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sondern zwei Verhältnisse werden bei diesem gleich gesetzt, und man könnte also nur etwa von einem quintum comparationis sprechen, welches den für die beiden Verhältnisse gleichen Exponenten angiebt. Man betrachte etwa bei Cicero (de sen. 19): Itaque adulescentes mihi mori sic videntur, ut cum aquae multitudine flammae vis opprimitur; senes autem sic, ut cum sua sponte, nulla adhibita vi, consumptus ignis extinguitur: et quasi poma ex arboribus, cruda si sunt, vix evelluntur, si matura et cocta, decidunt, sie vitam adulescentibus vis aufert, senibus maturitas: quae quidem mihi tam jucunda est, ut, quo propius ad mortem accedam, quasi terram videre videar aliquandoque in portum ex longa navigatione esse venturus. Wir haben hier fünf Gleichnisse, die ersten vier in zwei Paaren, welche sich so ansetzen: 1. Jünglingsleben : Jünglingstot

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helle Flamme gewaltsames

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4. Greisenleben: Greisentot

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=

reifes Obst: Abfallen des Obstes

5. Leben Tod Schiffahrt: Einlaufen in den Hafen.

=

Bei den ersten beiden Gleichnissen würde „Vorzeitigkeit im Abschluss eines Vorganges" der Exponent für beide Verhältnisse sein, bei den beiden folgenden „der naturgemäfse Abschlufs eines Vorganges", bei dem fünften: „der glückliche Abschluss eines Vorganges".

Der richtig verstandene Aristoteles würde vor vielen Unklarheiten bewahrt haben, wie man sie z. B. bei Adelung findet, und bei Adelung ist man bis jetzt im wesentlichen stehen geblieben. Es heifst dort (Dtsch. Styl Bd. 1, p. 360): „Die nächste wesentliche Eigenschaft eines jeden Gleichnisses ist, dafs es Ähnlichkeit habe; nicht als wenn zwischen den beiden Dingen selbst eine vorzügliche Ähnlichkeit sein müfste, sondern nur, dafs beide einander in einem gewissen Stücke ähnlich sein müssen, welches das tertium comparationis genannt wird, worauf die ganze Vergleichung beruhet; übrigens mögen sie so unähnlich sein, als sie wollen. Das Gleichnis verlieret vielmehr an Interesse, wenn die beiden verglichenen Dinge selbst einander zu ähnlich sind; wenn man z. B. einen Baum mit einem anderen, ein Frauenzimmer mit einer Nymphe vergleichen wollte." Das Schiefe in dieser Darstellung ist, dafs Adelung zwischen Parabel und Gleichnis nicht unterscheidet.

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Vielfach freilich berührt sich auch die Parabel mit dem Gleichnis. Parabeln z. B., wie Luk. 6, 47-49; 8, 5-8, kann man für Gleichnisse halten, wenn man davon ausgeht, dafs das Befolgen der Christuslehre und das Bauen auf Felsengrund, ferner die Lehrthätigkeit Christi und das Verfahren des Säemanns beim Säen Vorgänge auf verschiedenen Gebieten sind; man übersieht dann aber, dafs die angegebenen Thätigkeiten sich innerhalb derselben Sphäre des menschlichen Wirkens bewegen, und dafs sie hier nur nach der Seite ihres ähnlichen Zweckes, also ihrer gedanklichen Verbindung, in Betracht kommen. Umgekehrt wird. man urteilen über die Rubrizierung der schönen Vergleichung Ilias 13, 295 sq., welche die gegen die Troer rückenden Meriones und Idomeneus zusammenstellt mit Ares, wenn er, gefolgt vom lieben Sohne Phobos, aus Thrakien zum Kampfe auszieht. Sind Ares und Phobos nur als Kämpfer betrachtet, welche Ähnliches beginnen, wie die griechischen Helden, so hätte man Parabel; aber der Sinn scheint vielmehr zu sein: diese beiden Menschenkämpfer ziehen in die Schlacht, wie wenn der Kriegsgott selbst, vom Schrecken begleitet, sich in den Kampf stürzt und dann hat man Gleichnis.

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Diese ursprüngliche Bedeutung also des terminus sizov liefs man später fallen, um ihm die allgemeinere von Schilderung“ zu geben, wie die „imago rerum" bei Quintilian (IV, 2, 123) zu verstehen ist. So definiert Herodian (Toì oxnu. Sp. Vol. III, p. 104): εἰκὼν δέ ἐστι διαγραφὴ σωμάτων κατὰ μέρος ἤτοι μετὰ παραθέσεως, οἷον, (Ilias 2, 478): ὄμματα καὶ κεφαλὴν ἔκελος Δι τερπικεραύνῳ, ̓́Αρεῖ δὲ ζώνην, στέρνον δὲ Ποσειδάωνι, διὰ ψιλῆς ἀποτυπώσεως δέ, (Od. 19, 246): γυρὸς ἐν ὤμοισιν, μελανόχρους ovlozάonvos; und, wenn sein erstes Beispiel als Parabole gelten kann, so enthält doch das zweite nur eine Beschreibung, womit stimmt, dafs Polyb. Sard. (лɛgì oɣnuatiopov, Sp. Vol. III, p. 108) als Arten des εἰκών folgende neun aufzählt: εἰκονισμός, εἰκονογραφία, ὑποτύπωσις, εἰδωλοποιΐα, εἰκασία, εἰδικὴ ὁμοί ωσις, χαρακτηρισμός, τοποθεσία, τοπογραφία. — Bei diesem Rhetor, bei Tryphon, Kokondrios u. a. entspricht, wie die von ihnen citierten Beispiele zeigen, der term. αqaßоλý ungefähr demjenigen, was wir unter Gleichnis verstehen. *)

*) Kokondrios (1. c. p. 240) nennt sogar die nagaẞoλý eine яagáỡɛσis κατά τινας ἀναλόγους ὁμοιότητας; die lat. Grammatiker und Jul. Rufinian vide oben p. 43 sq. u. p. 67. Auch die Araber wufsten bei dem Gleichnis

Tryphon z. B. (1. c. p. 201) definiert Parabole als ,,óyos dia παραθέσεως ὁμοίου πράγματος τὸ ὑποκείμενον μετ' ἐνεργείας παρ ιστάνων κ. Β. (Ilias 2, 144): κινήθη δ' ἀγορή, ὡς κύματα μακρὰ θαλάσσης; (Od. 5, 394, wo die Vergleichung ist:,πάθους πάθει): ὡς δ ̓ ὅτ' ἂν ἀσπάσιος βίοτος παίδεσσι φανήῃ πατρός, ὃς ἐν νούσῳ κῆται κρατέρ' άλγεα πάσχων ὡς Ὀδυσῆς ἀσπαστὸν ἐείσατο γαῖα καὶ ὕλη cet.; (Ilias 3, 33, wo Vergleichung ist:,,διαθέσεως διαθέσει): ὡς δ ̓ ὅτε τίς τε δράκοντα ἰδὼν παλίνορσος ἀπέστη, ὡς αὖθις καθ' ὅμιλον ἔδυ Τρώων ἀγερώχων; (Hlias 6, 146: „φύσεως φύσει): οἵη περ φύλλων γενεή, τοιήδε καὶ ἀνδρῶν; (Ilias 11, 67: πράξεως πράξει"): οἱ δ ̓ ὡς τ ̓ ἀμητῆρες ἐναντίοι ἀλλήλοισιν ὄγμον ἐλαύνωσιν ἀνδρός cet. ὣς Τρώες καὶ ̓Αχαιοί ἐπ' ἀλλήλοισι θορόντες δῄουν. Wir nennen also ungefähr „Gleichnis", was bei den späteren Rhetoren παραβολή hiels, Parabel“, was ihnen εἰκών war.

Die Einteilung der Gleichnisse ist durch die der Metaphern und Allegorieen gegeben. Man wird sie also danach unterscheiden, ob sie sich damit begnügen, ein Gesagtes mit den Zügen eines analogen Bildes noch einmal farbiger vor Augen zu stellen: ästhetische Gleichnisse, oder ob sie durch die Steigerung des Ausdrucks, welche solches Verweilen bei einem einzelnen Punkt der Rede hervorbringt, auf die Stimmung und auch auf den Affekt wirken, indem sie ihm Haltung geben: rhetorische Gleichnisse. Hegel (Vorles. über Aesthet. Bd. I, p. 533 sq.), der im wesentlichen dieselben Gesichtspunkte bei Betrachtung der verschiedenen Arten des Gleichnisses hervorhebt, bezeichnet diese hiernach als entweder epische" oder „lyrische" (worin u. a. ihm Gottschall, Poetik Bd. 1, p. 184 folgt), was indessen den Schein erregt, als sei ihre Verwendung nur in der Poesie statthaft oder doch zu berücksichtigen; aufserdem würden die lyrischen Gleichnisse vielmehr lyrisch-dramatische heifsen müssen, da ihre Wirkung den

nur die zu vergleichenden Dinge mit dem tertium comparationis anzugeben. Mehren (Rhetor. d. Arab. p. 20 sq.) teilt mit, dafs Qazwînî vier Punkte bei dem Gleichnis beachtet: 1. und 2. die beiden Seiten des Gleichnisses, die entweder beide sinnlich seien, oder geistig, oder gemischt; also z. B. Rose und Wange, oder Wissenschaft und Leben, oder Tod und reifsendes Tier. 3. den Vergleichungsgrund d. h. das Gemeinsame, worin beide Seiten des Gleichnisses entweder in der Wirklichkeit oder in der Phantasie ähnlich sind. Er sei entweder in beiden Seiten enthalten, oder nur in einer; ferner einfach oder vielfach; sinnlich oder geistig cet. 4. die Vergleichungsmittel, welche entweder Partikeln oder Verba seien.

Sinn beider Dichtungsarten berührt. Quintilian (V, 11, 5) kommt nahezu auf dieselbe Einteilung, wenn er das Gleichnis (similitudo, παραβολή"), welches, wie das παράδειγμα, zu den Beweismitteln der Rede gehöre („argumentum, quo aliquid probaturi sumus“), auch diene: „ad orationis ornatum", oder, wie er genauer (VIII, 3, 72) es bestimmt: „ad exprimendam rerum imaginem". Als Beispiele dieser ästhetischen Gleichnisse führt er (1. c.) an: Virg. Aen. 2, 355; ib. 2, 254.

Von rein ästhetischer Art sind z. B. die Gleichnisse bei Homer (Ilias 2, 455-483), in deren erstem (úrs s) der Glanz des daherziehenden Heeres geschildert wird, im zweiten (os — üç) das Tosen der Vorrückenden, im dritten (866a -) die unübersehbare Menge der Häupter, als das Heer zum Stehen gekommen, im vierten (útɛ — Tóσσoi) das Drängen und Gewirr der Kampfbegierigen, endlich im fünften (s ὡς ἠύτε – τοῖον) das Ordnen durch die Führer. Die Freude an der Darstellung selbst, welche dieser Art eigen ist, läfst leicht den Künstler vergessen, dafs sein Bild der Rede nur dienen soll, und schafft Schilderungen, welche sich fast selbständig behaupten könnten. So Ilias 4, 141 sq., wo Homer darstellt, dafs Menelaos' Schenkel mit Blut sich färbten, wie wenn Elfenbein mit Purpur gefärbt wird, nun aber schildert, wie eine Mäonierin Pferdeschmuck so prachtvoll färbt und diesen dann für Fürsten aufbewahrt. Es fällt uns dies am meisten auf, wenn der Sinn, welchen das Gleichnis begleitet, von geringer Bedeutung ist, wie z. B. Ilias 16, 385 sq. Da heifst es: „Vom Regensturm wird am herbstlichen Tage der ganze dunkle Boden bedeckt, wann Zeus das reifsende Wasser ergiefst, so er im Zorn die Frevel der Männer heimsucht, welche gewaltsam das Recht biegen und die Gerechtigkeit austreiben, nicht scheuend die Rache der Götter; dann strömen überfüllt alle die Flüsse, es reifsen sich los viele Abhänge vor den Giefsbächen, welche mit lautem Tosen in das purpurne Meer von den Bergen herab einströmen, und die Werke der Menschen werden vernichtet." Und welchem Gedanken dient diese Schilderung? ὡς ἵπποι Τρῷαι μεγάλα στενάχοντο θέουσαι, Bei Homer überwiegt nicht selten das Gefallen an der Entfaltung eines lebendigen Bildes die Empfindung, nach welcher für einen würdigen Gegenstand auch eine würdige Sphäre des Gleichnisses zu wählen ist. Die edlen Achäer werden Ilias 2, 469 sq.; ib. 16, 640 sq. mit Fliegen im Kuhstall verglichen; des Herrschers Helenos herbes Geschofs prallt (Ilias 13, 588 sq.) von Menelaos' Panzer zurück, wie Bohnen und Erbsen auf der Tenne; der edle

Aias zieht sich zurück (Ilias 11, 558), wie der Esel, auf dem die Knaben ihre Stecken zerschlagen; die sich unruhig bewegenden Gedanken des Odysseus werden (Od. 20, 25) veranschaulicht durch eine am Feuer gedrehte Magenwurst, und sein Sehnen nach der Heimat soll an dem Appetit ermessen werden, den der Pflüger zum Abendbrot mitbringt (Od. 13, 31). Diese ausgeführten ästhetischen Gleichnisse bei Homer sind es, welche auf die Alten wie Gemälde wirken. Darauf bezieht sich hauptsächlich, was Cicero (Tusc. V, 39) sagt: Traditum est etiam, Homerum caecum fuisse. At ejus picturam, non poësin, videmus. In der Homeri vita (Op. Myth. ed. Gale p. 401) heifst es: & de zai Sorgagías didáσκαλον Ὅμηρον φαίη τις, οὐκ ἂν ἀμαρτάνοι — ἀνέπλασε δὲ τῇ ὕλη τῶν λόγων καὶ ζῶα παντοῖα – λέοντας, σύας, παρδάλεις, ὧν τὰς ἀφορμὰς καὶ διαθέσεις υπογράψας, καὶ ἀνθρωπείοις πράγμασι παραβαλών, ἔδειξεν ἑκατέρας τὰς οἰκειότητας; und so nennt Lucian (Imag. T. II, p. 6), mit ausdrücklicher Beziehung auf das Gleichnis Ilias IV, 141 sq. den Homer: τὸν ἄριστον τῶν γραφέων.

Die rhetorischen Gleichnisse können jeden Grad der Gemütsbewegung begleiten, aber da sie an sich dem Ausdruck nicht notwendig sind, zeigen sie zugleich, dafs die Rede nicht mehr unbedingt unter der Herrschaft des Affektes steht. Je kürzer freilich das Gleichnis ist, je mehr es sich also der Metapher nähert, desto eher trägt es noch die unmittelbare Empfindung, wie Caesar zum Metellus Cimber sagt (Shakesp. J. C. III, 1): I spurn thee, like a cur, out of my way, oder, wie es vom Hektor heifst, als er seinen Bruder sich im Tode winden sieht (Ilias 20, 423): ovd' ag' ἔτ' ἔτλη δηρὸν ἑκὼς στρωφᾶσθε ἀλλ' ἀντίος ήλθ' ̓Αχιλῆς ὀξὺ δόρυ κραδάων, φλογὶ εἴκελος; aber mit der weiteren Ausführung tritt die Reflexion stärker hervor. Dann zeigt das Gleichnis die innere Ruhe einer tiefen Seele, bei der die Wellen der Leidenschaft nur die Oberfläche bewegen, wie wenn Wolsey (bei Shakespeare, K. Henry VIII, 3, 2) nach seinem Sturze spricht:

Farewell, a long farewell, to all my greatness!
This is the state of man; To-day he puts forth
The tender leaves of hope, to-morrow blossoms,
And bears his blushing honours thik upon him:
The third day, comes a frost, a killing frost;
And, when he thinks, good easy man, full surely
His greatness is a ripening, nips his root,

And then he fails, as I do; I have ventur'd,

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