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In ähnlicher Weise schrieb König Ferdinand auch an die Prinzessin Katharina, nur fügte er noch hinzu, König Philipp sei sein Feind gewesen, König Heinrich würde sein liebender Sohn werden. Die Prinzessin aber drang in ihren Vater, die Angelegenheit zu Ende zu führen, da sie fürchtete, er möchte dem Bruder der Königin Germaine den Vorzug geben. Kaum war der König in Valencia angekommen, als die Prinzessin ihm auch schon die Greuel ihres Elendes ausführlich mittheilte und namentlich hervorhob, dass von den ihr bei ihrer Vermälung gemachten Versprechungen auch nicht eine gehalten worden sei und die so schlecht bezahlten königlichen Botschafter nie ihren Pflichten nachgekommen seien. Die Heiratsangelegenheit ruhte vor der Hand zur grossen Unzufriedenheit des Königs Heinrich, der nun auch den Cardinal Jimenes in das Geheimniss hineinzuziehen suchte. Er liess am 7. September durch Dr. Puebla sein Ansinnen erneuern und gedachte hiebei selbst des Falles, dass Donna Juana nicht in England residiren wollte; der conseil des Königs wünsche die Heirat, selbst für den Fall, dass in Bezug auf den Wahnsinn der Königin die Dinge noch ärger seien, als man sage. Dr. Puebla schrieb noch besonders am 7. September an Don Miguel de Almazan, sicher werde König Heinrich ein besserer Schwiegersohn sein als der Erzherzog. König Ferdinand hatte jetzt die Regierung von Castilien gewonnen, aber das Loos seiner Tochter in England hatte sich nicht gebessert, die Sache zog sich in die Länge, der König, mit den Angelegenheiten Castiliens beschäftigt, hüllte sich, nachdem er von Donna Juana in Tórtoles erreicht, was er wollte, in Betreff ihrer Vermälung in Stillschweigen. Jetzt machte König Heinrich einen Versuch, durch seine Schwiegertochter unmittelbar auf Donna Juana einzuwirken. Der Brief, den die Prinzessin am 25. October auf dieses hin an ihre Schwester schrieb, war mit grosser Klugheit abgefasst und bezog sich auf Eröffnungen, die König Ferdinand Donna Juana machen sollte, und die sie zur mächtigsten Königin erheben würden; ihr Reich gewänne an Sicherheit, Afrika würde in kurzer Zeit erobert werden. Donna Juana gab wie gewöhnlich keine Antwort und die vorgebrachten Argumente waren alle in das Wasser gefallen. Erst im nächstfolgenden Monate schrieb König Ferdinand an seine Tochter Katharina. Er erwähnte, dass die Begegnung beiden zur Freude gereichte und er nach einer langen Unterredung mit Donna Juana Alles gethan habe, was für die Verwaltung der Gerechtigkeit, für den Frieden und die Sicherheit des Königthums nothwendig sei. Das hiess, er habe seine Angelegenheiten in Ordnung gebracht und die Zustimmung seiner Tochter zur Uebernahme der Regierung erhalten. Ein gleichzeitiges Schreiben an König Heinrich beantwortete dessen Briefe vom 27. August, 3. und 28. September, bezog sich aber auf das, was er selbst dem Abgesandten König Heinrichs, John Style, gesagt und der Prinzessin und Dr. Puebla geschrieben habe. Unterdessen war aber noch immer von einer Vermälung der Prinzessin Margaretha, Schwester König Philipps, mit König Heinrich und dessen Tochter Maria mit dem Prinzen Karl die Rede. Dem Könige, welcher jetzt in den Besitz von Castilien gelangt war, wurde die absichtliche Hinausschiebung der Vermälung seiner Tochter Katharina mit dem Prinzen von Wales täglich unangenehmer, und man konnte schon Anfangs 1508 bemerken, dass deshalb ein Sturm im Anzuge sei. Endlich erfolgte eine Erklärung an Dr. Puebla, Januar 1508,' aus welcher jedoch hervorging, dass König Ferdinand den Rest der Mitgift noch immer nicht bezahlt und somit seine Tochter noch

1 Villa, pag. 75: am Anfang 1508 oder Ende 1507.

immer nicht aus der qualvollen Lage befreit hatte, in welche er sie dadurch in England gebracht hatte. Dr. Puebla sollte selbst in den Schuldthurm wandern, da er fort und fort keine Besoldung erhielt und deshalb hatte Schulden machen müssen. Der König sprach sich nun offen über die Bewerbung König Heinrichs aus. Wenn Donna Juana wieder heirate, sollte sie nur mit ihm sich vermälen. Allein ihr Gesundheitszustand sei von der Art, dass es sehr gefährlich sei, ihr zu widersprechen. Noch immer habe sie die Leiche ihres Mannes bei sich und alle Bemühungen, sie dahin zu bringen, dass sie begraben werde, hätten sich als fruchtlos erwiesen. Sie habe den König vermocht, dem Requiem am Jahrestage seines Todes beizuwohnen. Erst nachdem dieses geschehen, habe er den Plan einer neuen Heirat vorgebracht, Donna Juana sich bereit gezeigt, in alle seine Wünsche einzugehen, aber ihn ersucht, sie nicht zu einer Antwort zu zwingen, ehe sie nicht ihren Gatten begraben. Da er nun bemerkte, dass alle Gegenrede vergeblich gewesen, habe er geschwiegen, sich jedoch an den Papst gewendet und diesen um ein Breve gebeten, damit von dieser Seite auf die Königin eingewirkt werde, und sei König Philipp endlich begraben, so wolle er mit ihr von der zweiten Heirat reden und dafür Sorge tragen, dass kein Anderer ihr Gemal werde als König Heinrich. Die Angelegenheit kam aufs Neue ins Stocken, König Heinrich wurde ungeduldig und ging selbst mit einem Plane um, König Ferdinand mittelst des Kaisers um Castilien zu bringen, das von Donna Juana und ihrem Sohne, dem Prinzen Karl, regiert werden sollte. König Ferdinand sandte den Gutierre Gomez de Fuensalida, Grafen von Haro und jetzt Comendador de Membrilla, als seinen Botschafter nach England, während John Style, König Heinrichs Gesandter, der Königin Donna Juana Briefe von diesem überbrachte und wirklich eine Audienz erhielt. Es war aber unmöglich, von der Königin eine andere Erklärung zu erlangen, als sie bereits ihrem Vater gegeben. Ferdinand verhehlte nicht, der Zustand, in welchem sie sich befinde, könne nicht mit Worten ausgedrückt werden. Direct könne man gar nichts von ihr erlangen; nur mit Schwierigkeit, wenn man um den Gegenstand herumgehe, und die Angelegenheit könne, wenn sie einen Erfolg haben solle, nur mit Berücksichtigung ihrer Gesundheit behandelt werden. Wenn alle Weisen der Welt versammelt wären, könnten sie nicht mehr thun, als er gethan. So oft er auch in sie gedrungen, die Leiche ihres Gemales zu begraben, habe sie stets geantwortet, es sei keine Eile nöthig; ihr mit Schärfe entgegenzutreten, würde ihre Gesundheit völlig zerstören. Man dürfe ihr nicht entgegentreten, da sie einen sehr festen Willen habe, sondern müsse auf krummen Wegen vorgehen. Man bemerkt jedoch nicht, dass diese von König Ferdinand empfohlenen und eingeschlagenen Wege die Sache in irgend einer Beziehung förderten.1 Nun brach aber ein neuer Sturm über König Ferdinand herein, da Membrilla ihm mitgetheilt hatte, König Heinrich wolle ihm die Prinzessin Donna Catalina zurücksenden. Die Aermste befand sich in einem geradezu trostlosen Zustande, da ihr der König selbst keine Lebensmittel mehr zukommen liess. Der Zorn König Ferdinands kannte jetzt keine Grenzen. Er könne nicht glauben, dass König Heinrich, indem er sein Wort breche, wünschen könne, ihn und die Königin von Castilien sich zu immerwährenden und tödtlichen Feinden zu machen. Die Liebe, welche er selbst zur Prinzessin hege,

1 Dissimulabat tamen Ferdinandus spe inani senem lactans, ne se aversum conjugio praeberet Catharinae filiae et Valiae principis pacto. Mariana XXIX, c. 11.

und die Achtung, welche sie ihm einflösse, seien so gross, dass, wenn das geschehe, wo Gott dagegen sei, er seine Person, sein Königreich und das seiner Tochter mit der grössten Bereitwilligkeit einsetzen würde, um dem Könige Heinrich einen noch schlimmeren Krieg zu bereiten als den Türken. Der König von England müsse sein Wort halten und möge die Welt darüber zu Grunde gehen (Juli 1508). Es war wunderbar zu sehen, mit welchem Ernste König Ferdinand von Anderen die Erfüllung ihrer Pflichten verlangte. Aber die Mittheilungen Membrilla's lauteten deshalb nicht tröstlicher, die Schreiben der Prinzessin bewiesen, dass sie in einem Zustande der Verzweiflung sich befand. König Heinrich hatte fortwährend Fristen auf Fristen in Betreff der völligen Auszahlung der Mitgift gewährt, dabei aber auf den Zuwachs von Macht gerechnet, der ihm durch seine Verbindung mit der Königin von Castilien erwachsen könnte. Diese Berechnung erwies sich mehr und mehr als illusorisch, und nun stellte er eine Gegenrechnung, dass die 200.000 Thaler, die bereits eingezahlt worden waren, nicht zurückgegeben werden müssten. Der schlaue König von Aragon hatte das unangenehme Gefühl, von einem noch Schlaueren geprellt worden zu sein, am Ende seine Tochter zurückgeschickt zu erhalten, wie es der Prinzessin Margaretha in Frankreich widerfahren war, und sein Geld zu verlieren, zuletzt aber gar die Verbindung Maximilians und König Heinrichs gegen ihn zu erleben und dann um den Besitz Castiliens kämpfen zu müssen. Sein Trost war, dass der König von Frankreich ihm schrieb, König Heinrich gehe sichtbar seiner Auflösung entgegen, wenn auch dieser keine Ahnung von seinem Zustande hatte. Es war begreiflich, dass sich unter diesen Verhältnissen die Bewerbung um die Hand der Königin Donna Juana verzog, andererseits aber auch der König mit dem Plane umging, seine Tochter in eine Lage zu bringen dass nicht irgend eine feindliche Partei sich ihrer gegen ihn bedienen konnte.

§. 4.

Die Internirung der Königin Donna Juana im Schlosse von Tordesillas.

Der König hatte die Absicht, seine Tochter von Tórtoles nach Burgos zurückzuführen, damit sie dort den bleibenden Aufenthalt nehme. Allein Donna Juana weigerte sich, nach Burgos zurückzukehren, das so schmerzliche Erinnerungen in sich schloss, und blieb in dem kleinen und ungesunden Orte Arcos, mit ihren beiden Kindern und den Personen ihrer Umgebung, zu welcher auch Anghiera gehörte. Als die Verhältnisse in Castilien sich trüber gestalteten, begab sich der König (Juli 1508) nach Arcos und nahm unter dem Vorwande des öffentlichen Wohles und zum Besten seiner Gesundheit1 den fünfjährigen Infanten, seinen gleichnamigen Enkel, mit sich. Es handelte sich bei den aufs Neue ausgebrochenen inneren Streitigkeiten darum, 'zu verhindern, dass der Infant nicht in die Hände einer ihm abgeneigten Partei falle. Die Königin war ausser sich vor Kummer, dass man ihr den eigenen Sohn entriss. So sehr der König, Heinrich VII. gegenüber, die höchste Rücksicht in Betreff der Gesundheit seiner Tochter in den Vordergrund gestellt, diesmal war König Don Fernando entschlossen, nicht nachzugeben, da es sich um seine eigene Stellung handelte. Die Sorge und der Schutz der Königin wurde dem Joan de Ribera, Generalcapitan der navarresischen Grenzen, dem Condestable, dem Almirante

1 specie valetudinis tuendae. Mariana.

und dem Herzoge von Alba übergeben. Schon damals scheint König Ferdinand Tordesillas, in gesunder Lage und von einer zuverlässigen Bevölkerung umgeben, als besten Aufenthalt für die Königin ausersehen zu haben. Er beabsichtigte damals, mit ihr in Mahamut zusammenzukommen und wartete daselbst1 fünf oder sechs Tage auf sie. Als sie aber nicht gekommen war, ging er nach Arcos und entfernte von da den Infanten. Hatte der König Nachricht von dem Plane König Heinrichs erhalten, der ihn durch den Kaiser mit Hilfe der Königin zu stürzen suchte, oder fürchtete er fortwährend das Treiben der ihm missgünstigen Granden, er war jetzt selbst einem feierlichen Begräbniss König Philipps abgeneigt, da er fürchtete, es möchte dasselbe die Sympathien für den Verstorbenen wieder erwecken. Arcos selbst war ein kalter Ort und bot keine Bequemlichkeit dar. Die Königin erkrankte im December 1508 und man musste grösseren Unfällen entgegensehen. Sie vernachlässigte ganz auffallend ihre Kleidung und es schien dringend nothwendig, ihr einen anderen Aufenthalt anzuweisen. Allein ein noch ganz anderer Grund war dazu gekommen, um den König jetzt zu vermögen, die Uebersiedlung nach Tordesillas nicht weiter hinauszuschieben. Wie Maximilian mit sehr drastischen Worten an seine Tochter schrieb," befand sich die Königin Germaine im Winter 1508/9 in anderen Umständen und man sah mit ungemeiner Spannung ihrer Entbindung entgegen. Die Königin begab sich deshalb nach Valladolid in den Palast des Almirante; kam ein Prinz zur Welt, so war er Castilianer, was Prinz Karl nicht war. castilianische Welt erschöpfte sich, wie John Style, der englische Gesandte, damals schrieb, in Combinationen. Gebar sie einen Infanten, so war des Triumphes der Anhänger König Ferdinands kein Ende. Die Clausel, unter welcher 1502 Donna Juana und Don Felipe in Saragossa die Huldigung empfangen, trat dann gegen Donna Juana und ihre Söhne in Kraft. Gebar sie aber eine Infantin, so freuten sich die Anhänger des Prinzen, namentlich der Kaiser, und drohte kein späteres Successionsrecht das frühere zu schädigen. Starb aber Madame Germaine bei der Geburt, so glaubte man, dass die Freundschaft König Ferdinands mit König Ludwig, die jener jeder anderen vorzog, zu Grabe gehen werde. Den König beschäftigte vor Allem der Gedanke, seine Tochter ausserhalb aller Versuche zu stellen, sich ihrer unter irgend einem Vorwande zu bedienen. Es handelte sich zugleich darum, da Donna Juana jeden ärztlichen Rath verwarf, ihre Kleider nicht wechselte, selbst vor Kälte sich nicht schützte, im December lebensgefährlich erkrankt war, sie um jeden Preis von Arcos wegzubringen.

Die

Als die Königin Germaine ihrer Entbindung entgegensah, begab sich der König Anfangs Februar 1509 nach Arcos, wo er die Königin körperlich sehr herabgekommen und in den schlechtesten Kleidern fand. Es schien unmöglich, dass sie in Arcos noch einen Winter zubringe. Schon deshalb musste an ihre Uebersiedlung nach Tordesillas gedacht werden. Nachdem er einige Tage in Arcos zugebracht, ging er am frühen Morgen des 14. Februar zur Königin, verlangte, dass sie passende Kleider anlege und die nächste Nacht abreise. Die Königin ging darauf ein, nur musste wegen der kleinen Infantin

1 Bahabon zwischen Aranda und Burgos.

2 Maximilian à sa fille Margarete. Vendredi davant Paques closes (1509). Le roy d'Aragon passa incontiente en Espaigne avec sa femme laquel le diable a engrosse comme jai certaines nouvelles et porte deja l'enfant bien quatre mois — et est delibere sans nulle faute de faire la guerre a princes et aultres du Royaume de Castilly et Leon (pour) chasser et prenn les pays de ses mains, car la reyna sa fille est et demeure toujours vantastica brule ceste lettre. Letzteres ist wie gewöhnlich bei solchen Aufforderungen nicht geschehen. Geh. Hausarchiv.

ein Tag zugegeben werden. Um aber jeden Widerstand zu beseitigen, schlief der König im Palast der Königin und liess dann am 15. Februar Nachts die Reise antreten. Er rief den Condestable und den Herzog von Alba zu sich, damit sie der Königin die Hand küssten, führte sie selbst in die Kirche, das gewohnte Gebet zu verrichten, liess den Sarg König Philipps erheben, worauf er und die Königin sogleich demselben nachfolgten. Man hielt die Königin bereits für todt, so dass viele Leute aus Burgos und anderen Orten gekommen waren, sie noch zu sehen. Der Zug ging nach Villahoz, nach Renedo, wo die letzte Zusammenkunft der beiden Könige am 5. Juli 1506 stattgefunden, und mit Vermeidung von Valladolid nach Tordesillas, wo Donna Juana's Grossmutter so lange im Wahnsinne geweilt.1 Die Leiche Philipps wurde in der Kirche von St. Clara so untergebracht, dass die Königin sie von ihren Gemächern aus sehen konnte. Sie blieb daselbst, bis sie auf Befehl Kaiser Karls V. in die capella real nach Granada überführt wurde, wie König Philipp in seinem Testamente befohlen. Da die Königin in Tordesillas luftige Gemächer sich ausgewählt, die im Winter vor Kälte nicht Schutz gaben, kam König Ferdinand nach einiger Zeit wieder, angeblich auch nur um ihrer Gesundheit willen, und ordnete die ihm nöthig scheinenden Massregeln zum besseren Aufenthalte an. Aber weder Bitten, noch Drohungen konnten die Königin bewegen, bei Winterskälte die offenen Gemächer zu verlassen, und der König musste sich darauf beschränken, Fussdecken auf den steinernen Boden legen zu lassen, was Donna Juana nur widerstrebend duldete. Es war in der Umgebung des Königs kein Geheimniss, dass Donna Juana Tordesillas niemals wieder verlassen solle. Es gehörte zum Ganzen, dass die Obhut über die Königin von Castilien einem Aragonesen, Mosen Ferrer übergeben wurde. Die Bischöfe von Malaga und Mondañedo hatten die Königin auf das Schloss am Duero gebracht. Aber nur Aragonesen hüteten dasselbe und die Königin von Castilien. Als sie in ihrer Einsamkeit der Melancholie verfiel, die bessere Kleidung wieder ablegte und selbst keine Nahrung zu sich nehmen wollte, gestattete der König von Aragon Zwangsmassregeln. Donna Juana war, wie ihre Grossmutter, Staatsgefangene und blieb es 46 Jahre.

Mochte man in England, wie Eduard Wingfield im November 1508 der Prinzessin Margaretha geschrieben, die Besitznahme Castiliens durch König Ferdinand als eine Art Usurpation mit Hilfe Frankreichs ansehen, ihn selbst, den Feind König Philipps, als den grössten Feind des Kaisers und seines Enkels bezeichnen, Ferdinand hatte Sorge getragen, dass das Andenken König Philipps schwand, seine Tochter vergessen wurde und jeder Versuch der Granden oder Auswärtigen, sich ihrer gegen ihn zu bedienen, an den festen Mauern von Tordesillas abprallte. Der kleine Infant blieb bei König Ferdinand, seine Schwester unter der Obhut einer Amme in Tordesillas, den Launen der Mutter preisgegeben; so lange König Ferdinand lebte, erhielt König Philipp kein Begräbniss. Am 18. März 1509 gebar Donna Juana de Aragon, Gemalin des Condestable Don Bernardino, die Donna Angela de Aragon (später Gemalin des Don Pedro Fernandez de Velasco, Grafen von Haro). Nachdem König Ferdinand die Freude erlebt, von seiner natürlichen Tochter mit einer Enkelin beglückt worden zu sein, beschenkte am 3. Mai die Königin Germaine ihren Gemal in Valladolid in dem Hause des Almirante mit

1 Nach John Style, der bei dieser Gelegenheit an die Grossmutter der Königin Juana erinnert, fand die Uebersiedlung am 15. März statt.

Denkschriften der phil.-hist. Cl. XXXV. Bd.

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