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DIE CHRISTLICHEN ELEMENTE IM BEOWULF.

III.

IX. Himmel. 1)

1. Das glück des himmels wird den guten zu teil. So dem Beowulf: him of hreðre gewat | sawol secan soðfæstra dom ('die den gerechten bestimmte herrlichkeit') 2819.

....

Ähnlich Beda, Historia Abbatum, c. 14 anima illa sancta supernae beatitudinis libera pervolat ad gloriam. Gen. 1609 gast ellorfus gangan sceolde | to Godes dome; Gu. 1336 [Guðlac] (is ...) to Godes dome ...worulddreamum of in wuldres prym | gewiten; Cr. 1686 f., Men. 192; Eadw. 1 Eadweard sende sopfæste sawle to Criste.

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2. Dort sind sie im gegensatz zu den bösen, die den teufeln in die hände fallen in des herrn schutz: him da Scyld gewat to gescæphwile | felahror feran on Frean wære 26; cf. on das Wealdendes were 3109 (s. oben, VII). Wel bið pam pe mot æfter deaðdææge Drihten secean ond to Feder fæbmum freo do wilnian 186.

In der ausbildung dieser vorstellung mag sich die germanische idee des schutzherrn und des gesetzlich gewährten asyls 2) mit dem christlichen glauben an den schutz des allmächtigen (und das himmlische vaterhaus) verbunden haben. 3) (Wie ja tatsächlich die einrichtung der zufluchtsstätten in

1) Vgl. Deering 60 ff.; Cook's Crist, s. 225: 'Descriptions of heaven in OE. poetry' (Stellenverzeichnis). Sammlung der bezeichnungen: Jansen 22 ff.; Ziegler, Der poet. Sprachgebrauch in d. sogen. Caedmonschen Dichtungen 8 ff.; Bode 74, Rank. IX 51 ff., Sievers, Heliand, s. 423 f.

2) Grimm, R. A. 886 ff.: 'Freistätten'; Schmid, Ges. d. Ags., Glossar, s. v. 'Friede', s. 585 a; Liebermann, Ges. d. Ags., Glossar: friðstow, friðstol, friðsocen, fridbena, fridgeard (das letztgenannte auf das heidentum weisend). 3) Vgl. Rank. IX 53.

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mitte

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besonderem mafse für die kirchen ausgebildet wurde.) Vgl. ae. Annal., A. D. 921 (A) þæt folc eal... beag to Eadwearde cyninge, ond sohton his frip ond his mundbyrde; so Gen. 2708 siddan ic pine, peoden mæra, mundbyrde geceas; ferner poetische kenningar wie eorla hleo, ædelinga helm. Daneben z. b. Ps. XC 2 dicet Domino: susceptor meus es tu et refugium meum, s. oben, II 3 e. Mone I 406 Suscipe, Domine, animam defuncti huius, angelum tuum et suscipe [animam] in tuis sedibus, ne absorbeat illam tartarus. Sap. III 1 iustorum autem animae in manu Dei sunt, et non tanget illos tormentum mortis, 3 illi autem sunt in pace. (Num. VI 26.) Luc. XXIII 46 Pater, in manus tuas commendo spiritum meum; Jo. XIII 1 ut transeat ex hoc mundo ad Patrem; Beda, H. E. V, c. 22 transiuit de hoc mundo ad Patrem. (Greg., Mor., 1. XXXIII, c. 21 coelestis patriae praemia aeterna.) Graus ableitung von Beow. 186 ff. aus der (seiner meinung nach dem Carm. de resurr. entnommenen) stelle Cr. 773 uton us to Fæder freopa wilnian 1) ist nicht zwingend.

Vgl. Men. 37 se halga

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scynde | Gregorius in Godes ware, ib. 216 f., Eadw. 2 sende on Godes wæra | gast haligne. Mald. 177 pet min sawul to de sidian mote | on pin geweald..., mid fripe ferian; Cr. 1692 f.; Hel. 2488; Fat. Ap. 89 ff.; Phoen. 596 in freopu Dryhtnes, ib. 630, Cr. 399 fridgeardum in. Sat. 307 sodfæste men ... in heora Fader rice | scinað in sceldbyrig, þær heo Scyppend seolf | befæð með, Fæder mancynnes, ib. 288 f., 359. (Gnom. Cott. 60 domes bidað | on Andr. 600 pa de æfter deade Dryhten secad; Kreuz 120f.,

Fæder fæðme.) 134; Cr. 345 ff.

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Ohne bezugnahme auf das sterben wird on Godes ware gebraucht: Gu. 662, Andr. 824; on frido Drihtnes: Gen. 1151, Dan. 437, Andr. 1034; frides wilnian: Dan. 214 f., 222, Höllenf. 98, Par. Ps. 55. 8 f., Andr. 448 f., 918, 1128; Met. I 34 f. (Oros. 178. 7.) (Beow. 2282 friodowære bæd | hlaford sinne.)

Gern wird, wie in Beow. 186 ff., am schlusse eines gedichtes 2) oder abschnittes desselben das glück dessen gepriesen, der in den himmel eingeht, vor gott gnade findet. Sat. 365 wel is þam de pat mot; Cr. 1079 wel is pam pe motun on pa grimman tid Gode lician, Phoen. 516 f.; Wand. 114 wel bið þam þe him are seceð, | frofre to Fæder on heofonum; cf. Andr. 885 f. (reflektierende zwischenbemerkung). (Derselbe ausdruck

1) Vgl. Walf. 86 ff., Wand. 114 f.

2) Gerade so am schlufs von Predigten, z. b. Blickl. Hom. 25. 29 ff., 39. 4 ff., 65. 17 ff., 83. 1 ff., 103. 30 ff., 137. 14 ff., Elfr., Hom. II 98. 19 ff., 412. 9 ff., 436. 26 f., 594. 7 ff., Wulfst. 29. 7 ff., 189. 15 ff.

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wel bið þam: Vat. Uns. III 17, Almos. 1; Wulfst. 89. 19 f., 189. 15; cf. Par. Ps. 34. 23 wel la wel (= euge, euge); Elfr., Gen. 12. 13 dæt me wel sig (= ut bene mihi sit); dafür se bið eadig Sat. 304, Gebet II 9, Ps. 118. 1, 2; 126. 6, 127. 1 (beati).) - Die (schon durch die charakteristische form der anaphorischen antithese fremden einfluss verratende,) durchaus predigtmässige kontrastierung der höllenqual und der himmelsseligkeit, Beow. 183 ff., ist in der tat häufig am schlufs von Homilien anzutreffen, z. b. Ælfr., Hom. I 28. 17 ff., 294. 5 ff., II 108. 30 ff., 608. 6 ff., Blickl. Hom. 25. 12 ff., Wulfst. 5. 14 f., 19. 14 ff., 40. 25 ff., 115. 14 f., 167. 7 ff.; (in der dichtung:) Walf. 62-89;1) in derselben form: Wulfst. 124. 8 wel pam ponne ...., and wa dam ponne tung:) Gebet II 6 wa him þære mirigðe

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(in der dich

wel hym pas geweorkes ...

3. Als umschreibung für himmel 2) dient 'gottes licht': [Hreðel] gumdream ofgeaf, Godes leoht geceas 2469. Rank. IX 53 verweist dazu auf lux perennis und caelestis lucis splendor in der christlichen literatur und vergleicht Apoc. XXII 5. Es wäre auch zu erwähnen, dafs der gebrauch von lux (lumen) für 'leben' im klassischen Latein üblich war und dann in christlicher zeit insonderheit auf das jenseits übertragen wurde. So Beda, H. E. III, c. 20 Honorius ... ex hac luce migrauit (= ae. Bed. 220. 8 of pissum leohte leorde); IV, c. 7 (ae. Bed. 284. 11); das ewige licht: Prud., Cathem. XI 111 (rependet) his lucis usum perpetis, illis gehennam et tartarum; Beda, H. E. III, c. 8 praesentis mundi tenebras transiens supernam migrauit ad lucem. (Ps. LV 13 in lumine viventium Par. Ps. 55. 11 on lifgendra leohte.)

Vgl. Gen. 85 heofon ofgafon, leohte belorene; Predigtbruchst. 44, Sat. 311 heofones leoht, Sat. 361 lædað to lihte; Gu. 555 Dryhtnes leoht (gegensatz zu hel), Gu. 1343 leoht Godes (daher gott leohtes hyrde u. dergl. genannt wird); Gen. 1627 sohte oder lif, neben Eadg. Tod 2 ceas him oper leoht... and his wace forlet, | lif þis læne; cf. Blickl. Hom. 133. 10 fruma pyses lænan leohtes and pas ecan æfterfylgendan; Men. 97 in oder leoht; auch sokian other lioht im Heliand (Sievers 449). (Vom irdischen leben: Gebet IV 110 on leohte, Gen. B 851 on þam leohte, wie im Hel.: an them liohte, thit lioht (Sievers 431); von der hölle: Gen. B

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1) Vgl. auch The Pearl ed. by Osgood, s. XXXVII. Aufser in der wirkungsvollen anwendung am schlufs findet sich diese gegenüberstellung (nach der formel swa wite swa wuldor) auch sonst recht oft in der dichtung und homiletischen prosa.

2) Von einfachen ausdrücken für den himmel (als sitz gottes und der frommen) sind belegt roderas und heofenas, und zwar nur in rodera rædend 1555 und heofena helm 182; aufserdem wuldor (= 'gloria') in wuldres wealdend, s. oben, II 7. Das kompositum heofonrice fehlt.

310 on wyrse leoht.) So im Altnordischen: 'in diesem lichte und in dem andern', s. Olrik, Nord. Geistesl. 96, Cleasby-Vigf., s. v. ljós; Atlam. 87 fara í ljós annat (schon von Rönning, Beowulfs-Quadet 155 als christliche parallele genannt).

4. Einen hinweis auf die ewige seligkeit enthält wahrscheinlich die trotz mancherlei erörterungen noch nicht genügend aufgehellte anspielung auf Hama: syþðan Hama ætwæg | to pære byrhtan byrig Brosinga mene...., geceas ecne ræd 1198. 'Er erwählte den ewigen gewinn' heifst wohl zunächst: 'er erwählte das bessere teil', 'wurde ein guter christ' (wie Hel. 1198 ward im uses Drohtines man feng im wodera thing, | langsamoron rad), bezieht sich aber zugleich auf die seligkeit und somit auch auf den dazwischen liegenden tod,

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wie Bugge interpretiert (Beitr. XII 70): "er wurde ein frommer mann, so dafs er, als er starb, zur seligkeit einging." (Über ece radas 1760 s. unten, X 3.) Die 'glänzende stadt' würde nach Bugge dem kloster in der pidreks Saga entsprechen. 1)

Dieselbe wendung to (in) pære byrhtan byrig bezeichnet den himmel: Cr. 519, El. 822, Gu. 1164, desgleichen to (in) þære mæran byrig Sat. 624, Phoen. 633, in pa halgan burg Gu. 784. Die Juden bringen unerhört kostbare beuteschätze to dæære beorhtan byrig Bethuliam Jud. 327.

X. Der Fromme.

1. Der Fromme heifst soðfæst (= iustus) in: soðfæstra dom 2820 (wie natürlich sonst sehr oft im ae., z. b. Phoen. 523 sodfæst ge synnig [sawel]).

Auch in der charakterisierung se pe soo ond riht! fremed on folce 1700 dürfte zum mindesten eine reminiszenz an die verbindung iustus et verus anzuerkennen sein, s. Cooks anm. zu Cr. 700, woselbst nachweise.2)

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Schon Gen. 21: (elles ne ongunnon ræran on roderum nymde) riht and sod. Vat. Uns. III 75 (gehætst pines Fader rice .....) gif we sod and riht symle gelæstad; Sat. 207. (Elfr., Hom. I 26. 20 rihtwisnysse and soðfæstnysse.)

1) Doch s. Jiriczek, Deutsche Heldensagen 74, anm.; Boer, Die Sagen von Ermanarich und Dietrich 196.

2) In anderer verbindung und bedeutung: se pe secgean wile soð æfter rihte Beow. 1049.

2. Als ein vom christlichen standpunkt aus in jeder beziehung: in gedanken, worten, und werken vollkommener wird der held des gedichtes natürlich mit anpassung an die heroischen ideale 1) - von dem greisen Dänenkönige gepriesen: þu eart magenes strang, ond on mode frod, wis wordcwida 1844. (Kluge worte werden ihm von gott eingegeben, 1841 f., s. oben, II 1.)2) Über diese dreiteilung vgl. Becker, op. cit. 15; als beispiele: Beda, H. E. V, c. 12 quicumque in omni uerbo et opere et cogitatione perfecti sunt; I, c. 17 Brittaniarum insulam apostolici sacerdotes ... opinione, praedicatione, uirtutibus impleuerunt. (Sehr viel häufiger wird bekanntlich das sündigen in gedanken, worten, und werken erwähnt, vgl. z. b. Lau 379; York Miss. I 45 cogitatione, locutione, et operatione, I 165 corde, ore, opere; Mone I 35; Beda, H. E. V, c. 13.)

So in ausgeprägt christlicher fassung Cr. 1037 sceal on leoht cuman | sinra weorca wlite and worda gemynd | and heortan gehygd fore heofona Cyning (nach Ephraem Syrus, s. Cooks anm. zu 1047 ff.); ib. 1583 f. Ähnlich Gen. 2411 hwæt pa men don, | gif hie swa swiðe synna fremmað | beawum and gepancum, swa hie on pweorh sprecað ...; cf. 1957 ff.; Hel. 1742 sie sprekad wislik word, thoh iro werk ne dugin, thero thegno githahti. (Ormulum, Dedication 22, 94, 120 (follghenn itt...) wipp pohht, wipp word, wipp dede.) — Gylfag., c. 12 [Baldr] er vitrastr A'sanna ok fegrst talaðr ok liknsamastr.

Anmerkung. Öfter werden auch je zwei von diesen drei klassen zusammengestellt. a) Beow. 1705 eal þu hit geþyldum healdest, | mægen mid modes snyttrum (vgl. Mod. Ph. III 459); 350 wig ond wisdom (so bekanntlich in Elfreds vorrede zur Cura Past.); vgl. das lob Offas, 1957 ff.; Otfrieds lob des königs: Ludowig ther snello, thes uuisduames follo, Widmung 1; ferner die streng christliche version, Cr. 1046 ff. b) Dan. 536 ... snytro cræft, wisne word cwide, Andr. 550 ff., 507 ff.; cf. Höllenf. 76 ff. c) Die übliche verbindung: worte und werke bedarf keiner belege.

3. Die an Beowulf gerichtete im grunde überflüssig erscheinende mahnung: (bebeorh be done bealonið ....) ond pe pat selre geceos, ece radas 1759 sieht biblisch aus:

1) Vgl. Otto, Typische Motive 12.

2) Verwunderung über die weisheit der rede in jugendlichem alter (ne hyrde ic snotorlicor | on swa geongum feore guman pingian Beow. 1842) wird ähnlich nach der rede des Regnerus laut, Saxo, 1. IX, s. 300; concio quoque, infancie eius non facundiam minus quam ingenium mirans, egregie indolis decretum habitu annorum excellencius cupide amplexata est.

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