindor!

25 des guotin sandi ulrichis segen vordir vndi hindir dir vndi hobidir vndi nebindir gidan, swa du wonis vndi swa du sis, daz da alsi

22. selgi dor

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