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θυμός, (z. Β. Od. 15, 485 sq.) καὶ βαλὼν καὶ λαβὼν καὶ τὰ τοιαῦτα· ἢ ἀνάπαλιν ταυτότητα μὲν ἔχει περὶ λέξεων προφοράν, διαφορὰν δὲ ἐν τῇ τῶν φωνηέντων γραφῇ· οἷον τό, ἔδδεισαν οὐδὲ t' edŋoav [Ilias 1, 406] (Eust. sprach beide Male i), ohhάxıç dè καὶ ἀμφότερα ἤγουν διαφορὰν καὶ φωνῆς καὶ γραφῆς, ὡς τό, Φυλέα φίλον μακάρεσσι (lias 2, 628). (vide auch Eust. p. 191, 10; 555, 18; 637, 7; 679, 1; 1637, 9.)*).

*) Wir führten oben (Bd. I, p. 390 sq.) einige Beispiele aus der grofsen Zahl der Gleichklänge an, welche Bekker (Hom. Bl. p. 185 sq.) u. a. aus Ilias und Odyss. zusammenstellt, um zu zeigen, wie Homer den Reiz dieser Figuren kennt und ihn hervorzubringen strebt.. Lehrs (de Arist. stud. Hom. 2. Ausg. p. 384) hält es für ein Verdienst, die Ansicht, dafs man dergleichen Gleichklänge „auch nur höre“, auszurotten. „Denn ein Mann wie I. Bekker vertritt sie noch." Er rottet sie dann (p. 454-479) aus. Dabei erwähnt er (p. 457) der hier angezogenen Stelle des Eustathius, und findet in dem Manne ,,ein komisches Gemisch von menschlicher Vernunft und rhetorischer Unvernunft", sofern er bald die Figur der лańηois annimmt, wo doch keine Figur anzunehmen sei, bald, ,wenn der göttliche Strahl des einfachen Geschmacks selbst in diese byzantinische Bischofseele dringe", richtig erkenne, dafs der Gleichklang sich ganz natürlich und zufällig einstelle, wie zur Od. 9, 415, oder zu Dionysius V, 592. Wir werden uns hüten, Eustathius' Aufstellungen überall vertreten zu wollen, aber mit dem, was Bekker sagt, wagen wir es schon eher. Lehrs nimmt zwei Arten der Gleichklänge an: ,,bei gleichem Stamme und bei verschiedenem Stamme" und untersucht nun bei seinem Ausrotten „die nahe Wiederholung des gleichen Wortes oder Stammes" als seine eigentliche Aufgabe, stellt sich aber damit eben diese Aufgabe schief. Es ist klar, dafs sich Gleichklänge von selbst einstellen, wenn die Rede in der Sphäre desselben Begriffes verweilt, denn dann drängen sich Worte desselben Stammes herzu und damit ähnliche Klänge. Philosophischer Ausdruck kann so zu vielen Gleichklängen kommen, wie z. B. bei Hegel (Philosophie d. Rel.): Ich kann wohl an allem zweifeln, aber am Sein meiner selbst nicht: denn Ich ist das zweifelnde, der Zweifel selbst. Wird der Zweifel Gegenstand des Zweifels, zweifelt der Zweifelnde am Zweifel selbst, so verschwindet der Zweifel. Dies ist keine Figur, sondern nur Stoff zu einer Figur, und Eust. nennt es so für sich: Etymologie (wie zu Ilias 9, 137: τὸ δὲ, νῆα ἅλις νηησάσθω – δοκεῖ μὲν εἶναι οἷον παρήχησις, ἔτι δὲ καὶ ὡς ἐτυμολογία –); steigert es aber, ohne doch zum Verständnis nötig zu sein, den Ausdruck des Sinnes, so ist es als Wiederholung von Worten, nicht von Klängen, den rhetorischen Wortfiguren zuzuordnen. Lehrs also, wenn er (p. 473) in Fällen wie Ilias 2, 325: ὄψιμον ὀψιτέλεστον, oder αἰνόθεν αἰνῶς, οἰόθεν οἶος cet. Figuren anerkennt, hat es dann nicht mehr mit Gleichklängen zu thun, wenn sie auch gleich klingen, nicht mit musikalischen, sondern mit rhetorischen Figuren; er hätte nur jene Gleichklänge behufs der Ausrottung untersuchen müssen, welche durch Wörter verschiedener Stämme und von verschiedener Bedeutung gebildet werden, denn erst bei diesen kann die Rede eine Wahl blofs des Klanges wegen treffen. Andererseits ist ja auch möglich, dafs die Gleich

Gerber die Sprache als Kunst II. Band. 2. Aufl.

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Die Parechesen also sind Klangspiele. Wo der Kunsttrieb der Sprache, wie im Griechischen, seine Schöpfungen mit reicher Musik ausstattete und deren Reize niemals aufgab, erscheinen sie gleich anfangs weniger von einzelnen Schriftstellern, als von der Sprache selbst erstrebt. Sie erzeugen sich mühelos, sie werden leicht, aber von den zu solchem Hören geübten Ohren sicher empfunden, sie dürfen sofort eines naiven Beifalls gewifs sein. Die römische Würde mochte sie in der kunstmäfsigen Rede kaum im Scherz zulassen; heit des Stammes eben nur dazu benutzt wird, einen Gleichklang zu finden, und man kann dies annehmen, wenn das ihn herbeiführende Wort weder vom Verständnis gefordert, noch durch rhetorische Wirkung motiviert erscheint, aber Lehrs selbst erkennt ja solche Fälle auch an. Er sagt z. B. (p. 459): Es sei zuweilen natürlich, „auf schon angewendete Stämme, die eben noch in der Seele haften, zurückzukommen, auch an der Assonanz fortzugleiten und Konsonanz", wie: Ιάνειρά τε καὶ Ἰάνασσα, Δωτώ τε Πρωτώ τε; und man könne (p. 477) der Ansicht sein, dafs der Homerische Mund einigermafsen „zur Allitteration, mitunter unter Hinzukommen gleiches Vokales, hinneige". Also Assonanz und Konsonanz wirken doch? Wie hell soll denn das Bewusstsein eines in der Sprache Schaffenden in jedem Moment gedacht werden? Es ist sicher, dafs man sich das Bewusstsein und das Bemühen Homers um Gleichklänge minder hell und bestimmt zu denken hat, als Spätere es annahmen, aber wer die Gesänge der Ilias und Odyssee schuf, kann auch wohl den Gesang der Gleichklänge recht fein gefühlt haben. Ich meine, dafs, wenn die alten Rhetoren ihre Reflexionen über das Schöne zu leicht auch den schaffenden Künstlern zuschrieben, wir unsererseits in Gefahr kommen, von einem dürftigeren Sprachgefühl aus das der Alten zu unterschätzen. Wieviel Sprachmusik uns Neueren schon lange entbehrlich schien, das zeigt die Geschichte unserer Sprachen in ihrer Abschwächung der Wortformen, in der Auflösung des Wortbildungs- und Flexionssystems. Vermögen wir zu fühlen, wie weit in der gebundenen Rede der Griechen der Accent der Worte vor der Musik der Laute sein Bedeuten verlieren durfte, oder welches jener von Cicero (or. c. 18) und Quintilian (XI, 3, 57–60; 172) zugelassene „cantus obscurior" der Redner war, der doch bei manchen „paene canticum" wurde? Uns scheint das Herbeiführen von Gleichklängen von mehr Reflexion abhängig, als die Alten bedurften, welche, dem Kunststil ihrer Sprache folgend, sich gern diese Musik zusangen und sie immer hörten, weil sie immer auf sie achteten. Es waren doch nicht ausschliefslich Bischofsseelen oder auch nur feingebildete Rhetoren, welche da hörten, wo wir zu hören uns mühen müssen. Wissen wir nicht, wie damals das naive Volksohr zu hören verstand? Hermogenes (Sp. Vol. II, p. 331) spricht von dem κάλλος ἐν λόγῳ, περὶ οὗ καὶ Ἰσοκράτης φησίν, ὅτι τοὺς ἀκούοντας ἐπισημαίνεσθαι καὶ θορυβεῖν ποιεῖ – περὶ παρισώσεων καὶ τοιούτων τινῶν λέγων ταῦτ ̓ εἴρηκεν ἐν Παναθηναϊκῷ (cp. 1); Cicero (or. 63) erzählt von Carbos Worten: „patris dictum sapiens temeritas filii comprobavit." Hoc dichoreo tantus clamor contionis excitatus est, ut admirabile esset. Viele Beispiele der Art sind ja bekannt und sollten unser Urteil über diese Dinge vorsichtig machen.

(alludiren)

der Verstand der Neueren empfängt sie wohl mit einem gewissermassen ironischen Behagen; er lächelt, wenn die von ihm lediglich als Mittel betrachteten Klänge seiner Worte eine eigene Beachtung in Anspruch nehmen. Für den Ernst gilt allgemein, was Filon (Él. de Rhét. franç. p. 106) lehrt: Quelquefois c'est une ressemblance de terminaison, une consonance dont on profite pour donner à la phrase une forme plus piquante, et la graver plus sûrement dans la mémoire. Ainsi l'on a dit d'un guerrier inaccessible à la crainte comme à l'intérêt: „Il n'a voulu ni se rendre, ni se vendre." Mais il faut user de ce genre d'ornements avec beaucoup de réserve; car on tomberait dans les jeux de mots et dans les concetti, si justement reprochés aux auteurs italiens. In dem hier gegebenen Beispiel wird die Parechesis durch einen Reim hervorgebracht, aber es würde jede andere Art des Gleichklangs denselben Dienst thun. Parechesis ist so der allgemeinste terminus für Gleichklänge, sofern diese nicht der Konzinnität des Satzbaues dienen oder von der Formierung der poetischen Darstellung gefordert werden, sondern nur eben die Klänge verschiedener Wörter gegeneinander spielen lassen, um eine Beziehung zwischen ihnen anzudeuten. Demnach sind Parechesen z. B. (Schiller, Wallenst. Lager): Der Rheinstrom ist worden zu einem Peinstrom, Die Klöster sind ausgenommene Nester, Die Bistümer sind verwandelt in Wüsttümer, Die Abteien und die Stifter Sind nun Raub teien und Die besklüfter, Und alle die gesegneten deutschen Länder Sind verkehrt worden in Elender; Platen (Verhängnisvolle Gabel): Soll ich dem Herrn mit dem Flegel die Beine beflügeln?; Das Paradies wird biblischer Silbenstecherei zur Wüste durch eignen Wust; Fixe Ideen und Dukaten, die man Füchse nennt; Gerne plaudern ja die Basen und die Parabasen auch. Auch das ganze Wort kann bei verschiedener Bedeutung in der Parechesis wiederkehren, wie bei Platen (1. c.) Damon: Zur Sache, Frau! Lafst uns zur Sache kommen! Phyllis: Ja, wir müssen auch zur Sache kommen, aber zur gestohlenen; Kotzebue schmierte, wie man Stiefel schmiert; (Rom. Öd.): Kraft der Kraft zerstör' ich Dich; Rückert (Hariri): Ich sah sie sich umgestalten aus einer Alten in unsern Alten; id. (Weisheit des Brahmanen): An Manen glaubt ihr nicht, sonst würden sie euch mahnen; und Ahnen ehrt ihr nicht, sonst würdet ihr dies ahnen.

Auch kommen durch Parechesis scherzhafte Wortverdrehungen zu stande, wie bei Platen (Verh. Gabel): Sirm.: Heute gilt es

ein eleusisch wundervoll Mysterium. Phyll.: Was flüstert er von Läusen auf dem Mist herum? oder sie werden angedeutet, wie in Herders Billet an Goethe (Wahrh. und Dicht. Buch 10): Wenn des Brutus Briefe Dir sind in Ciceros Briefen, Dir, den die Tröster der Schulen von wohlgehobelten Brettern, Prachtgerüstete, trösten, doch mehr von aufsen als innen, Der von Göttern Du stammst, von Goten oder vom Kote, Goethe, sende sie mir; oder bei Platen (R. Öd.): Zelinde. Ist des Kindes Name dir vielleicht bekannt? Diagoras. Da ich fand es in der Öde, hab' ich's Ödipus genannt. Gudrun (623): Daz muote Hartmuoten harte sêre. Aesch. (Suppl. 826): öðε μáo̟лTIç vάïos yάïoç.

Wie fein hörten die Griechen, wenn die Anspielung auf Hegelochus' Aussprache des Vs. 273 in Eur. Or. bei Aristophan. (Ran. 306) als Klangspiel sofort gewürdigt wurde: ¿§ɛoni 9', wonɛq Ηγέλοχος, ἡμῖν λέγειν· ἐκ κυμάτων γὰρ αὖθις αὖ γαλήν ὁρῶ! (Das Spiel mit rainy do giebt Seeger wieder: Nach Sturm und Wellen sah ich wieder Sonnenschwein.) Viele Paronomasieen des Plautus finden sich in der Ausgabe des Phil. Pareus zusammengestellt in der Diatribe de jocis et salibus Plautinis. So (Mil. glor. II, 3, 18): Quod ego, Sceledre, scelus ex te audio? (Trin. III, 2, 43): Is mores hominum moros et morosos efficit; von den etymologischen Parechesen, den Buchstaben- und Silbenreimen sind Beispiele angegeben von Lorenz in seiner Ausg. der Mostellaria p. 48 sq. In wahrem Humor spielt Shakesp. mit dem Klange. Auch nicht im Scherze ist er sein Gefangener, wie (Merch. of Ven. III, 5) Lorenzo dem mit Moor und more silbenstechenden Lancelot sagt: How every fool can play upon the word!, aber auch im Ernst meidet er den sich bietenden nicht, wie etwa (Caes. I, 2): Cassius spricht: Now is it Rome indeed, and room enough. Eine besondere Art dieser Spiele findet sich bei Shakesp. häufig: Fremdwörter, überhaupt Ausdrücke der gebildeten Sprache nach dem Klange widersinnig verwenden zu lassen, wie ja der usus der Volkssprache auch vielfach verfährt, wenn er z. B. aus radikal ratzenkahl macht, aus bagage Package u. d. m. Mit dergleichen hat auch Sheridan (The Rivals) seine Mrs. Malaprop reichlich ausgestattet, die von sich selbst sagt: Sure, if I reprehend (statt comprehend) any thing in this world, it is the use of my oracular (st. vernacular) tongue, and a nice derangement of epitaphs! (st. arrangement of epithets). So bringt sie (IV, 2) eine Parodie. zu stande von Shakesp. Haml. III, 4: I thought of what Hamlet says in the play: Hesperian curls the front of Job himself

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(st. Hyperion's Jove)! - An eye, like March, to threaten at command! (statt Mars to threaten and command); A station, like Harry Mercury (statt the herald Mercury). Ähnlich spricht Petit-Jean bei Racine (Les Plaideurs III, 3): Quand je vois les États des Babiboniens (Babyloniens), Transférés des Serpens (Persans) aux Nacédoniens (Macédoniens); Quand je vois les Lorrains (Romains), de l'état dépotique (Despotique) Passer au démocrite (Démocratique) cet.

Allerdings dehnten die Alten den Begriff der Parechesis nicht so weit aus. Hermogenes (περὶ ἰδ. Sp. Vol. II, p. 367) nennt wenigstens das Klangspiel bei Demosthenes (Chers. p. 96): μέλλει πολιορκεῖν μέλει τῶν τὴν ̓Ασίαν οἰκούντων Ἑλλήνων in bestimmter Unterscheidung als gesagt: καθ' ομοιότητα λέξεως, und, wenn ein Wort in anderer, tropischer Bedeutung wiederkehrt, wie bei Demosth. (Παραπρ. p. 434): ἐγὼ δὲ οὐ τοῦτο δέδοικα, εἰ Φίλιππος ζῇ ἢ τέθνηκεν, ἀλλ ̓ εἰ τῆς πόλεως τέθνηκε τὸ τοὺς ἀδικοῦντας μισεῖν καὶ τιμωρεῖσθαι, so ist ihm dies παρονομασία. Ebenso sagt Eustathius (p. 125, 40) von den Wortverdrehungen: ἡ γοῦν κωμῳδία τοιαῦτά τινα διθυραμβώδη ἐποίει, ἐν μιᾷ λέξει ἀναγκάζουσα γραφὰς διαφόρους νοεῖν· οἷον ὅτι εἴπῃ, ὅτι ὁ Ζεὺς λήροις τοὺς νικῶντας ἀναδῶν στεφανοῖ. τὸ γὰρ λήροις λέγεται μέν, ὡς τῶν νικώντων ἐν Ὀλυμπίοις φλυάρῳ καὶ κενῷ κόμπῳ θελγο μένων, βούλεται δὲ λέγειν καὶ ὅτι λειρίοις ἤγουν ἄνθεσι τοὺς νικῶντας ἀναδεῖ — ταῦτα δὲ παίγνια κωμικά κατά τινα δῆθεν ὁμωνυμίαν, οὐ μὴν παρηχήσεις. ἡ γὰρ παρήχησις οὐ μιᾷ μόνῃ λέξει ἐμπεριγράφεται, ἀλλ' ἐν δυσὶ τὸ ἐλάχιστον. Dals indessen so Scherze herauskommen, ist kein Grund, die Technik des sprachlichen Ausdrucks anders zu beurteilen, und dafs hier nur Ein Klang das Klangspiel bewirkt, beantwortet Eustathius selbst: wir sehen uns genötigt, uns mehrere vorzustellen.

Die römischen Rhetoren haben den terminus der Parechesis nicht aufgenommen, und auch die Griechen haben ihn nicht scharf bestimmt. Er vermischte sich mit dem Begriff der Paronomasie, wie denn Zonaeus (περὶ σχημ. Sp. Vol. III, p. 169) die Klangspiele: οὐ τὴν ὑλακήν, ἀλλὰ τὴν φυλακήν und τῆς ἐμῆς εἴτε ἀπονοίας, εἴτε ἀνοίας zur Paronomasie anführt, dann aber sagt: ὃ καὶ παρήχησις ὀνομάζεται. – Die Neueren haben, vielleicht mit Bezug auf des Hermogenes Terminologie, die Paronomasie oder, wie Quintilian (IX, 3, 66) übersetzt, die Adnominatio, zur Bezeichnung der Wiederkehr desselben Wortes in anderer Flexion oder Ableitungsform gebraucht. Adelung (Dtsch. Styl,

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