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Regel die gleichberechtigte Form in c und ca gebraucht; z. B. holungsverba aus Verba, aber keine Verba aus Subst. oder Incac für Incap., gegenwärtig wird sie selten gebraucht.

v. 8. urpi,die Turteltaube', überhaupt eine der zum Subgen. Chaemepelia Swains. gehörigen Taubenarten (Col. passerina L., Col. erythrothorax Tsch., Col. gracilis Tsch.). Ausser urpi kommen als Liebkosungsworte noch die Taubennamen culleu und kito vor.

Ueber die Partikel lla mit Subst. vergl. Gramm. §. 157. v. 9. sonco ist vielbedeutend; mater. Bedeutungen dieses Wortes sind: Herz, Magen, Eingeweide, Baummark'; metaphys. dagegen: Herz, Wille, Urtheil, Verständniss, Gedächtniss'.

v. 10. palla, Indianerin von edler Geburt, aus fürstlichem

Stamme.

v. 11. Ueber die Conjug. aus dem Präterit vergl. Gramm. §. 99. Diese Conjugationsform wird vorzüglich beim Erzählen von Begebenheiten, die nur dem Vortragenden, nicht aber den Zuhörern bekannt sind, zur Richtigstellung zweifelhafter Thatsachen und auch bei den Redensarten,er heisst, man sagt' (die auch durch das Suffixum s, si ausgedrückt werden) gebraucht.

v. 13. hinantin,alle zusammen', auch,ganz', z. B. hinantin tanta,ein ganzes Brod', hinantin pacha,die ganze Erde'. huarma sipas. huarma,Kind im Allgemeinen (auch speciell,Knabe'); sipas,ein junges Mädchen'. Aehnliche Zusammenstellungen sind besonders bei Verwandtschaftsgraden häufig, z. B. cari huahua (Sohn, wenn die Mutter spricht), huarmi huahua (,die Tochter der Mutter) u. s. f.

v. 14. In beiden Texten steht rucupacunki; ich halte dieses Wort für einen Copirfehler. Die Verbalpartikel pa macht Wieder

Adject., hingegen macht die Partikel ya Verba inchoativa aus Nomina. Ich lese daher rucuyacunki statt rucupacunki (von rucu,alt', rucuya alt, ,altersschwach', d. h. wie Piki hier spöttisch meint, kindisch werden).

v. 16. Die Verbalpartikel yèu macht Verba der eindringlichen Handlung (yuyaydu,mit ganzer Seele denken'). Das Subst. verb. yuyaycusca übersetze ich durch geheimste Gedanken'. v. 18. aycha,das Fleisch', canca,der Braten', wörtlich ,ein Fleischbraten'.

v. 20. Die Verbalpartikel rèu gibt den Verben den Begriff, die Handlung sogleich, plötzlich, auf der Stelle ausführen (vergl. Gramm. §. 164, 4), aber auch sie von innen nach aussen ausführen. In meinem Mscr. ist mit grosser Consequenz die euphonistische Regel befolgt, dass, wenn einem in i endenden Worte ein mit y beginnendes Suffixum verbunden wird, das erste i in e umgewandelt wird; z. B. hier makeypi statt makiypi, ausgenommen nach der euphon. Partikel ñi.

v. 22. Wenn von gepaarten Theilen des Körpers gesprochen wird, so wird gewöhnlich der Plural pura gebraucht. häufig wird aber auch jedes Pluralsuffixum weggelassen, makeypi statt

makeihuan.

v. 23. Statt aysarcumuy wäre allerdings besser aysarèuhuay (3. pers. Ob. conjug. 2. ad 1. pers.).

v. 24. allco der in Peru vor der spanischen Eroberung einheimisch gewesene Hund (Canis Ingae Tsch.).

v. 26. masca ist eines der wenigen Verba, denen die Verbalpartikel mu die Bedeutung gibt, hingehen um die vom

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Verb. bezeichnete Handlung auszuführen, mascarèumu,hinausgehen um zu suchen.

v. 27. Bezieht sich das Verbum ni,sagen auf einen Imperativ (hier mascarèumuy), so hat es die Bedeutung,befehlen'.

v. 28. Bei Bestimmungen der Zeit, in der etwas geschieht, geschah oder geschehen soll, wird entweder das Suffix des Innessivs gebraucht, oder dasselbe ganz weggelassen, z. B. chaypacha vl. chaypachapi, hier sapa huata vl. sapa huatampi (gleich uiñayhuata, llapa huata vl. huatancuna.

v. 30. kikin, reflex. Pron., das nie selbstständig gebraucht wird, hier ist es mit dem 3. pron. posses. verbunden. ichunantin Sub. verb. ichuna von ichu s.,Stroh, Gras' spec. ,das Punagras'. (Stipa ichu Lin.) verb.,Stroh, Gras abschneiden', bezeichnet das Werkzeug mit dem die Handlung des Verb. ausgeführt wird (vergl. Gramm. §. 109) und hat hier den Plural der Zusammengehörigkeit ntin (vergl. Gramm. §§. 119, 169), es bezieht sich auf huañuy, also,der Tod mit seinem Gras- oder Strohmesser (Sichel).

Du faselst ja nur von Coyllur!

Ich kenne sie nicht.

Vielleicht war sie es etwa, welche Gestern in früher Morgenstunde

v. 32. Die eigentliche Bedeutung von huaki ist ein Paar': ferner auch einige, mehrere umfasst auch den Begriff,zu

sammen'.

v. 33. sayaymanmi 1. Pers. Sing. praes. Conditional. ,ich würde mich aufrichten'.

v. 37. Ich habe das chayri meines ersten und Markham's Text durch das offenbar bessere chayman ersetzt.

v. 42. Bei bedingenden Fragesätzen, die durch das Gerund. sec. gegeben werden, wird das zweite Glied der Negation (chu ausgelassen. Im vorliegenden Falle handelt es sich aber nicht um eine solche Frage, sondern um eine prohibirende Verneinung. Der Vers würde daher richtiger ama imacta pacahuaychu oder ama punim pacahuaychu lauten.

v. 43. Bei verneinenden Fragen wird das zweite Glied der Negation unmittelbar dem ersten suffigirt: manachu.

v. 48. Das in Markham's und meinem Texte vorkommende Wort ranki, ist mir unbekannt; vielleicht könnte ramca (vergl. krit. Bemerkungen) darauf bezogen werden. In v. 395 kommt es noch einmal vor. Beidemal übersetzt es Barranca,beim An

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bruch der Morgendämmerung (al rayar la aurora, al despuntar de la aurora). Ich folge Barranca und übersetze,in früher Morgenstunde'.

unge

v. 49. purun taskicuna übersetzt Barranca ,die Makellosen, Unbefleckten' (las sin mancilla) also,die keuschen Sonnenjungfrauen'. taski wird für junge Mädchen' im Alter von zwölfbis fünfzehn Jahren gebraucht. purum adj. ist ,wild, ungebändigt, verwüstet, verödet'; purum runa ,ein wilder, berdiger Mensch'; purum sončo,wild, unvernünftig, uncivilisirt'; purum taskicuna,wilde Mädchen' (vergl. krit. Bemerkungen). puru heisst der Wasserkrug (gewöhnlich ein grosser Flaschenkürbis). Puru taskicuna könnte,die jungen Mädchen unter den Sonnenjungfrauen' bedeuten, deren Geschäft es war, in den Frühstunden Wasser beim Brunnen zu holen. hucupi (von hucu,innen, drinnen'),mitten unter', z. B. runacuna huèupi ,mitten unter den Leuten' (vide Gramm. §. 136, 1 a).

v. 50. suru vl. suyru, das lange schleppende Oberkleid der vornehmen Indianerinnen zur Zeit der Incas.

v 52. killamantak tucupurcan, ist als eines der eigenthümlichen Bilder, deren es so viele im Drama gibt, zu nehmen. tucupu,sich wieder in etwas umändern, verändern, verwandeln‘.

v. 56. Die Reduplication eines Adjectives mit oder ohne das Suffixum la im 2. Adject. macht häufig eine Steigerung unserem sehr entsprechend.

Geh' weg von hier, Zauberer!

Denn dieser mein geliebter Stern

Leuchtet neben der Sonne mehr als sie,

Er glänzt einzig vor allen.

v. 57. reyman 1. Pers. Sing. praes. Optat, vom Verb. ri,gehen'.

v. 59. kepi,die Last, Bürde', mit dem Plur. Suffixum ntin (vergl. Gramm. §. 119). Barranca macht in Note 10, pag 56 zu dem Worte kepi die Bemerkung: Dieses ins Spanische aufgenommene Wort bedeutet eine Bürde, die man auf der Schulter trägt; hier ist es synonym mit Plebejer, was Piki Chaki in seinem scherzhaften Style ausdrücken will. Ich nehme hier Bürde für ,Auftrag in Bezug auf cunayñiyhuan v. 56. Nodal hat kquepillantin.

v. 61. Wird durch das verb. ñi die Aeusserung eines dritten angeführt, so geschieht dies immer in directer Form (vergl. Gramm. §. 231). Also hier, du hast doch gesagt: ich kenne schon'.

v. 63. Ueber die Reduplication des Verbums im Infinitiv und gebundenem Tempus, vergl. Gramm. §. 221.

v. 65. llaya, nach Garcilasso de la Vega, Arriaga, Villagomez u. A. der Wahrsager, Zauberer' (vergl. auch Barranca Note 12, pag. 56). Nodal hat lasa statt llayca.

v. 67. Die Postposit. caylla mit dem Locotivsuffixum pi verlangt den Genitiv des Nomen.

v. 68. In Markham's und meinem Texte lautet dieser Vers canchan, chipchin sapanmanta, im bol. Mscr. canchan chipipin sapanmanta.

Chayca cunan lloèsimuscan 70 Huk machu, icha payachu? Huarmimanmi ricchacuscan. Cunayniykicta apakchu Payhuan cunay; ñocactača, Cachapurik, ñièuhuanman 75 Pimaycanpas huacchactača.

Piki Chaki.

Sieh' da, jetzt kommt her

Ein Greis, ist es vielleicht eine Matrone?
Er sieht einem Weibe gleich.

Ob er deine Botschaft bestellt
Berathe dich mit ihm; mich

Als Vermittler würde man halten
Für irgend einen armen Schlucker.

ZWEITER AUFTRITT.

Die Vorigen. Der Oberpriester Uillak Umu im langen schwarzen Oberkleide mit einem Messer in der

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v. 74. cachapuri v. heisst als Kuppler gehen; cachapurik | ,der Kuppler'. Diese Leseart hat das bol. Mscr. und ich nehme sie auch an und fasse das Wort hier allgemeiner,als Vermittler' auf. Barranca übersetzt es durch ,rufian'. Markham in seiner Note 23 übersetzt cachapuriy, your messenger', während es,Kuppelei' heisst.

v. 76. yupi s.,die Fährte, Fussstapfe, Spur', hier kann es durch Bahn' wiedergegeben werden.

v. 79. orcco nach dem bol. Mscr., mein Text hat huaranča llamata hinan, Markham's Text llama hinantan. Nodal yana llamacta,schwarze Llamas'.

v. 80. punchauñiykipi an,deinem Tage' i. e. ‚an dem dir geweihten Festtage'. coro v. eig.,Gliederabschneiden, verstümmeln', oft auch allgemein wie hier für,schlachten, tödten' gebraucht.

v. 82. cana v. wird speciell gebraucht für das Anzünden von umgeschlagenem Holze bei Waldrodungen; häufig aber auch für,verbrennen' im Allgemeinen, gleich rupa v. (rupachi v.) v. 83, was ich zur Abwechslung zu Asche verwandeln übersetze. llipi i. q. llapa, wie es im Verlaufe des Dramas häufig vorkommt. v. 83. hapo vl. hapu heisst glimmen', ohne Flamme brennen, also nanak hapospa,sehr glimmend', ich übersetze es ,in grosser Gluth'.

Piki Chaki sieh' hier, es kommt

Der weise Uillak Umu.

Welch' üble Vorbedeutung ist dieser Löwe!
Mit ihm schreitet Verderbniss einher.
Ich hasse diesen Wahrsager,
Weil er sehr Düsteres vorhersagt

v. 85. amauta,gelehrt, weise, klug. Mit diesem Namen wurden zur Incazeit eine Kaste von Gelehrten bezeichnet, die Lehrer der Incas und der bevorzugten Classe der Bevölkerung waren und bei denen sich die Könige und das Volk Rath holten. Der Oberpriester, die Kipuenträthseler, die Astronomen etc. gehörten zu den Amaufas.

v. 86. khencha,schlimme Vorbedeutung, schlechtes Vorzeichen, Unglück'. Es liegt im Charakter der Indianer, das was sie nicht selbst gesehen, gemacht, oder directe miterlebt haben, bei ihren Erzählungen nie als bestimmt geschehen darzustellen, sondern nur als gehört haben' wiederzugeben, was durch das Suffixum s oder si (vergl. Gramm. §. 232),man sagt, es heisst ausgedrückt wird. Im Verlaufe einer Erzählung wird diese Partikel sehr häufig, oft in jedem Satze mehrmals gebraucht. Bei der Uebersetzung ist es nicht nöthig das unbestimmte s oder si wiederzugeben. Puma, der mähnenlose amerikanische Löwe (Felis concolor Lin.), hier figürlich, gewissermassen als Schimpf gebraucht (ebenso in v. 1092, v. 1726).

v. 89. In beiden Texten kommt häufig, aber nicht conse quent cti, statt pti als Subjunctivcharakter vor. Es ist eine alte Form, die aber auch jetzt noch in einigen Provinzen gebräuchlich ist (vergl. Note 6).

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Secc-ñanapace; Nodal hingegen hat senkcapancapac (von senèa ,die Nase', senèapa v. ,einen Nasenriemen, Halfter anlegen', figürlich,bezähmen, bändigen. Ich halte diese Version für die passendste und habe sie deshalb angenommen.

v. 105. 3. Pers. Plural Präs. Indic. unserem unpers.,man' entsprechend,man wird sich sehr fürchten'.

v. 107. uspa vl. uchpa,die Asche', spielte bei den Opfern eine wichtige Rolle.

v. 100. In meinem ersten Texte lautet dieser Vers: hinantintac cachun chhuma; ich kenne kein Wort chhuma, vielleicht Copirfehler für uma. Markham hat den ebenso unverständlichen Vers hinantintac ccapac ecumu. Im bol. Mscr. steht hinantintac cachun chhuya,und alles sei klar (chuya,klar von Flüssigkeiten gebraucht), was zwar verständlich, aber doch nicht gut ist.,ein Gefäss' überhaupt, speciell Gefässe mit weitem Bauche Ich gebe daher Nodal's Leseart hinantinpa canqui uma den Vorzug.

v. 102. Sowohl in meinem als auch in Markham's Texte steht suyo ttacta cachun. ttacta heisst die Erde mit Füssen oder irgend etwas anderen,stampfen, festtreten'. ttacta war hier offenbar Copirfehler statt llacta. Im bol. Mser. steht soioc llacta,die Dörfer der Provinz' oder,Gegend', was ohne Zweifel die richtige Leseart ist, wenn statt soioc,suyup' geschrieben wird. Nodal hat ebenfalls suyop llacta.

v. 104. In meinem Texte lautet das Verb. secrana pac; (seèra v. ,entblättern, entlauben'), bei Markham ganz corrupt

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v. 108. Tica Luftziegel, furu eigentl.,Lehm, Thon' auch Koth', beides zum Aufbau des Opferaltares nöthig. kaca

und engem Halse. Markham nimmt tica,Ziegel für tica,Federbusch, bunte Blumen. Das Wort ttunu seines Textes (recte furu, denn tunu ist der Mittelpfeiler oder die mittlere Stütze bei runden Häusern) hat er durch,Gefäss' übersetzt, weil er mit seinem Worte nichts anzufangen wusste, aber in Barranca's Uebersetzung,Gefäss' (vaso) fand. ccacca runcu übersetzt er ,Körbe voll Coca indem er aus kaka,Krug', coca (die Blätter von Erythroxylon Coca Lin.) machte. Zu bemerken ist indessen, dass Nodal,coca runcu', die bei den Opfern eine Rolle spielten, statt kaca, runcu hat.

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