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alteram sortem für adversam.) Soph. (Aias 1381): σè ở ở yɛραιοῦ σπέρμα Λαέρτου πατρός, τάφον μὲν ὀκνῶ τοῦδ ̓ ἐπιψαύειν ἐν, (wozu Schol.: πιθανῶς καὶ εὐσχημόνως τοῦτο λέγει ὁ Τεύκρος). Cicero (Phil. I, 4): hunc ut sequerer properavi, ut, si quid mihi humanitus accidisset hujus diei vocem testem relinquerem. (wie bei Schiller (Tell): Tröstet ihr mein Weib, wenn mir was Menschliches begegnet; ähnlich auch Hom. (Il. 5, 567): περὶ γὰρ δίε, (Αντίλοχος) ποιμένι λαῶν μή τι πάθοι); Hor. (od. 4, 10, 16): dices, heu, quotiens te in speculo videris alterum: quae mens est hodie? Schiller (M. St.): Leicester. Junger Mann, ihr seid zu rasch in so gefährlich dornenvoller Sache. Mortimer. Ihr - sehr bedacht in solchem Fall der Ehre. id. (ib.) Elisabeth. Wann wird mein Haupt sich ruhig schlafen legen? (= meine Feindin getötet sein). Mortimer. Der nächste Neumond ende deine Furcht. id. (Wall. Lager): Die silbernen Tressen holten sie sich nicht auf der Leipziger Messen. Racine (Britt.): Néron. Il faut que sa ruine Me délivre à jamais des fureurs d'Agrippine. Burrh. Elle va donc bientôt pleurer Britannicus. Nér. Avant la fin du jour je ne la craindrai plus. Molière (Misanth.): Ils comptent les défauts pour des perfections, Et savent y donner de favorables noms. La pâle est aux jasmins en blancheur comparable; La noire à faire peur, une brune adorable; La maigre a de la taille et de la liberté; La grasse est, dans son port, pleine de majesté; La mal-propre sur soi, de peu d'attraits chargée, Est mise sou le nom de beauté négligée; La géante paraît une déesse aux yeux; La naine, un abrégé des merveilles des cieux; L'orgueilleuse a le coeur digne d'une couronne; La fourbe a de l'esprit; la sotte est toute bonne; La trop grande parleuse est d'agréable humeur; Et la muette garde une honnête pudeur. Shak. (J. Caes. 1, 2): Cas. Did Cicero say anything? Casca. Ay, he spoke Greek. id. (K. H. VIII, V, 4): Cran. So shall she leave her blessedness to one when heaven shall call her from this cloud of darkness.

Die Ironie wirkt durch Wahl eines Ausdrucks, welcher das Entgegengesetzte von dem ausspricht, was sie meint und verstanden wissen will. Es kann so schon die Verneinung des Gemeinten Ironie darstellen, z. B. Shakesp. (Merch. of Ven. II, 2): I cannot get a service, no; I have ne'er a tongue in my head; ebenso (Tam. of the Shr. I, 2): Gru. Here's no knavery! um starke Bejahung desselben zu bewirken. (Die Ironie hat dann die Form der Litotes.) Dem Hörer wird so ein starker Antrieb gegeben, den

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eigentlichen Sinn durch Betonung des Gegensatzes hervorzuheben. Die Ironie mufs, da sie an sich unverständlich sein würde, auf das Urteil des Hörers über den Sinn rechnen. Ausdrücke also, welche zur Erzeugung eines Urteils keinen Anlafs geben, weil ihr Inhalt beliebig bestimmt werden kann, bringen es zu keiner Ironie, auch wenn man entgegengesetzte Bezeichnungen einsetzt. Man ändert so z. B. die bekannten Goetheschen Verse: In allen bösen (guten) Stunden, erhöht von Lieb und Wein, soll dieses Lied von Einem (verbunden) von uns gesungen sein. Ebenso wenig fühlt sich der Hörer zur Bildung eines Urteils aufgefordert bei einem objektiv wahren und giltigen Inhalt, der also von unserer Beistimmung unabhängig ist. Wenn man also z. B. Schillers Verse änderte: Im Hexameter fällt (steigt) des Sprungquells flüssige Säule, Im Pentameter drauf steigt (fällt) sie melodisch heran (herab), so hätte man eben Unrichtiges, aber keine Ironie. Das Verfahren, wodurch die Ironie wirkt, ist deshalb weder anwendbar bei einem Inhalt lediglich zufälliger noch durchaus notwendiger Art; es verlangt die Möglichkeit einer freien, doch aber in sich gerechtfertigten Beurteilung; und es verlangt ein Interesse, das Gesagte mit der Lust oder Unlust zu begleiten, welche zu erregen von der Figur beabsichtigt ist, und ohne welche sie nicht zu stande kommt. So ist sie denn vornehmlich im Gebiet des Ethischen zu Hause, in welchem auch auf das Interesse des Hörers, sich am Urteil zu beteiligen, gerechnet werden kann. Bedenkt man nun, dafs, wenn es sich um Beifall oder Tadel handelt, die Ironie, indem sie das Entgegengesetzte von ihrer eigenen Meinung kundgiebt, damit den Ausdruck gebraucht, welchen die zu beurteilende Person für sich wünschen und selbst gern anwenden würde, dafs sie also gleichsam deren stille Rede nachahmt und damit blofsstellt, so wird klar, dafs der ironische Ausdruck zumeist als Spott wirkt, und dafs, selbst wenn der anscheinende Tadel ein Lob enthält, doch diese Ausdrucksweise, welche die Ungereimtheit zu eigener Auflösung nötigt, dem Scherz und dem Gebiet der Komik angehört.*) Mit

*) Es liegt also in der Ironie überhaupt eine Mimesis, „spöttische Wiederholung der Worte eines anderen", so dafs man diese auch als Art der Ironie aufgestellt hat (vd. Bd. II, p. 219). So spottet z. B. bei Dickens (Pickw. II, ch. 22) Slurk über Pott, der auf seine Herausforderung, sich mit ihm zu schlagen, antwortet: I will not, Sir. zuerst nachäffend: Oh. you won't! won't you, Sir? und nun werden dieselben Worte, zu den Zuschauern gesprochen. zur Ironie: you hear this. gentlemen! He won't; not that he's afraid; oh, no! he won't. Ha! ha! Ähnlich sagt bei Shakespeare

besonderer Feinheit kann sich die Rede dieser Form des Scherzes in Bezug auf die Person des Redenden selber bedienen, wie sie deren Altmeister Sokrates handhabte: Cum aliud diceret atque sentiret (Socrates), libenter uti solitus est ea dissimulatione, quam Graeci sigoveíav vocant (Cic. Acad. II, 5). Seine Weise wird kurz angegeben: Socrates de se ipse detrahens in disputatione plus tribuebat iis, quos volebat refellere. So sagt Sokrat. (Plat. Rep. 337) zum Thrasymachus: ἐλεεῖσθαι οὖν ἡμᾶς πολὺ μᾶλλον εἰκός ἐστί που ὑπὸ ὑμῶν τῶν δεινῶν ἢ χαλεπαίνεσθαι, worauf dieser höhnend: (Καὶ ὃς ἀκούσας ἀνεκάγχασέ τε μάλα σαρδάνιον, καὶ εἶπεν Ὦ Ηράκλεις, ἔφη, αὕτη ἐκείνη ἡ εἰωθυῖα εἰρωνεία Σωκράτους. Aristoteles (Eth. Nicom. IV, 13) sagt darüber: oi d' sigovεÇ Eлì τὸ ἔλαττον λέγοντες χαριέστεροι μὲν τὰ ἤθη φαίνονται· οὐ γὰρ κέρδους ἕνεκα δοκοῦσι λέγειν, ἀλλὰ φεύγοντες τὸ ὀγκηρόν· μάλιστα δὲ καὶ οὗτοι τὰ ἔνδοξα ἀπαρνοῦνται, οἷον καὶ Σωκράτης ἐποίει. — οἱ oi δὲ μετρίως χρώμενοι τῇ εἰρωνείᾳ καὶ περὶ τὰ μὴ λίαν ἐμποδὼν καὶ φανερὰ εἰρωνευόμενοι χαρίεντες φαίνονται. Uberlegene Einsicht kommt leicht zu einem ironischen Verhalten Zuständen, Vorgängen, Personen gegenüber, deren Ansprüche sie anscheinend gelten läfst, indem sie ihnen die denselben entsprechenden Benennnungen und Urteile bewilligt, sicher, dafs sie an ihrem Widerspruch gegen das Wahre und Berechtigte von selbst zu Grunde gehen werden. Es erhält dadurch die ganze Rede ironische Stimmung, hat dann aber mit der Sprachkunst nichts zu thun, da sie Ausdruck einer Weltauffassung ist, nicht aber Darstellung eines einzelnen Seelenmoments. (Es zeigt also z. B. mehr ironische Stimmung an, als dafs eine Ironie als Figur empfunden würde, wenn Byron [Don Juan VIII, 81] Stahl und Blei im Gemetzel (Cor. II, 3) Coriolan vorher, wie er in bitterer Ironie mit dem Volke bei seiner Bewerbung vorgehen wolle: that is, Sir, I will counterfeit the bewitchment of some popular man, and give it bountifully to the desirers. Therefore, beseech you, I may be consul- und nun folgt: Your voices: for your voices 1 have fought; watch'd for your voices; for your voices bear of wounds two dozen odd; battles thrice six I have seen and heard of; for your voices have done many things, some less, some more. So bei Thackeray (Henr. Esmond ch. XII): She keeps off from me as if I was a pestilence. By George! she was fond enough of her pestilence once. So ist Mimesis (cf. Matth. 26, 61) die bittere Ironie (Matth. 27, 40); ὁ καταλύων τὸν ναόν, καὶ ἐν τρισὶν ἡμέραις οἰκοδομῶν, σῶσον σεαυτόν. Nicht jede Mimesis freilich ist darum auch schon Ironie, wie etwa bei Hor. ep. I, 17, 46: indotata mihi soror est, oder (ib. 61): credite, non ludo, welche Stellen Porphyrion als uíunois h. e. imitatio" bezeichnet, wenn sie auch Spott enthält.

,,fromme Erze" nennt: to lay about with steel and lead-the pious metals.) *) Quintil. kam offenbar durch eine Betrachtung dieser Art dazu, der Ironie einen doppelten Platz, als Tropus und als figura sententiae, zuzuerkennen. Er sagt (IX, 2, 44): Elgwrɛíav inveni qui dissimulationem vocaret: quo nomine quia parum totius hujus figurae vires videntur ostendi, nimirum sicut in plerisque erimus graeca appellatione contenti. Igitur slowveía, quae est schema, ab illa, quae est tropos, genere ipso nihil admodum distat (in utroque enim contrarium ei quod dicitur, intelligendum est) species vero prudentius intuenti diversas esse facile est deprendere. primum, quod tropos apertior est et, quamquam aliud dicit ac sentit, non aliud tamen simulat: nam et omnia circa fere recta sunt, ut illud in Catilinam: a quo repudiatus ad sodalem tuum, virum optimum, Metellum demigrasti. in duobus demum verbis est ironia, ergo etiam brevior est tropos. at in figura totius voluntatis fictio est, apparens magis quam confessa, ut illic verba sint verbis diversa, hic sensus sermoni et voci et tota interim causae conformatio, cum etiam vita universa ironiam habere videatur, qualis est visa Socratis. nam ideo dictus sipov, agens imperitum et admiratorem aliorum tamquam sapientium, ut quemadmodum diinyogíav facit continua peragooά sic hoc schema facit tropos ille contextus. Über die unrichtige Auffassung der Ironie als Tropus haben wir (vide Bd. II, p. 30; p. 94 sq.) oben gesprochen;

*) Es war so die Ironie von unserer romantischen Schule, bei den F. v. Schlegel, Solger, Tieck zum Prinzip der Kunst überhaupt erhoben worden. Solger (Vorles. üb. Ästhet. p. 125) sagt: „Die künstlerische Ironie ist die Stimmung, wodurch wir bemerken, dafs die Wirklichkeit Entfaltung der Idee, aber an und für sich nichtig ist und erst wieder Wahrheit wird, wenn sie sich in die Idee auflöst. Mit der gemeinen Spötterei, die nichts Edles im Menschen gelten läfst, darf man sie nicht verwechseln. Die Ironie erkennt die Nichtigkeit nicht einzelner Charaktere, sondern des ganzen menschlichen Wesens gerade in seinem Höchsten und Edelsten; sie erkennt, dafs es nichts ist, gegen die göttliche Idee gehalten." (cf. auch Solger, Erwin T. II, p. 278; Ders. hinterl. Schriften Bd. 2, p. 513 sq.; Bd. 1, p. 360; p. 689.) Bestimmter behandelt die Ironie als Weise der Darstellung Jean Paul, Vorsch. d. Aesth. T. I, p. 199-210. (Über die Ironie der Romantiker cf. Hegel, Aesth. Bd. I, p. 84-90, wo indes das Hineinziehen ethischer Gesichtspunkte der ästhetischen Würdigung nicht förderlich ist.) — Übrigens ist nicht blofs die Ironie Figur und auch Form der Darstellung, sondern allgemein kann man sagen, dafs Arten der Darstellung in Weise der Hyperbel, der Gradation, der Litotes, des Euphemismus u. s. w. möglich sind und nach den Individualitäten zur Ausprägung gelangen.

der Unterschied zwischen einer durch Ein Wort und einer durch mehrere Worte ausgedrückten Sinnfigur hat für unsere Auffassung keine Bedeutung; es handelt sich bei der Ironie als Figur nie um den Wortlaut, sondern um die Wortbedeutung, welche verschiedenen, längeren und kürzeren Ausdruck gestattet.

Wie Anaximenes und Quintilian die Ironie mit der Paraleipsis in Verbindung bringen, ist oben (p. 276) erwähnt; Hermogenes (Sp. Vol. II, p. 387) definiert sie allgemein: öλos τὰ ἐναντία διὰ τῶν ἐναντίων ἐνδείξεται πανταχοῦ, ὅπερ ἴδιον τῆς sigwveías; genauer Ps. Plutarch (de vit. Hom. 68): slowveía - λόγος διὰ τοῦ ἐναντίου δηλῶν τὸ ἐναντίον, μετά τινος ἠθικῆς Vлоxρíσεs; ebenso Tryphon (Sp. Vol. III, p. 205); ähnlich Phoebammon (1. c. p. 53): ɛigovɛíα λόγος ἐναντίος οἷς ἐνθυμού peta, zať Euqaoi avrà oquaívov; Tiberius (1. c. p. 60); Herodian (1. c. p. 91); Zonaeus (1. c. p. 164); Anon. л. vо. (l. c. p. 213); Gregor. Cor. (l. c. p. 222); Kokondrios (1. c. p. 235); Georg. Choerob. (l. c. p. 254) (wo wohl λóɣos vπoxqitizós zu lesen statt Toxо016τIzós); albern der Anon. л. бxnμ. (l. c. p. 140); Alexander (1. c. p. 22): slow vɛ í α λόγος προσποιούμενος τὸ Evavríov kéɣewv. Wie man bei der Ironie schwanken könne, ob es mit der Bewunderung Ernst sei, oder mit dem Spott, bemerkt Demetrius (1. c. p. 324). Cornificius (IV, 34) fafst unter dem Namen der Permutatio („oratio aliud verbis aliud sententia demonstrans") zusammen 1. per similitudinem: die Allegorie, 2. per argumentum: die Antonomasie, 3. ex contrario: die Ironie. Cicero (de or. II, 67) übersetzt sigovsía mit dissimulatio, ebenso bei Quintilian (IX, 2, 44), der illusio (VIII, 6, 54) vorzuziehen scheint. Aquila Rom. (H. p. 24) hat simulatio und definiert: aliud verbis significamus, aliud re sentimus; Jul. Rufinianus (H. p. 38): Eigwvɛía elocutiuncula Sallustiana (Catil. 10) commodissime exprimitur, cum aliud in pectore reclusum, aliud in lingua promptum habemus; Ps. Rufin. (H. p. 61) hat: dissimulatio vel irrisio; Mart. Capella (H. p. 478) wie Aquila; ähnlich Isidor. (H. p. 521); Beda (H. p. 615); Donatus (III, 6, 2): „hanc (eigwveíav) nisi gravitas pronuntiationis adjuverit, confiteri videbitur, quod negare contendit"; Diomedes (p. 457 P.); Charisius (IV, 4, 15); Serv. (Aen. IV, 93; VI, 520).

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Als Arten der Ironie unterschied man die Selbstironie von der in Bezug auf andere ausgesprochenen; so z. B. bei Hermogenes (1. c. p. 386); auch eine lobende und tadelnde, wie Isidor (1. c.) angiebt: „,fit ironia, aut cum laudamus eum, quem

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