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Wortspielen und Doppelsinn, welche nicht wiedergegeben werden können'. In Bezug auf Barranca's Uebersetzung bemerkt er: Im Jahre 1868 hat Don José Barranca eine spanische Uebersetzung des Quichua Dramas Ollanta publicirt. Er nahm Tschudi's corrupte Copie als Grundlage, corrigirte aber manche Stellen'.' Dies ist Alles, was Markham über Barranca's Uebersetzung zu sagen sich veranlasst fühlt, und doch hat er Barranca's Arbeit auf eine Weise ausgebeutet, die das Mass des Zulässigen und Erlaubten weit übersteigt, und ich nehme auch keinen Anstand, es auszusprechen, dass Markham's Uebersetzung zum grössten Theile nicht eine Uebersetzung des Kechuatextes, sondern eine Uebersetzung von Barranca's Arbeit ist. Ich werde auch diese schwere Beschuldigung in den kritischen Bemerkungen vollinhaltlich und unwiderlegbar beweisen, hier aber will ich zur Bestätigung derselben, ohne specielle Citate (die ich im kritischen Theil anführen werde), folgende allgemeine Bemerkungen machen: 1. Markham übersetzt Verse, die Barranca abweichend vom Wortlaute des Textes übersetzt, gerade ebenso. 2. Verse, die Barranca nach meinem Texte übersetzt, die aber in Markham's Texte ganz anders lauten, übersetzt Markham doch nach Barranca also nach dem meinigen. 3. Markham übersetzt sogar Verse, die in seinem Texte ganz fehlen, nach Barranca. 4. Markham übersetzt Verse seines Textes, welche Barranca bei seiner Uebersetzung meines Textes übersprungen hat, ebenfalls nicht. Endlich übersetzt zuweilen Markham Verse seines Textes gar nicht, weil sie Barranca, als in meinem Texte fehlend, nicht übersetzt hat.

Da wo an einzelnen Stellen sich Markham von Barranca emancipiren will und selbstständig übersetzt, oder bei der Uebersetzung von Versen, die in seinem Texte enthalten sind, in meinem aber fehlen, und die also Barranca nicht übersetzt hat, ist Markham's Uebersetzung gewöhnlich grund falsch, zuweilen jedes Sinnes entbehrend.

Mit den Verbalformen, insbesondere jenen der persönlichen Objectconjugationen (von den spanischen Grammatikern,Transiciones' genannt) lebt Markham fortwährend in bedauerlichem Conflicte und übersetzt dieselben gewöhnlich ganz falsch, alterirt daher auch den Sinn der betreffenden Stelle, da es begreiflicherweise nicht gleichgültig ist, ob die Beziehung des Subjectes zum Objecte von der ersten zur zweiten oder dritten, oder von der zweiten zur ersten oder dritten Person ausgedrückt wird. Ueberhaupt beachtet er die grammatikalischen Formen und Constructionen so wenig als möglich, lässt dafür aber seiner Phantasie einen um so grösseren Spielraum.

Wenn Markham sagt, er habe eine blosse wörtliche Uebersetzung des Originals Zeile für Zeile' gegeben, so ist diese Behauptung einfach ganz unrichtig, denn in dem grössten Theile seiner Uebersetzung ist die von ihm ins Englische übertragene Uebersetzung von Barranca's spanischer Arbeit ganz beliebig dem Kechuatexte gegenüber abgedruckt, was besonders bei längeren Reden hervorspringt, und es sind dabei durch das Bestreben in den einander gegenüber stehenden Colonnen gleich viele Verse zu haben, zuweilen ganz sonderbare Verstümmelungen vorgekommen (vergl. beispielsweise den Gesang der Mädchen in der ersten Abtheilung).3

1 Markham 1. c. pag. 7.

In 1868 Don José Barranca published a spanish translation of the Quichua Drama of Ollanta. He took the corrupt version of von Tschudi for his text, but corrected many passages.

2 1. c. pag. 14.

3 Die Kritik dieses Dramas, die J. L. Klein in seiner Geschichte des aussereuropäischen Dramas etc., Band III., 1866, gibt, basirt auf den meist ganz falsch übersetzten Bruchstücken und einer nicht correcten Analyse derselben in Markham's Werk ,Cuzco and Lima'.

6. Dr. J. F. Nodal's Grammatik und Text.

Ein höchst wunderliches Werk unter dem Titel,Elemente der Quichua - Grammatik' ist vor zwei bis drei Jahren (eine Jahreszahl ist weder auf dem Titel noch bei der Vorrede angegeben) von dem peruanischen Advocaten Dr. José Fernandez Nodal in Cuzco veröffentlicht worden'. Das Buch handelt,de omnibus rebus et quibusdam aliis', und ist eine höchst eigenthümliche Zusammenstellung aller möglichen Gegenstände, die zu den Elementen einer Kechuagrammatik in gar keiner Verbindung stehen und bei deren selbst flüchtigen Durchlesung man alsbald zum Schlusse kommen muss, dass der Verfasser auch nicht den geringsten Begriff von den Anforderungen hat, die unsere Zeit an eine Grammatik stellt.

Das erste Buch führt den Titel,Filosofia del lenguage', enthält aber weder eine Philosophie der Sprache noch eine Sprachphilosophie. Es gibt Erläuterungen der verschiedenen Redetheile, Redefiguren und Redensarten, und enthält z. B. unter dem Artikel Epos eine kurze Inhaltsangabe des Mahabharata, der Iliade, Aeneide, des befreiten Jerusalems, der Messiade, des Niebelungenliedes, des verlornen Paradieses, der Henriade, der Luisiada, der Araucana und spricht dann noch von einer Tahuansuyada', einem Heldengedichte, welches die frühere Geschichte Perus verherrlichen soll, das einem Dichterheros künftiger Generationen vorbehalten ist, ,dessen Schläfen die frischen Lorbern schmücken sollen, welche die reinen Hände der peruanischen Jungfrauen flechten werden. Natürlich muss das Epos in classischem Kechua gedichtet sein. Der Schluss des ersten Buches ist dem Drama gewidmet.

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Das zweite Buch handelt von der ,Gramatica Quichua', das dritte von der ,Syntaxis Quichua'. Diese beiden Bücher bilden nur etwas mehr als den dritten Theil des ganzen Werkes. Das vierte Buch führt den Titel,Ortografia' und bringt alle möglichen in Manuscripten, Kalendern, im schriftlichen Verkehr und im Handel gebräuchlichen Abkürzungen, verschieden chiffrirte Depeschen und die Schlüssel dazu, mathematische Zeichen, ein griechisches Alphabet, in der Musik, in der Zoologie, Botanik, Mineralogie und Astronomie gebräuchlichen Zeichenabkürzungen (es werden z. B. 108 Planeten, die durch eine Zahl im Kreise bezeichnet werden, namentlich angeführt) und endlich eine Anzahl kürzerer oder längerer Musteraufsätze, von denen die des Herrn Nodal vorwiegen und schliesst mit einer Sammlung englischer und spanischer Sprüchwörter.

Das fünfte Buch ist der Prosodie gewidmet und ganz im Geiste des ersten und vierten gehalten. Es würde zu weit führen, hier näher darauf einzutreten; ich werde wahrscheinlich Gelegenheit haben, an einem anderen Orte diese Elemente der Kechuasprache zu analysiren und gehe daher zu dem für die vorliegende Arbeit einzig in Betracht zu ziehenden §. 3 des sechsten Capitels, welches von der Kechuapoesie handelt, über. Dieser Paragraph enthält das Drama,Ollanta' unter dem Titel: Los vínculos de Ollanta y Cusi Kcuyllor ó el rigor de un Padre y la magnanimidad de un Monarca'. Die wenigen, das Drama einbegleitenden Zeilen des Dr. Nodal lauten: Dies ist der Titel

1 Elementos de la gramática quichua ó idioma de los Yncas. Bajo los Auspicios de la Redentora, sociedad de Filantropos para mejorar la suerte de los Aborigines Peruanos. Por el Dr. José Fernandez Nodal, abogado de los tribunales de Justicia de la República del Peru. Cuzco en el depósito del autor. 8° (ohne Jahreszahl).

2 Y todo esto nos hace ver aplazada indefinidamente la época del advenimiento de ese genio privilejiado cuyas sienes ostenten los frescos lauros de la inmortalidad que las puras manos de nuestras vírgenes peruanas, sanctificadas por el sacerdocio santo, han de trenzar en la corriente de nuestras generaciones venturas!

der grössten literarischen Arbeit in der Kechuasprache (la mas grande composicion de la literatura de Quichua), welche in einigen Archiven Peru's aufbewahrt wird. Man bezeichnet als deren Verfasser den Dr. Antonio Valdez in Sicua, welcher zur Zeit des Aufstandes von Tupac Amaru im Jahre 1781 lebte. Diejenigen, welche den Werth (derselben) erhöhen (recargar) wollen, indem sie ihr das Alter der Incazeit zuschreiben, behaupten, dass dieselbe bei festlichen Gelegenheiten in Gegenwart der letzten Monarchen aufgeführt wurde. Ohne über die Wichtigkeit dieser Attribute, welche bezwecken, den Mangel der Authenticität zu ersetzen, näher einzutreten, beschränken wir uns blos darauf, hier eine Copie dieses Documentes, sowohl von den grammatikalischen als kalligraphischen (sic!) und typographischen Fehlern, welche es entstellt haben, gereinigt (espurgado) beizufügen, indem wir eine kurze Idee des Themas, das es behandelt, vorausschicken.'

Eine genaue Vergleichung von Nodal's Text mit den anderen bisher bekannten Texten, ergibt das überraschende Resultat, dass in Nodal's Drama nur sehr wenige Verse ganz mit den entsprechenden Versen der anderen Texte, übereinstimmen; dass aber nahezu achtzehnhundert Verse, zum grössten Theile selbst dem Sinne nach vom Originaltexte gänzlich verschieden sind.

Wie schon oben bemerkt, hat Markham angegeben, dass er seine Copie von einem Texte abgeschrieben habe, der direct von dem sogenannten Originale des Dr. Valdez copirt worden sei. Dr. Nodal beruft sich ebenfalls auf das Valdez'sche Original und behauptet, nur die grammatikalischen und technischen Fehler verbessert zu haben, und doch liegen zwei grundverschiedene Arbeiten vor.

Es unterliegt keinem Zweifel, dass Markham's Angabe vollkommen richtig ist und der von ihm publicirte Text nach dem Manuscripte des Pfarrers Valdez copirt wurde, aber ebenso zweifellos erscheint es mir, dass dem Dr. Nodal auch nur eine, vielleicht untergeordnete Abweichungen enthaltende, im grossen Ganzen aber identische Copie des Dramas vorlag, sei nun diese nach dem Manuscripte des Pfarrers von Sicua oder einem anderen älteren Manuscripte angefertigt gewesen; dass Nodal aber mit Benützung der Grundidee, den nämlichen Personen, der ganzen Eintheilung des Stückes bis ins Detail, ein ganz neues Drama geschaffen hat.

Dr. José Fernandez Nodal hat dadurch ein Verbrechen an dem ältesten und schönsten Denkmale der Literatur seines Vaterlandes begangen, das doppelt schwer bei einem Mann in die Wagschale fällt, der sich als eifrigster Beförderer der Kechualiteratur und als Vorkämpfer der Rechte seiner indianischen Landsleute betrachtet.

Dr. Nodal ist ein feiner und gründlicher Kenner der Kechuasprache und also in hohem Grade befähigt, einen, von technischen und grammatikalischen Fehlern gereinigten und mit den nöthigen kritischen Bemerkungen verschenen Text des Gedichtes herauszugeben; er hätte sich dadurch ein dankenswerthes und bleibendes Verdienst erworben; statt aber den alten Text heilig zu halten, hat er es vorgezogen, ihn auf eine frivole Weise abzuändern. Ich bin auch überzeugt, dass dies Verfahren des Dr. Nodal von allen seinen Landsleuten, die den hohen Werth des alten Dramas zu schätzen wissen, und es gibt deren Viele, unbedingt verdammt wird.'

Dass bei hochausgebildeten Sprachen, die sich zudem noch auf eine reiche Literatur stützen, im Verlaufe von Jahrhunderten im Wortschatze und den Wortformen wesent

1 Briefe, die ich kürzlich aus Peru erhalten habe, bestätigen in vollstem Maasse meine hier ausgesprochene Vermuthung. Denkschriften der phil.-hist. Cl. XXIV. Bd.

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liche Veränderungen eintreten, dass aber auch bei weniger ausgebildeten Sprachen, denen auch keine Literatur zur Seite steht, in einem ähnlichen Zeitraume, in welchem ausserdem noch welthistorische Ereignisse in das sociale, religiöse und politische Leben der Nation und deren Sprache tief einschneiden, wie dies in Folge der Eroberung Peru's durch die Spanier thatsächlich der Fall war, ebenfalls bedeutende sprachliche Umwandlungen stattfinden, dass also in dem vorliegenden, wahrscheinlich vor drei Jahrhunderten gedichteten Drama, die Sprache nicht dieselbe sein kann, wie sie in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts in Cuzco gesprochen wird, das hat Herr Nodal wohl nicht überlegt. Er hat einfach das alte Drama verworfen und in dem nämlichen Rahmen ein anderes im heutigen Cuzcodialecte gedichtet.

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Wenn man dem alten Drama den Vorwurf machen kann, dass das Adverb,ña' zu oft und in vielen Fällen unberechtigt angewendet ist, so trifft Nodal's Arbeit der Vorwurf des abusiven Gebrauches der Partikel,lla' und eine häufig gar nicht gerechtfertigte Anwendung des Suffixums,ntin', um die richtige Zahl der Versfüsse zu erhalten. Diese ist aber weder in dem alten Texte noch bei Nodal durchaus strenge eingehalten, in beiden, insbesondere in dem ersteren, kommt oft ein halber oder ein ganzer Versfuss, zuweilen auch noch mehr, vor. Den alternirenden Reim 1. 4. 2. 3. hat Nodal aber strenge beobachtet.

Im Vergleiche zu dem lebensfrischen, kernigen, originellen alten Texte ist Nodal's Drama ein mattes, abgeblasstes Stück. Es verhält sich zu jenem wie der Frack zur Uncu. Dass Nodal von seiner gänzlichen Umarbeitung des Dramas kein Wort erwähnte, sondern derselben nur die oben erwähnten Zeilen voransetzte, ist nicht zu entschuldigen, da Jeder, der nur seine Arbeit, nicht aber auch die anderen Texte kennt, einen sehr irrigen Begriff von diesem literarischen Monumente erhält."

7. Mein vorliegender Text.

Der in der vorliegenden Arbeit aufgenommene Text stützt sich auf die in meiner Kechuasprache abgedruckte Copie, weicht von derselben aber in vielen Versen, theils unbedeutend, theils aber sehr wesentlich ab. Diese Abänderungen bestehen in Correcturen von Druckfehlern oder irrigen, durch den Copisten verschuldeten Formen, in der Aufnahme von Varianten: a) des bolivianischen Manuscriptes, b) des Markham'schen Textes, und c) der Nodal'schen Dichtung.

Wie schon oben bemerkt, weicht das bolivianische Manuscript, soweit es noch brauchbar war, sehr häufig von meinem Texte ab und diese Varianten sind durchschnittlich correcter, als die entsprechenden Stellen meiner ersten Copie.

In Markham's Copie kommen eine Anzahl Verse vor, die in meinem Texte fehlen, während wiederum bei Markham Verse fehlen, die in meiner Copie enthalten sind. Wo ersterer Fall eintritt, habe ich die Verse einer genauen Prüfung unterzogen und wenn

1 Wie sehr sich die Kechuasprache z. B. in den bolivianischen Yungas verändert hat, beweist eine Bemerkung des Herrn von Boeck (1. c. S. 141). Er sagt: Die Eigenthümlichkeiten in der alten Sprache, durch Anhängung von Nachsilben die Bedeutung der Wörter zu modificiren und zu vervielfältigen, wodurch dieselben eine reiche Quelle der Wortbildung hatte, ist in diesen Gegenden in der Praxis fast ganz verloren gegangen, sowie von ihrem sehr beträchtlichen Wortschatze kaum der dritte Theil in praktische Anwendung kommt, während die in Kechua ihnen fehlenden oder unbekannten Worte ohne weiteres durch spanische mit Kechuaendigung versehene ersetzt werden.'

2 Nodal hat seit dem Erscheinen seiner Grammatik sein Ollantadrama mit spanischer Uebersetzung als Separatbrochüre herausgegeben.

ich fand, dass dieselben berechtigt und sprachlich richtig waren, so habe ich sie dem vorliegenden Texte einverleibt und sie unter Anführung der Versnummer mit einem Buchstaben bezeichnet (z. B. 398).

Auch aus Nodal's Drama habe ich einige wenige Verse und Formen aufgenommen, und zwar in Fällen, in denen sich dessen Arbeit enge an den alten Text anlehnt und nur der Form nicht dem Sinne nach von demselben abweicht. Ich habe es jedesmal in den Noten angegeben, wann ich irgend eine seiner Varianten benützte.

Ich bin weit entfernt anzunehmen, dass der hier veröffentlichte Text ein durchaus correcter, fehlerfreier sei; er ist aber ein weit besserer als die bisher bekannten und schliesst sich strenge an den Originaltext an.

Ich habe bei dieser Textausgabe, die von mir in meiner Kechuagrammatik aufgestellte Orthographie und die dort eingeführten Schriftzeichen in Anwendung gebracht. Bei meiner zweiten Reise nach Peru habe ich mich von Neuem überzeugt, wie wichtig diese Zeichen sind, um die Aussprache in der Schrift einigermassen zu versinnlichen. Ich habe dort mit gründlichen und sehr gebildeten Kennern des Idiomes vielfach darüber Rücksprache genommen und das Vergnügen gehabt, dass sie der vorgeschlagenen Orthographie ihre volle Billigung ertheilten. Sie machten mich auch auf mehrere diesbezügliche Fehler in meinem Kechuawörterbuche aufmerksam, die ich in der vorliegenden Textausgabe berücksichtigte. Uebrigens muss ich gestehen, dass ich auch in mehreren Fällen einen Mangel an Uebereinstimmung der Kechualinguisten bei den beanständeten Worten gefunden habe.

8. Meine Uebersetzung.

Ich habe den vorliegenden Kechuatext wörtlich, Vers für Vers, in nebeneinanderstehenden Colonnen, ins Deutsche übersetzt. Da ich mich streng an die Kechuaconstruction hielt, wurde die Uebersetzung begreiflicherweise holperig und wird für Jeden, der das Drama blos aus der Uebersetzung kennen will, zwar keine fliessende Lecture, dagegen aber ein richtiges Bild des Originales bieten. Es wäre mir ein Leichtes gewesen, die Uebersetzung abzurunden und sie dem Leser angenehmer zu machen; ich hätte dadurch auch manchen Schwierigkeiten des Textes aus dem Wege gehen können, wie es Barranca und seinem Beispiele folgend Markham gethan hat, aber ich wollte und konnte mir eine streng kritische Arbeit auf diese Weise nicht erleichtern.1

Es kommen im Texte einige wenige Worte vor, die mir gänzlich unbekannt sind, sie sind natürlich unübersetzt geblieben; ich habe sie aber jedesmal angeführt. Ebenso sind mir einzelne Constructionen nicht ganz klar, die ebenfalls genau erörtert wurden. Meine, von Barranca's Uebersetzung häufig sehr abweichenden Uebertragungen, habe ich stets weitläufig motivirt und wo Stellen des Textes eine verschiedene Deutung zulassen, habe ich jede derselben erwogen. Es ist wohl möglich, dass spätere Uebersetzer einzelne Stellen anders auffassen, als ich es gethan habe; vielleicht sind auch in anderen Copien solche zweifelhafte Stellen leichter verständlich, als in der vorliegenden. Ich bin auch überzeugt, dass wir mit der Zeit durch fernere kritische Arbeiten, zu denen in erster Linie gründlich gebildete, vorurtheilsfreie peruanische Philologen, welche nicht einer

1 Graf A. Wickenburg hat nach der wörtlichen Uebersetzung meines Manuscriptes, sich strenge an den Text haltend, das Drama meisterhaft gelungen im Versmasse des Originals, bearbeitet. (Wien, 1876).

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