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namhafte kirchliche Lehrer zu gewinnen. Ich urtheile jetzt nicht mehr ganz so ungünstig über dieses Verfahren des Eusebius wie damals, aber an dem Nachweise selbst vermag ich nichts zu ändern. Folgende Übersicht mag die Succession der Lehrer in der KGesch. beweisen:

1) Die Zeit bis zum Anfang der Regierung Trajans (bis III, 31): Die Apostel selbst.

2) Die Regierung Trajans (bis IV, 2): Die Apostelschüler Polykarp, Papias, Ignatius, Clemens Rom., Quadratus, die Töchter des Philippus, καὶ ἄλλοι πλείους nämlich die vielen namenlosen Evangelisten τὴν πρώτην τάξιν τῆς τῶν ἀποστόλων ἐπέχοντες διαδοχῆς (ΙΙΙ, 37, 1).1)

3) Die Regierung Hadrians (bis IV 9): Quadratus (Zusammenhang mit der apostolischen Zeit) und Aristides; Hegesipp und Justin. Nur die beiden letzteren vermag Eusebius IV, 7, 15 ff. zu nennen unter den angeblich ,,Vielen", die die Wahrheit zu den Zeiten Hadrians gegen die Häresieen erweckt haben; sieht man aber näher zu, so deutet er selbst an, dass sie gar nicht in diese Zeit gehören.

4) Die Regierung des Antoninus Pius (IV, 14, 9): (Irenäus), Hegesipp, Justin und noch Polykarp.

5) Die Regierung des M. Aurel (bis V, 8): Justin, Hegesipp, Dionysius Cor., Pinytus, Philippus, Apollinaris, Melito, Musanus, Modestus, Theophilus Antioch. (Bardesanes), Irenäus.

6) Die Regierung des Commodus (bis V, 26): Pantänus, Clemens Alex.2), Rhodon, Apollinaris und die anderen antimontanistischen

1) Hier ist besonders deutlich, dass der Begriff der dadoxn nicht hierarchisch-klerikal zu verstehen ist. Mit Recht verweist Heinrici, a. a. O. S. 6 n. 1 auch darauf, dass Eusebius h. e. III, 10, 4 den Ausdruck Я tov пgogηtāv åzg1Bns diadozn des Josephus wiedergegeben hat. Er konnte ihn unbesorgt aufnehmen, weil er selbst nicht nur eine dadozn der Bischöfe kennt. Die nowτn diadoɣn tāv άñootó2wv III, 37, 4 ist nicht die erste bischöfliche Succession, sondern die erste γενεά nach den Aposteln. Ebenso ist die ὑπόθεσις τῶν διαdózov VII, 32, 32 nicht die „Geschichte der Bischofsreihen", wie man übersetzt hat, sondern die Geschichte der Bischöfe und trefflichen Lehrer; solche hat er auch kurz vorher genannt. In VIII praef. nimmt Eusebius den Ausdruck wieder auf; er schreibt aber nun: τὴν τῶν ἀποστόλων διαδοχὴν ἐν ὅλοις ἑπτὰ περιγράψαντες βιβλίοις, setzt also an die Stelle von ἡ τῶν διαδόχων ὑπόθεσις den Ausdruck dadozń und beweist damit, dass es ihm letzlich auf die Überlieferung der Sache, nämlich der geoffenbarten Wahrheit, nicht auf Personen ankommt. 2) Ausdrücklich wird bei Clemens (s. auch bei Irenäus) darauf hingewiesen, dass er in einer Succession von Lehrern gestanden, die bis zu der Apostelzeit hinaufreicht, s. besonders V, 11, 2: τοὺς ἐμφανεστέρους ἧς κατείληφεν ἀποστο λικῆς διαδοχῆς ἐπισημαινόμενος.

Schriftsteller (Miltiades, Apollonius etc.), Irenäus 1), (Schriftsteller im Osterstreit).

7) Die Regierung des Septimius Severus (bis VI, 8, 7): Heraklit, Maximus, Candidus, Apion, Sextus, Arabianus, ein dem Namen nach Unbekannter (V, 28), (Origenes), Clemens Alex., Judas.

8) Die Regierung des Caracalla (bis VI, 20): Alexander v. Jerusalem 2), Serapion, Clemens Alex., Origenes, Heraklas, mehrere Schriftsteller, z. B. Beryll, Hippolyt, Cajus.

9) Die Regierung des Elagabal und Alexander Severus (bis VI, 27): Origenes, Hippolyt.

10) Die Regierungen des Maximin und Gordian (bis VI, 33): Origenes, (Dionysius Alex.), Gregorius Thaum., Julius Africanus.

11) Die Regierung des Philippus (bis VI, 38): Origenes.

12) Die Regierung des Decius (bis VI, 46): Dionysius Alex., Cornelius, Cyprian.

13) Die Regierung des Gallus (bis VII, 9): Dionysius Alex. 14) Die Regierungen des Valerian und Gallienus (bis VII, 30, 3): Dionysius.3)

15) Die Regierungen des Claudius und Aurelian (bis VII, 28, 21): Malchion.

16) Die Regierungen bis zu Diocletian's Verfolgung (bis VII, 32, 32): Dorotheus, Eusebius und Anatolius Laod., Pamphilus, Pierius, Meletius, Achillas.

An einigen Stellen der Kirchengeschichte leuchtet hervor, dass in Euseb's Quellen aus dem montanistischen Streit von beiden Parteien auf prophetische Successionen Werth gelegt worden ist; doch hat Eusebius selbst für diese kein Interesse gehabt, wenigstens keines, das über den Streit hinausreichte.

1) Man beachte, dass Eusebius V, 20, 1 sagt, Irenäus zeige in seinem Buch περὶ ὀγδοάδος, dass er κατειληφέναι τὴν πρώτην τῶν ἀποστόλων διαδοχήν. Auch hier ist nicht an die bischöfliche Succession, sondern an die erste Generation treuer Zeugen nach den Aposteln gedacht. Ausserdem wird er als Schüler Polykarps bezeichnet, und auf seine Mittheilungen aus den Reden eines apostolischen Presbyters wird hingewiesen.

2) In VI, 9, 1 kommt der Ausdruck παράδοσις τῶν κατὰ διαδοχὴν ἀδελ gov vor. Er bedeutet nicht die bischöfliche Succession, sondern ganz allgemein die Überlieferung von Generation zu Generation, hier in Bezug auf eine

Anekdote.

3) In VII, 19 sind o zarà diadozny adeλpoi in Jerusalem, welche den noch existirenden,,Thronsessel" des Jacobus hoch halten, natürlich nicht Bischöfe, sondern die aufeinanderfolgenden Generationen von Laien.

Excurs II: Die Daten in Hieronymus' Schrift
de viris illustribus.

Die Schrift de vir. illustr. ist 14-15 JJ. nach der Chronik abgefasst und fusst, wie bekannt, wesentlich auf der häufig sehr flüchtig ausgeschriebenen Kirchengeschichte Euseb's. Sie folgt auch in der Reihenfolge der berühmten Schriftsteller fast durchweg dem Gange jenes Werkes. Weiter aber: auch die Art der Datirung ist in der Regel den Datirungen Euseb's in der Kirchengeschichte entnommen, und zwar hat Hieronymus sehr wohl eingesehen, was den Späteren häufig entgangen ist, dass Eusebius die Schriftsteller nach Kaiserregierungen gewöhnlich ohne jede nähere Angabe datirt hat. Hieronymus' chronologische Angaben sind somit ein Beweis, dass wir die des Eusebius (sein zatà TOÚTOVS, EV TOúvto etc.) richtig verstanden haben, und dass man in der Regel nicht berechtigt ist, von Eusebius (KGesch.) genauere Datirungen zu erfragen, als die nach der Kaiserregierung.

So hat Hieronymus, wenn wir bei cap. 15 seiner Schrift beginnen, dem Eusebius folgend -freilich hier und da flüchtig, fehlerhaft und auch willkürlich, namentlich wo er zwei Kaiser nennt oder „maxime floruit" sagt lediglich nach Kaisern datirt in den capp. 17 1), 19 (Quadratus), 20 (Aristides, aber mit dem willkürlichen Zusatz „,eodem tempore quo et Quadratus“), 21 (s. die Bemerkung über Basilides), 24-40, 42-51, 53, 592), 60, 62, 63, 66, 67, 71–73, 75, 763), 77-83. Keine Daten giebt er für Papias (18), Agrippa Castor (21), Minucius Felix (58) und Victorinus (74); nach der Zeit des Origenes datirt er dessen Schüler und Freunde Ammonius (55), Ambrosius (56), Tryphon (57), Gregorius Thaumaturgus (65). Pontian (68) wird einfach als Diacon des Cyprian bezeichnet, Novatian (70) nach seinem Rivalen Cornelius datirt.

Es bleiben somit nur 10 Datirungen nach), die genauer sind:

1) Hier setzt er nach der KGesch. Euseb's hinzu, dass Polykarp unter Anicet nach Rom gekommen sei, aber „sub imperatore Antonino Pio". Den Tod verlegt er auf Grund einer flüchtigen Betrachtung des Eusebius,,regnante Antonino et Lucio Aurelio Commodo".

2) Hier bei Cajus

nennt er noch den Bischof Zephyrin, weil Eusebius ihn nennt, schreibt aber ,,Caius sub Zephyrino Romanae urbis episcopo id est sub Antonino Severi filio".

3) Hier fügt er der Bestimmung für Pierius,,sub Caro et Diocletiano principibus" noch hinzu,,tempore quo eandem ecclesiam Theonas episcopus regebat", was aus Eusebius hervorging.

4) Rechnet man die Angabe hinzu, dass Quadratus (19) dem Hadrian seine Schrift überreicht hat, als derselbe in Athen weilte, so sind es elf.

15) Clemens: obiit tertio Traiani anno."

16) Ignatius: „,passus est anno undecimo Traiani."

41) Serapion: „undecimo Commodi imperatoris anno Antiochiae episcopus ordinatus.

Diese drei Daten stammen aus der Chronik. 1)

22) Hegesipp: hier werden nach Euseb's KGeschichte genauere Daten gegeben, darunter auch das (irrthümliche) Datum: Hadrian. 23) Justin: Die Zeitbestimmungen werden nach den beiden Apologieen gegeben (s. die KGesch.).

52) Der Chronograph Judas: hier wird das 10. Jahr des Severus für die Chronographie gegeben (s. die KGesch.).

54) Origenes: hier werden viele Zeitbestimmungen gegeben für den Verlauf seines Lebens (s. die KGesch.).

61) Hippolyt: es wird bemerkt, dass seine Chronik bis zum 1. Jahr des Alexander reicht (s. die KGesch.).

69) Dionysius Alex.: Hier finden sich mehrere indirecte Zeitbestimmungen (s. die KGesch.); sodann die Bemerkung: „Moritur XII. Gallieni anno," s. die KGesch. und die Chronik, wo aber das 11. Jahr gegeben ist.

64) Geminus (Antiochiae ecclesiae presbyter): „florens sub Alexandro principe et episcopo urbis suae Zebenno, eo vel maxime tempore, quo Heraclas Alexandrinae ecclesiae pontifex ordinatus est." Das ist die einzige der KGesch. gegenüber selbständige und werthvolle chronologische Angabe in der Schrift de vir. ill. Geminus kommt übrigens in der KGesch. Euseb's nicht vor; Hieronymus hat ihn auch in seine Chronik aufgenommen. Die dort gegebene Zeitbestimmung 2244 Abr. 6 Alexand. stimmt mit der hier vorliegenden nicht genau; denn Zebennus ist zu 2245 gesetzt und Heraclas zu 2247. Für die Chronologie der altchristlichen Litteratur ist nach dem Ausgeführten die Schrift des Hieronymus, abgesehen von der letzten Notiz, die aber auch die Chronik bietet, völlig werthlos.

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1) Doch stimmt genau nur das Jahr für Serapion. In der Schoene'schen Ausgabe der Chronik steht der Tod des Clemens und Ignatius zum 2. resp. 10. Jahr Trajan's; man darf wohl nach den Stellen oben corrigiren.

Viertes Capitel.

Die ältesten Bischofslisten.1)

1) Die Listen des Eusebius in der Chronik und Kirchen

geschichte.

a) Die Chronik (Armen. nach der Ausgabe von Schoene). Ann. 2049 Abr. = Tiber. 20 Hierosolymitarum I. episcopus ab apostolis ordinationem accipit Iacobus frater domini nostri Iesu Christi.

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2070

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2077

2082

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Gaius 3 Petrus apostolus cum primum Antioche-
nam ecclesiam fundasset, Romanorum
urbem proficiscitur ibique evangelium
praedicat et commoratur illic antistes
ecclesiae (Syncell. лgośστn) annis XX.
Claudius 1 Marcus evangelista, interpres Petri,
in Egiptum et Alexandriam profectus
uncti domini verbum annuntiabat.
2 Primus Antiochiae episcopus consti-
tuitur Euodius.

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14 Paulus.... vinctus Romam mittebatur. Nero 7 Post Marcum evangelistam Alexandrinorum ecclesiae episcopus constituitur Ananius quique tenuit primatum annis XXVI. Iacobum fratrem domini . . . . lapidibus interfecerunt Iudaei. Succedit autem in throno episcopatus eius Simeon, qui et Simon.

12 Romanae ecclesiae post Petrum episcopatum excepit Linus annis XIV.

1) Die neuere Litteratur über die ältesten Bischofslisten beginnt mit Mommsen's Abhandlung, Über den Chronographen v. J. 354 (Abh. der philolog. hist. Classe d. K. Sächs. Gesellsch. d. Wissensch. 1850) I S. 549 ff. Schoene, Eusebii Chronic. libr. II Tom. II 1866, Tom. I 1875. v. Gutschmid, De temporum notis quibus Eusebius utitur 1868. Lipsius, Die Papstverzeichnisse des Eusebius und der von ihm abhängigen Chronisten 1868. Ders., Chronologie d. röm. Bischöfe bis z. Mitte des 4. Jahrh. 1869. Ders., Neue Studien z. Papstchronologie (Jahrbb. f. protest. Theol. 1879 V S. 385 ff. 1880 VI S. 78 ff. 233 ff.). Hort, Academy 15. Sept. 1871 (Rec. über Lipsius' Chronologie). Salmon, Chronology of Hippolytus (Hermathena I S. 82 ff.). Duchesne, Étude sur le Liber Pontif. 1877. Harnack, Die Zeit des Ignatius u. d. Chronol. d. antioch. Bischöfe usw. 1878. v. Gutschmid, Theol. Litztg. 1880 Nr. 4. Erbes, Jahrbb. f. protest. Theol. 1878 IV S. 690 ff. 1879 V S. 464 ff. 618 ff. Ztschr. f. KGesch.

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