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In den ersten Jahrhunderten pflegte man die Firmung unmittelbar nach der Taufe, selbst an Unmündige, zu erteilen. So ist es noch jezt bei den Griechen üblich. Bei uns ist es kirchliche Gewohnheit geworden die Firmung des größeren Nußens halber auf ein reiferes Alter zu verschieben.

48. Wie soll man sich zum Empfange der hl. Firmung vorbereiten? Man soll

1) dem Firmunterricht mit Eifer beiwohnen;

2) oft und inständig um die Gaben des Heiligen Geistes bitten;

3) andächtig beichten und kommunizieren.

49. Weshalb werden bei der Firmung Paten genommen?

Bei der Firmung werden, wie bei der Taufe, Paten genommen, damit sie die Firmlinge zur Firmung führen und ihnen im geistlichen Kampfe mit Rat und Tat beistehen.

Während der Bischof firmt, legt der Pate dem Firmling die rechte Hand auf die Schulter. Dadurch erklärt er vor Gott und der Kirche, daß er sich um den Firmling annehmen und ihn auf dem Wege des Heiles Führer sein wolle. Deshalb muß der Firmpate katholisch, schon gefirmt, eines unsträflichen Wandels und von solchem Alter sein, daß er seine Pflichten als Firmpate erfüllen kann.

Durch diese Mitwirkung bei der Firmhandlung werden auch die Firmpaten mit dem Firmling und dessen Eltern geistlich verwandt und können deshalb mit ihnen keine Ehe schließen.

Eltern können nicht Firmpaten ihrer Kinder werden; auch soll der Firmpate ein anderer sein als der Taufpate.

Ritus der Firmung.

1) Die Firmlinge knien nieder und der Bischof streckt die Hände über sie aus und ruft den Heiligen Geist mit seinen sieben Gaben über sie herab.

2) Dann legt der Bischof jedem einzeln die Hand auf und salbt ihn mit Chrisam auf die Stirne. Der Firmpate steht hinter dem Firmling und legt seine rechte Hand auf dessen rechte Schulter.

3) Bei der Salbung der Stirne mit dem Chrisam nennt der Bischof den Firmling bei seinem Taufnamen und spricht die sakramentalen Worte: „Ich bezeichne dich mit dem Zeichen des † Kreuzes und stärke dich mit dem Chrisam des Heiles im Namen des † Vaters und des † Sohnes und des † Heiligen Geistes. Amen."

4) Nach der Salbung gibt der Bischof dem Firmling einen gelinden Backenstreich; dabei spricht er: „Der Friede sei mit dir!" Der Firmling soll damit erinnert werden, daß er nun, gestärkt mit der Gnade der hl. Firmung, bereit sein soll um des Namens Jesu willen auch Schmach und Verfolgung zu leiden um durch den Kampf für Christus zum wahren Frieden zu gelangen.

5) Am Schlusse erteilt der Bischof allen zusammen den heiligen Segen, zu dem sich alle niederknien. Bei diesem Schlußsegen müssen alle Firmlinge zugegen sein.

Das allerheiligste Sakrament des Altares.

§ 1. Die Gegenwart Chrifti im Sakramente.

50. Was ist das allerheiligste Sakrament des Altars?

Das allerheiligste Sakrament des Altares ist der wahre Leib und das wahre Blut unseres Herrn Jesu Christi unter den Gestalten von Brot und Wein.

Das hl. Sakrament hat verschiedene Namen: Es heißt Sakrament des Altars, weil es auf dem Altare vollbracht und aufbewahrt wird; Eucharistie oder Danksagung, weil es der Herr unter Danksagung (evyaquoría) eingesezt hat; Fronleichnam, d. h. Leib des Herrn, weil es den hochheiligen Leib unseres Heilandes enthält; Tisch des Herrn; Abendmahl; Wegzehrung (viaticum), insoferne es den Sterbenden gereicht wird.

51. Welches ist das äußere Zeichen und welches die innere Gnade des allerheiligsten Sakramentes?

Das äußere Zeichen des allerheiligsten Sakramentes sind die Gestalten des Brotes und Weines; die innere Gnade aber ist Jesus Christus selbst, der Urheber aller Gnaden.

Weil das Sakrament des Altares nicht bloß eine Gnade enthält sondern Jesus, den Gnadenspender, selbst, so überragt es alle andern Sakramente an Würde und Erhabenheit und wird deswegen das allerheiligste Sakrament genannt oder einfachhin Sakrament.

52. Wann hat Christus das heiligste Altarssakrament eingesezt?

Christus hat das heiligste Altarssakrament beim leßten Abendmahl, am Vorabende seines Leidens eingeseßt (Gründonnerstag).

Sehnlichst habe ich verlangt dieses Ostermahl (Pascha) mit euch zu essen, ehe denn ich leide." (Luk. 22, 15.) Christus sehnte sich nach diesem Mahle, weil er den Aposteln vor seinem Leiden den größten Beweis seiner Liebe und das Unterpfand seiner steten Vereinigung mit ihnen durch Einsehung des allerheiligsten Sakramentes geben wollte.

53. Wie hat Christus das allerheiligste Sakrament eingesezt?

Beim lezten Abendmahle nahm Jesus Brot, segnete, brach und gab es seinen Jüngern mit den Worten: „Nehmet hin und esset; das ist mein Leib." Dann nahm er den Kelch mit Wein, segnete und reichte ihn seinen Jüngern, indem er sprach: „Trinket alle daraus; das ist mein Blut. - Tut dies zu meinem Andenken!" (Matth. 26, 26—28; Mark. 14, 22-24; Luk. 22, 19-20.)

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54. Was geschah, als Jesus über Brot und Wein die Worte sprach: „Das ist mein Leib das ist mein Blut“?

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Als Jesus über Brot und Wein die Worte sprach: „Das ist mein Leib- das ist mein Blut", wurden Brot und Wein in den wahren Leib und in das wahre Blut Jesu Christi verwandelt; nur die Gestalten blieben unverändert.

Unter den Gestalten von Brot und Wein versteht man alles, was davon in die Sinne fällt: Form, Farbe, Geschmack, Geruch usw.

Die Wesenheit (Substanz) eines Dinges ist das, was den äußeren Erscheinungen zugrunde liegt. Sie ist an sich für die Sinne nicht wahrnehmbar und wird nur aus den äußeren Gestalten oder Erscheinungsformen erkannt. Die äußeren Gestalten dagegen sind all das, was wir mit den Sinnen an einer Sache wahrnehmen können (species).

Christi Leib und Blut ist also nicht in oder mit dem Brote und dem Weine zugleich gegenwärtig, sondern die ganze Substanz des Brotes wird verwandelt in die des Leibes und die ganze Substanz des Weines in die des Blutes Christi; nur die Gestalten bleiben.

Diese Wesensverwandlung leugnete Luther, indem er lehrte, Christus sei in oder mit dem Brote zugleich gegenwärtig. Dagegen hat die Kirche auf dem Konzilium von Trient das Wort Transsubstantiation, welches bereits vom IV. Laterankonzilium (1215) gebraucht worden war, als kurzen und bündigen Ausdruck der katholischen Lehre festgesezt. (13. Siz. 2. Kan.)

55. Woher wissen wir, daß Christus im allerheiligsten Sakramente gegenwärtig ist?

Daß Christus im allerheiligsten Sakramente gegenwärtig ist, wissen wir

1) aus den Worten der Verheißung;
2) aus den Worten der Einseßung;

3) aus der Lehre der Apostel;

4) aus der Lehre der katholischen Kirche.

56. Wie hat Christus das allerheiligste Sakrament verheißen? Am Tage nach der ersten wunderbaren Brotvermehrung sprach Jesus zu den Juden:

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,Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt. Da stritten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann uns dieser sein Fleisch zu essen geben? Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich sage ich euch: wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht essen und sein Blut nicht trinken werdet, so werdet ihr das Leben nicht in euch haben . . . Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank." (Joh. 6, 48ff.)

Die Verheißung Christi von seinem Fleische und Blute ist buchstäblich zu verstehen; dies zeigt der Wortlaut und Gedankengang der Rede sowie auch die Auffassung des Volkes und der Jünger und die wiederholte Beteuerung des Heilandes selbst.

Christus unterscheidet deutlich zwischen dem Himmelsbrote, das der Vater gibt und das geistig durch den Glauben an den Gottessohn empfangen wird (v. 32. v. 35. v. 51), und jenem andern Brote, das Christus selbst geben wird und das wir nicht mehr bloß geistig im Glauben sondern auch leiblich, wie das Manna, mit dem Munde empfangen sollen (v. 52. v. 54. v. 56),

Der Sinn der Worte Jesu war den Zuhörern keinen Augenblic zweifelhaft; weil aber das Wie verborgen blieb, waren die Worte des Heilandes damals so gut wie jezt eine Glaubensprobe, an welcher viele scheiterten. „Es traten viele von seinen Jüngern zurück und zogen nicht mehr mit ihm. Da sagte Jesus zu den Zwölfen: Wollt etwa auch ihr weggehen? Es antwortete ihm Simon Petrus: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens und wir haben geglaubt und erkannt, daß du bist Christus, der Sohn Gottes." (v. 67-70.)

57. Wie hat Christus die Verheißung des allerheiligsten Sakramentes erfüllt?

Christus hat die Verheißung des allerheiligsten Sakramentes erfüllt, indem er beim leßten Abendmahl aus

drücklich erklärte, daß das, was er ihnen als Speise und Trank darreiche, wirklich sein Leib und sein Blut sei.

Diese Worte Christi sind buchstäblich zu verstehen. Denn Jesus machte zu den Worten: „Das ist mein Leib" den Zusaß: ,,der für euch hingegeben wird", und zu den Worten: „Das ist mein Blut“ den Zusaß: „das für euch und für viele wird vergossen werden". Nun hat aber Jesus seinen wirklichen Leib für uns hingegeben und sein wirkliches Blut für uns vergossen; also ist auch das, was er seinen Jüngern darreicht, sein wirklicher Leib und sein wirkliches Blut.

Brot und Wein ist weder nach der natürlichen Beschaffenheit noch in der allgemein menschlichen Auffassung ein Bild und Zeichen des menschlichen Leibes und Blutes. Also konnte sich der Herr auch dieses Bildes nicht bedienen.

58. Was lehrt der Apostel Paulus vom allerheiligsten Sakrament?

Der Apostel Paulus redet ausdrücklich vom wirklichen Genuß des Fleisches und Blutes Jesu Christi und bezeugt damit die wirkliche Gegenwart Christi im allerheiligsten Sakramente.

„Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht die Mitteilung des Blutes Christi? Und das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Teilnahme am Leibe des Herrn? (1. Kor. 10, 16.)

„Wer daher unwürdig dieses Brot ißt oder den Kelch des Herrn trinkt, der ist schuldig des Leibes und Blutes des Herrn. Der Mensch aber prüfe sich selbst und so esse er von diesem Brote und trinke von dem Kelche; denn wer unwürdig ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich das Gericht, indem er den Leib des Herrn nicht unterscheidet." (1. Kor. 11, 27-29.)

Am Leibe und am Blute Christi könnte uns die unwürdige Kommunion nicht schuldig machen, wenn wir in ihr nur ein Zeichen oder Sinnbild empfingen.

59. Was lehrt die katholische Kirche über die Gegenwart Christi im allerheiligsten Sakramente?

Die katholische Kirche hat von jeher gelehrt, daß die Verheißungs- und Einsehungsworte Jesu Christi buchstäblich zu verstehen sind, und hat auf dem Konzil von Trient ausdrücklich erklärt, daß „Jesus Christus unter den Gestalten von Brot und Wein wahrhaft, wirklich und wesentlich gegenwärtig ist." (13. Sig., 1. Kap.)

Gleichwie Jesus Christus Fleisch und Blut angenommen hat, so ist auch die durch sein Gebetswort gesegnete Speise Fleisch und Blut des fleischgewordenen Jesus.“ (Justin d. M., apol. I, 66.)

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