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Bischof von Malicha (Malora) zu ihrem Vater mit der Bitte, nicht aus Castilien zu gehen, ohne mit ihr Rücksprache gepflogen zu haben. Allein der Bischof wurde verhaftet, die Briefe zerrissen und durch König Philipp Donna Juana endlich mit List bewogen, von Mucientes sich nach Valladolid zu verfügen. Sie legte auch jetzt die schwarze Kleidung nicht ab, zeigte sich nie in der Kirche ohne Umhüllung und nahm bei Inigo Lopez, der König bei dem Marques de Astorga Wohnung. Nach der Tafel führte der König seine Gemalin unter mannigfaltigen Schmeichelreden in den Saal, wo sich verabredetermassen schon die Procuratoren der Cortes versammelt hatten. Die Königin, überrascht, frug, was sie wollten und wer es ihnen befohlen habe? Die Procuratoren beriefen sich auf ihre Treue und Ergebenheit, welche Ursache ihrer Versammlung seien, sie wollten der Königin und ihrem Gemale als ihren wahren Herren schwören. Ihrer Natur gemäss wollte Donna Juana die Sache erst wieder hinausschieben, als aber ihr Gemal seine Bitten mit denen der Procuratoren vereinigte, gestattete Donna Juana den Handkuss und die Eidesleistung. Zuerst ihr als legitimen Erbin, dann dem Prinzen Carl, ihrem ältesten Sohne und drittens ihrem Gemale, diesem als König und Gubernador. Dann aber bedurfte es noch vielfachen Drängens, die Königin zu bewegen, selbst die Städteprivilegien zu beschwören. Mit List hatte man sie nach Valladolid gebracht, mit List vermocht, das zu thun, was selbstverständlich war. Der König hatte auf diesem Wege erreicht, was er wollte; aber der Wurm nagte an seinem Herzen. Auch eine stärkere Natur wäre diesen Schlägen nicht gewachsen gewesen. Die Krankheit in Olias, in Lyon, in Reading hatte bewiesen, dass ein bestimmtes Mass der Anstrengung nicht überschritten werden dürfe.

§. 13.

Tod König Philipps zu Burgos, 25. September 1506.

Die Castilianer hatten Zeit gehabt, Parallelen zwischen der Königin Isabella und ihren Nachfolgerinen zu ziehen. Einerseits Madame Germaine, niemals von dem Ernste des Lebens angehaucht, ohne Sinn für die hohe Aufgabe einer königlichen Frau, nur den Vergnügungen, dem Tanze und den Freuden der Tafel lebend, ohne alles höhere Interesse, und ganz gemacht, das Andenken an Donna Isabel durch den schroffen Gegensatz ihrer eigenen Nichtigkeit beinahe mit einem Heiligenscheine zu umgeben. König Ferdinand, der nach wenigen Monaten die Heirat verwünschte, die den Hass der Castilianer gegen ihn bis zum Aeussersten steigerte, wusste sehr wohl, warum er keine Anstalten traf, seinen Kindern ihre Stiefmutter vorzuführen. Andererseits Donna Juana, in ihren Launen unberechenbar, stolz und eigensinnig, sich und Anderen eine Plage, eine Frau, die sich den Beruf zuerkannte, ihrem Gemale, in dessen Liebe sie verging, das . Leben bis aufs Aeusserste zu verbittern, ihn in den Niederlanden, in England wie in Spanien herabzusetzen, in lichten Augenblicken nicht ohne Verstand und dann ihrer Würde bewusst, gewöhnlich aber sie mit Füssen tretend, wie denn ihr Herumziehen mit einer bewaffneten Macht ohne weibliche Umgebung ein offener Scandal war, der durch ihr Benehmen gegen ihren Gemal, ihre Eigenmächtigkeit, ihre Fluchtversuche nicht geringer wurde. Es ist schon ein grosses Unglück, wenn eine Fürstin, ihrer Pflichten und hohen Aufgabe vergessend, nur den Vergnügungen oder ihrer Launenhaftigkeit lebt.

Castilien hatte am Anfange des Jahres 1506 deren zwei. Es genügte eine, um ihrem Gemale ein frühes Ende zu bereiten, Castilien aber an den Rand des Abgrundes zu schleudern. Aber die Auseinandersetzung in Betreff der Regierung war erfolgt, die Königin zog sich in ihre Einsamkeit zurück und überliess es ihrem Gemale, mit den immer schwieriger sich gestaltenden Verhältnissen fertig zu werden. Man spricht nicht mehr von ihr, schrieb damals Vincenzo Quirino nach Venedig. Der Uebergang der Regierung von König Ferdinand zu ihr, zu König Philipp gestaltete sich aber nichts weniger denn ruhig. Die Frage, wer eigentlich König sei, hatte allmälig Castilien aufgeregt, und es bildete sich im Süden eine Partei für die Königin, während Don Fernando, im Besitze aller materiellen Hilfsquellen Castiliens, den König in eine Lage versetzte, dass es ihm an den nothwendigsten Subsistenzmitteln gebrach. König und Königin begaben sich von Valladolid nach dem anmuthigen Tudela am Duero. Man bereitete eine Expedition gegen Segovia vor, wo die Marquesa von Moya sich den königlichen Anforderungen nicht fügen zu wollen schien. Als hiebei die Königin nach Coxeres gekommen war und dort übernachten sollte, weigerte sie sich plötzlich, das Schloss zu betreten, und blieb die ganze Nacht ohne weibliche Begleitung auf ihrem Maulthier sitzen. Anfangs September begaben sich beinahe gleichzeitig König Ferdinand mit der Königin Germaine nach Neapel und König Philipp mit der Königin Donna Juana nach Burgos. Der Sommer war entsetzlich heiss und trocken; der König, seitdem er die Niederlande verlassen, in der aufreibendsten Thätigkeit begriffen, wozu der tägliche, ja stündliche Kummer über das Benehmen der Königin und ihre Rücksichtslosigkeit gegen seine Ehre sich gesellten. Warnungen waren ihm zugekommen, sich vor Vergiftung zu hüten, nie mit König Ferdinand zusammen zu speisen. Er hatte in La Coruña den Tisch des Grafen von Fürstenberg der eigenen Küche vorgezogen. Es wurden strenge Vorkehrungen getroffen, um jedem Fremden den Eintritt in die königliche Küche unmöglich zu machen. Der König war in Burgos im Palaste des Condestable abgestiegen, dessen Gemalin der Königin ihrer Halbschwester Platz machen musste. Nach einer grösseren Mahlzeit machte der König am 16. September einen Spazierritt, betheiligte sich dann am Ballspiele, das er sehr liebte, und nahm erhitzt einen kalten Trunk zu sich, wie die Einen berichten, während eine andere Angabe erzählt, er habe sich niedergelegt, ohne sich zu bedecken. Am nächstfolgenden Tage, 17. September, fühlte er sich unwohl, ging aber noch auf die Jagd. Erst am 19. vertraute er sich den Aerzten an, die nur an Aderlass und Purgiren dachten, und noch am 22. die Krankheit für ein leichtes Fieber erachteten, wenn auch Luigi Marliano, der lombardische Arzt König Philipps, in Betreff der eingeschlagenen Cur bereits ernste Bedenken hegte. Das Fieber nahm zu, die Aderlässe halfen nicht, im Gegentheile verfielen die Kräfte nach einem sechsstündigen heftigen Schweisse plötzlich, mit Mühe konnte sich der König noch verständlich machen; es zeigten sich rothe und schwarze Flecken, die wir Blattas nennen, wie Dr. de la Parra später dem Könige Ferdinand berichtete. Das war schon am 23. Am 24. hatte ihn die Krankheit so überwältigt, dass Dr. de la Parra bestimmte, es solle dem Kranken sogleich die letzte Oelung gereicht werden. Man wollte den dreijährigen Infanten aus Simancas herbeiholen; bereits hielten die Granden Conferenzen über die zu ergreifenden Massregeln, da jedes Mittel, dass noch ergriffen werden konnte, eher das Leben verkürzen, als Heilung bringen, der Tod stündlich erwartet werden musste. Die Königin hatte den erkrankten, den sterbenden Gatten keinen Augenblick verlassen, die Arzneien selbst verkostet, um den

Verdacht einer Vergiftung abzuwälzen, ihm zugeredet, sie zu nehmen. Als Freitag am 25. September 1506, Morgens um 2 Uhr, der 28jährige König starb, gab sie kein Zeichen innerer Bewegung, dann aber bedeckte sie die Leiche mit Küssen, bis sie in ihr Zimmer gebracht wurde, wo sie angekleidet blieb, ohne sich niederzulegen. Nicht Gift, wie man glaubte, aber Kummer und Sorge und das häusliche Elend hatten die Tage Philipps verkürzt. Sie sprach,' setzte Parra hinzu, dessen Bericht für König Ferdinand geschrieben war,,mit dem Könige und uns und behandelte den König mit der besten Miene und Haltung, Ansehen und Gracie, wie ich es in meinem Leben bei keiner Frau irgend eines Standes gesehen habe.',Das ist eine Frau,' schrieb Antoine de Lalaing Herr von Montigny, wenn er es war, der den König auf dieser Reise begleitete und die Ergebnisse derselben beschrieb,,gemacht zum Dulden und alle Dinge der Welt, gute oder böse, ohne Aenderung des Herzens oder des Muthes zu ertragen, und obwohl sie im Rufe stand, ihrer Sinne nicht mächtig zu sein, behauptete sie bei der Krankheit und dem Tode ihres Mannes, den sie so sehr liebte, eine solche Ruhe, dass es schien, es sei ihr nichts widerfahren, indem sie den mit dem Tode ringenden Gemal ermahnte, noch zu sich zu nehmen, was die Aerzte verordnet hatten, und ihnen selbst Muth einflösste, zu thun, was nöthig war!

eine der

Man kann es dahingestellt sein lassen, ob es nicht eine Plage für den König war, ihm, dem Sterbenden, noch mit Arzneien zuzusetzen, nachdem feststand, dass kein Mittel mehr anschlagen werde. Derselbe Berichterstatter, der die Schilderung des Benehmens der Königin am Krankenbette des Königs verfasste, trug, so sehr er Hofmann war, kein Bedenken, auszusprechen, dass der Kummer, welchen das Betragen der Königin ihm verursachte, ohne Widerspruch sans faulte Hauptursachen seines Todes war. Wenn der Biograph des nachherigen Cardinals Jimenes, Álvaro Gomez, erwähnt, derselbe habe dem Sterbenden den geistlichen Beistand geleistet und sei dann erst zur Königin gegangen, als diese ihrem Schmerze und ihren Thränen freien Lauf gelassen, so steht dieses im directen Widerspruche mit dem Berichte Anghiera's, dessen Obhut König Ferdinand seine Tochter besonders empfohlen, die Königin habe keine Thräne vergossen'. Sie war mit 26 Jahren Witwe geworden, sah ihrer Entbindung entgegen, vier Kinder waren in Brüssel, Don Fernando ward ohne Wissen seiner Mutter aus Simancas nach Valladolid unter den Schutz des königlichen Gerichtshofes gebracht. Vater und Schwiegervater befanden sich in fernen Landen.

Der 25. September 1506 war ein Jammertag für das Haus Habsburg geworden; eine allgemeine Katastrophe dessen, was im Westen aufgebaut worden war, schien die unvermeidliche Folge zu sein. Maximilian, auf das Tiefste gebeugt, hielt das habsburgische Kaiserthum für verloren und fand Trost nur in demüthiger Unterwerfung unter Gottes Rathschluss.

Man behauptete, seit der Eifersuchtsscene in Brüssel (1504) sei der Thränenquell der Königin versiegt. Wie es sich aber in letzterer Beziehung verhalten haben mochte, da zwei einander widersprechende Angaben unvermittelt gegenüber stehen, die Königin hatte den Schwur, welchen sie in ihrem stolzen und harten Herzen geleistet, stets das Gegentheil von dem zu thun, was ihr Gemal befehle, treu gehalten. Sie hatte, so weit sie im Stande war, es zu thun, verhindert, dass ihr Gemal wirklicher König von Castilien sei und als solcher Castilien regiere. Sie wollte nicht, dass er nach Spanien gehe, und während der König, ihr Gemal, zur äussersten Nachgiebigkeit bereit war und nur verlangte, dass

seine Ehre nicht gefährdet, er nicht in einen Schellenkönig verwandelt werde, erklärte sie auf castilianischem Boden, er dürfe, als Niederländer, nicht in Castilien regieren. Verlangte der König, dass sie als Castilianerin, Tochter einer Königin und selbst legitime Erbfürstin, jene Würde beobachte, die einer Frau unter Männern, geschweige einer Königin und Tochter der Donna Isabel, zukam, so wurde auch dieses verweigert. Es gab nur einen Punkt, in welchem Donna Juana willfährig war. Um so schmerzlicher war es für sie, als ihr schöner Gemal nicht mehr war. Jetzt war ihr Unglück grenzenlos. Es kam wohl dem gleich, das sie ihrem Gatten zugefügt.

Zweites Buch.

Vom Tode König Philipps bis zur Internirung Donna Juana's im Schlosse
von Tordesillas,

25. September 1506 bis Februar 1509.

§. 1.

Die Königin-Witwe in Burgos.

,Er

,Wie eine Frühlingsblume ist er vergangen, klagte Don Pedro de Anghiera über König Philipp, den er in La Coruña -besucht, dieser wohlgebaute, schöne, zierliche junge Mann, kräftig an Gemüth und an Geist, hohen Wuchses, kräftiger Gestalt'. war schön von Körper, sagt Vicenzo Quirino,,frisch, kühn und tüchtig im Turnier und Reiterübungen, wohlbedacht und wachsam im Kriege, stark, um jede Arbeit auszuhalten. Er war von Natur aus gütig, hochherzig, freisinnig, herablassend, wohlwollend und gegen Alle so leutselig, dass er selbst die königliche Würde nicht beachtete, mit ganzer Kraft Freund und Vollstrecker der Gerechtigkeit, religiös und unerschütterlich in dem, was er versprach; von den besten Anlagen, lernte er jede noch so schwierige Sache leicht; aber schwerfällig in der Replik und in der Ausführung wenig entschlossen, hielt er sich immer an fremden Rath, dem er in Allem grosses Vertrauen schenkte, da er von Natur aus gerne denjenigen glaubte, die er liebte. Lorenzo de Padilla beschreibt ihn von angenehmer Gesichtsbildung, mit schönen und sanften Augen, die Wangen roth und weiss gefärbt, die Zähne etwas angegriffen, mit den schönsten Nägeln, die man sehen konnte, die Hände lang und weiss; mässig im Essen und Trinken, ein Freund von weiblicher Gesellschaft, liebte er sich mit Frauen zu unterhalten, gab sich ihnen in Geheim hin, wenn ihn aber Widerwillen beschlich, habe er sie sogleich verlassen. Er liebte die Königin sehr, ertrug sehr ihre Fehler und verbarg diejenigen, die er in Betreff der Regierung bemerkte, so sehr er konnte. Der Berichterstatter der zweiten Reise spricht geradezu aus, dass ihm junge Leute Mädchen zuführten und ihn an unrechte Orte brachten, worüber dann der Königin Berichte zukamen, und zwar die noch ärger lauteten, als was wirklich an der Sache war. Er

Denkschriften der phil.-hist. Cl. XXXV. Bd.

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verflicht selbst den von ihm bitter gehassten Erzbischof von Besançon in dieses Treiben. das somit einer früheren Periode angehören müsste. Es reichte hin, das Unglück beider Gatten zu vollenden. Die Königin zögerte in Folge dessen nicht, dem Verlangen, sich mit weiblichem Gefolge zu umgeben, nicht nur energischen Widerstand entgegenzustellen, sondern beschimpfte geradezu ihren Gemal vor seinen Unterthanen. Jede Frau von tieferem weiblichen Gefühl hätte lieber das Schmerzlichste mit Resignation erduldet, als es so von Land zu Land zu tragen und Schmach auf das Haupt des Vaters ihrer Kinder zu wälzen. Ihr Missverhältniss war das öffentliche Geheimniss in den Niederlanden, trat in der grellsten Weise in England hervor, bis sie sich die Aufgabe stellte, in Castilien selbst der Herold ihrer bis zum Unsinnigen gesteigerten Leidenschaftlichkeit und einer Eifersucht zu werden, die sie, jeden geistigen Einfluss verschmähend, endlich zum Wahnsinn führte, dem sie erlag. Unbändig und masslos in Allem, was sie erstrebte, schmollend und eigensinnig wie ein ungezogenes Kind, nachtragend und rachsüchtig und dabei doch immer wieder sinnlich und verliebt, in der einen Stunde die stolze Königin, in der nächsten alle Würde hintansetzend, aller Rücksichten baar, zeigte sie ein Gemisch von Eigenschaften, die sie mit Naturnothwendigkeit in die verderbliche Bahn bringen mussten, die sie einschlug und für die es keine Umkehr gab. Die Königin-Mutter hielt sie für wahnsinnig und regierungsunfähig; ihr Vater schrieb sie öffentlich als unzurechnungsfähig aus, unterhandelte aber mit ihr, als wenn ihr das grösste Unrecht geschähe, sobald man sie als das erkannte und behandelte, was er, mit königlichem Siegel und königlicher Unterschrift versehen, in den Provinzen verkünden liess. Den König, ihren Gemal, aber traf es, sie von Land zu Land zu schleppen und überall das Experiment ihres Wahnsinnes durchzumachen und persönlich darunter in dem Punkte zu leiden, in welchem der Mann am empfindlichsten ist und zwischen dem Privaten und dem Fürsten nur der Unterschied herrscht, dass der Letztere noch mehr auf seine Ehre zu sehen hat als der Erste. Es ist einem anderen Orte vorbehalten, die Frage zu erörtern, mit welchen masslosen Schwierigkeiten König Philipp zu kämpfen hatte, nachdem König Ferdinand Alles auf bot, ihm den Brunnen seines Daseins zu vergiften, die Regierung von Castilien, ja selbst den Bestand als König unmöglich zu machen, ihn mit französischer Hilfe aus Castilien zu vertreiben, wenn möglich ganz und gar zu vernichten. Als sich aber nun auch die eigene Frau auf die Seite seiner Gegner schlug, König Philipp von Feinden umstellt, von habgierigen Freunden umgeben, nicht einen Augenblick da Ruhe fand, wo der Mann sie nach dem Gewühle des täglichen Lebens vor Allem sucht und unglücklich ist, wenn er sie nicht findet, bei der Königin selbst nicht eine Spur von Mutterliebe sich vorfindet, so lange König Philipp lebt, so kann man nicht anders urtheilen, als dass der König auf dem Höhepunkte seiner äusseren Macht und seines Glückes Alles entbehrte, was seinem Gefühle zusagte, und zuletzt Opfer eines täglichen und stündlichen Kampfes wurde, der aus dem Gestern neuen Anlass nahm, um das Heute zu verbittern und das Morgen trostlos zu machen. Wie ganz anders hätten sich die Dinge gestaltet, wenn Donna Juana jene Eigenschaften besessen hätte, die ihre Schwestern zierten, die ihre Mutter besass und die deren jüngsten Tochter Katharina eine Seelengrösse verliehen, welche ihr zweiter Gemal gewiss nicht verdiente. Aber die Natur, die dem Menschen ohne sein Zuthun zu Theil wird, entscheidet in der Regel und wird sein Verhängniss; nur wenigen Sterblichen ist es beschieden, den Kampf mit ihr bis zur inneren Vollendung zu bestehen.

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