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Und wenn aus blinder Wahl Ich auch im finstern Thal Weitab mich sollt' verlieren, So fürcht' ich dennoch nicht, Ich weiß mit Zuversicht, Du, Herr, du wirst mich führen. 3. Du wirst zur rechten Zeit Den Hirtenstab erheben, Der allzeit ist bereit, Dem Herzen Trost zu geben. Dazu ist wunderbar Ein Tisch mir immerðar Bon dir, o Herr, bereitet, Der mir die Kräfte schenkt, Wann mich der Feind bedrängt, Und mich zum Siege leitet.

3. Du hast mein Haupt getränkt, Gesalbt mit Freuden-Dele, Den Kelch mir eingeschenkt Hoch voll zur Lust der Seele. Ach deine Gütigkeit Wird durch des Lebens Zeit Mich immer treu begleiten, Daß ich im Hause dein Fest möge wohnhaft sein Zu ewiglichen Zeiten.

516*. Das himmlische Jerusalem.

Jerusalem, du selge Stadt,
Wenn ich des Friedens denke,
Der droben seine Wohnung hat,
Mein Herz nach dir ich lenke;
O Gottesthron, o Engelkron,
O der Braut Christi großer Lohn!
2. Die wahre Kirch' ist jene Braut,
Die Christus sich erwählet;
Durch reine Lieb mit ihm vertraut,
Ihm ewig bleibt vermählet.
Jesu, mein Seel dir auserwähl',
Und sie im Himmel dir vermähl'!

3. Dort leuchten wie der Sternenschein
Die Mauern und die Pforten;
Die Perlen und die Edelstein'
Dort glänzen aller Orten.
Wer in der Welt zu Christo hält,
Dem ist die Wohnung dort bestellt.
4. Zum Himmelsbau gar oft die Stein'
Durch Kreuz und vieles Leiden,
Bevor sie passen recht hinein,

Des Meisters Hand muß schneiden;
Geduld im Leid, Fleiß allezeit,
Das macht die Steine wohl bereit.

5. Nicht Freud' noch Ehren dieser Welt, Nicht Schäz' und Pracht ich achte; Auf Erden mir nichts mehr gefällt, Nach Gott allein ich trachte.

Ach wann wird's sein, daß ich erschein'
Vor dir, Gott, o Geliebter mein!
6. Zu dir mein' Augen stehen auf,
Zu dir eilt meine Seele,

Gleichwie der Hirsch nimmt seinen Lauf
Zur frischen Wasserquelle.

Lösch mein' Begier, o Lust, o Zier,
Und mich in deine Wohnung führ'!

517*. Verlangen nach dem Himmel. O du Brunn des wahren Lebens, Voller Lust und Lieblichkeit, O wie oft nach dir vergebens Seufze ich in meinem Leid! Ach wann wird zu dir einst fahren Meine Seel aus diesem Land, Die bisher in vielen Jahren Bleibt in gar betrübtem Stand. 2. Ach, daß möchte bald zerspringen, Was mich hier gebunden hält; Daß die Seel hinauf sich schwingen Möcht zum Ziel aus dieser Welt! Ich gezwungen hier muß bleiben, Gern wollt fahren bald hinauf; Die Begierden stark mich treiben, Zu vollenden meinen Lauf.

3. Kann nicht länger ausgeschlossen Von dem Trank des Brunnens sein, Der von Anfang ausgegossen Gibt nur lauter Freudenwein. In der Höh' ist er gegründet, Ihn umfaßt ein' solche Stadt, Wo nur Lieb und Freud sich findet, Wo man nichts zu fürchten hat.

4. Wo die Mauern und die Pforten Glänzen wie der Sternenschein, Die Palläste aller Orten Perlen sind und Edelstein; Wo die Weg' und alle Straßen Nie von Regen werden naß, Hell sind über alle Maßen, Glänzen wie das goldne Glas.

5. Nichts vom Winter da man leidet,
Bind und Sturm kann da nicht sein;
Aller Schnee die Felder meidet,
Bliz und Donner halten ein.
Steter Frühling da sich zieret,
Pracht der Gärten stets ergött;
Gar kein Dorn wird da verspüret,
Alle Frucht bleibt unverlegt.

6. Blumen sind dort auserlesen,
Nichts verändert ihren Stand;
Laub und Gras bleibt unverwesen,
Immer grünt und blüht das Land.
Balsam, Honig häufig fließen
Und bereichern Berg und Thal,
Auch an Bäumen zum Genießen
Hangen Früchte ohne Zahl.

7. Nie zum Untergang da neiget
Sich der helle Sonnenschein;
Immer auch der Mond sich zeiget
Unverändert voll und rein.
Auch die Sterne nicht mehr leiden,
Daß es würde finstre Nacht,
Von dem neuen Licht nicht scheiden,
Glänzen immer voller Pracht.

8. Du, o Lamm, bist dort die Sonne,
Du der Stadt gibst allen Schein;
Nur von dir kömmt Freud und Wonne,
Seligkeit von dir allein.

Deiner Freunde Glanz daneben
Wird durch dich den Sternen gleich;
O wie froh und herrlich leben
Allesammt in deinem Reich!

9. Mit den Palm- und Lorbeer-Zweigen
Herrlich treten sie hervor,
Ihren Sieg damit zu zeigen,
Du selbst führest ihren Chor.
Groß Frohlocken wird gehöret,
Weil gelegt ist aller Krieg;
Nichts die sichre Freude störet,
Ewig ihnen bleibt der Sieg.
10. Nicht der Geist wird mehr verleget
Durch des Fleisches Gierlichkeit,
Dies den Stachel nicht mehr weget
Zum gewohnten Seelenstreit;
Sind einander wohl gewogen,
Wunderfriedsam stets verpaart,
Weil der Leib auch angezogen
Nunmehr hat der Seelen Ärt.

11. Solcher Fried' ist gleichermaßen
Bei der Auserwählten Schaar;
Freudenfest auf allen Straßen
Alle halten immerðar.

Keinen mag der Neid verwunden,
Eins ist Aller Glück und Ehr;
Lieb' fie alle hat verbunden,
Als ob's Ein' Person nur wär.

12. Was Gott Einem hat gegeben,
Allen macht die Lieb gemein;
Was gemeinsam, das hat eben
Jeder ganz, als wär' és sein.
Keine Spaltung! ewger Frieden!
Denn es ist der Liebe Reich;
Sind die Kronen gleich verschieden,
Macht die Lieb doch alles gleich.

13. Diese Lieb, vom Geist entzündet,
Immer bleibt in ihrer Glut,
Denn in Gott ist sie gegründet,
In dem liebsten, höchsten Gut;
Aller Herz ist einverleibet
Gottes Lieb und Gütigkeit;
Darum stets bei allen bleibet
Die gewünschte Einigkeit.

14. Was den Menschen je erfreuet,
Haben sie im Ueberfluß;
Was der Mensch hingegen scheuet,
Weit von ihnen weichen muß.
Aus dem Brunn des Lebens fließet
Alles Gut ohn' Unterlaß,
Deffen jedermann genießet
Ohne Ziel und ohne Maß.

15. Ach, zu welcher Freud' und Ehren
Gott all seine Freund' erhebt!
All mein Wünschen und Begehren
Nur nach diesen Gütern strebt.
Alle Güter dieser Erden
Sind doch lauter Eitelkeit,
Können nicht verglichen werden
Dem, was Gott uns hält bereit.

16. Jesu, wollest mir erwerben
Die so große Freud' und Ehr;
Gern alsdann ich jezt wollt sterben
Und kein Ding begehren mehr.
Meine Seel' hast du versöhnet
Mit dem liebsten Vater dein;
Laß sie auch von dir gekrönet
Deines Reiches Erbe sein.

Das Jahr hindurch.

Außer den hier folgenden Liedern werden das Jahr hindurch gesungen: Die Lieder vom Namen Jesu, die Bußgefänge und Kreuzeslieder unter den Fastengesängen, die Bittgesänge aus der Bittwoche, die Lieder vom heiligen Geiste, von der h. Dreifaltigkeit und vom h. Altarssäkramente; die Liebsgesänge zu Jesu; die allgemeinen Lieder von der Mutter Gottes; Lieder von den Engeln und Heiligen, sowie für die Abgestorbenen.

Morgenlieder.

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Ergebung.

5. Und wenn's, o Gott, dir auch gefiel, Mir Kreuz und Leid zu schicken, Thu', was dir lieb! dein Will' mein Ziel! Es wird das Kreuz mich schmücken. Ich bitt allein, o Jesu mein, Gib Stärk in allem Leiden; Mein Kreuz mit deinem Kreuz verein', Laß mich nie von dir scheiden! Anbefehlung.

6. Mich und das Mein' ich dir befehl
Ich schenk, o Gott, dir Leib und Seel,
Jezt und zu allen Stunden;
Schließ sie in Jesu Wunden.
Da stärk und hilf mir kräftiglich,
Wenn Fleisch und Blut sich regen,
Daraus laß fließen über mich
Trost, Hüls' und Gnad und Segen.

Zu Maria und den Heiligen.
7. O Mutter der Barmherzigkeit,
Schußengel, steh mir bei im Streit,
Auch dir mich übergebe;
Joseph, mit mir lebe!
Helft, daß ich Gott mög' allezeit
Recht christlich lieben, loben,
Damit ich einst in Ewigkeit
Mit euch ihn preise droben.

519*. Ein Gleiches.

Auf, mein Seel', fang an zu loben

Deinen Gott im Himmel droben
Von dem Morgen bis zur Nacht!
Lobe Gott mit Werk und Worten,
Denk, er ist an allen Orten,
Gott nimmt alles wohl in Acht.

R. Alles meinem Gott zu Ehren, Gottes Lob und Ehr zu mehren, In der Arbeit, in der Ruh! Meinem Gott allein will geben Leib und Seel, mein ganzes Leben, Gib, o Jesu, Gnad dazu!

2. Herr, mein Gott, mir Gnade gebe,
Daß ich fromm und christlich lebe,
Fleißig halte dein Gebot.
Lehre mich, nach deinem Willen
Dein Gesetz recht zu erfüllen,
Weil du bist mein Herr und Gott.
R. Alles meinem Gott 2c.

3. Einen Gott in drei Personen,
Der allein uns kann belohnen,
Glaub' ich, auf ihn hoffe ich;
Gott mein höchstes Gut ich liebe,
Diese Lieb' von Herzen übe,
Bis zum Tod beständiglich.

4. Nichts als meinen Gott ich suche,
Und darum die Sünd verfluche,
Weil Gott haßt die Sünd' allein;
Eh' ich sollt ein' Sünd begehen,
Will ich lieber gleich ausstehen
Alles Uebel, alle Pein.

5. Nichts von Gott mich soll abscheiden;
Glück und Unglück, Freud' und Leiden,
Gilt in Gott mir eben gleich.
Ja nach Kreuz ist mein Verlangen,
Weil am Kreuz mein Herr gehangen,
Nur das Kreuz führt in sein Reich.

6. Was ich thu und was ich denke,
Jefu, in dein Herz versenke,
Du mein allerliebstes Gut!
Wollest mich vor Leibsgefahren,
Mehr noch vor der Sünd bewahren
Und vor éw'ger Höllenglut.

7. Was die Welt in diesem Leben
Uns kann zeitlich Gutes geben,
Ist ja lauter Eitelkeit;

Gottes Gnad' und Freundschaft haben,
Ist die beste aller Gaben
In der Zeit und Ewigkeit.

8. O mein Gott, an deinem Segen
Ist allein mein Heil gelegen,
Segne mich, o liebster Gott!
Alle Falschheit von mir treibe,
Daß ich dir getreu verbleibe
In dem Leben, in dem Tod.

9. Deine Hülf auch du wollst senden, Deine Augen zu mir wenden, Mutter der Barmherzigkeit! Du mein Engel, den im Leben Mir mein Gott zum Schuß gegeben, Steh mir bei im lezten Streit!

520*. Besonders bei Wallfahrten gebräuchlich.
Wach auf, mein' Seel', zu Gott dem
Herrn,
Es weckt uns auf der Morgenstern,
Es fängt nun an zu tagen!
Die Sonn' kommt schon
Hergefahren, auf dem klaren
Goldnen Wagen

Auf, mein Seel', Gott Dank zu sagen!

2. Gott, meiner Augen Licht und Zier,
Für diese Nachtruh dank ich dir,
Und für all' deine Güte!
Wollst mich künftig

Auch bewahren vor Gefahren,
Herr, behüte

Meinen Leib, Seel' und Gemüthe.
3. Verleihe mir auch Kraft und Stärk
Daß mein Gedanken Wort und Werk
Und all mein Thun und Lassen,
Handeln, Wandeln,

Dir zu Ehren ich mög' kehren,
Dich umfassen

Und mich ganz auf dich verlassen.

3. Herr, meinen Leib und meine Seel
Und was ich hab', ich dir befehl',
Durch Beistand_deiner Gnaden
Stärk mich, daß ich

Fromm mög' leben, widerstreben
Bösen Thaten,

Und in keine Sünd' gerathen.

und heilgen Geist im hohen Thron,
5. Ehr' sei dem Vater und dem Sohn
Ein Gott in drei Personen!
Seinen Namen

Will ich loben, daß er droben
Mit der Kronen

Seiner Freud' mich woll' belohnen.

521. Jam lucis orto sidere.

Beim neu erwachten Tageslicht
Laßt uns des Herrn vergessen nicht,
Ihn flehn, daß heut und immerðar
Er uns vor bösem Leid bewahr'.

2. Herr, unsre Zunge lenk und hüt',
Daß ihr kein falsches Wort entflieht,
Deck unsre Augen und Gesicht,
Daß sie dem Eitlen folgen nicht.

3. Ein reines Herz, o Gott, verleih, Mit Weisheit unsern Geist erfreu, Gib Mäßigkeit in Speis' und Trank, Zu zügeln unsers Fleisches Drang. 4. Auf daß wir, wann der Tag abgeht Und finstre Nacht vor Augen steht, Mit reinem Sinn und frohem Muth Lobpreisen dich, o höchstes Gut!

5. Gelobt seist du im hohen Thron, Gott Vater mit dem ewgen Sohn Und mit dem Geist der Heiligkeit In Einer Macht und Wesenheit.

522. Erhebung zu Gott.

Erhebe dich zum Lobgesang,
Mein Herz, beim ersten Morgenklang
Zu Gott empor, zum Vater mein!
Da wird dir wohl und sicher sein.
2. Die Nacht ist fort, der Tag ist da;
Hier bin ich meinem Schöpfer nah!
Er weckte mich zum Tageslauf,
Und schließt mir seinen Tempel auf.
3. Der böse Feind mit seiner List
Geht wohl umher zu jeder Frist;

524. Kirchenhymnus.

Lucis creator optime,
Lucem dierum proferens,
Primordiis lucis novae
Mundi parans originem.
2. Qui mane junctum vesperi
Diem vocari praecipis:
Tetrum cahos illabitur,
Audi preces cum fletibus.

Doch, schüßet mich mein Herr und Gott,
So bin ich frei in aller Noth.

4. O starker Gott, ich bitte dich,
Behüt' und schütz' mich väterlich;
Mir deine Gnad' und Hülf' verleih,
Daß ich im Kampf der Sieger sei.
5. Gieß deinen Segen über mich,
Daß ich mit Kräften preise dich;
Zu deiner Ehr', um dich allein,
Soll alle Müh' und Arbeit sein.

Herr, deine Kraft hat mich geweckt,
Dein Arm mit Schuhe mich bedeckt,
Dir wach' ich auf von meiner Ruh,
Dir schick ich meine Andacht zu.

523. Hingabe an Gott.

2. Dich sucht' ich in den Träumen mein, Dein will ich im Erwachen sein; Dir geb' ich diesen neuen Tag Und jeden, der noch folgen mag.

3. Nimm hin mein Herz in deine Hand, Erhalt es dir im Gnadenstand, Gib meinem Willen Festigkeit, Schüß' mich vor Leibs- und Seelenleid.

4. Vater mein im Himmelreich, Mach aller Menschen Glauben gleich, Daß sie erkennen Jesum Christ, Der einzig Herr und Retter ist. 5. Gelobt sei und gebenedeit Die heiligste Dreifaltigkeit, Gott Vater, Sohn und heil'ger Geist Von nun an bis in Ewigkeit.

Abendlieder.

525. 3u Deutsch. Schöpfer, der das Licht gemacht Und immer neu den Tag anfacht, Wie du begannst mit Lichtesschein Die Ordnung aller Schöpfung dein. 2. O du, der Tag und Nacht regiert, Den Tag hinab zum Abend führt: Sich, Finsterniß bricht auf uns ein,

Herr, du wollst uns gnädig sein!

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