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gedankenlosen Eitelkeit fröhnen, sondern mit dem vollen Ernste der Wissenschaft die Aufgabe erfassen, berufen sind, einen reinen der ursprünglichen Form entsprechenden Text erhalten werden. Ein solcher bietet dann der Uebersetzung keine Schwierig

keiten dar.

VI. Der Gang des Dramas.

Erste Abtheilung.

Die erste Scene findet zwischen Ollanta und seinem Diener Piki Chaki, wie aus der zweiten hervorgeht, im oder wenigstens in unmittelbarster Nähe des Sonnentempels in Cuzco statt. Ollanta fragt seinen Diener ob er nicht die Prinzessin Cusi Coyllur gesehen habe, was dieser mit der Gegenfrage verneint, ob er sich denn nicht fürchte, da Coyllur die Tochter des Incas sei? Ollanta ergeht sich nun in schwärmerischen Versicherungen seiner Liebe zu der jungen Fürstin, widerlegt alle Gegenreden seines Dieners und will diesen beauftragen derselben eine Botschaft zu hinterbringen, was jedoch Piki abzulehnen sucht.

Während dieses Zwiegespräches tritt (2. Scene) der Oberpriester Huillak Umu mit Priestergefolge in den Tempel, betet die Sonne an, und verspricht ihr tausend Llamas zu opfern. Ollanta äussert gegen seinen Diener sein Missfallen, dem Priester hier zu begegnen, wird aber von Piki zur Vorsicht gemahnt. Der Feldherr und der Priester begrüssen sich gegenseitig. Ollanta drückt sein Erstaunen aus, Huillak Umu hier mitten in den Vorbereitungen zu einem grossen Opfer zu finden, da die Zeit der Feste noch nicht gekommen sei. Der Priester beruhigt Ollanta und gibt ihm zu verstehen, dass er eigentlich seinetwegen da sei, eröffnet ihm, dass er seine Liebe zur Incatochter kenne und warnt ihn dringend vor den Folgen dieser verhängnissvollen Leidenschaft. Ollanta gesteht seine Liebe zu Cusi Coyllur ein und fleht Huillak Umu um seine Fürsprache beim Inca, der Priester aber verweist ihn auf sich selbst und entfernt sich.

Nach einem kurzen Gespräche zwischen Ollanta und seinem Diener verlassen beide die Scene.

Der dritte Auftritt führt uns in den Palast der Königin Anahuarke, der Mutter von Cusi Coyllur. Die Königin fragt ihre Tochter zärtlich nach der Ursache ihres Kummers und diese antwortet in einer ergreifenden Klage über ihr trauriges Geschick. Sie glaubt sich von Ollanta verlassen und vergessen und schildert, wie seit dem Tage als sie ihn kennen lernte, selbst die Naturerscheinungen nur ihr Unglück geweissagt haben. Coyllur's Vater, der Inca Pachacutek tritt mit Gefolge auf (4. Scene), um seine Tochter zu besuchen und drückt ihr die liebevollsten Gesinnungen aus, die von ihr erwiedert werden. Unterdessen meldet eine Dienerin, dass ein Knabenchor eintreten wolle, um Coyllur erheitern. Acht Knaben mit Tamburinen und Schellentrommeln erscheinen (5. Scene) und singen tanzend ein reizendes Liedchen, in dem sie ein näschiges Vögelchen die ,Tuya', warnen, von dem Mais, im Garten der Fürstin zu naschen, da es ihm sonst ergehen würde wie der Piscaca, die, weil sie nur ein Körnchen angepickt, gefangen und getödtet wurde. Nach Schluss des Gesanges entfernt sich der Inca und empfiehlt seiner Tochter sich im Hause ihrer Mutter zu unterhalten. Cusi Coyllur ist mit dem Ge

sange der Knaben nicht zufrieden und verlangt, dass nun die Mädchen singen sollen. Diese singen einen schwermüthig elegischen Harahui elegischen Harahui von einem Tauber, der seine Gefährtin verloren, sie überall sucht und endlich todt findet. Er bricht in Klagen aus und unter fortwährendem Jammer um die Gestorbene irrt der Tauber von Fels zu Fels, bis er vor Erschöpfung erzittert und zuletzt todt zusammenstürzt. Diese Kechuastrophen erinnern unwillkürlich an die schmerzliche Klage Poliziano's beim Tode Lorenzo's di Medici:

Wer gibt zur Klage Stimm' und Muth,

Wer meinen Augen Thränenfluth?

Dass ich bei Tag in tiefem Weh,
In Jammer mich bei Nacht ergeh'?
So klagt der Tauber einsam müd.

Tief bewegt entfernt sich Cusi Coyllur.

Die folgende (6.) Scene versetzt uns in den Palast des Incas, wo Pachacutek mit seinen beiden Feldherren Ollanta und Rumiñahui einen Feldzug gegen Collasuyu bespricht und dem wilden Rumiñahui die grösste Mässigung gegen die Feinde anbefiehlt. Ollanta ist auch bereit in den Krieg zu ziehen, möchte aber vorher dem Inca sein bekümmertes Herz erschliessen und bittet ihn um eine Unterredung, die dieser ihm gnädigst mit den Worten: Sprich und wenn du auch meine Krone verlangen würdest', gewährt. Nachdem sich Rumiñahui auf Befehl des Incas entfernt hat, wendet sich Ollanta zum Monarchen, sagt ihn, wie dieser wohl wisse, dass er ihm von Jugend auf treu gedient, erinnert ihn, was er für ihn gethan habe, indem er seine Siege im Dienste des Incas anführt, aber auch der Ehren gedenkt, die dieser ihm durch reiche Geschenke an Waffen und durch Erhebung in den Adelstand gewährte und fährt dann fort: Erhöhe mich noch etwas mehr, gib mir Cusi Coyllur und ich werde dich bis zu meinem Tode verehren und lobpreisen.

Die Antwort des Inca ist höchst ungnädig; er erinnert Ollanta an seine niedere Abstammung und wirft ihm vor, zu hoch hinanstreben zu wollen. Tödte mich lieber, ruft Ollanta verzweifelnd aus, aber der Inca erwiedert kalt: ich habe zu befehlen, du, zu gehorchen. Bist du bei Sinnen? Entferne dich!

Der Monolog Ollanta's (7. Scene) indem er von Cusi pata aus auf die vor ihm liegende Stadt Cuzco blickt, drückt in tragischer Weise die Gefühle des schwer verletzten Mannes aus. Er weiss nun, dass Cusi Coyllur für ihn verloren ist, aber er will nun Rache an Cuzco und an dem Inca nehmen, sein unversöhnlicher Feind sein und nicht ruhen, bis der Inca gedemüthigt zu seinen Füssen liegt.

Die folgende (8. Scene) spielt wenigstens einen Tag nach der vorhergehenden, zwischen Ollanta und seinem Diener. Ollanta beauftragt Piki zu Cusi Coyllur zu gehen und ihr zu sagen, sie möchte ihn diese Nacht erwarten. Piki theilt jedoch seinem Herrn mit, dass er schon dort war, aber Cusi's Wohnung öde und verlassen fand, nicht ein einziges lebendes Wesen, ausser einer Eule, sei dort und spricht die Vermuthung aus, der Inca habe seine Tochter entfernt. Auf Ollanta's Frage, ob ihn nicht gestern jemand gesucht, antwortet er in einem Wortspiele auf des Feldherrn Oreo Huaranca's Name: ja, tausend Mann. Während dieses Gespräches wird die Aufmerksamkeit beider auf einen Gesang in der Ferne gelenkt. Das Lied (harahui) preist die Schönheit Cusi Coyllur's zum Theil in Vergleichen, die für unsere Begriffe von Aesthetik fremdartig klingen,

aber ganz den Typus der indianischen Ursprünglichkeit tragen. Der Gesang erneuert Ollanta's Schmerz und Bitterkeit. Piki Chaki benützt diese Gelegenheit um Ollanta zu sagen, dass alle Welt ihn liebe, da er gegen Alle freigebig sei, nur gegen ihn, seinen Diener, sei er knauserig; er möchte auch Kleider und Silber haben, damit er angesehen und gefürchtet werde. Ollanta erwiedert ihm, er solle tapfer sein, so werde er auch gefürchtet sein. Piki meint jedoch mit seinem Gesichte und seinen Manieren sei es eine Unmöglichkeit. Von Ferne ertönt ein Kriegshorn, was die Beiden veranlasst sich zurückzuziehen. Nach dieser Scene verlässt Ollanta Cuzco.

Zweite Abtheilung.

Die erste Scene der zweiten Abtheilung spielt drei Tage später (v. 683) als die letzte der vorhergehenden im Palaste des Inca Pachacutek in Cuzco, zwischen dem Monarchen und seinem Feldherrn Rumiñahui. Zornig erkundigt sich der Inca nach Ollanta. Der Feldherr erwiedert man suche ihn vergebens, er sei schon seit drei Tagen abwesend. In diesem Augenblicke kommt ein Indianer mit einem Kipu aus Urubamba, durch welchen gemeldet wird, dass die ganze Nation der Antis, mit Ollanta an der Spitze sich empört, Ollanta mit den königlichen Insignien sich bekleidet habe. In höchster Aufregung über diese Empörung befiehlt der Inca seinem Feldherrn unverzüglich mit fünfzigtausend Mann zu marschiren und die Rebellen zu vernichten. Rumiñahui verspricht am folgenden Morgen auszurücken und Ollanta todt oder lebendig vor den Inca zu bringen. Die zweite Scene führt uns nach Ollanta's Feldlager in Ollantatambo, am Fusse seiner auf einem Berge gelegenen Festung. Um Ollanta sind seine Freunde und Feldherr Orco Huaranča, der greise Auki Hanco Huayllu, Unterfeldherrn, Soldaten und Volk versammelt.

Orco Huaranca, indem er Ollanta auf den Empfang, den ihm die Antis bereiteten. aufmerksam macht, drückt den Wunsch aus, dass dieser Krieg nicht lange Jahre dauern möge, da er Freund und Feind sehr ermüden würde. Ollanta stimmt bei und sagt er werde persönlich den Inca abzuhalten suchen in diesem Jahre den Feldzug zu eröffnen, willige er nicht ein, so werde er ihm ein unerbittlicher Gegner sein. Soldaten und Volk jubeln Ollanta zu und verlangen, dass er mit den königlichen Insignien bekleidet werde und setzen ihn auf einen improvisirten Thron. Auki Hanco Huayllu, der als Priester fungirt, bindet Ollanta die Insignien der königlichen Würde um. Als Inca proclamirt, ernennt Ollanta seinen Freund Orco Huaranča zum Feldherrn von Antisuyu, setzt ihm den Federhelm auf, übergibt ihm die Pfeile und befiehlt dem Auki Hanco ihm die Armspangen anzulegen. Nach gebührender Danksagung eröffnet Orco Huaranca seinen Vertheidigungsplan, falls die Incasoldaten angreifen sollten; er befiehlt seinen Leuten sich zu verschanzen, auf den umliegenden Bergen Steine anzuhäufen, um sie auf den andringenden Feind herabzurollen und das Gift, um die Pfeile zu vergiften, zu stampfen. Nach einigen weiteren Weisungen entfernen sich die Feldherren unter dem Jubel des Volkes. Es lässt sich nicht genau bestimmen, wann diese Scene in Bezug auf die vorhergehende spielt; es dürfte aber immerhin ein Zeitraum von einer oder ein paar Wochen sein. Da der erste Auftritt dieser Abtheilung nur drei Tage nach der Flucht Ollanta's aus der Hauptstadt stattfand, und der Bote dem Inca Pachacutek nur gerüchtweise (v. 698-702) erzählen konnte, es habe sich Ollanta mit den königlichen Insignien ge

schmückt, der zweite Auftritt aber kurz vor der Schlacht mit Rumiñahui sich abspielt, so hätte die erste Abtheilung richtiger mit der ersten Scene der zweiten Abtheilung geschlossen.

In der dritten Scene tritt Pachacutek's Feldherr Rumiñahui als Flüchtling auf. Wie aus seinem Monologe hervorgeht, fand die Vertheidigung der Antis nach dem Plane statt, den Oreo Huaranca in der vorhergehenden Scene auseinandersetzte. Das Incaheer drang in Ollanta's Lager ein, wurde aber, durch die von den wohlversteckten Vertheidigern auf dasselbe herabgeschleuderten Steinmassen, zum grossen Theile vernichtet. Rumiñahui rettete mit Mühe sein Leben und weiss nun nicht, wohin er fliehen soll; dem Inca unter die Augen zu treten, wagt er nicht. Er ruft aus, er werde jetzt gehen, aber wiederkehren, er möchte sich mit seiner Steinschleuder erwürgen, findet aber, sie könne wohl noch dienen, wenn Ollanta einmal fallen werde.

Die vierte Scene spielt eilf bis zwölf Jahre später als der Anfang des Dramas. Die heimliche Ehe zwischen Ollanta und Cusi Coyllur hatte für letztere sehr traurige Folgen. Sie gebar ein Mädchen; ihr ergrimmter Vater liess die unglückliche junge Mutter in ein feuchtes, finsteres Gefängniss, in einem Felsen im Garten von Aclla huasi, in Ketten legen; hier schmachtete sie unter der Aufsicht einer bösen Matrone (Mama Kača) lange Jahre. Ein junges Mädchen (Pitu Salla) wurde von dieser beauftragt, der gefangenen Fürstin täglich ihre rohe Nahrung zu bringen. Das strengste Geheimniss wurde über diese Einkerkerung bewahrt und der Inca machte seine Familie glauben, Cusi Coyllur sei gestorben (v. 1748-1750). Das Kind (Ima Sumak) der Incatochter wuchs unter fremder Pflege heran und wurde im Alter von eilf bis zwölf Jahren dem Hause der Auserwählten (Aclla huasi) übergeben, um dort in die Reihe dieser Jungfrauen aufgenommen zu werden. Hier wurde sie von den Matronen strenge gehalten, schloss aber mit Pitu Salla innige Freundschaft.

Die vierte Scene findet die Mädchen Ima Sumak und Pitu Salla im Hofe des Aclla huasi. Pitu Salla warnt das Kind zu nahe zum Thore zu gehen, da die Matronen sonst zürnen würden und sucht ihm die Vorzüge des Aufenthaltes in diesem Hause hervorzuheben. Ima Sumak's Antwort bildet eine der hervorragendsten Stellen des Dramas und ist von ergreifendem Schwunge. Das Mädchen erwiedert seiner Freundin, dass es den Aufenthalt in diesem Hause sowie die Matronen verabscheue, hier sei kein Glück, und fragt, ob sie denn hier eingesperrt sei, weil sie keine Mutter habe, ob sie verachtet werde, weil sie eine Waise sei? Dann erzählt sie, wie sie am Abend vorher sich im Garten verirrt und auf einmal eine klagende Stimme gehört habe; auf ihre Frage wer da leide, habe die Stimme gejammert: ,ach, liebe Sonne befreie mich'. Angsterfüllt habe sie überall gesucht aber Niemanden gefunden; nur auf der Wiese säuselte das Gras und sie habe mit ihm geweint. Noch jetzt, bei dem blossen Gedanken an die Klagen, erzittere sie vor Furcht; hier in Aclla huasi niste nur die Trauer und es blühen nur Thränen; sie wolle durchaus nicht hier bleiben, keine Auserwählte werden.

Ima Sumak zieht sich zurück und die Matrone Mama Kaca tritt auf (5. Scene), um sich bei Pitu Salla zu erkundigen, ob sie ihre Befehle ausgeführt und Ima Sumak gefügiger gemacht habe, was Pitu Salla verneinen muss. In dem kurzen Zwiegespräche ist der harte Charakter der Matrone scharf gezeichnet.

In der nächsten Nähe von Cuzco begegnen sich Rumiñahui von der einen, Piki Chaki als Spion von der entgegengesetzten Seite kommend (6. Scene). Der erstaunte

Feldherr fragt den vertrauten Diener seines Feindes wie er hieher komme, dieser erwiedert ganz unschuldig, er sei ein armer Bewohner von Cuzco und wolle in seine Vaterstadt zurückkehren, da er es in dem Thale von Ollantatambo nicht mehr aushalten könne. Ruminahui fragt nach den Plänen Ollanta's, Piki aber sucht durch Witze und burleske Erwiederungen auszuweichen, macht schliesslich zweideutige Angaben und fragt den Feldherrn, warum er denn ein so langes Kleid trage?, worauf ihm Rumiñahui erwiedert, Inca Pachacutek sei gestorben, ganz Cuzco in Trauer und das Volk habe seinen jüngsten Sohn Yupanki zum Inca verlangt.

Die siebente Scene versetzt uns in den Palast des Inca Tupac Yupanki in Cuzco, wo der neue Monarch, Ruminahui, der Oberpriester und viel Gefolge versammelt sind.

Der Inca begrüsst seine Aukis; Huillak Umu erzählt von seinen gestrigen Opfern, die alle günstig ausgefallen seien, nur zuletzt sei in der Brust eines Adlers kein Herz gefunden worden; er halte das aber doch für kein böses Omen. Rumiñahui kommt auf seine Niederlage zu sprechen und bittet den Inca, er möchte ihm gestatten noch einmal nach Ollanta's Festung zu ziehen und versichert, er werde den Feind besiegt herschleppen. Der Inca bewilligt es und der Oberpriester prophezeit einen glücklichen Erfolg.

Der achte Auftritt findet Rumiñahui mit Blut (aus selbstgemachten Wunden) bedeckt, in der Nähe von Ollantatambo, einen Indianer auffordernd ihn zum Feldherrn Ollanta zu führen. Er fleht, zu diesem gebracht (9. Scene), um Erbarmen für einen Unglücklichen, gibt sich auf Ollanta's Frage, wer er sei, als seinen alten Freund Rumiñahui zu erkennen und erzählt, dass der neue Inca in Cuzco ein blutdürstiger Tyrann sei, dass er Niemanden schone und er selbst mit Wunden bedeckt, vor seinem Zorne geflohen sei. Ollanta lässt seinem früheren Kriegsgenossen neue Kleider bringen, tröstet ihn, verspricht ihm seine Wunden zu heilen und ladet ihn ein, an einem grossen Feste, das in den nächsten Tagen abgehalten werde, theil zu nehmen. Der schlaue Rumiñahui wusste sehr wohl, dass solche Feste mit mehrtägigen Gelagen verbunden waren und dass, wenn sich dann Herren und Diener sorglos der Freude und Trunkenheit hingeben, er seinen verrätherischen Plan am leichtesten ausführen könne.

Dritte Abtheilung.

Im Hofe des Aclla huasi in Cuzco (1. Scene) bittet Ima Sumak schmeichelnd ihre Freundin Pitu Salla, ihr doch ja das Geheimniss anzuvertrauen, wer in dem Garten wehklage. Pitu Salla verspricht es unter der Bedingung, dass Ima Sumak, was sie auch sehen werde, in ihrem Innersten bewahre, und bestellt sie Nachts, wann die Matronen schlafen, an einen bestimmten Platz im Garten. Ahnungsvoll findet sich Ima Sumak (2. Scene) zur verabredeten Stunde an der bezeichneten Stelle ein, wo sich bald darauf Pitu Salla mit einem Lichte, einem Krug Wasser und Speisen zu ihr gesellt. Die Wärterin schliesst den Kerker auf, in welchem Cusi Coyllur mit ehernen Ketten gefesselt, halb besinnungslos, liegt. Ima Sumak glaubt sich einer Leiche gegenüber und fällt in Ohnmacht, Pitu Salla bringt sie wieder zu sich und eröffnet ihr, die Gefangene sei eine unglückliche Fürstin. Unterdessen erholt sich Cusi Coyllur und nun fasst Ima Sumak den Muth die Gefangene anzusprechen und sie zu fragen, wer sie sei. Coyllur erwiedert sie habe schon lange gewünscht ein anderes Wesen als Pitu Salla zu sehen. Auf Ima Sumak's Frage, welchen Fehler die Fürstin begangen habe und noch beifügt, dass sie bei so harter

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