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Für diese Figur haben die Rhetoren noch die termini avτeva vτíωσις, ἀντίφρασις, λιτότης. Carm. de figuris (H. p. 69): Avtεvavríwois. Exadversio fit, minimis si maxima monstras. ,,Non parva est res, qua de agitur" pro maxima res est" Ut dictust Aiax,non infortissimu' Graium".. Ebenso Alexander (Sp. Vol. III, p. 37 sq.); Zonaeus (1. c. p. 169); Anon. л. oxyμ. (1. c. p. 187), der aber auch die konträre Verneinung (xalos statt xaxos) d. h. die Ironie hierherzieht. Noch mehr diente der terminus artigoaois zugleich zur Bezeichnung der Ironie und des Euphemismus. Tryphon (Sp. Vol. III, p. 204 sq.) sagt, dafs die Antiphrasis wie die Ironie wäre, also „dia tov vavríov τὸ ἐναντίον bezeichne, doch sei sie unverstellt und affektlos (χωρίς ¿ложоíσεжç); bezeichne sie durch Naheliegendes, um etwas Übeles zu umhüllen (διὰ τοῦ παρακειμένου), so sei dies Euphemismus (τὰ κατ' ευφημισμόν λεγόμενα καὶ τὴν κακίαν περιστέλλοντα). Als Beispiele der Antiphrasis citiert er die von Hermogenes (vid. oben) gegebenen, zum Euphemismus u. a.: ötav kéyouev 'Eovvias Evμevidas. Ebenso nimmt die Antiphrasis: Ps. Plut. (vit. Hom. 25); Schol. Apoll. 1, 45: ov dngòv gheitto άvrì tov τάχιστα ἀφίκετο. ὁ τρόπος ἀντίφρασις; Anon. π. τρόπ. (Sp. Vol. III, p. 212), der nicht von der Ironie scheidet; Greg. Cor. (1. c. p. 222); Kokondr. (1. c. p. 233); Georg. Choerob. (l. c. p. 251). Bei Quintilian (VIII, 6, 57) steht dvrigoaois neben

cet.

So sagt bei Dickens (Copperf. T. II, c. 17) Pegotti, um Murdstone seine Härte vorzuwerfen: I have not worn any body's life away, I am thankful to think! No, Mr. Murdstone, I have not worrited and frightened any sweet creatur to an early grave. Tiberius (Sp. Vol. III, p. 66) behandelt diese Figur als ἀπὸ τοῦ ἀντικειμένου und giebt als Beispiele aus Demosthenes (cor. p. 332): οὐκ ἐπὶ μὲν τοῖς ἑτέρων ἀγαθοῖς φαιδρὸς ἐγὼ καὶ γεγηθώς κατὰ τὴν ἀγορὰν περιέρχομαι, und (Meid. p. 534): οὐκ ἐβάδιζεν (Ιφικράτης) ἐπὶ τὰς τῶν χρυσοχόων οἰκίας νύκτωρ, οὐδὲ cet. – Wenn freilich auch die bejahende Rede durch Abschwächung des Ausdrucks den Sinn kräftiger bezeichnen kann wie etwa bei Cicero (pro Arch. 1, 1): Si quid est in me ingenii, judices, quod sentio quam sit exiguum, cet. oder bei Plautus (Trin. IV, 2, 132): Nimis argute me obrepsisti in eapse occasiuncula (= prächtige Gelegenheit), oder (ib. vs. 121): te tribus verbis volo. Syc. Vel trecentis; so stehen doch diese verschiedenen Mittel der Darstellung dem usus meist zu nahe, um als Figuren durch den blofsen Ausdruck empfunden werden zu können. George Eliots Bemerkung (The Mill on the floss) gehört hierher: If we use common words on a great occasion, they are the more striking, because they are felt at once to have a particular meaning, like old banners, or everyday clothes, hung up in a sacred place.

der Ironie als Art der Allegorie; die Unklarheit der Auffassung zeigt sich dann vollends bei den Grammatikern, so bei Donat (III, 6, 2) Avrigoaois est unius verbi ironia, ut „bellum", hoc est minime bellum; „lucus", eo quod non luceat; „Parcae" eo quod nulli parcant; ebenso Isidor. (or. I, 36, 24); Diomedes (p. 458); Charis. (IV, 4, 15); (Beda H. p. 615).

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Der terminus Litotes findet sich bei Akron und Porphyrion zu Hor. od. I, 1, 20; bei Porphyrion zu Hor. od. I, 17, 8: „nec virides metunt colubras. λitórηs est oxua cum minus dicitur plus intelligitur ac si dicas: non indoctum hominem quem velis intelligere doctissimum." und sonst; Porphyrion hält zu Ep. X, 2 „olentem Maevium" für „putidum" ebenfalls für Litotes. Ferner hat den terminus Servius zu Virgil, und er empfiehlt sich wegen der Unsicherheit und Vieldeutigkeit der anderen Benennungen.*) Servius (zu Aen. I, 387 haud invisus caelestibus" und zu Aen. I, 77 „mihi jussa capessere fas est): „litotes, figura per contrarium significans“, „fit, quotiescunque minus dicimus et plus significamus per contrarium intelligentes"; ebenso zu Aen. VIII, 299 (,,non rationis egentem" id est prudentissimum, litotes.) zu Aen. XI, 430; zu Virg. Georg. I, 83 („nec ulla interea est inaratae gratia terrae“ i. e. maxima; nam litotes figura est ut (Aen. VII, 261) munera nec sperno); etc. Beispiele zur Litotes sind: Herodot (VII, 101), wo Xerxes Sparta nennt: πόλις οὔτ ̓ ἐλαχίστη οὔτ ̓ ἀσθενεστάτη. Hom. (Il. 4, 424): ἔνθ' οὐκ ἂν βρίζοντα ἴδοις Αγαμέμνονα δῖον, οὐδὲ καταπτώσσοντ', οὐδ ̓ οὐκ ἐθέλοντα μázea. Hor. (od. I, 1, 20): Est, qui nec veteris pocula Massici nec partem solido demere de die spernit. Ov. (Met. V, 61): Lycabas, junctissimus illi et comes et veri non dissimulator amoris. Rückert (Geh. Sonette): Bei Gott! Kein Nichts ist's, des ihr euch verwegnet, Ein Etwas ist's, wofür den Arm ihr hobet. Bürger (Trost): Die schlechtsten Früchte sind es nicht, woran die Wespen nagen. Goethe (Faust) Mephist.: Sie ist die erste nicht. Corneille (Le Cid): Diègue spricht von seiner Erhebung zum „gouverneur du prince de Castille" zu Don Gomès: Qui l'a gagné sur vous l'avait mieux mérité; und auf dessen Antwort: Qui peut mieux l'exercer en est bien le plus digne; „En être refusé n'en est pas un bon signe". Nachdem ihm Gomès

*) In den Scholien des Aristonikus zu Il. 15, 11: ov μiv аgavoótatos βάλ' Αχαιών und 15, 155: οὐδέ σφωιν ἰδὼν ἐχολώσατο θυμῷ heifst es nur: ὅτι τὸ ἐναντίον ὑπακουστέον cet.

die Ohrfeige gegeben, fügt dieser hinzu: Adieu: Fais lire au prince, en dépit de l'envie, Pour son instruction l'histoire de ta vie; D'un insolent discours ce juste châtiment Ne lui servira pas d'un petit ornement. Dickens (Copperf. T. II, c. 1): It is clear that a family of six, not including a domestic, cannot live upon air. id. (Pickw.): Mr. Weller — administered a considerable impetus to the unhappy Mr. Winkle. With an accuracy which no degree of dexterity or practice could have insured, that infortunate gentleman bore swiftly down cet. Shakespeare (K. H. IV, P. II, IV, 4): Then plain and right must my possession be: Which I with more than a common pain 'Gainst all the world will rightfully maintain.

XIII. Sinnfiguren, welche auf einer äufseren oder inneren Umgestaltung des Ausdrucks beruhen.

Die Sinnfiguren, welche durch Umgestaltung des Ausdrucks entstehen, wirken entweder durch Veränderung der äufseren Form ihrer Aussage, oder dadurch, dafs sie dem Sinn eine Darstellung geben, welche zu diesem in einem inneren Gegensatz steht, demnach zur Lösung des Widerspruchs einen Wandel ihrer Bedeutung voraussetzt.

1. Veränderung der äufseren Form.

Die Modalitäten der Aussage, ob der Inhalt angegeben wird als der Wirklichkeit, dem Thatsächlichen angehörig, oder ob er in Frage gestellt wird, bezweifelt, als Wunsch ergriffen, ob als Aufforderung ausgesprochen oder als ein Sollen hingestellt, prägen sich in der Form der Sätze aus. Durch Vertauschung und rhetorische Verwendung dieser Formen entstehen die meisten der hierher gehörigen Figuren; einige auch durch Vertauschung der Personoder Zeitbezeichnung.

Eine besondere Stellung kommt der Ausrufung zu, d. h. der rhetorischen Interjektion, entwickelt zur - häufig unvollständigen Satzform. Sie erscheint als unmittelbarer Ausdruck der Affekte, wie sie Aristoteles (Rhet. III, 19) für das „εiç τà πάθη ἄγειν τὸν ἀκροατήν" angiebt: ἔλεος καὶ δείνωσις καὶ ὀργὴ καὶ μῖσος καὶ φθόνος καὶ ζῆλος καὶ ἔρις; und Apsines (τέχν. ῥητ. Sp. Vol. I, p. 406) nennt als deren Darstellungsmittel u. a. die Ausrufungen, nämlich übertreibende Bezeichnungen von Vor

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gängen, Äufserungen des Zornes oder der Klage, auch Anrufungen: πάθος ποιοῦσι καὶ αἱ δεινώσεις· θέαμα δεινόν". πάθος ποιοῦσι καὶ οἱ σχετλιασμοί, φεῦ καὶ οἴμοι· πάθος ποιεῖ καὶ τὰ ἀνακλη τικά· θέαμα δεινου, ὦ γῆ καὶ θεοί.“ Uber δείνωσις cf. Quint. VI, 2, 24; über oɣethiαopós conf. oben Bd. II, p. 115 sq.) Es entspricht diesen besonders für den Epilog geeigneten Affektsäulserungen Ciceros (de inv. I, 54, 55): indignatio und conquestio; dann (or. 39) die „exclamatio vel admirationis vel conquestionis" (cf. de or. III, 54); ebenso die exclamatio des Cornificius (IV, 15), der sie indes mit einer Anrede immer verbunden hält (,,significatio doloris aut indignationis alicujus per hominis aut urbis aut loci aut rei cujuspiam compellationem“).

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Quintilian (IX, 2, 26) betont, dafs die exclamatio, sobald sie einen wirklich vorhandenen Affekt ausspreche (,,quotiens vera sunt"), keine Figur sei, sie werde es durch die simulatio" eines solchen; welches schief ist, denn nur darauf kommt es an, dafs der Affekt, ob wahr oder erdichtet, in dieser bestimmten, an sich rhetorischen Form ausgedrückt wird. Dagegen sind von der rhethorischen exclamatio diejenigen Interjektionen zu sondern, welche zwar zur Satzbildung vorgeschritten, im usus aber schon erstarrt sind, wie: Gott behüte! Geh zum Teufel! Weifs Gott! Mehercule! Medius fidius, víde u. d. m. Als Beispiele citiert Quint. (Cic. p. Mil. 18) Liberatus sum: respiravi; (Cic. Mur. 6) Bene habet; Quae amentia est haec? (Cic. Cat. 1, 1; Verr. IV, 25) O tempora, o mores! (Cic. Phil. 2, 26) Miserum me! consumptis enim lacrimis infixus tamen pectori haeret dolor; Magnae nunc hiscite terrae. Das Carmen de fig. (H. p. 66) nennt: 'Елεxovnois, Exclamatio; Fortunatian (ars rhetor. Halm p. 112) hat έxgórnois; ebenso Macrobius (Sat. IV, 6): „Exclamatio, quae apud Graecos Exqornois dicitur".

Beispiele sind: Goethe (Faust): Im Elend! Verzweifelnd! Erbärmlich auf der Erde lange verirrt und nun gefangen! Als Missethäterin im Kerker zu entsetzlichen Qualen eingesperrt, das holde unselige Geschöpf! Bis dahin! Dahin! Claudius (Abendlied): Wie ist die Welt so stille, Und in der Dämmrung Hülle So traulich und so hold! Dem. (Meid. p. 582): tòv dè fáozavov, tòv dè ὄλεθρον. τοῦτον δὲ ὑβρίζειν; ἀναπνεῖν δέ; ὃν εἴ τις ἐᾷ ξῆν, ἀγα πᾶν ἔδει. Arist. (Vesp. 831): βάλλ' ἐς κόρακας· τοιουτονὶ τρέ gav zúva. Cic. (p. Cluent. 31): Tene hoc, Acci, dicere, tali, prudentia, etiam usu atque exercitatione praeditum! Cic. (de or. III, 2): O fallacem hominum spem fragilemqne fortunam et inanes

nostras contentiones! Corneille (Le Cid): O cruel souvenir de ma gloire passée! Oeuvre de tant de jours en un jour effacée! Nouvelle dignité, fatale à mon bonheur! Précipice élevé d'où tombe mon honneur! Racine (Ath.) Une voix: Dans un gouffre profond Sion est descendue. Une autre voix: Sion a son front dans les cieux! La première: Quel triste abaissement! La seconde: Quelle immortelle gloire! La prem.: Que de cris de douleur! La seconde: Que de chants de victoire! Shakesp. (Haml. 1, 5): The time is out of joint: O cursed spite, That ever I was born to set it right! Ders. (1. c. III, 3): O wretched state! O bosom, black as death! O limed soul, that, struggling to be free, Art more engaged! Die Exclamatio als Antwort steht z. B. bei Dickens (Copperf. II, 19): „Dora, indeed"! returned my aunt. ,,And you mean to say the little thing is very fascinating, I sup„And pose?“ „My dear aunt", I replied, no one can form the least idea what she is!",,Ah! And not silly?" said my aunt. „Silly, aunt!" „Not light-headed?" said my aunt. „Light-headed, aunt!"

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Die Frageform des Satzes verlangt das Urteil oder den Entschlufs des Hörers, und man giebt deshalb zu wirksamer Anregung einer blofsen Aussage, auch wohl einem Befehle diese Form. Diese rhetorische Frage nannten die Griechen ερώτημα (oder ερώ τησις) und πύσμα (oder πεῦσις); und Longin (περὶ ὕψ. Sp. Vol. I, p. 270) schätzt ihre Kraft sehr hoch: Tí 8' ¿zeïva gõper, τὰς πεύσεις τε καὶ ἐρωτήσεις; ἄρα οὐκ αὐταῖς ταῖς τῶν σχημάτων εἰδοποιΐαις παρὰ πολὺ ἐμπρακτότερα καὶ σοβαρώτερα συντείνει Ta λɛyóuεva; Als Unterschied zwischen beiden giebt Alexander (Sp. Vol. III, p. 24 sq.) an; ἐρώτημά ἐστι, πρὸς ὃ ἀνάγκη ἀποκρίνασθαι κατ' ἀπόφασιν ἢ κατάφασιν οὕτω, ναὶ ἢ οὔ, οἷον ἐξ ῆλθες ἐπὶ τὴν μάχην ἢ οὔ; καὶ ὡς Δημοσθένης (p. 248): πότερον ταῦτα ποιῶν ἕλυε τὴν εἰρήνην ἢ οὔ; – Πύσμα δέ ἐστι, πρὸς ὃ ö διεξοδικῶς ἀπαντῆσαι δεῖ καὶ διὰ πλειόνων, ὡς ἔχει τὸ τοιοῦτον (Dem. p. 297); ἐμὲ δέ, ὦ τριταγωνιστά, τὸ τίνος φρόνημα λαβόντα roúrois ovμßovlevεw edɛ; *) Es ist aber bei der rhetorischen Frage,

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πύσμα war von den (cf. auch Jo. PhiloOd. 3, 79.].) Von den

*, Die Unterscheidung zwischen ἐρώτημα und Stoikern gegeben, wie Diog. Laert. VII, 66 angiebt. ponus [Prior. Anal. p. 7] und Eustath. [p. 1457; zu Rhetoren unterscheidet auch Phoeb. (Sp. Vol. III, p. 45) ¿qwτnois und Evб; ferner Zonaeus (1. c. p. 163); Anonym. (1. c. p. 179); Theon (Progymn. Sp. Vol. II, p. 97); Aquila Rom. (H. p. 25); Mart. Cap. (1. c. p. 478). Der Anon. des Eckstein (H. p. 74, 75, 76) unterscheidet will

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