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men, und hernach aus Gewöhnung beibehalten habe. Hier wäre es zu weitläuftig, auch nur die Titel von Lope's Koz mödien anzuführen. Ein Verzeichniß derer', welche in der aus fünf und zwanzig Quartbänden bestehenden Sammlung befindlich sind, giebt Herr Bertuch als Anhang der gedachs ten Lebensbeschreibung dieses Dichters; es giebt aber außers Dem noch eine große Menge einzeln gebruckter Stücke, von ihm. Hier will ich nur die ins Französische und Deutsche überseßten nennen: Guardar y Guardarle von Le Sage unter dem Titel: Don Felix de Mendoza; von du Perron de Cafiera, auszugsweise folgende: Los Donaires de Matico; Caftelvies y Montefes; Las Pobrezas de Rei naldos; Las Novios de Hornachuelos; El Rey Bamba; La Amiftad Pagada; Nacimiento de Urlo y Valentin. Von Linguet find in seinem spanischen Theater, und aus demselben ins Deutsche, folgende drei überseht: La Efclaya de fu Galan; El Damnine Lucas; La Dama Melindrofa. Von Hrn. Bertuch ist La Fuerza Laftimola, im dritten Theile seines Magazins, in Auszug gebracht. Hr. von Bourgoing bemerkt in seiner schäßbaren Reisebeschreibung *), Daß gegenwärtig die Komödien des Lope nicht mehr durchs gehends so beliebt in Epanien sind, wie ehedem, und dah man daher in die rcueste Ausgabe seiner Werke: nur eine Fleine Anzahl derselben aufgenommen habe. Für sein bestes Lustspiel erklärt er seine Dorothea **), welche die Spanier als ein Meisterstück des Wises, des Feinen und Gefühle wollen, betrachten, ob sie gleich viel Unfittliches, Unnatürliz thes und Abgeschmackres, besonders in der Schreibart, hat.

III.

Nouveau Voyage en Espagne (Par. 1789. 3 Voll. gr. 8.)
T. II. p. 336.

**) Bermuthlich, la Donzella Theodora, die im neunten Bande
der oben gedachten Sammlung steht.

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Sein ganzer Name ist: Don Pedro Calderon de la Barca Henao y Risño. Er war Ritter, und Kappellan des Königs, wurde 1601 zu Madrid geboren, und stars 1687. Die Spanier verehren ihn noch immer als einen der vorzüglichsten Dichter ihrer Nation, und sehen ihn als Schauspieldichter noch über den Lope de Vega hinaus. Denn ob er ihm gleich an Fruchtbarkeit nachsteht, so übers trifft er ihn doch an Erfindung und sorgfältiger Ausarbeitung des Plans. Seine Lustspiele haben sich daher auch häufiger und länger auf der spanischen Bühne erhalten, weil sie meht Originalität, mehr Eindringliches, Wahres und Mannichs faltiges haben. Vorzügliches Talent befigt Calderon auch in der Anlage und künftvollen Führung der Intrigue, wodurch er die Erwartung der Zuschauer bis ans Ende beståns dig rege und gespannt zu erhalten versteht. Auch die Charak: tere sind wenigstens treue und richtige Kopien der Sitten und Eigenheiten seines Zeitalters, wenn sie gleich dem heutigen Zuschauer etwas romanhaft und abentheuerlich vorkommen. Nur der Dialog hat allzu viele Ungleichheiten, und verfällt gar zu oft ins Gesuchte und Erkünftelte. Die sämtlichen Schauspiele dieses Dichters belaufen sich auf hundert und zwanzig; ausser vier und neunzig Autos Sacramentales, von welchen ich selbst eine Sammlung in sechs Quartbånden besiße, die zu Madrid, 1716, gedruckt ist. Die besten Kos mödien von ihm, welche Snerte in sein Spanisches Theater aufgenommen hat, find: Dar tiempo al tiempo Tambien hay duello en las Damas La Dama Duende → Qual es major Perfecion - El Efcondido e la Tapada

(französ. von Linguer)

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--

Bien

vengas Mal fi vienes folo Los Empeños de un Acafo, nachgeahmt von, Thomas Corneille in feinen Engagemens

du Hazard Linguet)

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-

No fempre el peor es cierto (französ. von Con quien vengo, vengo

Mejor efta

-

que estaba (von Linguet übers.) - Primero foy yo Cafa con dos puertas mala es de guardar No hay burlas con el amor (franzds. von Linguet) Eco y Narcifo. Ausserdem haben Le Sage und Linguer noch einige andre Luftspiele von Calderon ins Französische übertragen, und Thomas Corneille den Aftrologo fingido in seinem Feint Aftrologue. Pierre Corneille nahm seinen Heraklius aus dieses spanischen Dichters: En efta vida todo es verdad y todo es mentira; und Voltaire überseßte und kommentirte dieses Stück *), wobei er aber vorseßlich manches in ein lächerliches Licht sehte.

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Ich könnte nun noch sowohl aus Lope de Vega's, als aus Calderon's Lustspielen einige dem Inhalt und einzelnen Scenen nach ausziehen, und diese lehtern zur Probe im Original mittheilen. Da sie aber doch ohne Uebersetzung den meisten Lesern unverständlich, und dergleichen Proben bei weitem nicht hinreichend seyn würden, von der ganzen, sich selbst so ungleichen und mannichfaltigen Manier jener Dichter einen bestimmten Begrif zu geben; so will ich lieber noch einige kurze Notizen von andern nachherigen Lustspiel: dichtern der Spanier, und von dem gegenwärtigen Zustande ihrer Schaubühne beifügen, die man in den obenangeführten Schriften, und vornehmlich in Bourgoing's 'Reisebeschreis bung, umständlicher nachlesen kann.

Augustin Murero y Cabana lebte mit dem Lope und Calderon zu gleicher Zeit, und ist, nåchst ihnen, einer der berühmtesten spanischen Dichter in der komischen Gattung. Nur, find seine Plane gewöhnlich sehr fehlerhaft; seine Schreibart ist ziemlich unkorrekt; und die häufige Einfüh

rung

*) S. die Basler und Gothaer Ausgabe f. Werke, T. IX, p.407.

rung des Gracioso, der manchmal bei ihm wißig genug, und unterhaltender, als sonst ist, verleitete ihn doch manchs mal ins Platte und Abgeschmackte. Aus seinem Stücke, El Marques de Cigaral entlehnte Scarron seinen Dom Jaz phet; und Moliere aus dem Desden con el Desden feine Princelle d' Elide. In Linguer's spanischem Theater sind: La Ocafion haze el Ladron; El parecido en la corte; und No puede fer, guardar una mujer, ins Französische übersetzt.

Francesco de Roxas, der ums Jahr 1680 lebte, und von einem jüngern Dichter eben dieses Namens zu unters scheiden ist, schrieb verschiedne nicht unbedeutende Lustspiele, die von französischen Dichtern benußt wurden. So nahm Scarron seinen Jodelet, Maitre et Valet, aus des Roxas Amocriado; und Thomas Corneille aus seinem Don Lucas de Cigarral, seinen Don Beltran de Cigarral. Le Sage zog aus zwei Stücken von ihm das seinige, Le Point d'honneur.

Luis Coello, ein Zeitgenosse des Vorigen, schrieb gleichs falls mehrere Lustspiele; z. B. Dicho y Hecho Lo que puede la Porfia El Arbor de mejor frutto - Yerros de Naturaleza, y Aciertos de la Fortuna Por el esfuerzo la dicha

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น. a. m.

Antonio de Solis, durch seine meisterhafte Geschichte der Eroberung von Mexiko bekannt, gest. 1686, gehört zu den besten und regelmäßigsten komischen Dichtern der Spas nier. Sein Stück, El Amor al Ulo, brachte Corneille in seinem Amour à la Mode auf die französische Bühne. Noch find von ihm: El Doctor Carlino El Alcalzar del SeLa Gitanilla de Madrid

creto

-

te, von Linguet überseßt; u. a. m.

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Un Bobo hace cien

Seine Komödien wurs

den zu Madrid, 1681, 4. zusammen herausgegeben.

Don Joseph de Cañizares, aus der lehten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, und zu Anfange des jeßigen, unters schied sich vornehmlich in den comedias de figurones durch feine glückliche Karrikaturzeichnung aus, die jedoch sehr ins Grotteste fållt. Von ihm sind: Las nuevas Armas de Amor Qual enemigo es mayor, el Deftino o el Amor Caftigar favoreciendo El gran Baron del Pinel El Doinine Lucas; und viele andre. In den meisten findet man einen ganz glücklichen und regelmäßigen Plan, auch viel Charakterzeichnung und komische Skuas tionen.

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Antonio de Zamora, zu Anfange des gegenwärtigen Jahrhunderts, war Verfasser des: Ser fino y non parecerlo Defprecion vengan defprecios

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zado por fuerza —

El Hechi

El Bla

Con mufica y por amor zon de Guzmanes; u. a. m. Man hat eine Sammlung seiner Komödien zu Madrid, 1774. 4. aufs neue herauss gegeben.

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Von den übrigen Lustspieldichtern des jeßigen Jahrhun derts nenne ich nur bloß folgende: Francesco Banccs Cons Garcia de la Huerta damo Telles de Acebedo Thomas de Priarte Ramon de la Cruz Diego de Cordova Joseph Ribera - Diego de Vera. - Eine der besten hieher gehörigen Quellen ist des Don Blas Antonio Nassarre Difcurfo fobre las Comedias de España; die der Ausgabe der Luftspiele des Cervantes, Madr. 1749, 4. als Einleitung vorausgeschickt ist.

Ueber den gegenwärtigen Zustand der spanischen Bühne gehören wohl die Nachrichten zu den besten, welche Herr v. Bourgoing in seiner schon angeführten Reisebeschreibung darüber ertheilt. Im Ganzen hat die komische Schauspiels gattung seit jener klassischen und so äusserst fruchtbaren

Epoche

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