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Luc. Me la diede quefta dama.

Ifab. Si, a lei io la diedi, perchè mi favoriffe di ritrovarne l'autore, così da me fofpirato, non volendo d'alcun altro di cafa fidarini, per thnore d'Orazio. Luc. Vedete vỏi, che di me non potete lagnarvi. Fed. Refto ftupito.

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VII.

Gold on i.

Mit Uebergehung der übrigen zahlreichen Luftspieldichs ter, welche während des vorigen, und zu Anfange des ges genwärtigen Jahrhunderts für die italiänische Bühne arbeis teten, kommen wir sogleich an Carlo Goldoni, einen Benes zianer, geb. 1714, der jegt noch in Paris lebt, und in dies ser Dichtungsart seit funfzig Jahren eine denkwürdige, und ihm sehr rühmliche, Epoche macht. Von seinen Lebensums stånden und der Geschichte seiner zahlreichen theatralischen Arbeiten hat er selbst ausführliche Nachrichten, ertheilt. Zus erst in den Vorreden jedes Bandes der zu Venedig tim Jahr 1761 angefangenen vollständigen Ausgabe seiner Werke; und dann, noch zusammenhängender, umständlicher und sehr unterhaltend, in den Memoires pour fervir à l'His toire de la vie et à celle de fun Théatre, die im J. 1787 in drei Bånden zu Paris gedruckt, und 1788 von Hrn. G. Schatz unter dem Titel: Goldoni über sich selbst und sein Theater, ins Deutsche überseßt, und mit einigen Anmers tungen begleitet sind. Während seines mehr als siebenzigs jährigen Lebens hat er zweihundert Theaterstücke, Trauers spiele, Tragikomödien, vornehmlich aber Lustspiele, auch Opern, Operetten und Intermezzo's geliefert. Schon das durch erwarb sich Goldoni kein geringes Verdienst um die italianische Bühne, daß er in seinen jüngern Jahren die

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beliebtesten Stücke einiger åltern, besonders der tragikomis
schen, Dichter verbesserte und umarbeitete. Seine erste eigne
Arbeit war die Donna di Garbo, im J. 1746,-. Schon
Hagedorn erkannte den Werth seiner Luftspiele, und charaks
terisirte denselben in folgendem kleinen Gedichte:

Von vielen, die sich jest Thalien zugesellen,
Kennt keiner so, wie er, was bessert und gefållt.
Der Schauplatz und die heur'ge Welt

Sind seiner Fabeln stete Quellen.

Wie lehrreich rühren uns durch ihn
Bettina und ihr Pasqualin *)!

· Die Kleinigkeiten selbst, die nur zu spielen scheinen,
Auch die sieht man von ihm empfindlich angebracht;
Und wer nicht beim Goldoni lacht,

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Der kann beim Holberg weinen.

Bei der ungewöhnlich großen Fruchtbarkeit dieses Diche ters, und bei der Leichtigkeit und Eile, womit er seine meis sien Schauspiele schrieb, musste indeß nothwendig eine große Ungleichheit derselben, sowohl im Ganzen, als in ihren eins zelnen Bestandtheilen und Scenen, entstehen. Sein Zweck scheint überall nur mehr auf augenblickliche und unterhaltende Belustigung des Zuschauers, als auf Befriedigung des unbefangnern Lesers und des prüfenden Kunstrichters, ges richtet zu seyn; und jener Zweck wird fast allemal glücklich genug erreicht. Selten aber ist in den Planen seiner Stücke, und in der Ausführung derselben, und noch seltner in den Entwickelungen des Knotens, die feine dramatische Kunst sichtbar, die alles gehörig und allmählig vorbereitet, alle Theile, Charaktere und Scenen des Brücks innig mit eins ander verknüpft, und die Handlung ihrer Entscheidung und Auflös

*) In den beiden Lustspielen, La Putta Onorata, und La Buona Moglie.

Auflösung ftufenweise, und mit immer stårkerm Interesse, ju nähern weiß. Wer mehrere seiner Stücke hinter einans der lieft, oder sie mit einander vergleicht, wird bald eine gewisse Einförmigkeit der Charaktere wahrnehmen, und diese gar oft flach und flüchtig gezeichnet finden. Auch hebt sich der Dialog selten über das Gewöhnliche, und wird oft, durch zu große, sonst verdienstvolle und sehr natürliche, Leichtigkeit: leer und kraftlos. Uebrigens dient die Lesung seiner Lufts spiele dem Ausländer vorzüglich dazu, mit der Umgangss sprache und den Nationalsitten der Italiåner bekannt zu wers den. In dem Stücke, Il Teatro Comico, welches man gewöhnlich gleich zu Anfange seiner Werke findet, giebt er selbst von seiner Manier und Verfahrungsart Rechenschaft. Sehr richtig wird sein Charakter von einem seiner vertrauten Freunde, dem Verfasser der Obfervations fur l' Italie, par deux Suedois, geschildert, nachdem sein fleissiges Studium der Welt und des Menschen bemerkt ist: De cette mine inépuisable un coup d'oeil actif et exercé transporte fans effort dans les compofitions des caractères toujours vrais, les nuances les plus delicates, que les paffions jettent dans chaque caractère, des fituations très frappantes, quoique très fimples; enfin ces ridicules, qui naissent à chaque inftant dans la focieté, et qui periffent en naillant, faute d'ètre obfervé et faifi: en un mot, le Goldoni eft fécond, fimple et varié, mais inégal ét negligé comme la Nature elle-mème. Aucun Auteur n'eût jamais une facilité égale à la fienne.

Ein chronologisches Verzeichniß der sämtlichen Theaterstücke Goldoni's ist seinen oben gedachten Memois ren beigefügt, und in der deutschen Ueberseßung derselben mit literarischen Nachrichten und kritischen Notizen vermehrt worden. Hier sie alle zu nennen, wäre zu weitläuftig; also nur die Titel einiger seiner vorzüglichsten eigentlichen Lust: spiele:

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spiele: La Donna di Garbo -La Vedova Scaltra

Il Padre di Famiglia. Il Cavaliere e la Dama

L'Erede Fortunata

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Auch

Il Servitore di due Padroni La Pupilla La Finta Ammalata Le Donne Curiofe Il Giuocatore. schrieb er nicht lange nach seiner Ankunft in Paris ein frans zösisches Lustspiel: le Bourru Bienfaisant.

Goldoni's Stücke find in zu vielen Hånden, sind uns ter uns durch Nachahmungen und Ueberseßungen zu bekannt, als daß es hier einer oder mehrerer Proben daraus bedürfte, die ich auch von den folgenden neuern italiånischen Dichtern nicht zu geben für nöthig halte.

VIII.

G oz z i.

Der große Ruhm Goldoni's, der noch vor etwas långer als dreissig Jahren in Italien, und besonders in Vene dig, als der erste und einzige Lustspieldichter galt, list seits dem eine große Erschütterung durch die neue Manier, in welcher der Graf Carlo Gozzi, ein jungerer Bruder des gleichfalls als Schriftsteller bekannten Grafen Gasparo Gozzi (S. B. II. S. 144.), das komische Drama bearbeitete. Mit der Erzählung, die Baretti in seiner Reisebeschreibung von den Veranlassungen dieser theatralischen Revolution giebt, und die in deutschen Schriften schon mehrmals wiederholt ist, mag es wohl nicht ganz seine Richtigkeit haben; so viel aber ist doch wohl ausgemacht, und erhellt fast aus allen kurzen Vorberichten, die Gozzi seinen Lustspielen vorangesegt hat, und noch mehr aus dem weitläuftigen Ragionamento ingenuo, e Storia Sincera dell' origine delle fue dieci Fiabe teatrali, vor dem ersten Bande seiner Werke *),

*) Ein Anhang dazu seht vor den vierten Bande.

daß

daß dieser Dichter vorzüglich darauf ausgieng, der Bewuns derung entgegen zu arbeiten, womit man Goldoni's, und selbst die weit mittelmäßigern Stücke des Abbate Chiari unter seinen Landesleuten aufnahm. Und der Gedanke war glücklich genug, durch eine, wirklich talentvolle und Erfins dungsreiche, Bearbeitung allbekannter Volksmåhrchen und Feenerzahlungen, die Aufmerksamkeit und den Beifall des großen Haufens, dem dieß eine ganz neue Gattung war, ungetheilt auf sich, und die theatralischen Vorstellungen dies ser Stücke zu ziehen, denen das viele Maschinenspiel, die geschickte Borstellung der Sacchischen extemporirenden Schaus spieler, und die häufige Einmischung des Burlesken, nicht wenig aufhalf. Es scheint indeß, daß man auch hier die Bewunderung übertrieben, und dem Grafen Gozzi, dest sen erfindrisches Genie und Wih unleugbar sind, zu viel Ehre erwiesen habe, wenn man ihn, wie so oft geschehen ist, den Shakspeare der Italiåner genannt hat. Mit dies sem großen englischen Dichter hat er wenigstens die ihm so vorzüglich rühmliche tiefe Menschenkenntniß, die unerschöpfs lich mannichfaltige, und so unendlich abgestufte Charakters zeichnung nicht gemein; und bei aller Energie seines Dialogs in ernsthaftern Scenen hat er doch auch viele Tiraden, die bloß deklamatorish sind, und allzu sehr ins Unnatürliche und Schwülstige fallen. Ohne Zweifel erhielten Gozzi's Stücke einen großen Theil ihres Werths und Beifalls erst durch die Vorstellung; denn ihre Lesung hat in der That nicht anhals tende Befriedigung genug; und die dftern Absprünge der Handlung, die augenblickliche Umånderung des ganzen Tons, die viele Einmischung des Wunderbdren, stören das Ins teresse des Lesers allzu oft.

Gozzi's erstes Stück war L' Amore delle tre Melarance, wozu der Stof aus einem gangbaren Volksmåhrchen genommen war, und welches 1761 zuerst in Benedig mit

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sehr

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