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Die Verkündigung des Friedens übt immer einen Zauber über die Völker aus, umsomehr, wenn so verheerende Kriege vorausgegangen sind, als von französischer Seite unter Ludwig XI. und Karl VIII. die Niederlande betroffen hatten, und die Eroberung Mailands durch König Ludwig XII. Italien und Deutschland in gerechte Besorgnisse gestürzt hatte. Der Erzbischof von Besançon, der für die Reise nach Frankreich gewesen, und sein Zögling, der Erzherzog, welcher sich dafür entschieden, feierten mit vollem Rechte einen Triumph. Der bisher grimmigste Gegner, das französische Königthum, war in einen Freund umgewandelt worden, der Friede auch auf den römischen König ausgedehnt und eine glückliche Zukunft schien bevorzustehen, die dem Erzherzoge den ehrenvollsten Beinamen des Friedensfürsten brachte.1

§. 6.

Die Reise vom französischen Königshofe nach Spanien. Begegnung mit dem Könige von Navarra. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass der Aufenthalt zu Blois benützt wurde, um dem arglosen Prinzen einige Bedenken in Betreff der an und für sich etwas zweifelhaften Ehrlichkeit seines Schwiegervaters einzuflössen, die ja kein hervorragender Zug im Charakter Don Fernando's war. Nur dadurch lässt sich erklären, dass König Ludwig von freien Stücken dem Prinzen in Blois seine Hilfe anbot, wenn ihm Jemand in Betreff der Erbfolge und der eventuellen Besitzergreifung der spanischen Königreiche Hindernisse bereiten würde, und zwar wolle er ihm dann mit 1000 Mann auf eigene Kosten an der Grenze zu Hilfe eilen. König Ludwig behandelte den Prinzen wie seinen eigenen Sohn, erwies ihm und der Prinzessin alle denkbare Aufmerksamkeit und entliess ihn endlich in Amboise zum grössten Danke verpflichtet. Der Prinz in seiner jugendlichen. Unbefangenheit musste glauben, einen Vater und Beschützer an ihm gewonnen zu haben.

Er hatte sich offenbar zu vertrauensvoll den französischen Anschauungen hingegeben. Ludwig XII. verfolgte seine eigenen Pläne, begab sich dann nach Mailand und Genua, begleitet von acht Cardinälen, welche Papst Alexander VI. nicht blos Achtung, sondern auch gerechte Besorgniss einflössen konnten. Es hiess schon im October 1502, König Ludwig befinde sich in heftiger Feindschaft mit Spanien, der Krieg zwischen Franzosen und Spaniern sei in Neapel aufs Neue ausgebrochen. Der Prinz, welcher als Bundesgenosse Frankreichs nach Spanien eilte, war nicht mehr frei, als er den Boden Frankreichs verliess, und die nun folgende Wendung der Dinge musste auf den Prinzen um so unangenehmer wirken, als er den König von Frankreich wie seinen zweiten Vater betrachtete und ihm mit einer nur zu grossen Offenheit seine wichtigsten Angelegenheiten mittheilte. Zu der Königin Anna hatte sich nicht minder ein Verhältniss gebildet, das um so natürlicher war, als der Prinz, der seine Mutter so früh verloren, in ihr, der ehemaligen Braut seines Vaters, eine zweite Mutter erblickte.

Allmälig machte sich der Winter in seiner Strenge geltend, und je mehr sich der Zug Spanien näherte, desto mehr hatte man mit den Unbilden der Witterung, Gussregen, Ueberschwemmung, Schnee und Kälte zu kämpfen. Prinz und Prinzessin versäumten nicht, in der Nähe von Tours die Messe bei,den guten Leuten', den minimi des heil. Franz von Paula, zu hören und dessen Segen sich zu erholen; das Grab des heil. Martin von

1 Recueil de Philippe Haneton, pag. 342. Ms.

Tours wurde ebenso besucht als der sagenreiche Quell der schönen Melusine bei Lusignan und der grosse Thiergarten. Weihnachten wurden in Malle gehalten, am 2. Januar 1502 in Guitres die Gascogne betreten und dann nach St. Emilion eingelenkt, wohin sich der grossen Sterblichkeit wegen das Parlament von Bordeaux geflüchtet. Am 15. Januar wurde in Mont de Marchant das Königreich Navarra betreten. Jean d'Albert, welcher durch die Vermälung mit Katharina von Foix zum Verdrusse des französischen Hofes, der die Nebenlinie von Narbonne begünstigte, König von Navarra geworden war, kam selbst nach Dacques, den Prinzen zu begrüssen, während die Königin durch heftigen Schneefall zurückgehalten worden war. Er hoffte an dem Prinzen eine Stütze zu erhalten; bereits war von einer Verlobung seines Söhnleins mit einer Tochter Donna Juana's die Rede. Ehe sie ihr Heimatland betrat, war das Loos zweier ihrer Kinder entschieden.

In Cadillac war der König bereits von der Tochter des Seigneur d'Albret1 empfangen worden; sie war eine Schwester der Frau von Chimay. Da der Vater König Ferdinands, Don Juan, König von Navarra gewesen, die Secundogeniturlinie des Hauses Foix, das dem Könige Don Juan Navarra entrissen, von König Ludwig unterstützt ward, König Ferdinand nie vergass, was einmal seinem Hause gehört hatte, suchte der Begründer des Königshauses d'Albret an dem künftigen Könige von Spanien eine Stütze zu erhalten. In Bayonne trafen der Prinz und die Prinzessin wieder zusammen; hier verabschiedete sich der König von den künftigen Altezas, die er bis zur Grenze Spaniens und Frankreichs geleitet hatte.

War schon in Frankreich die Nothwendigkeit eingetreten, den langen Zug in kleinere Theile zu zerlegen, so häuften sich die Schwierigkeiten der Reise im Jänner 1502 immer mehr. Schnee und Regen waren so reichlich gefallen, dass Bayonne unter Wasser stand, dieses selbst über die Brücke von St. Esprit drang. Die Reise wurde jeden Tag ungemüthlicher, schwieriger und lästiger. Das französische Gefolge wurde in St. Jehan de Luz reich beschenkt entlassen. Die Pyrenäenwege duldeten keine Wagen, man musste diese zurücklassen, sich der Saumthiere bedienen und in der strengsten Jahreszeit über die beschneiten Höhen zu Pferde oder auf Maulthieren das Thal des Ebro, die kahle Hochebene von Altcastilien, den Duero zu gewinnen suchen. Die ganze Scenerie änderte sich. Wie oft mag die Frage aufgeworfen worden sein, ob es nicht besser gewesen wäre, den Seeweg einzuschlagen?

§. 7.

Eintritt in Spanien. Erkrankung des Prinzen. Tod des Prinzen von Wales, Gemals der Infantin Catalina, 2. April 1502.

Als der fürstliche Zug, seiner Wagenburg entbehrend, sich Fuentarrabia, der spanischen Grenzfestung, näherte, kamen dem Prinzen-Thronfolger der hochbetagte Comendador mayor de Leon, Don Gutierre de Cardenas, Don Francisco de Zuñiga, conde de Miranda und eine grosse Schaar Adeliger entgegen. Augenblicklich trat der Unterschied zwischen Spanien und Frankreich hervor. Die französischen Herren hatten sich

1 fille du grant seigneur d'Albrecht. Molinet.

2 Nach Montigny am 26. Januar, der 29. wird wohl richtiger sein. Galindez gibt irrthümlich den 3. Januar 1502 als den Tag der Ankunft in Fuentarrabia an.

durch die Pracht ihrer seidenen Gewänder, die mit Gold und Silber gestickt waren, und nicht blos durch deren eigenthümlichen Schnitt bemerklich gemacht. In Castilien herrschten strenge Luxusgesetze, nachdem der Adel sich im tollen Wetteifer in Betreff prachtvoller Gewänder, wie sie noch gegenwärtig die Monumente bezeugen, in finanziellen Ruin versetzt hatte. War aber die Kleiderpracht nicht mehr möglich, so schmückte man umsomehr die Pferde, und zwar glänzten Gebiss, Steigbügel, Brust- und Stirnschmuck von gediegenem Golde, von dem auch die Sporen waren. Massenhaft wurde Silber zum Tafelgebrauch verwendet und die natürliche Circulation der edlen Metalle kam in dem Augenblicke ins Stocken, in welchem Amerika seine unterirdischen Schätze aufthat. Eine eigene Verordnung der Königin hatte für den festlichen Empfang ihrer Kinder den Gebrauch seidener Kleider gestattet und dadurch die Eintönigkeit des Gepränges beseitigt; hingegen blieb die zur Hebung der Pferdezucht erlassene Verordnung, sich der Pferde und nicht der Maulthiere zum Reiten zu bedienen, in Kraft. Die Fürsten wurden mit äusserst zierlichen Reden in der durch ihre Literatur wohl ausgebildeten castilianischen Sprache begrüsst. Dann aber ging die Reise durch die ärmlichen, schlechtbebauten Gegenden Guizpuscoa's, das Ebrothal zu gewinnen. Erlag der französische Bauer dem Drucke der Steuern, der Willkür der Beamten, den Bedrückungen des Militärs, so trat hier die Vernachlässigung des Ackerbaues1 und eine Bedürfnisslosigkeit hervor, die von der Behaglichkeit der Niederländer grell abstach. Fünf bis sechs Mahlzeiten täglich zu sich zu nehmen und die Pferde gut mit Hafer zu füttern, war vlämische Gewohnheit. Jetzt erhielten die letzteren nicht Heu noch Stroh, die Lebensmittel mussten von weit hergebracht werden, die Communication der Küstenplätze mit denen des Binnenlandes war immer schwierig, geschweige jetzt, wo mitten im Winter auf ungebahnten Wegen? die schneebedeckten Höhen erklommen werden mussten. Seltsam musste es dünken, wenn in den baskischen Dörfern die Mädchen geschorenen Hauptes mit nationalen Tänzen und dem Gesange die Fürsten empfingen, der den Adel der eigenen Abkunft pries," aber mit der Bitte um Almosen endigte. In den Städten aber waren es die eigenthümlichen maurischen Ritterspiele à la gineta, das Werfen und Auffangen grosser Rohrstäbe in heftigem Rennen, was ihnen das Andenken an jene grossen Kämpfe vergegenwärtigte, die gerade vor 10 Jahren (6. Januar 1492) zum höchsten Triumphe Spaniens geendigt hatten.

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Erst als allmälig über Tolosa, Villafranca, Segura, San Adriano das Thal von Ganareta herab, das Ebrothal mit Vitoria gewonnen worden, wurde es besser. Sie blieben hier drei Tage theils wegen der ihnen zu Ehren veranstalteten Feierlichkeiten, theils sich von den Mühen der Reise zu erholen, wohl auch, was das Gefolge betraf, sich gütlich zu thun.

Je weiter sie von der Küste nach dem Innern des Landes drangen, desto mehr konnte der Prinz den Unterschied zwischen dem Königreiche, das er verliess, und dem, welches ihn empfing, bemerken. An der französischen Grenze empfing ihn das könig

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Gli Spagnuoli, sagt ein scharfer Beobachter jener Tage, Andrea Navagero, lettere pag. 330, non sono molto industriosi, ne piantano, ne lavorano volontieri la terra, ma si danno ad altro e più volontieri vanno alla guerra e alla Indie ad acquistarsi facoltà che per tali vie. Selbst die berühmten Seidenwebereien von Granada blieben hinter den italienischen zurück, 1. c. pag. 332.

2 Lorenzo de Padilla.

e tengono essi che la vera nobiltà sia in questo paese. Navagero, Viaggio in Ispagna, pag. 395.

4 Sehr interessante Daten über diesen Theil der Reise enthält Thomas Leodius (annales).

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liche Geleite, das ihn nicht verliess, so lange er auf dem französischen Gebiete sich befand. Jetzt war es der Condestable von Castilien, Don Bernaldino de Velasco, welcher es übernahm, die fürstlichen Personen zu beherbergen. Don Bernaldino stammte von dem guten Grafen von Haro', Don Pedro Hernandez de Velasco, und der Donna Beatrix Manrique ab. Dessen Sohn, Don Pedro Hernandez de Velasco, zweiter Graf von Haro und Herr von Medina de Pomar, von Frias und Briviesca, wurde durch König Heinrich IV. Condestable de Castilla, welche Würde seitdem bei seinem Hause verblieb. Er erlangte von diesem auch Gewährung aller Seezehenten, und daraus auf Kosten der Krone ein Einkommen, wie sich kein anderer Grande eines gleichen erfreute. Er starb vier Tage nach der Eroberung von Granada 1492, 67 Jahre alt. Der Condestable, Don Bernaldino, heiratete die schöne Donna Juana de Aragon, Tochter König Ferdinands und einer ungekannten Mutter, und stand dadurch dem Könige beinahe so nahe als der Admiral von Castilien, Don Fadrique Enriquez, der seinem Vater Don Alonso Enriquez in der Würde eines Almirante de Castilla 1485 nachgefolgt war. Er war, da König Ferdinands Mutter, Donna Juana, eine Tochter des Don Fadrique Enriquez, Schwester des Don Alonso war, durch diese seine Tante Neffe des rey catolico, oder wie man in Spanien sagte, primo hermano, desselben." Beide Männer von sehr hervorragenden Eigenschaften, aber auch sehr verschiedener Gemüthsart, standen an der Spitze der Granden, wie der Cardinal Don Diego Hurtado de Mendoza damals an der Spitze der Prälaten. Eigentliche Prinzen von Geblüt, wie in Frankreich, die auch gelegentlich den Staat beunruhigten, gab es damals in Spanien nicht, wenn auch das letztere Geschäft vielfach von den Granden unternommen wurde und nur der Ernst der katholischen Könige grössere Ausschreitungen verhinderte.

König und Königin hatten sich, als die Seereise und damit die gehoffte Landung in Laredo unterblieb, nach dem Süden begeben, Gibraltar der Krone einverleibt, den Moros in Castilien und Leon den Aufenthalt nur mehr gestattet, wenn sie sich bekehrten. Als Prinz und Prinzessin nach Castilien gekommen waren, erliessen sie am 3. März in Llerena eine Proclamation, in welcher sie die Städte aufforderten, ihre Procuratoren zu den Cortes nach Toledo zu senden, um ihrer erstgebornen Tochter und Erbin, der Prinzessin Donna Juana, Erzherzogin von Oesterreich und Herzogin von Burgund, zu huldigen. In Toledo sollten sich am 15. April die Cortes versammeln und dann Donna Juana und Don Felipe gehuldigt werden. Gerade um diese Zeit wurde die Täuschung des Königs von Neapel, der auf blutsverwandtschaftliche Hilfe gerechnet hatte, vollkommen durchgeführt: Cesare Borgia damals (11. April 1502) zum Fürsten von Andria erhoben, Neapel von Franzosen und Spaniern in Besitz genommen und getheilt. Erst am 22. April kamen König und Königin nach Toledo, ohne eine Ahnung zu haben, welches Unglück bereits ihre jüngste Tochter, die Prinzessin von Wales, (am 2. April) betroffen. Nachdem Prinz und Prinzessin in Miranda von Don Diego Sarmento, Sohn des Grafen von Salinas, festlich empfangen worden, wartete ihrer erst noch in der

1 Sein Schwager, Gemal der Donna Maria de Velasco, war der Admiral Don Alonso Henriquez. Das prächtige Grabmal in Burgos ist in der iconografia española, T. II, Fol. LXXIII, abgebildet. Er heisst hiebei: Señor del estado y gran casa de Velasco.

2 Salazar pag. 70. Cronica de los reyes de Castilla III, pag. 339 n. Sein Bildniss mit ernsten würdigen Zügen findet sich in der iconografia Fol. LXXI. Ich bemerke hiebei, dass die Daten der iconografia an Genauigkeit Mehreres zu wünschen übrig lassen. König Ferdinand ist nicht am 15. Januar 1516, König Philipp nicht im Jahre 1504 gestorben, wie man Fol. XXX lesen kann. Bei der Abbildung Don Fadrique's wurde vergessen, das Todesjahr 1534 anzugeben. Salazar pag. 70 b.

Hauptstadt von Altcastilien, in Burgos, der feierlichste Empfang. Die Grafen von Salinas, Nieva, Siruela hatten dazu ihre Untergebenen aufgeboten; das Domcapitel wartete ihrer in Burgos selbst, das nicht ohne Groll des Vorzugs gedachte, der jetzt Toledo zu Theil werden sollte. Als Prinz und Prinzessin im festlichen Zuge sich der Stadt näherten, fanden sie aber die Thore verschlossen; beide mussten erst die Privilegien von Burgos beschwören, ehe ihnen die Thore aufgemacht wurden. Sie stiegen im Palaste des Condestable ab, der ihnen zu Ehren am folgenden Tage ein grosses Stiergefecht veranstaltete, das den Burgundern so recht den Abstand ihrer und der castilianischen Sitten vergegenwärtigte. Am 20. Februar begaben sie sich nach der villa de Valladolid, wo ihnen der Almirante einen nicht minder festlichen Empfang bereitete und in der Rinconada ein grosses Ritterspiel ihrer wartete. Dann wurde der Duero überschritten und am 14. März die Reise über Medina del Campo und Segovia nach Madrid fortgesetzt, wo am 27. Ostern gefeiert wurde.

Da die Versammlung der Cortes, der Prälaten und des Adels in Toledo viele Zeit in Anspruch nahm, zog sich die Reise in die Länge. Erst Ende April wurde der Zug nach Toledo unternommen, wohin nun Alles, was vornehm war, zusammenströmte. Schon bei dem Einzuge in Madrid waren die strengen Luxusgesetze aufgehoben worden; man konnte sich für die Huldigung in Toledo auf die Entfaltung einer bestechenden Pracht gefasst machen. Die Erzbischöfe von Toledo und Sevilla, die Bischöfe von Burgos, Cordova, Salamanca, Calahora, Segovia, Palencia, Osma, Jaën, Ciudad Rodrigo, Mondoñedo, Malaga waren nach Toledo gekommen, dem feierlichen Acte beizu wohnen, der die Inauguration einer neuen deutschen Dynastie zum Zwecke hatte. Der Condestable, Almirante, die Herzoge, Grafen, Marchesen, in grosser Anzahl der niedere Adel, die ricos hombres und cavalleros, die Procuratoren von 16 Städten und der beiden villas (Valladolid und Madrid) harrten mit dem königlichen Hofe der langersehnten Ankunft.

In diesem Augenblicke schien wieder eine jener unvermutheten und unheilvollen Katastrophen einzutreten, die das Leben der Königin Isabella so oft erschüttert hatten. Der Prinz erkrankte am 30. April, zwei Meilen vor Toledo, in Olias so sehr, dass man bereits eine Wiederholung des Unglücks von Salamanca im Jahre 1497 fürchtete und König Ferdinand von Toledo aus an das Krankenbett seines Eidams eilte. Mit Mühe wurde. die Königin von gleichem Schritte abgehalten. Sechs bis sieben Tage, schrieb der Prinz am 11. Mai nach Hause, sei er vor Toledo krank gelegen. Es war die erste jener Erscheinungen, die sich 1503 in Lyon, 1506 in Reading und Burgos wiederholten, die natürliche Folge jener Anstrengungen, denen mehr als einer seiner Umgebung erlag. Die Prinzessin, welche ihren kranken Gemal nicht verliess, machte auch die Dolmetscherin zwischen ihm und ihrem Vater, da der Prinz damals entweder noch nicht geläufig spanisch sprach oder die Krankheit eine Vermittlung erheischte. Während derselben (4. Mai) erhielt der Prinz im Geheimen die Nachricht vom Tode seines Schwagers Arthur, Prinzen von Wales, und dass die Infantin Donna Catalina mit 17 Jahren Witwe geworden war. Am 7. Mai erfolgte der prachtvolle Einzug in Toledo. Von den Botschaftern Frankreichs und Venedigs, die zu seiner Seite ritten, von den Granden, den ricos hombres, cavalleros und den Städtedeputirten, 1500 vornehmen Herren, 6000 Personen zu Pferde, unter ihnen 100 Falkenjäger, die ihres Amtes ununterbrochen walteten, begleitet, unter Trompetengeschmetter und Paukenschall war der König von Castilien und Aragon, Don Fernando, seinen Kindern entgegengezogen. Als er sich ihnen näherte, sprang der Prinz vom

Denkschriften der phil.-hist. Cl. XXXV. Bd.

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