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Schao-I, König von Fan-yang.

Schao-I, König von Fan-yang, war der dritte Sohn des Kaisers Wen-siuen. Er wurde anfänglich in das Lehen von Kuang-yang, später in dasjenige von Fan-yang eingesetzt. Er erhielt nach der Reihe den Rang eines aufwartenden Mittleren und eines Vorgesetzten von Thsing-tu.

Schao-I liebte es, mit den Nebenfrauen zu trinken und stellte Wein ausschliesslich für die Theilnehmenden des Inneren hin. Er erschlug den vielseitigen Gelehrten 1 Jin-fang-ying. Kaiser Wu-tsch'ing liess ihm einst zweihundert Streiche geben und schickte ihn zu der Kaiserin von Tschao-sin. Diese liess ihm wieder hundert Streiche geben.

Als der spätere Vorgesetzte nach Nie entfloh, machte er Schao-I zum Gebietenden der obersten Buchführer und zum stechenden Vermerker von Ting-tscheu. Kaiser Wu von Tscheu bewältigte # P'ing-tscheu und machte Fung-fu-siang zum allgemeinen Leitenden des nördlichen So-tscheu. Dieses Gebiet war die wichtigste Niederhaltung von Thsi, und viele muthige Kriegsmänner waren daselbst versammelt. Vordem hatten Tschao-mo, Aeltester der Kriegsleute,

Wang-tangman, Vorsteher der Pferde, und Andere sich verschworen, Fung-fu-siang festzunehmen und dem Könige von Jin-tsch'ing in Ying entgegenzuziehen. Die Sache kam nicht zu Stande, und man zog sofort Schao-I entgegen.

Schao-I gelangte nach Ma-yi. Fung-fu-siang, dessen Zugetheilter # Han-O-ko-nu und Andere, im Ganzen mehrere Zehende von Menschen, waren abtrünnige Diener von Thsi. Zweihundert achtzig Besatzungen von Festen nördlich von Sse-tscheu schlossen sich sämmtlich an Fung-fu-siang. Bei der Ankunft Schao-l's empörten sie sich. Ling

Lo-khiung ge

Schao-I führte mit Yuen-hung-meng, stechendem Vermerker von tscheu, die Streitmacht nach Süden. Er wollte bei der Ankunft #P'ing-tscheu wegnehmen. Als er in Sin-hing ankam, war Sse-tscheu bereits an Tscheu gefallen. Die den vorderen Weg bewachenden zwei im Verfahren Uebereinstimmenden ergaben sich mit dem, was sie leiteten, an Tscheu. Die Kriegsmacht von Tscheu machte einen Angriff auf Hien-tscheu und nahm den stechenden Vermerker fangen. Ferner stürmten sie die Festen und brachten sie zu Falle. Schao-I kehrte zurück und bewachte das nördliche So. Yü-wenschin-khiü, Anführer von Tscheu, bedrängte Ma-yi. Schao-I entsandte Tuming-thǎ gegen ihn. Die Streitmacht desselben erlitt eine grosse Niederlage. Schao-I sprach: Es bleibt noch der Tod, sonst nichts. Ich kann mich den Menschen nicht ergeben. Hierauf floh er zu den Türken.

Seine Menge begriff dreitausend Häuser in sich. In einem Erlasse an sie sagte er: Wer zurückkehren will, thue es nach Gutdünken. Hierauf wehklagte er und verbeugte sich. Diejenigen, welche sich trennten, waren die grössere Hälfte.

Tha-po, Kho-han (Khan) der Türken, war der Meinung, Kaiser Wen-siuen sei ein hervorragender und muthiger Himmelssohn gewesen. Schao-I, weil er Wen-siuen an Gewichtigkeit und Kraft ähnlich war, wurde sehr von ihm geliebt und geschätzt.

1 Die Kaiserin von dem Geschlechte Li, Gemalin des Kaisers Wen-siuen. Kaiser Hiao-tschao liess sie in dem Palaste Tschao-sin wohnen, weshalb sie die Kaiserin von Tschao-sin genannt ward. Sie war nicht die Mutter des Königs Schao-I. Denkschriften der phil.-hist. Cl. XXXIV. Bd.

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Alle Menschen von Thsi, welche sich im Norden befanden, gesellten sich zu Schao-I. 高寶寧 Kao-pao-ning, der sich in Ying-tscheu befand, legte ihm in einer Denkschrift den geehrten Namen bei. Hierauf erstieg Schao-I die Stufe eines Kaisers.

nannte das Jahr das erste des Zeitraumes Wu-p'ing (570 n. Chr.) und machte Tschao-mŏ zum Könige von ★ Thien-schui.

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Er

Als Tha-pŏ hörte, dass Kao-pao-ning sich in den Besitz von P'ing-tscheu gesetzt habe, rief er ebenfalls die Abtheilungen herbei. Eine jede derselben griff zu den Waffen und wandte sich nach Süden. Sie sagten, sie würden in Gemeinschaft den König von Fan-yang zum Kaiser von Thsi erheben und ihn an seinen Feinden rächen.

Der Kaiser Wu von Tscheu sammelte in grossem Masse Streitkräfte in Yün-yang und wollte in eigener Person im Norden den Angriff machen. Es ereignete sich, dass er erkrankte und starb. Als Schao-I dieses hörte, glaubte er, dass der Himmel ihm helfe. Lu-tsch'ang-khi besetzte Fan-yang und meldete ebenfalls in einer Denkschrift, dass er Schao-I entgegenziehen werde. Jedoch Yü-wen-schin-khiü, der Anführer von Tscheu, überfiel und vernichtete Lu-tsch'ang-khi.

An diesem Tage gelangte Schao-I nach Yeu-tscheu. Als er hörte, dass die allgemeinen Leitenden von Tscheu Streitkräfte nach aussen senden, wollte er sich die Entblössung des Landes zu Nutzen machen, die Feste von Ki wegnehmen, die Fahnen des Himmelssohnes in Reihen stellen, den Grabhügel des Königs Tschao von Yen ersteigen und, von der Höhe in die Ferne blickend, die Menge der Streiter leiten und vertheilen.

Yü-wen-schin-khiü entsandte den grossen Heerführer Yü-wen-ngen. Derselbe, an der Spitze von viertausend Menschen einhersprengend, kam Yeu-tscheu zu Hilfe. Die Hälfte dieser Menschen wurde durch das Kriegsheer von Thsi getödtet. Als Schao-I erfuhr, dass die Feste von Fan-yang gefallen sei, klagte er in Trauerkleidern sein Leid, wendete das Heer um und trat bei den Türken ein.

Die Menschen von Tscheu wollten ihn Tha-pò abkaufen und hiessen auch Ho-jŏ-I hinreisen und mit Tha-po sprechen. Dieser konnte sich noch immer nicht dazu verstehen. Endlich begab er sich verstellter Weise mit Schao-I an der südlichen Gränze auf die Jagd und liess ihn durch Ho-jo-I festnehmen. Man verbannte Schao-I nach Schŏ. Die königliche Gemalin Schao-I's, eine Tochter Fung-hiao-wan's von P'ohai, floh von den Türken weg und kehrte heim. Als Schao-I sich in Scho befand, schickte er ihr ein Schreiben, in welchem er sagte: Die Barbaren sind treulos, man hat mich hierher geschickt. Er starb zuletzt in Schŏ.

Schao-lien, König von Lung-si.

Schao-lien, König von Lung-si, war der fünfte Sohn des Kaisers Wen-siuen. Sein Lehen war ursprünglich dasjenige eines Königs von Tschang-lo. Später wurde es verändert. Er war von Gemüthsart roh und heftig. Er zog einst das Schwert und verfolgte seinen Bruder, den König Schao-I.1 Dieser floh in den Marstall, verschloss das Thor und vertheidigte sich.

1 Schao-I ist Gegenstand des vorhergehenden Abschnittes.

Schao-I war Vorgesetzter der reinen Hauptstadt geworden und war noch nicht zum Ordnen der Sachen gelangt. Schao-lien ging früher hin, rief alle Gefangenen heraus, entschied willkürlich und schickte sie fort.

Schao-lien war im Stande, auf einen einzigen Zug mehrere Gantang Wein zu trinken. Dieses war zuletzt die Ursache seines Todes.

Pe-nien, König von Lo-ling.

百年 Pe-nien, König von Lo-ling, war der zweite Sohn des Kaisers Hiao-tschao. Als Hiao-tschao zu seiner Stufe gelangt war, befand er sich in Tsin-yang. Sämmtliche Diener baten ihn, dass er eine kaiserliche Gemalin und einen grossen Sohn einsetze. Der Kaiser stimmte in seiner Bescheidenheit nicht bei. Alle niederen Amtsgenossen baten ihn ebenfalls. Er gab jetzt seiner Gemalin den Namen einer Kaiserin und befahl, dass man einen kaiserlichen grossen Sohn einsetze.

Der Kaiser hinterliess eine kurz vor seinem Tode verfasste höchste Verkündung, in welcher er seine Stufe dem nachherigen Kaiser Wu-tsch'ing1 übertrug. Zugleich gab es von ihm ein Handschreiben, an dessen Schlusse er zu Wu-tsch'ing sagte: Pe-nien ist ohne Schuld. Du kannst ihn in einen Ort der Freude (lo) einsetzen. Ahme nicht die früheren Menschen nach. In dem Zeitraume Ta-ning (561 n. Chr.) setzte man Pe-nien in das Lehen eines KönigsLo-ling ein.

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Im fünften Monate des dritten Jahres des Zeitraumes Ho-thsing (564 n. Chr.) umringte ein weisser Regenbogen die Sonne wiederholt und doppelt. Ferner reihte er sie auf, sie drang aber nicht durch. Es zeigte sich ein rother Stern. Der Kaiser fing den Widerschein des Sternes in dem Wasser einer Schüssel auf und verdeckte die Schüssel. In einer Nacht war die Schüssel zersprengt. Er wollte dieses durch Pe-nien niederdrücken.

Kia-te-tsch'eu, ein Mensch von Po-ling, unterrichtete um diese Zeit Penien im Schreiben. Pe-nien schrieb einst mehrmals das Zeichentsch',kaiserlicher Befehl'. Kia-te-tsch'eu versiegelte das Geschriebene und übergab es an dem Hofe. Der Kaiser eröffnete es und gerieth in Zorn. Er liess Pe-nien zu sich rufen. Dieser, erkennend, dass er nicht entkommen werde, schnitt den an seinem Gürtel befindlichen Halbring ab, liess ihn bei seiner dem Geschlechte Ho-lio angehörenden königlichen Gemalin zurück und erschien vor dem Kaiser in der in dem Garten der himmelfarbenen Hauptstadt erbauten Halle des kühlen Windes.

Der Kaiser liess Pe-nien das Zeichentsch',kaiserlicher Befehl schreiben. Es bestätigte sich, dass es den Zeichen, welche Kia-te-tsch'eu an dem Hofe übergeben hatte, gleiche. Der Kaiser schickte die Leute der Umgebung und liess ihn durch sie heftig schlagen. Ferner befahl er Menschen, dass sie Pe-nien in der Halle herumschleppen und bald laufen, bald ihn schlagen. An den Stellen, wo man vorbei kam, war rings

1 Kaiser Wu-tsch'ing war der neunte Sohn des Kaisers Schin-wu und der jüngere Bruder des Kaisers Hiao-tschao von derselben Mutter. Kaiser Hiao-tschao war der sechste Sohn des Kaisers Schin-wu und der jüngere Bruder des Kaisers Wensiuen von derselben Mutter.

auf dem Boden lauter Blut. Pe-nien wollte der Athem ausbleiben. Er rief: Ich bitte um das Leben. Ich möchte zu dem Oheim ein Sklave sein.

Hierauf enthauptete man ihn und warf ihn in den Teich. Das Wasser des Teiches war ganz roth. In dem rückwärtigen Garten blickte der Kaiser mit eigenen Augen hin und vergrub ihn.

aus.

Die königliche Gemalin Pe-nien's hielt den Halbring fest und stiess klägliche Rufe Sie mochte nicht essen. Nach einem Monate starb sie ebenfalls. Der Halbring befand sich noch immer in ihrer Hand, die Faust konnte nicht geöffnet werden. Sie war um die Zeit vierzehn Jahre alt. Ihr Vater Kuang bog ihre Hand. Diese öffnete sich jetzt.

Zu den Zeiten des späteren Vorgesetzten veränderte man die neun Ringmauern zu sieben und zwanzig Ringmauern. Beim Graben fand man eine kleine Leiche. Dieselbe hatte einen hochrothen Mantel und einen goldenen Gürtel. Ein Haarschopf war geknüpft, einer gelöst. Ein Fuss war mit einem Schuh bekleidet. Die Theilnehmenden des Inneren sagten verstohlen, es sei der grosse Sohn Pe-nien. Einige sagten, es sei der König Schao-te1 von Thai-yuen.

Eine höchste Verkündung verlieh Pe-thsĩ, dem Sohne des Königs von Siangtsch'ing, die Lehenstufe eines Königs von Lo-ling. Derselbe trat nach dem Untergange von Thsi in den Gränzpass. Man bestimmte ihn zur Uebersiedlung nach Scho, woselbst er starb.

Tscho, König von Nan-yang.

Tscho, König von Nan-yang, war der älteste Sohn des Kaisers Wu-tsch'ing. Er wurde am fünften Tage des fünften Monates, um die Stunde Yin (3) geboren. An demselben Tage, um die Stunde Wu (7) wurde der spätere Vorgesetzte geboren. Weil die Mutter Tscho's, die vornehme Frau von dem Geschlechte Li, nicht die erste rechtmässige Gemalin war, setzte ihn der Kaiser herab und machte ihn zum zweiten Sohne.

Man liess ihn austreten und Nachfolger des Königs von Han-yang werden. Im dritten Jahre des Zeitraumes Ho-thsing (564 n. Chr.) veränderte man sein Lehen zu demjenigen eines Königs von Nan-yang und setzte für Han-yang einen anderen Nachfolger ein.

TschŎ war erst zehn Jahre alt und verblieb in Tsin-yang. Er liebte die persischen Hunde. Wei-po-hu machte ihm dagegen Vorstellungen. Tscho hieb auf einige Hunde heftig ein und streckte sie todt zur Erde nieder. Wei-po-hu lief erschrocken davon und getraute sich nicht, wieder zu sprechen.

Später wurde Tscho Vorsteher der Schaaren und stechender Vermerker von Kitscheu. Er liebte es, Menschen zu entblössen, sie niederhocken und vierfüssige Thiere vorstellen zu lassen. Er liess es zu, dass Hunde sie erbissen und auffrassen.

Im Umwenden nach links stechender Vermerker von Ting-tscheu geworden, schöpfte er das Wasser aus den Brunnen und bildete rückwärtige Teiche. Von der

Schao-te, König von Thai-yuen, ist Gegenstand eines früheren kleinen Abschnittes. Das Buch der nördlichen Thsi setzt in dem Namen Schao-te hier irrigtschao statt

schao.

Höhe der Stockwerke schoss er mit Armbrustkugeln auf die Menschen. Er reiste gern unerkannt, lustwandelte und jagte masslos. Willkürlich, gewaltthätig und grausam, sagte er: Ich bin ein Mensch, welcher den Oheim Wen-siuen nachahmt.

Ein Weib, ein Kind in den Armen haltend, befand sich auf dem Wege. Sie lief, indem sie auswich, in das Gras. Tscho entriss ihr das Kind und fütterte damit die persischen Hunde. Das Weib stiess laute Rufe aus und wehklagte. Tschŏ ward zornig und liess wieder die Hunde los, damit sie das Weib auffressen. Die Hunde thaten dieses nicht. Er bestrich das Weib mit dem Blute des Kindes. Sie frassen das Weib jetzt auf.

Der spätere Vorgesetzte hörte dieses. Er befahl in einer höchsten Verkündung, dass man TschŎ in Ketten lege und eilig zu dem Hoflager bringe. Als Tscho ankam, begnadigte ihn der spätere Vorgesetzte und fragte ihn, was während seines Aufenthaltes in dem Landstriche seine grösste Freude gewesen. Tscho antwortete: Ich nahm viele Scorpione, welche stechen wollten. Sie untereinander gemengt sehen, war die höchste Freude.

Der spätere Vorgesetzte liess sofort in der Nacht ein Nössel voll Scorpione suchen. Gegen Morgen hatte man dreimal zwei Gantang voll. Man legte sie in eine Badewanne und liess einen Menschen nackt sich in die Wanne legen. Derselbe schrie, lärmte und wälzte sich herum. Der Kaiser blickte mit Tscho herab, freute sich und lachte ohne Aufhören. Er sprach zu Tscho: Eine so freudige Sache, warum bist du nicht bei Zeiten mit Postpferden dahergesprengt und hast sie an dem Hofe gemeldet?

Seitdem stand Tscho in grosser Gunst bei dem späteren Vorgesetzten. Dieser ernannte ihn zum grossen Heerführer und spielte gemeinschaftlich mit ihm am Morgen und am Abend. Han-tschang-luan erfuhr dieses.

TschŎ wurde an der Stelle eines Anderen stechender Vermerker von Thsi-tscheu und wollte aufbrechen. Han-tschang-luan hiess einen nahestehenden Vertrauensmann Tscho's fälschlich sagen, dass Tscho abfalle. Han-tschang-luan meldete es an dem Hofe und sagte, dieses Verbrechen könne nach den Gesetzen des Reiches nicht verziehen werden.

Der spätere Vorgesetzte brachte es nicht über sich, Tscho öffentlich zu tödten. Er beauftragte den Günstling Hu-ho-wei-să, in dem rückwärtigen Garten mit TschŎ zu ringen und ihn zu erdrücken. Man begrub Tscho in dem Kloster Hing-sching-fo.

Nach vierhundert Tagen fasste man den Leichnam zusammen. Das Angesicht und das Haupthaar Tscho's waren wie bei einem Lebenden. Man sagt gemeiniglich: Wer am fünften Tage des fünften Monats geboren worden, dessen Gehirn wird nicht

zerstört.

Die Brüder Tscho's benannten den Vater mit ,älterer Bruder des älteren Bruders' (A). Die Mutter, welche die rechtmässige Gattin war, nannten sie,Haus des Hauses' (**). Die Amme nannten sie ältere Schwester der älteren Schwester (). Die Frau nannten sie jüngere Schwester der jüngeren Schwester (***).1

1 Dieses steht hier ohne Zusammenhang und sollte eigentlich in dem nächstfolgenden Abschnitte angegeben werden, wo diese nur in dem Buche der nördlichen Thsi zu findenden Ausdrücke mehrmals vorkommen.

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