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,,der Halbmond" für Türkenmacht; „Er erhält den Feldherrnstab", „den Kardinals hut" u. a. m. Schiller (Picc.): „Er wird den Ölzweig in den Lorbeer flechten"; (Lager): „Und von Wien die alte Perrücke, Die man seit gestern herumgehn sieht"; (ib.): „Und die Feder vertauscht mit der Kugelbüchse"; (ib.): „Die Zeiten sind schwer, das Schwert ist nicht bei der Wage mehr." Fasces bedeutet Konsul, vitis Centurionen, apex den flamen, taeda Hochzeit. Cicero (in Pis. 30): cedant arma togae concedat laurea laudi giebt auch Aufklärung über die tropische Natur der Ausdrücke: Quid nunc te, asine, litteras doceam? Non opus est verbis, sed fustibus. Non dixi hanc togam, qua sum amictus, nec arma scutum autgladium unius imperatoris, sed quia pacis est insigne et otii toga, contra autem arma tumultus atque belli, poëtarum more sum locutus cet. Hor. (od. I, 1, 29): me doctarum hederae praemia frontium dis miscent superis; Herod. (7, 52): coì rào èro povvy Ex πάντων σκήπτρα τὰ ἐμά ἐπιτράπω; ebenso im Französischen, z. B. le rameau d'olivier für la paix; Corneille: A la fin j'ai quitté la robe pour l'épée; Shakesp. (K. H. IV, P. II, 4, 4): K. Henry: Doest thou so hunger for my empty chair? Bei Shakesp. (Mch. of Ven. V, 1): The man that hath no music in himself und Byron (The Bride of Abyd.): The mind, the Music breathing from her face steht, wie Byron selbst bemerkt, music statt speaking harmony, also die Erscheinung statt dessen, was in ihr lebt.

Für die Vertauschung von Abstrakten mit Konkreten giebt Quintil. als Beispiel: sacrilegium deprehensum statt sacrilegum. Den sinnlich lebendigen Verbrecher bezeichnet durch Personifikation ein abstrakter Begriff, und man hat so in der That eine ästhetische Figur. Ähnlich Ov. (Met. IV, 137): statt Pyramus: „suos cognovit amores." Nicht jedes Abstractum indessen, welches Concreta vertritt, ist noch als Metonymie zu fassen. Juventus für juvenes, senectus für senes, aber auch servitium für servi, nobilitas für nobiles, zeigen, wie etwa ἡλικία für ἥλικες, συμμαχία für σύμμαχοι, unser Jugend", "Alter", „Adel" eben nur dies, dafs der usus Abstracta auch als Collectiva verwendet. Dagegen wäre als Metonymie zu erkennen, wenn z. B. Plaut. (Curcul. 2, 3) sagt: O mea opportunitas, Curculio exoptate, salve! oder Phaed. (1, 3, 16) tua calamitas für tu calamitosus, welcherlei Anrede, wie schon bei Vell. (2, 111): mediocritas mea, in Ew. Majestät", „meine Wenigkeit" u. a. zu einem usus es allmählich gebracht hat. Teils liebkosend, teils zu Schimpf wandten namentlich die Lateiner die Bezeichnung einer Eigenschaft oft zur Bezeichnung der Person;

so Plautus (Casin. 3, 3, 14): mea festivitas; (Epidic. 5, 1, 8): mea commoditas; (Stich. 5, 5, 14): mea suavitudo; Terent. (Eun. 4, 3, 3): Scelus postquam ludificatust virginem, vestem omnem misere discidit; Sall. (Cat. 14): Catilina omnium flagitiorum atque facinorum circum se catervas habebat. Aber auch sonst z. B. convivia für convivae (Juv. 5, 82); coena für coenantes (id. 2, 120); pugna für pugnantes (id. 8, 132) (cf. Gossrau, lat. Sprachl. § 361). G. Sand (Lélia): Vous d'abord, courtisane titrée, marquise cet. und dann: Sortez d'ici, vice et cupidité, courtisanerie, servilité, trahison, lèpre des nations, lie et opprobre de la race humaine! Shakesp. (Troil. and Cr. V, 1): Patrocl. zu Thersit.: Well said, Adversity! id. (Cor. II, 1) Cor. zur Gattin: My gracious silence, hail! — id. (What y. w. I. 5): Farewell, fair cruelty! Im Deutschen braucht man nicht selten Abstracta als Concreta, wie: „Essen" (Das Essen steht auf dem Tisch), Stickerei cet. Metonymisch erscheint z. B. bei Schiller: Der Poet ist der Wirt, nnd der letzte Aktus die Zeche, Wenn sich das Laster erbricht, setzt sich die Tugend zu Tisch; Ders. (Glocke): Da zerret an der Glocke Strängen der Aufruhr; so im Scherz bei W. Raabe (Ein Frühling): „Der Lehrling setzt die Wiege mit der unzufriedenen Unschuld in Bewegung"; „Ein Ammenmärchen kam der achtzehnjährigen Verzweiflung in den Sinn"; ähnlich Soph. (Electr. 624): ✩ Iọέμμ' avaidés; id. (Oe. R. 85): ἄναξ. ἐμὸν κήδευμα; Homer. (Ilias 17, 151): Saqπηδόν – ὃς τοι πόλλ ̓ ὄφελος γένετο; (Ilias 14, 201): Ωκεανόν τε, θεῶν γένεσιν (= πατέρα); Plat. (Phaedr. p. 228): ὦ φιλότης (= ὦ φίλε).

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Es findet sich auch umgekehrt ein Concretum, wo ein Abstractum erwartet wird, und man kann insofern die Antonomasie auch zur Metonymie rechnen, wenn man z. B. Sen. (ep. 97): Omne tempus Clodios, non omne Catones feret in dem Sinne nimmt: Das Laster wird sich jederzeit finden, nicht immer die Tugend. Vellejus (II, 95): implere Censorem (statt officium. Censoris). Sen. (Thyest. 939): „veterem ex animo mitte Thyesten" sagt Chorus zum Thyestes. Shakesp. (What you will I, 5); he speaks nothing but madman. id. (Oth. II, 3): speak parrot. id. (Merry W. of W. III, 2); he speaks holiday. id. (A. Lover's complaint): he preach'd pure maid. Mehr synekdochisch erscheint die Antonomasie z. B. in L'éloquence des Augustin, des Basile et des Athanase; mehr metonymisch in: La langue de Dante et de Pétrarque. Ausdrücke, wie a puero statt a

pueritia, z adós, oder, wenn das Wesen der Jugend und des Alters charakterisiert wird: In den Ocean schifft mit tausend Masten der Jüngling; Still, auf gerettetem Boot, kehrt in den Hafen der Greis" (Schill.), Fälle, wie (Cooper): In man the animal is more nobly formed, than in woman, gehören dem

usus an.

b. Die zweite Art der Metonymie, Vertauschung von Begriffen auf Grund einer zeitlich vermittelten Zusammengehörigkeit zeigt sich in der Bezeichnung der Folge statt des Vorangehenden, der Veranlassung. Dahin gehört also bei den Alten, was Quintilian (VIII, 6, 19) zur Synekdoche rechnet, ut ex praecedentibus sequentia vel contra intelligamus; ebenso bei Ps. Plut. (II, 22), Tryphon (εgì тоóл. Sp. III, p. 196); Greg. Cor. (ib. p. 219), der nur giebt: ἀπὸ τοῦ συμβαίνοντος τὸ προηγούμενον mit dem Beispiel (Od. 12, 172): Levzatvor dwg λεύκαινον ἀντὶ τοῦ συντόνως

oooov; Kokondr. (ib. p. 237); und bei dem Anon. (лɛoì лоint. τρόπ. Sp. ΙΙ, p. 210): ἀπὸ τοῦ προηγουμένου τὸ ἀκόλουθον und ἀπὸ τοῦ ἀκολούθου τὸ προηγούμενον (vid. oben p. 34 f.). Serv. (Aen. II, 48.) Die Einstellung dieser Art unter die Synekdoche scheint darin ihren Grund zu haben, dafs man Vorhergehendes und Nachfolgendes als Teile Eines Vorganges betrachtete, von denen jeder das Ganze vertreten könne. Aber der äufserliche Begriff der Teilung in der Zeit verknüpft deren Momente nicht, sondern trennt sie vielmehr; die Verknüpfung ist erst gegeben, wenn z. B. das Levzaívεiv des Wassers als Folge, Wirkung des Ruderns begriffen wird. Dies aber ist eine Art der Metonymie, welche allerdings gegen die dritte Art nur durch das schwächere Hervortreten der Kausalität sich abgrenzt. Es gehören dahin etwa Fälle, wie bei Lessing: „die schon vier Männer in das Grab gezankt hat" (statt: in den Tod); ebenso bei Schiller: „Reich' ihm deinen heil'gen Schleier, der, geheimnisvoll gewebt, die ihn tragen, unverletzlich aus dem Grab der Fluten hebt"; Bürger: „Ha, lachte der Kaiser, vortrefflicher Haber"; König: „er wurde mit Pafskugeln begrüfst" (statt: empfangen); Wilh. v. Humboldt: „jedem Unglück sage ich Lebewohl" (statt: bin ich entrückt); Platen: „der wurfabwehrende Schilde trug". Hor. (od. 1, 9, 16): nec dulces amores sperne, puer, donec virenti canities abest; Virg. (Aen. XII, 65): cui (Laviniae) plurimus ignem subjecit rubor et calefacta per ora cucurrit (wo rubor, als Folge der Scham, die Hitze (ignis) bewirken soll); Hor. (ep. 1, 7, 7): dum pueris omnis pater et matercula pallet (= timet); so Pers. (Sat. III, 43): intus palleat

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infelix; Hor. (od. 1, 1, 3): pulverem Olympicum collegisse juvat; Virg. (Ecl. IX, 20): viridi fontis inducere umbra (umbra schattendes Laub); so Ov. (Met. XII, 513): nec habet Pelion umbras; (ib. I, 149): caede madentes terrae. Bei Milton (P. L. 5, 871): fly, ere evil intercept thy flight (evil statt aggression); Shakesp. (Hamlet 4, 7): her garments, heavy with their drink, pull'd the poor wretch from her melodious lay to muddy death; idem (Macb. II, 2): A little water clears us of this deed (d. h. reinigt uns vom Blute). Man mag auch hierher ziehen, wenn die Erwähnung einer vorangegangenen Thätigkeit so geschieht, als trete diese erst durch die Erwähnung ein, wie bei Virg. (Ecl. VI, 62): Tum canit Hesperidum miratam mala puellam; tum Phaethontiades musco circumdat amarae corticis atque solo proceras erigit alnos; wozu Heyne: „tribuitur poëtae ac vati tanquam auctori id, quod contigisse carmine suo exponit."

Hom. Ilias XII, 426): Ιδομενεὺς δ ̓ οὐ λῆγε μένος μέγα, ἵετο δ' αἰεὶ ἠέ τινα Τρώων ἐρεβεννῇ νυκτὶ καλύψαι, ἢ αὐτὸς δουπῆσαι, wozu Schol.: ἐν πολέμῳ ἀποθανεῖν; ebenso (23, 679): δεδουπότος Oidiлódαo; xhαío wird gebraucht für „in Schmerzen sein", wie Eur. (Hippol. 1086): Θησ. οὐχ ἕλξετ ̓ αὐτὸν, ὁμῶες; Ἱππ. Κλαίων τις αὐτῶν ἀρ' ἐμοῦ γε θίξεται; ähnlich οιμώζειν = in Not sein, auch zum Henker gehn, wie Ar. (Plut. 111): oiμážεi μακρά und (ib. 58): οιμώζειν λέγω σοι; zu Aesch. Pers. 168 bemerkt Blomfield: zovíɛiv ovdas nihil aliud esse ac „festinare" recte monuit Schutzius. Aetoli, cum volunt aliquem decurrere significare, dлozovica dicunt. Bei Arist. (Eccl. 291) hat zɛxoviouévos nur den Sinn: mit Eile. Auch in den Ausdrücken: Matth. (VI, 5) τυφλοὶ ἀναβλέπουσι, καὶ χωλοὶ περιπατοῦσι cet. die Blinden sehn, die Lahmen gehn cet. wird ein Folgendes vorweggenommen.

c. Die dritte Art der Metonymie zeigt sich in der Vertauschung von Ursache und Wirkung, z. B. des Hervorbringenden mit dem Hervorgebrachten, des Erfinders mit dem Erfundenen, überhaupt also des Bewirkenden mit dem Bewirkten. Das hierher Gehörige: ἢ ἀπὸ τῶν εὑρόντων τὰ εὑρήματα, ἀλλὰ καὶ ἀπὸ τοῦ εὑρήματος Tov Evgóvia führt Tryphon (Sp. Vol. III, p. 195) als einzige Art der Metonymie an. Kokondr. (1. c. p. 234) nennt auch: άлò τov πάσχοντος τὸ διακρῖναι ὡς τὸ χλωρὸν δέος καὶ πόλεμον πολύδακρυν xai pavóμevov 4óvvoor cet. Cornific. (1. c.): aut inventore inκαὶ μαινόμενον Διόνυσον ventum significatur, ut si quis Libero vinum Cerere frugem appellet, aut instrumento dominus, ut si quis Macedones appellarit

hoc modo: „non tam cito sarissae Graeciae potitae sunt"

aut

id quod fit, eo, quod facit; ut si quis, quom bello velit ostendere aliquid quempiam fecisse, dicat: Mars istud te facere necessario coegit; aut si, quod facit, eo, quod fit, ut, quom desidiosum Martem dicimus, quia desidiosos facit, et frigus pigrum, quia pigros ecficit. Quintilian (1. c.) sagt aufserdem allgemein: metonymia ,,cujus vis est, pro eo, quod dicitur, causam, propter quam dicitur ponere" (was Spalding ohne Not als Glosse bezeichnet); hiermit stimmen Donat., Charis., Diom., Isidor., Albin. („res per auctorem rei significatur"), Beda (bei Halm p. 545, 613).

Beispiele dieser Art sind im Deutschen häufig und mannigfaltig. Hoffm. v. Fallersleben (Trinklied): „Krieg der Nacht und Krieg dem Schlummer! Schenkt mir Mut und Feuer ein!" Uhland (Säng. Fluch): „Was er sinnt, ist Schrecken, und was er blickt, ist Wut, und was er spricht, ist Geifsel, und was er schreibt, ist Blut; Schiller (Spaziergang): Und den fröhlichen Fleifs rühmet das prangende Thal; (ib.): Die Menschheit sucht in der Asche der Stadt die verlorene Natur; (Teilung der Erde): Der Herbst (= die Früchte des Herbstes) ist nicht mehr mein; (Glocke): „aus der Wolke quillt der Segen"; Nat.-Ztg. (Jahrg. 22, No. 146 aus dem Siècle): „Man packt dies Lied (die Marseillaise) beim Kragen und steckt es ins Gefängnis; Schiller: Vom Meifsel beseelt, redet der fühlende Stein; Uhland: die Trommel schlug zum Streite; (id.): Pfeif' und Geige ruft zu Tänzen; man sagt: ein Raphael, Murillo cet. (d. h. Gemälde von Raph., Mur.) wird teuer bezahlt; ebenso: man liest Schiller, Goethe cet. (d. h. deren Schriften). Bei den Alten finden sich oft die Namen der Götter für die von Dingen, denen sie vorstehen, welche ihrem Wirken angehören. So führt Donat. (l. c.) an: Ter. (Eun. IV, 5, 6): Sine Cerere et Baccho friget Venus; und die umgekehrte Vertauschung: Vinum precamur, nam hic deus praesens adest, welches Beispiel Servius (zu Aen. 1, 723) dem Plautus beilegt. So Virg. (Ge. III, 60): Lucinam justosque pati Hymenaeos (wo Luc. partus); Ov. (Met. IV, 32): Solae Minyeïdes intus intempestiva turbantes festa Minerva (wo Min. = lanificium); Hor. (od. II, 14, 13): frustra cruento Marte carebimus; vario, incerto Marte ist gewöhnlich; so pinguis Minerva; bei Virgil (Ecl. X, 5) heifst Seewasser: Doris amara; bei den Griechen häufig so "Aons und Αφροδίτη: Soph. (Oe. C. 1046): χαλκοβόαν Αρη μίξουσι; Eurip. (Iph. Aul. 1264): μέμηνε δ' Αφροδίτη τις Ἑλλήνων στράτῳ

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