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Nr. 26. 27: s. o. bei Nr. 19.

Nr. 28: Dieses Datum stammt aus der alexandrinischen Bischofsliste.

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Nr. 29: Dieses Datum (2270 Gall. I., hier die Eintragung) war auf Grund der Briefe, die Eusebius zu Gebot standen, nicht zu verfehlen.

Nr. 30. 31: Diese Daten stammen aus der antiochenischen Bischofsliste, resp. der für diese Zeit in Palästina allgemein bekannten antiochenischen Chronologie.

Nr. 32. 33: Die Feststellung dieser Daten konnte dem Eusebius keine Schwierigkeit machen.

Nr. 34: Woher Eusebius dieses Datum für die Invasion des Manichäismus bezogen hat (2298, hier die Eintragung, =Prob. IV.), ist zunächst nicht deutlich.

Erledigt haben sich somit 20 chronologische Eintragungen, vier, weil Eusebius hier überhaupt keinen genaueren Ansatz geben will, zwei, die aus Julius Africanus stammen, sechs, die zu den Bischofslisten gehören, vier, die der von Eusebius selbst ermittelten Biographie des Origenes entnommen sind, zwei, die der Zeitgeschichte des Eusebius angehören, resp. aus persönlicher Bekanntschaft stammen, und endlich zwei, die von Briefen geboten waren, die Eusebius gelesen hat. Es bleiben somit nur 14 chronologische Daten nach, deren Quellen unbekannt sind. Von diesen darf das erste auch bei Seite gelassen werden, da es kein litteraturgeschichtliches ist, sondern den Anfang der Verfolgung Domitians bestimmt. Die übriggebliebenen sind folgende:

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1) Das Auftreten des Basilides (Nr. 4).

2) und 3) Das Auftreten des Justin u. Crescens (Nr. 6 u. 9).

4) Das (zweite) Datum für Valentin (Nr. 7).

5-8) Die Daten für Apollinaris, Melito, Dionysius Cor. und den Anfang des Montanismus (Nr. 12—15).

9) Das Auftreten des Irenäus (Nr. 16).

10) und 11) Die beiden Daten für Clemens Alex. (Nr. 17. 21). 12) Das Auftreten des Musanus (Nr. 22).

13) Die Invasion des Manichäismus (Nr. 34).

Diese Zahl von 13 Daten lässt sich aber auch noch reduciren. Zunächst darf die Feststellung des letzten, der Invasion des Manichäismus, ausser Betracht bleiben. Können wir auch nicht mehr angeben, worauf sie beruht, so fällt das Ereigniss in die eigene

polirten Text vorfand), was um so näher lag, als ihm die Widmung der Kɛotol an diesen Kaiser bekannt war. Über den weiteren Irrthum in Bezug auf Nicopolis, den er mit dem Armenier theilt, s. Gelzer, a. a. O. S. 6 f.

Lebenszeit des Eusebius. Es stammt daher nicht aus chronographischer Überlieferung, sondern entweder aus einem Actenstück oder aus unmittelbarer Kunde. Nothgedrungen müssen wir auch darauf verzichten, bei dem gegenwärtigen Stande unserer Quellen zu entscheiden, worauf das Datum für Musanus beruht; denn wir wissen nicht, dass irgend Jemand vor Eusebius den Musanus gelesen oder auch nur genannt hat. Eusebius aber hat ihn nach h. e. IV, 28 höchst wahrscheinlich gelesen, und es liegt daher am nächsten, das von ihm gebotene Datum auf die Schrift selbst zurückzuführen. Leider erfahren wir nicht einmal, wo Musanus zu suchen ist. Aus der Stellung unmittelbar nach Clemens Alex. (in der Chronik) ist schwerlich zu schliessen, dass er nach Alexandrien gehört (Clemens bekämpft allerdings auch, wie Musanus, die Enkratiten). Ebenso wenig beweist h. e. IV, 21 etwas für Kleinasien als Heimath.

Die übrig bleibenden 11 Daten lassen sich aber theilweise noch zusammenfassen; denn 1) stammen die Daten für Basilides und das 2. für Valentin wahrscheinlich, wie auch ihre Form darthut, aus einer Quelle. Dasselbe gilt 2) für die beiden Daten, Justin resp. Clemens betreffend. 3) Sind die Daten für Apollinaris und Melito im Grunde ein einziges. Eusebius hat für einen der beiden ein Datum gehabt und den anderen ihm beigesellt.

Somit sind es 7 Ansätze, die in Bezug auf ihre Herkunft der Erklärung harren:

1) Die beiden Daten für das Auftreten des Basilides und Valentin.

2) Die beiden Daten für Justin.

3) Das Datum für Apollinaris und Melito.

4) Das Datum für Dionysius Cor.

5) Das Datum für den Anfang des Montanismus.

6) Das Datum für Irenäus.

7) Die beiden Daten für Clemens Alex.

Die Auskunft, dass Eusebius hier ganz willkürlich genaue Daten eingesetzt habe, ist nicht die nächstliegende; denn wo Eusebius seiner Sache nicht sicher gewesen ist, 1) vermied er es, bestimmte Daten zu geben. Das zeigt die jerusalemische Bischofsliste in ihrem ersten Theile, das zeigen ferner die zahlreichen Eintragungen post annum. Wir müssen somit - bis das Gegentheil erwiesen ist annehmen, dass die obigen Eintragungen in seinem Sinne begründete waren. Dafür spricht auch die Thatsache, dass er in der Chronik im Vergleich mit der Kirchengeschichte

ausser

1) Eine andere Frage ist natürlich, ob seine Sicherheit uns genügen kann.

ordentlich viel übergangen hat. Viele Häretiker, vor allem den Marcion und Apelles, nennt er überhaupt nicht.') Ebenso übergeht er die sog. nachapostolische Litteratur überhaupt und viele hervorragende Schriftsteller (z. B. Hegesipp), während er doch einen Mann wie Musanus nennt. Ein Grund, wenn auch nicht der einzige, für diese Übergehungen liegt so muss man wenigstens zunächst annehmen darin, dass er keine Daten besessen hat. Also muss man den Daten, welche er bietet, Vertrauen entgegenbringen. Am nächsten wird es in Bezug auf die Nrn. 3-6 (S. 42) liegen, dass sie der Lectüre der zahlreichen Urkunden entstammen, die gerade hier dem Eusebius nachweislich zu Gebote standen, so dass man von der Annahme einer chronologischen Quelle abzusehen hat. Was Dionysius von Korinth betrifft, so wissen wir, dass Eusebius (s. h. e. IV, 23) dessen Briefsammlung durchstudirt hat. In den von ihm gebotenen Auszügen aus ihr kommt der römische Bischof Soter als Adressat vor, der von 165/7-173/5 regiert hat. In der Chronik hat Eusebius den Dionysius auf das Jahr 172 (oder vielleicht 171) angesetzt. Es ist wohl möglich, dass sich ihm dieses specielle Datum aus dem vollständigen Briefe nach Rom oder aus einem anderen Schreiben des Dionysius ergeben hat.2) In einem zweiten und dritten Fall ist die Annahme, die chronologischen Ansätze seien Ergebnisse der eigenen Lectüre des Eusebius, nicht minder wahrscheinlich. Zu den ann. 2187. 2188 lautete die Eintragung bei Eusebius - der Text ist freilich nicht sicher:

2187 (Marcus XI.): Απολινάριος ἐπίσκοπος Ἱεραπόλεως τῆς ἐν Ασία (ήκμαζε) [καὶ Μελίτων Σαρδιανῶν ἐπίσκοπος τῆς Λυδίας, ὃς καὶ βίβλον ἀπολογίας Αντωνίνῳ ὑπὲρ Χριστιανῶν ἐπέδωκεν.

2158 (Marcus ΧΙΙ.): Κατά Φρύγας συνέστη ψευδοπροφητία.

Folgt die Geschichte vom Regenwunder.

Melito ist augenscheinlich als Zeitgenosse des Apollinaris einfach hinzugefügt (wenn das überhaupt von Eusebius selbst stammt, was indess sehr wahrscheinlich ist). Nicht seine Apologie ist datirt, sondern er ist als Verfasser einer nicht näher datirten Apologie bezeichnet. Das genaue Datum gehört zu Apollinaris; dann folgt. das Datum über den Ursprung des Montanismus. In der Kirchengeschichte Euseb's liest man aber (IV, 27): Tov de Arouvagiov πολλῶν παρὰ πολλοῖς σωζομένων τὰ εἰς ἡμᾶς ἐλθόντα ἐστὶ τάδε·

1) Allerdings bezeichnet er in der Chronik den Cerdo beiläufig als doznγὸς τῆς Μαρκίωνος αἱρέσεως.

2) Über die Möglichkeit, dass Dionysius gar nicht in der Chronik Euseb's gestanden hat, sondern erst später hinzugefügt worden ist, s. o.

λόγος ὁ πρὸς τὸν προειρημένον βασιλέα, καὶ πρὸς Ἕλληνας συγ γράμματα πέντε, καὶ περὶ ἀληθείας α' και β', καὶ ἃ μετὰ ταῦτα συνέγραψε κατὰ τῆς τῶν Φρυγῶν αἱρέσεως, μετ ̓ οὐ πολὺν καινοτομηθείσης χρόνον, τότε γε μὴν ὥσπερ ἐκφύειν ἀρχομένης, ἔτι τοῦ Μοντανοῦ ἅμα ταῖς αὐτοῦ ψευδοπροφήτισιν ἀρχὰς τῆς παρεκτροπῆς ποιουμένου.

Aus dieser Stelle geht hervor, dass Eusebius aus den Werken des Apollinaris, soweit sie ihm zu Gebote standen, ersehen hat, 1) dass dieser erst nach seinen anderen Schriften gegen den Montanismus geschrieben hat, 2) dass der Montanismus noch in den Anfängen war, als Apollinaris schrieb.1) Augenscheinlich aber galt ihm die ganze Zeit, da die Stifter noch am Leben waren, als Ursprungszeit des Montanismus. Aus der Wirksamkeit des Apollinaris hebt er kein Einzelereigniss hervor, welches er datirt. Wenn er nun doch ein bestimmtes Jahr für ihn nennt, nämlich das 11. Jahr des Marcus, so ist das wohl einer der Schriften des Apollinaris, am nächsten liegt die Apologie, entnommen.2) Da er sich nun erinnerte, dass Apollinaris seine ersten Schriften, also auch die Apologie, früher geschrieben hat, als seine antimontanistische, so liess er (nicht gerade sehr glücklich) eine Angabe über den Ursprung des

1) Texte u. Unters. I, 1 S. 233 hatte ich die Stelle also übersetzt: „,... dazu die später von ihm verfassten Schriften gegen die Secte der Phrygier, die bald darauf offen mit ihren Neuerungen ans Licht trat, damals aber erst im Entstehen war, sofern Montanus zugleich mit seinen Prophetinnen (damals) noch (erst) die Fundamente zu seiner falschen Lehre legte." Zahn bezeichnete (Forschungen V S. 4) diese Übersetzung als äusserst fehlerhaft und übersetzte selbst: ,,und was er nach diesen (genannten Schriften) gegen die phrygische Secte geschrieben hat, nicht lange Zeit nach ihrer Stiftung, da sie eben damals gleichsam hervorzusprossen anfing, während noch Montanus und seine falschen Prophetinnen die Anfänge der Ausschreitung machten". Allein da die,,wirkliche Bedeutung“ von xaivotoμɛiv nicht nur,,neu erfinden, stiften, einführen“, sondern auch „neu machen, ändern" ist (die Änderung kann natürlich auch in der Art des Auftretens liegen), da „μετ' οὐ πολὺν χρόνον doch nicht nothwendig so zu übersetzen ist, wie Zahn die Worte übersetzt hat, und da endlich yɛ μýv ebensogut adversativ wie bekräftigend gebraucht sein kann, so war meine Übersetzung grammatisch nicht fehlerhaft. Dennoch glaube ich, dass Zahn mit der seinigen im Rechte ist. Sie ist grammatisch möglich (nur wird der Sinn genauer also zu umschreiben sein: ,,welche nicht lange vorher gestiftet war, so jedoch, dass sie damals gleichsam [erst] hervorzuspriessen anfing, indem Montanus und seine falschen Prophetinnen noch usw."), und sie befreit uns von der misslichen Annahme, Eusebius habe zwei Perioden in der Geschichte des Montanismus unterscheiden wollen. Auch Hieron. (de vir. ill. 26) schreibt: ,,... et adversum Cataphrygas tunc primum cum Prisca et Maximilla insanis vatibus incipiente Montano".

2) Nicht den youuuata gegen den Montanismus; denn sonst hätte er den Crsprung des Montanismus nicht ein Jahr später setzen können.

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Montanismus folgen und datirte ihn auf das nächste Jahr. Die Eintragung: „Phrygum pseudoprophetia orta est" ist also in Wahrheit eine Angabe über die antimontanistische Schriftstellerei des Apollinaris, der τῆς τῶν Φρύγων αἱρέσεως ἀρχομένης geschrieben hat. Ein überliefertes Datum ist hier schwerlich anzunehmen. Etwas Ähnliches gilt wahrscheinlich auch in Bezug auf die Angabe, Irenäus habe i. J. 2198 1821) geblüht. Dass er sein grosses Werk unter Eleutherus d. h. zwischen den JJ. 174 (175) u. 189 geschrieben hat, stand dort zu lesen. Eusebius wählte daher das mittlere Jahr oder im günstigsten Fall — er fand in der grossen Zahl von Schriften des Irenäus, die er gelesen hat, die uns aber verloren sind, dieses bestimmte Datum. Jedenfalls liegt kein Grund vor, an ein durch eine secundäre Quelle überliefertes Datum zu denken. Somit sind es nur die Daten für Basilides, Valentin, Justin und Clemens Alex., in Bezug auf welche man an eine besondere Überlieferung denken kann. Ob eine solche wirklich anzunehmen ist, können wir hier nicht entscheiden. Doch mag darauf hingewiesen werden, dass Julius Africanus den Clemens Alex. in seiner Chronik erwähnt hat.

Die Untersuchung der litteraturgeschichtlichen Daten in Euseb's Chronik hat uns also gelehrt, dass der grossen Mehrzahl von ihnen (nach Auswahl und Ansatz) keine chronographische Überlieferung zu Grunde liegt, sondern dass sie der Lectüre, resp. der eigenen Arbeit des Eusebius entstammen. Ihr Werth ist ein verschiedener. Da wir die überwiegende Anzahl derselben auf ihre Grundlagen zurückzuführen und demgemäss noch zu controliren vermögen, sind wir in der günstigen Lage, uns nicht an Euseb's Chronik als an ein System undurchdringlicher Daten binden oder umgekehrt alles preisgeben zu müssen, weil die Mittel zur Prüfung der Ansätze fehlen. Die Chronik Euseb's ist ein wichtiges Hülfsmittel für die Chronologie der altchristlichen Litteratur, aber sie kann weder als Leitfaden noch als Grundlage dienen, theils weil ihre Mittheilungen zu spärlich sind, theils weil sie über sich selbst hinausweisen auf die uns grösstentheils noch zugänglichen Originalquellen.2)

1) Sicher ist dieses Datum nicht, s. o.

2) Gelzer, S. Julius Africanus u. d. byzant. Chronographie II S. 95, schreibt: ,,Das Eingehen auf die Quellen der Randnotizen, des werthvollsten Theils von Eusebius' Kanon, erweist sich im Ganzen als ein aussichtsloses Geschäft". Für den uns interessirenden Theil wäre ein solcher Verzicht, wie gezeigt worden ist, höchst voreilig.

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