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DIE

UEBERRESTE GRIECHISCHER TACHYGRAPHIE

IM

CODEX VATICANUS GRAECUS 1809.

ZWEITER FASCIKEL.

VON

DR. MICHAEL GITLBAUER,

REGULIRTEM CHORHERRN DES STIFTES ST. FLORIAN UND K. K. A. Ö. PROFESSOR DER CLASSISCHEN PHILOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT WIEN.

MIT 14 TAFELN.

VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 5. JULI 1882.

Die ersten vierzehn Seiten der dritten tachygraphischen Partie des Codex Vaticanus Graecus 1809.

a) Einleitende Bemerkungen.

Die dritte tachygraphische Partie des Codex Vaticanus Graecus 1809 erstreckt sich

von Fol. 256-270". Zwei Stücke hievon hat Cardinal Angelo Mai herausgegeben, und zwar Fol. 263 b, also den Anfang der Schrift Tapi Osim ovoμátov mit Transscription im Jahre 1832, im sechsten Bande der ,Scriptorum Veterum Nova Collectio e Vaticanis codicibus edita' (Romae Typ. Vatic.) und später im Jahre 1844 in Novae Patrum Bibliothecae Tomus Secundus' (Romae) zugleich mit dem Henoch fragmente Fol. 258 b, Z. 8-15 ohne Transscription. Beide Stücke wurden die Fundgrube des Schlüssels zur griechischen Tachygraphie. Mit Hilfe der als Titel auch in der Handschrift darüberstehenden, in gewöhnlicher griechischer Schrift geschriebenen Worte war es nämlich möglich, den bereits bekannten pseudodionysianischen Text damit zu vergleichen und so das tachygraphische Alphabet festzustellen, mittelst dessen dann Gildemeister das Henochfragment entzifferte (vgl. Fasc. I, S. 18). Ausserdem hat noch Fol. 263" durch Gardthausen in den Beiträgen zur griechischen Paläographie' (Sitzungsberichte der königlich sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften 1877) eine separate Publication erfahren, die ich an anderer Stelle besprochen habe (vgl. Fasc. I, S. 19 f.). Von dieser dritten tachygraphischen Partie wird hiemit ungefähr die erste Hälfte veröffentlicht. Die gesammte dritte tachygraphische Partie rührt von einer und derselben Hand her, welche von den ersten zwei Abtheilungen kaum etwas geschrieben hat. Es ist dies

Denkschriften der phil.-hist. Cl. XXXIV. Bd. Abhandl. von Nichtmitgliedern.

a

die netteste tachygraphische Hand, die wir kennen. Sie bleibt sich im Grossen und Ganzen bis ans Ende gleich, wenn auch einzelne Wandlungen unbedeutenderer Natur, wie z. B., dass sie die Silbet (ohne Consonanten) anfänglich durch V, später durch gibt, mitunterlaufen. Silben in gewöhnlicher griechischer Schrift mengt sie nicht darunter; nur Fol. 258" b, Z. 16, sind von tolv modotv die beiden Silben tov und dotv in gewöhnlicher Minuskelschrift ausgeführt; die Lectüre des hier gebotenen tachygraphischen Materials gibt auch den erklärenden Grund an die Hand, dass nämlich der Schreiber eben auch in Bezug auf die Schreibung der selteneren Silbe tv sich nicht gleich geblieben ist. Nur die Ueber- und Unterschriften, sowie die als Randglossen gegebenen Capitelzahlen und Inhaltsangaben zeigen die für solche Zwecke häufig verwendete kleine Scholien-Unciale. Jede Seite enthält zwei Columnen zu je 32 Zeilen, die sorgfältig mit einer Nadel vorgezeichnet worden waren, wie aus den Photographien klar ersichtlich ist. Statt grosser Anfangsbuchstaben wird die erste tachygraphische Silbe des Satzes, beziehungsweise, wenn der neue Abschnitt in der Mitte der Zeile beginnt, die erste Silbe der nächsten Zeile etwas grösser geschrieben und vor die Grenzlinie der Zeile herausgerückt. Nicht selten begegnen wir auch am Rande den (nicht tachygraphischen) Abkürzungen für cypsíocat, opatov und napáɣpapos, sowie auf Fol. 263 b vereinzelten, σημείωσαι, einzelne Punkte der Darstellung am Rande ersichtlich machenden Uncialbuchstaben.

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Der Text selbst zeigt sowohl Vorzüge als Mängel. Viele Stellen der Stücke sowohl der Schrift des Pseudo-Dionysios Tepi the Exxλyolaotixỳs íspapying (Cap. IV, Pars III, §. 4 ad fin. seqq. bis zum Ende des sieben Capitel umfassenden Werkes Fol. 256' a bis Fol. 262 b, Z. 28), sowie auch der anderen desselben Verfassers Tepi síov dvoμátov (von Fol. 263 b ab) werden endgiltig durch die Lesearten unseres Vaticans geheilt, manche Lücken ergänzt, während umgekehrt auch von entschieden falschen Lesearten und sträflichen Auslassungen eine nicht unerhebliche Anzahl nachgewiesen werden kann; ein oberflächlicher Blick auf die unten gegebene adnotatio critica bestätigt das Gesagte. Viele Fehler hat wohl die erste Hand selbst schon während des Abschreibens corrigirt; ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dass meine Angaben Vi und V durchaus nicht immer zwei verschiedene Hände bezeichnen sollen, sondern der Einfachheit in der Bezeichnung halber auch dann gewählt sind, wenn die erste Hand selbst einen Fehler corrigirte. Ich glaubte dazu umso mehr berechtigt zu sein, als es vielfach auch schlechterdings unmöglich ist, mit absoluter Sicherheit zu entscheiden, ob die Correctur von derselben oder von einer zweiten Hand stamme. Meistens jedoch dürften solche Correcturen, welche nach Ausradirung des ursprünglich Geschriebenen auf der Zeile selbst angebracht sind, auf den Schreiber selbst zurückzuführen sein, während die über der Zeile oder am Rande verzeichneten Aenderungen (marg. V.) in der Regel einem späteren Corrector zuzuschreiben sein dürften. Dieser Corrector hat nun allerdings eine Anzahl wirklicher Fehler verbessert, öfter aber die richtige Leseart auf Kosten einer unrichtigen preisgegeben.

Die Ausgabe der Werke des Pseudo-Dionysius Areopagita ist die Venediger Reproduction der Pariser Ausgabe des Jesuiten Balthasar Corderius (,Dionysii Areopagitae Opera Omnia Venetiis 1755), wovon für unsere Zwecke nur der erste Band in Betracht kommt. Es ist diese Ausgabe die gangbarste und trotz vieler Druckfehler im griechischen Texte, von denen ich die erheblichsten in der adnotatio critica namhaft gemacht habe, noch die correcteste. Zudem enthält sie ausser den schon von Cordier im Anhange bei

gebrachten Varianten, die ich unterschiedslos mit C* bezeichne, noch am Rande des Textes die Collection eines Codex Viennensis, dessen Varianten ich als 7pC anführe.

Was den Inhalt betrifft, so ist er vielfach für das Verständniss noch viel schwieriger als die Schriften des heiligen Maximus. Soviel aber ist sicher, dass des Pseudo-Dionysius Werke durch lange Zeit hindurch in der Theologie eine sehr grosse Rolle gespielt haben. und dass sie vielleicht wieder mehr zu Ehren kommen dürften im Zusammenhange mit der im Aufschwunge begriffenen Pflege der Theologie des heiligen Thomas von Aquin, der sie gehörig zu schätzen und zu benützen verstanden hat.' Sollte es zu einer neuen Ausgabe des Pseudo-Dionysius kommen, so ist unser Codex tachygraphicus einer der wichtigsten, der dafür benützt werden muss.

b) Syllabische Transscription.

Fol. 256" a.

βο λι κὴ σύν θε σις : ὡς ἐν μορ φώ σει τὸν ἀ μόρ φω τον ἡ μὲν ὑπο

ρ

γα φει τὸν ιουν (= Ἰησοῦν)· πη γαῖ ον ὄν τα τῶν θεί ως εὖ ω δων ἂν τι λή
Ελ βον ανα λο γί αις θε αρ χι καις. εἰς τὰ θε ο εἰ δέσ τα τα τῶν να ερῶν
ἂνα δι δόν τα τοὺς θει ο τά τους & μούς· ὲ φ ̓ οἷς οἱ νό ες εὐ πα θῶς ἡ δό με

λ

ψε ων

5 ναι· καὶ τῶν ἱερῶν ἂν τι λήψε ων απο πη ρού με ναι . τροφή να η τῇ χρῶν ται· τῆ πος τὸ vo e ρὸν αὐ τῶν εἰσ δύ σει τῶν κατὰ θεί αν μέ θε ξιν εν ω δων δια δό σε ων· ἔ τι δὲ ὡς οἱ μαι δῆ λον . ὅτι ταῖς ὑπὲρ ἡ μᾶς οὐ σί αις ώς θει ο τέ ραις· ἡ τῆς πηγαί ας εὐ ω δί ας ἀνά δο σις: ἐ γυ τέ ρα πως ἔν· (= ἐστίν· καὶ μᾶλ λον ἑ αυ τὴν ἐκ φαί νει. καὶ διὰ δί δω σιν

YY

μ

10 εἰς τὸ δι ει δέσ τα τον αὖ τῶν. καὶ εἰ ε κτι κὰν τῆς κατὰ νοῦν ἂν τι λη πτι κῆς

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δυ νά με ως ο φό νως ύπερ βύ ζου σα· καὶ πο λυ που σί ως εἰς δυ

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ο μέ νη· πος δὲ τὰ τῶν να ερῶν ὁ φει μέ να· καὶ μὴ ὡς αἱ τως

ρ

ή (β) δε κτι κὰ : τὴν ὑπερ τά την ὰ χράν τως ἀπὸ κόψα σαν θέ αν καὶ μέ θε ξιν

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ἂνα λό γοις τῶν με τε χόν των ά μοῖς. ἐν συμε τρί α θε αρ χι κι

15 διὰ δί δο ται· τῶν ὑπερ ἡ μᾶς οὖν ἡ γί ων οὐ σι ῶν. ἡ τό σον όπερ κει

μ

μέ νη τῶν [σα] ρα φι τά ξις : ἐν τῇ τῶν πτε ρύ γων δυ ο και δε κά

δι. ση μαί γε ται : πε ρὶ τὸν ιουν

ρ

Ἰησοῦν) ἐσ τῶ σα καὶ ἱ δυ μέ νη : τοῖς μα κα

ρι τω τά τοις αὐ τοῦ θε ά μα σιν· ὡς θε με τον πι (

ἐπι) βάλ λου σα· καὶ τῆς

1 Vgl. die Sammlung der Citate aus Pseudo-Dionysius beim heiligen Thomas von Aquin im ersten Bande der Cordier'schen Ausgabe p. X, 244.

a*

λ

νο η τῆς δια δό σε ως ἱερῶς ἐν πα νά γοῖς ὑπὸ δε χαῖς ἀπὸ τὴ

ν

20 [ρου] μέ νη· καὶ τὴν πολυ [5] [μή] τον αἰσ θη τῶς εἰ πεῖν; ἃ σι γή τοις

Ρ

τό μα σιν· ἀνα κά ζου σα θε ο λο γί αν· ἡ γὰρ ἱερὰ τῶν όπερ κοσμί

ων να ῶν γω σις. ὰ κά μα τος τέ ·Ε· (= έστι) : καὶ ὰ κατά λη κτον ἔχει τὸν θεῖ

ον ἔ ρω τα : κα κι ας τε ἅ μα πά σης ὑπέρ και ται . καὶ λή θης· ὅ

ρ

θεν ὡς οἱ μαι τὸ τῆς & σι γή του και γῆς . ὁ π' αἱ νἱσ σε ται . τὴν αἱ

25 ώ νι ον αὐ τῶν καὶ ἀ με τά τα τον; ἐν συν το νί α πά ση καὶ εὐ χα

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κό σι τῶν να ἡ τῶν ἐκ φαν το ρι καῖς ἱ ε ρῶς ἂνα γε γα μέ νας . ἐν
τοῖς δια κόσμοις τῶν ὑπὲρ οὐ νι ων

οὐρανίων) ι ε ραρ χι ῶν. ὡς οἱ μαι κα

0

30 λῶς ἐ θε α σά με θα . καὶ τοῖς σοῖς νo ε ροῖς ὁ φαλ μοῖς ὁ πε

δεί τα μεν
ξα

· 8 μως ἑ πεὶ δὴ καὶ νῦν· οἱ τὸν ἱ ε ράρ χην ἱερῶς

πε ρι εσ τῷ τες : αὐ τὴν ἑ κεί νην ἀπὸ τὸ ποῦ σιν (ν expunctum) τὴν ὑπερ τά την δια

Y

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Fol. 256' b.

ἐπι) το μὴ καὶ νῦν. ὁ ὁ λω τὰ ταῖς ὅ ψε σι. τὴν θε ο ει δεσ τα

ρ

τὴν αὐ τῶν ἀ γα ί αν ο ψό με θα· τὸ μὲν οὖν ἀ πει ρε πό σω

πον αὐ τῶν καὶ πολύ πουν. ἐκ φαν το ρι κόν Ε· (= έστιν ὡς οἱ μαι . τῆς πολυ θε

μ

ά με νος αὖ τῶν . εἰς τὰς θει ο τά τας ἐλ λάψεις εἰς τὰς θει ο τά τας ἐλ λά ψεις ι δι ό τη τας : καὶ τῆς 5 ὰ ει κι νή του καὶ πολυ πό ρου τῶν θείων ἀ γαθῶν νο ή σε ως· τὴν

Τῶν τῶν Δὲ τῶν πτε ρω (sic a m. pr., sed paene erasum) τῶν (corr. ex

μ

τῶν)

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τῶν ὡς τὰ λό γι α φη σὶν ἐξά πὴν θέ σιν . οὐ κα ρι μὲν

ἱερὸν ἑ φαί νειν οἴ ο μαι κατὰ τὸ δό ξαν έ τέ ροις . αλ λὅ τι τῆς πε
ρί θαν
θου θεὸν ὑπερ τά της οὐ σί ας καὶ τά ξε ως . ἀνα γω γι κὰ καὶ ἀπό λυ τα παν τε
λῶς·Ξ· (= έστι) καὶ ὑπερ κόσ μι α ; τὰ πῶ (corr. ex πρώ) τα καὶ μέ σα καὶ τε λευ ταῖ

ρ

· 10 ρῶν αὐ τῆς καὶ θε ο ει δῶν δυ να με ων • ὅ θεν ἡ τῶν λο γί ων ί ερω

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τά τη σοφία : τὴν τῶν πτε ρῶν διά τα σιν ί ε ρ γα φοῦ σα . πε ρὶ τὰ πο
σω πα καὶ τὰ μέ σα. καὶ τοὺς πό δας αὐ τῶν. ἐν τί θη σι τὰ πτε ρά (corr. ex pd)· τὸ κα
θόλου πτε ρω τὸν αὐ τὸν αἱ νισ σο μέ νη : καὶ παν το δα πὸν τῆς πι (= ἐπὶ τὸ ὄν τως

ρ

ὂν . ἀνα γω γι κῆς δυ να με ως · εἰ δὲ τὰ πο σω πα καὶ τοὺς πό δας κα λό

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15 πτου σι καὶ μό νοις πέ ταν ται μέ σοις πτε ροῖς · ἐν νό η σον ἱερῶς : ὅτι τὸ σοῦ τον έξη ρη μέ νη τῶν ὑπερ τά των οὐ σι ῶν ἡ τά ξις . εὖ λα (= έστι

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ἐστι· πε ρὶ τὰ τῶν νο ή σε ων αὖ τῆς ὁ ψηλό τε ρα και βαθύ τε ρα·

μείω

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