4. Dein Blut im Glauben gründe mich, Dein Blut in Hoffnung stärke mich, Dein Blut mit Lieb' erwärme mich, Dein Blut mit Tugend kleide mich. 125*. Anima Christi sanctifica me. Die Seele Christi heil'ge mich, Sein Geist verzücke mich in sich, Sein Leichnam, der für mich verwundt, Der mach' mir Leib und Seel' gesund. 2. Das Wasser, welches auf den Stoß Des Speers aus seiner Seite floß, III. 126. Kirchenhymnus. 2. Quo vulneratus insuper 3. Impleta sunt, quae concinit 4. Arbor decora et fulgida, Tam sancta membra tangere. 6. O Crux, ave, spes unica! 7. Te, summa Deus Trinitas, Collaudet omnis spiritus: Quos per Crucis mysterium Salvas, rege per saecula. Das sei mein Bad, und all sein Blut Erquicke mir Herz, Sinn und Muth. 3. Der Schweiß von seinem Angesicht Laß mich nicht kommen ins Gericht; Sein ganzes Leiden, Kreuz und Pein,. Das wolle meine Stärke sein. 4. O Jesu Christ, erhöre mich, Nimm und verbirg mich ganz in dich, Laß mich in deine Wunden ein, Daß ich vorm Feind kann sicher sein. 5. Ruf mich in meiner letzten Noth Und sebe mich zu dir mein Gott, Daß ich mit deiner Heil gen Schaar Dein Lob, Herr, finge immerdar. Passionsgesänge. 127. 3u Deutsch. Des Königs Fahnen gehn hervor, Der Baum des Kreuzes steigt empor, Daran im Fleisch sein Blut vergießt, Der alles Fleisches Schöpfer ist. 2. Verwundet sind die Glieder sein, Ein Speer dringt zu dem Herzen ein; Seht, Blut und Wasser_strömt herab, Das wäscht all' unsre Sünden ab. 3. Erfüllt ist nun der große Tag, Von dem das Lied des Königs sprach: „Vom Holz herab als seinem Thron Regiert Gott alle Nation." 4. Des Kreuzes Holz geschmücket steht, Der königliche Purpur weht; edles Holz, o süßer Ast, Erwählt zu solcher theuren Last! 5. O sel ger Baum, von Gott geweiht, Du trägt den Preis der Ewigkeit, Die Himmelsfrucht, das Lebensbrod, Die Obmacht über Höll' und Tod. 6. heilges Kreuz, _sei uns gegrüßt, Du unsre einz'ge Hoffnung bist, Den Frommen mehr Gerechtigkeit, Den Sündern schenk' Barmherzigkeit. 7. Dir, o dreieinig großer Gott, Sei Lob und Dank in aller Noth, Schüß' und regier die Christenheit, Die du erkauft durch Christi Leid. 128*. Um Segen. (Bum Segen und zur Wandlung gebräuchlich.) Jesus, der du Blut und Leben Liebevoll am Kreuzesstamm Für uns Sünder hingegeben, Segne uns, o Gotteslamm! Rühre unsre harten Herzen Bei Erwägung deiner Schmerzen, Laß uns deine Todespein Stets zum Heil und Troste sein. 2. Gott, hier bist du selbst zugegen, Der du schmerzvoll für uns starbst! Schenk uns jenen Vatersegen, Den du sterbend uns erwarbst! Stärk' uns, unser Kreuz zu tragen, Tröst uns in des Lebens Plagen, Gib nach dieser Lebenszeit Uns den Lohn der Ewigkeit. 129. Betrachtung des heil. Leidens. O Mensch, gedenke, In's Herz versenke, Wie Gott so willig für dich stirbt; Mit wie viel Schmerzen In seinem Herzen 130. Betrachtung des heil. Leidens. Schöpfer Himmels und der Erden, Dein treuer Heiland dir dein Heil erwirbt. Wahrer Mensch und wahrer Gott, 2. Niemals ein Leiden, Kein Kampf, noch Scheiden Auf Erden je gefunden ist: Bis in den Tod, dein Gott, Herr Jesus 3. Ach wer kann sagen, Genug beklagen, Was ihm die Menschheit angethan! Ging er umher, zu helfen jedermann. 4. Mit Speer und Stangen Sein Kreuz muß tragen Für seine Schäflein der getreue Hirt. 5. Ach wie geduldig, So ganz unschuldig, Willst du denn ein Opfer werden, 2. Lamm Gottes, willst du tragen 4. Schau', am Kreuz schon aufgehangen| 5. In dem Staube bleibe knieen, 131. Christi Erniedrigung. Ach Jesu, ach mein höchstes Gut, Gott in meinem Fleisch und Blut, In Lieb und Leid zergeht mein Herz, Wann ich gedenk an deinen Schmerz. 2. Du kamst insThal der Noth u. Schmach Zu retten, was im Abgrund lag; und wirst verfolgt vom Haß der Welt, Von Sündern vor Gericht gestellt. 3. Gebunden wird die ew'ge Macht, 4. An's Kreuz gestreckt mit höchster Pein, Verlassen von den Jüngern dein, Erträgst du frei der Sünder Wuth, Und giebst für sie dein heilges Blut. 5. Gott und Mensch, Herr Jesu Christ, Erbarm' dich, der du gütig bist; Gedenk' an uns in deinem Leid, König aller Herrlichkeit! 6. Dein Sterben uns zum Leben führt,| Dein Blut mit Glanz den Himmel ziert; Wir sinken hin und beten an, gib, was keiner geben kann! 7. Gib Glauben uns in allem Streit, Gib Hoffnung uns in Noth und Leid, Gib Lieb, o Gott, in Leid und Streit, Gib Lieb in Zeit und Ewigkeit! 132. Chrifti Leiden. a Jesus in den Garten ging, Und ihm sein bittres Leid anfing, Da trauret' alles, was da war, Laub, grünes Gras und Sterné klar. 2. Er hat gekämpft mit solcher Noth, Daß ihm wie Tropfen Blutes roth Der Schweiß vom Haupt zur Erde rann; Mensch, gedenk allzeit daran! 3. Darnach litt er von wilder Rott' Biel Marter, Geißel, Hohn und Spott, Bis er ans Kreuz geschlagen starb, Den Himmel uns dadurch erwarb. 4. Wer dieses nicht viel oft erwägt, Nicht Christi Leid im Herzen trägt, Kann felig werden nimmermehr; Undankbarkeit haßt Gott der Herr. 5. Drum sagen wir dir Lob und Dank, Herr Jesu unser Leben lang: O laß das bittre Leiden dein An uns doch nicht verloren sein! 133*. Chrifti Martern. Ach Jesu, ach unschuldges Blut, 2. Das muß ja sein von Stahl ein Herz, So nicht bewegt dein großer Schmerz, Groß war dein Schmerz, dein Weh u. Ach Ja größer, als man denken mag. 3. Im Garten hast du Blut geschwißt, So sehr hat Angst dein Herz erhigt; Mit Stricken dich die Rotte greift, Gebunden durch die Dornen schleift. 4. Von Neid und Bosheit angeklagt, Vom eignen Jünger abgesagt, Verhöhnt, verspeit ins Angesicht, Vor Feind und Heiden im Gericht! 5. Man dich zerschlägt, zerstößt, zerfeßt, Kein' Ader blieb ganz unverlegt; Nichts war am Leib als Blut und Wund, Kein Glied am ganzen Leib gesund. 6. Im Purpurkleid mit hohlem Rohr Wirst du verspottet wie ein Thor; Auf deinem Haupt die Dornenkron, So stehst du aller Welt zum Hohn. 7. Die Dörner rings um Haupt undStirn 8. Dazu dein Kreuz, die schwere Last, 11. Aufs Kreuz gestreckt von Henkerhand, 134*. Christus am Delberge. 2. Liegt auf der Erd, als wenn nicht werth 3. Die Augen fein gefallen ein, 4. Die Jünger fern von ihrem Herrn, 5. Mit seinem Blut bezahlt er gut 135. Die Todesangst im Garten. 2. Jesu mein, wie wird mir sein, treuer Hirt, hilf, wann mich wird. 3. Weh mir, mein Gott, wenn deine Noth Die Macht des Todes merket; 4. Jesu süß, ich herzlich grüß' und brennt 6. Wend' dich zu mir, und mich zu dir Laß mein und dein nur Ein Herz sein,|_8. „Viel Ruthen, Geißel, Skorpion In meinen Ohren sausen! 7. O wahre Freud, im leßten Streit Zu Jesu aufzublicken, Mit Zuversicht vor dem Gericht 8. Nach solchem Tod, o füßer Gott, Und gib mir Theil am höchsten Heil, 136*. Klaglied im Garten. Bei finstrer Nacht zur ersten Wacht Ein' Stimm begann zu klagen, Aus schwerem Leid, im Garten weit, Boll Angst und voll Verzagen: 2. „Ach Vater, liebster Vater mein, Soll ich den Kelch austrinken? Und mag's denn gar nicht anders sein, Laß meine Kraft nicht sinken!“ 3. Es war der liebe Gottessohn, 4. Ach Vater mein, ich bin bereit, Auch kommt mir vor ein' Dornenkron, 10. Kein Vogelsang und Freudenklang 137*. Die Leidensnacht am Delberge. Trauerzeit, o Schmerzensnacht, 2. Morgenroth', o klare Sonn, 3. O helles Licht, o goldner Steru, 4. O rothe Ros, o Lilie weiß, 5. O reiner Brunn, o süßer Quell, 6. Das rothe Blut mit kaltem Schweiß 7. theure Erd, o köstlich Gras, 8. D wohl ein Tag, o wohl ein' Nacht |