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sächsischen widersprechen, aber auf welchen gemeinsamen ausgangspunkt diese entwickelung zurückweist, ob auf den mit dem anglischen übereinstimmenden gotischen, und wenn, auf welchem wege und in welcher stufenfolge, auf alle diese fragen gibt uns unser material nur eine unsichere antwort. Allerdings scheinen die mit denen der Dialoge übereinstimmenden prozentzahlen des Heliand darauf hinzuweisen, dafs vor alters die klasse A der AB-klasse um ein vieles überlegen war, und dafs auf diese weise beide dem zustande sich näherten, den wir für das Uranglische vorauszusetzen berechtigt waren. Leider aber stimmen zu gleicher zeit die zahlen der B-klasse des Heliand sowohl wie der Dialoge so wenig zu dem bilde, das wir uns von dem ursprünglichen zustande zu machen genötigt waren, dass eine erreichung desselben auf natürlichem ebenem wege uns fast unmöglich erscheinen mufs.

Unser letzter schlufs kann demgemäfs nur sein, dafs das westsächsische negationssystem von dem anglischen negationssystem schon zur zeit der auswanderung sich dergestalt unterschied, dafs das erstere durch einen reichen gebrauch der verbalen und kombinierten, aber einen verhältnismäfsig schwachen gebrauch der nominalen negation sich auszeichnete, während dem letzteren ein sehr starker gebrauch der hauptnegation, ein mittelstarker der nominalen und ein sehr mäfsiger gebrauch der kombinierten negation eigentümlich war.

Dies unser letzter sicherer schlufs aus dem uns zur verfügung stehenden materiale.

Ist uns nun noch ein weiterer schlufs gestattet? Ein schlufs wohl nicht, aber doch eine vermutung.

Betrachten wir die einander gegenüberstehenden negationssysteme, das anglische und das westsächsische, genauer, so ist bei beiden in literarischer zeit eine entwickelung unverkennbar. Aber nicht nur in literarischer zeit ist sie dies, sondern, wie wir gesehen haben, auch in vorliterarischer, und bei dem anglischen systeme nicht nur, sondern auch, wenn auch weniger auffällig, bei dem westsächsischen.

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Folgen wir nun mit geistigem auge den linien jener entwickelung rückwärts, so sehen wir sie sich einander nähern, langsam aber stetig, nach einem aufserhalb unseres gesichtsfeldes liegenden punkte hin, in dem sie sich berühren müssen. Freilich, die gotischen verhältnisse sind auf diesem wege, und zwar nur auf einem dieser beiden wege, nur eine station, und nicht einmal eine station, sondern nur ein durchgangspunkt, der eben so schnell erreicht wie verlassen wird. Unser blick führt uns weit über die gotischen verhältnisse hinaus bis wohin, wissen wir nicht vielleicht bis zu jenem punkte der fernen vorzeit, in dem alle lautlichen, formellen und syntaktischen differenzen zusammenschwinden in einer einheitlichen, gemeingermanischen sprache.

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(Vgl. Anglia XXIX pp. 542 ff., XXX pp. 135 ff., XXXI pp. 545 ff., XXXIII pp. 530 f., XXXIV pp. 270 f.)

§ 306. Den ae. belegen füge bei: ænig cristen man na ma wifa ponne an habbe Wulfst. p. 271, 14, nis na ma hlafordinga on worulde bonne twegen: god almihtig and deofol ib. 298, 7.

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Unter die me. belege reihe ein: no moo days ben vnto me bot twelfe Bibl. Vers. (Paues) Acts 24, 11 aus non plus ........ dies; And he dwelled amonge hem days no mo bot eghte or tenne ib. 25, 6 aus dies non amplius quam etc.

§ 308. Den ae. belege füge bei: swa deofol ma and ma manna forlærde Wulfst. p. 10, 3, swa wyrð fyrenlusta and synlicra dada a ma and ma mannum gemæne ib. 56, 7.

§ 309. Unter die ae. belege reihe ein: næs pæs folces ma on siofate Andr. 662.

§ 310. An den schlufs des § setze: Anm. Schon im Spae. erscheint hier einmal mare (statt ma), das sich wohl nicht anders fassen läfst: Ac swa man swyoor spæc embe rihte lage, swa mann dyde mare unlaga Sax. Chr. 1087; als genitiv scheint nur lagena vorzukommen.

§ 319. An den schlufs des § setze: aus modicum, et jam non videbitis me etc. Weiterhin: frme. pis lutle ich habbe iseid of þat ich iseh in heouene, ah nower neh ne neh [1. iseh] ich al OEH. I 265.

=

§ 320. Die attributive verwendung von lytel 'wenig' läfst sich schon gegen ende der ae. zeit beobachten: do lytel sealt 7 ele 7 merce to Læceb. p. 85, 22.

§ 321. Unter die me. belege reihe ein: Or sle him first; for, though thou knowe him [a. 1. it!] lyte, This is thy mortal fo Ch. II 53, it ist die sinngemäfsere lesart.

HALLE A/S.,

im November 1911.

E. EINENKEL.

BERICHTIGUNGEN.

ZUM ARTIKEL ZUM EPINALGLOSSAR'.

3

Bd. XXXV, N. F. XXIII, heft 1 p. 137 22 streiche zusammen am zeilenanfange. ibid. p. 1401 lies soerendɩ Für das fehlen des zeichens unter dem zweiten e ist der drucker verantwortlich. So auch für die folgenden versehen im artikel 'Altenglisch-Althochdeutsches aus dem Codex Trevirensis no. 40.' Bd. XXXV, N. F. XXIII, heft 2 p. 145 26 denke sich der leser die i-punkte hinweg in dem übergeschriebenen i.martinianus; sie stehen nicht in der hs.

ibid. p. 1462 schreibe digitoru (fol. 2 v 2).

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1489

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fiznu und qdã (fol. 6 v3); letztere abkürzung steht natürlich für quidam, wie fol. 2 r2 ppe für proprie. Der drucker hätte an letztgenannter stelle (p. 14523) direkt über p setzen sollen. Beachte die abkürzung etiam vor qdã p. 1489.

das

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150 nach zeile 15 füge ein: fol. 9 r1

zazel (?) Inquam (?) fazo ................ traha. ezze (?)

ibid. p. 150 anm. 3 füge ein nach interpretament: Verderb aus creagra?

ibid. p. 150 anm. 12 füge ein nach lixar: portitor dann portitor = portitorum.

ibid. p. 150 anm. 14 z. 12 füge ein nach entlehnung: aus dem altenglischen.

=

ibid. p. 151 schreibe pmo

=

primo (fol. 9 v 2).

151 anm. 4 z. 5 füge ein nach spe.. dromium (?):

ypodromium?

ibid. p. 152 10 schreibe brandride (fol. 56 v 1).

153 29 füge zu fol. 89 v 1 17 Infrizidat. frizidū facit die anmerkung 2: Demnach mufs Ep.'s caelith 'infridat' auf coelith beruhen und Sweet's ansatz celed 'cools' (OET. p. 540 b) falsch sein.

BASEL, November 1911.

ОTTо B. SCHLUTTER.

Mit bewilligung der herausgeber benutze ich den freien raum hier, um ein weiteres beispiel der liste meiner keltischen nachweise im Altenglischen zuzufügen, nämlich

min f. 'os'.

Es findet sich im Cambridge Psalter (11. jh) p. 108, 354, word mine his unrihtwisnyss Uerba oris eius iniquitas. Es ist auf den ersten blick klar, dafs hier entweder kymr. min 'labium', das freilich maskulin ist, oder corn. min (meen), meyn, bret. min f. 'schnauze' vorliegen mufs, das Victor Henry mit air. mén auf kelt. *mīkna, *mekna 'mund' zurückführt und bemerkt, dafs man damit englisch maw (aus ae. maga) und deutsch magen verglichen habe. Beachte auch im selben Psalter p. 514 cleahtras 'botrus', das ein cleahtor voraussetzt und zu *cleccean 'ballen' zu gehören scheint (vgl. ne. clench), wie gecliht 'collecta', Lib. Sc. 992 zu cliccean.

O. B. S.

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