Obrazy na stronie
PDF
ePub

Freudig bekenne ich meinen Glauben an dich, o Vater, an deinen Sohn und an den Heiligen Geist und will in der einen, heiligen, katholischen Kirche gemäß diesem heiligen, seligmachenden Glauben leben und sterben.

Ich entsage aufs neue aller Sünde, dem bösen Feinde und aller seiner Hoffart und allen seinen Werken; ich gelobe dir aufs neue an, alle deine heiligen Gebote treulich zu halten, dich über alles zu lieben und alle Menschen wie mich selbst. Ich bitte dich, erwecke, erneuere du in mir die Gnade, die du in der hl. Taufe mir verliehen hast, durch Jesus Christus, unsern Herrn. Amen.

Religionslehre.

Einleitung.

Das Endziel des Menschen.

1. Wozu sind wir auf Erden?

Wir sind auf Erden um Gott zu erkennen und zu lieben und im Dienste Gottes heilig und selig zu werden.

Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; und alles übrige wird euch dazu gegeben werden.“ (Matth. 6, 33.) „Du hast uns für dich geschaffen, o Gott, und unser Herz ist unruhig, bis es ruhet in dir.“ (Augustinus.)

2. Können uns die irdischen Güter nicht glückselig machen?

Die irdischen Güter können uns nicht glückselig machen, 1) weil alles Frdische vergänglich ist; 2) weil die unsterbliche Seele nach dauernder Glückseligkeit verlangt.

„Ich sammelte mir Silber und Gold und die Schäße der Könige und Länder. Und nichts, was meine Augen verlangten, versagte ich ihnen und ich wehrte meinem Herzen nicht, alle Lust zu genießen. Aber ich sah in allem Eitelkeit und Geistesplage, und daß nichts von Dauer ist unter der Sonne." (Pred. 2, 8.)

3. Warum kann Gott allein unser Verlangen nach dauernder Glückseligkeit befriedigen?

Unser Verlangen nach dauernder Glückseligkeit kann Gott allein befriedigen, weil nur Gott die ewige Wahrheit und das vollkommenste Gut ist.

Gemäß seiner geistigen Natur verlangt der Mensch nach Erkenntnis der Wahrheit und nach den Besige unvergänglicher Güter. Dieses naturnotwendige Verlangen kann aber nur in Gott gestillt werden, weil nur Gott die ewige Wahrheit und das vollkommenste Gut ist.

4. Was müssen wir tun um Gott recht zu erkennen und zu lieben?

Um Gott recht zu erkennen und zu lieben müssen wir 1) alles glauben, was Gott geoffenbart hat; 2) alle Gebote halten, die Gott zu halten befohlen hat.

Der Inhalt der göttlichen Offenbarung zerfällt in Glaubensund Sittenlehren. Die Glaubenslehren sagen uns, was Gott ist und was er für uns getan hat; die Sittenlehren zeigen uns, was wir tun müssen um das ewige Heil zu erlangen.

„Das ist das ewige Leben, daß sie dich erkennen, den alleinigen wahren Gott und den du gesandt hast, Jesus Christus." (Joh. 17, 3.)

„Nicht ein jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Himmelreich eingehen; sondern wer den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist, der wird in das Himmelreich eingehen.“ (Matth. 7, 21.)

5. Können wir aus eigener Kraft glauben und die Gebote halten?

Wir können nicht aus eigener Kraft glauben und die Gebote halten, sondern wir bedürfen dazu der Gnade, die uns Christus am Kreuze verdient hat.

„Ohne mich könnt ihr nichts tun." (Joh. 15, 5.)

"

Die Gnade Gottes ist ewiges Leben, in Christo Jesu, unserm Herrn." (Röm. 6, 23.)

Aus dem Glauben und der Liebe entspringt jene lebendige Verbindung des Menschen mit Gott, die wir mit dem Worte Religion bezeichnen. Ihre Bewährung findet die Religion in der treuen Beobachtung der göttlichen Gebote.

Das Wort Religion (religio) kommt nach Cicero bon relegere, sorgfältig beachten. Laktantius leitet es von religare, verbinden, ab und nennt die Religion „das Band der Gnade und Ehrerbietung, das uns mit Gott verbindet".

6. Wovon handelt demnach der Katechismus?

Der Katechismus handelt

1) von dem Glauben;

2) von der Gnade und den Gnadenmitteln;
3) von den Geboten.

Von den ersten Zeiten des Christentums nannte man den grundlegenden Unterricht in der Religion Katechese (vom griech. xaτnxεiv unterrichten), jene, die zur Taufe vorbereitet wurden, Katechumenen und das Buch, das den christlichen Unterricht kurz umfaßt, Katechismus.

„Glückselig der Mensch, der die Weisheit (d. i. Erkenntnis und Liebe Gottes) findet. Sie ist kostbarer als alle Reichtümer und alles, was man wünschen mag, ist nicht mit ihr zu vergleichen. Ein Baum des Lebens ist sie denen, die sie erfassen, und wer sie behält, ist selig.“ (Sprch. 3, 13ff.)

1. Hauptstück.

Die Lehre vom Glauben.

I. Abschnitt. Die Grundlagen des Glaubens.

§ 1. Begriff und Gegenstand des Glaubens.

7. Was heißt an Gott glauben?

An Gott glauben heißt alles unbezweifelt für wahr halten, was Gott, die ewige unfehlbare Wahrheit, geoffenbart hat.

Glauben überhaupt heißt für wahr halten, was ein anderer aussagt und zwar deswegen, weil er es aussagt.

Gott glauben heißt demnach fest und unbezweifelt für wahr halten, was Gott geoffenbart hat, wenngleich wir es weder sehen noch begreifen können; denn der Glaube hat seinen Grund nicht darin, daß man sieht oder erkennt, sondern daß Gott gesprochen hat. „Der Glaube ist die feste Überzeugung von dem, was man nicht wahrnehmen kann." (Hebr. 11, 1.) Darum ist zum Glauben auch der Wille notwendig.

8. Wie hat sich Gott uns Menschen zu erkennen gegeben?

Gott hat sich uns Menschen auf zweifache Weise zu erkennen gegeben, auf natürliche und auf übernatürliche Weise.

Natürlich nennen wir, was zum Wesen der Natur gehört oder aus ihr hervorgeht.

Übernatürlich ist das, was in keiner Weise zur Natur gehört und von ihr nicht beansprucht werden kann.

9. Wodurch hat sich Gott auf natürliche Weise zu erkennen gegeben?

Gott hat sich auf natürliche Weise zu erkennen gegeben:

1) durch die sichtbare Welt, die sich nicht selbst gemacht haben kann;

2) durch die Zweckmäßigkeit und Ordnung in der Welt, die von einem höchst weisen Urheber herstammen muß;

3) durch die Stimme des Gewissens, die uns warnt vor einem unsichtbaren Rächer des Bösen.

„Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes und das Firmament verkündet die Werke seiner Hände.“ (Ps. 18, 2.)

„Töricht sind alle Menschen, die keine Erkenntnis Gottes haben, die aus den sichtbaren Gütern den nicht erkennen, der da ist, und den Meister aus seinen Werken nicht erkennen.“ (Weish. 13, 1.)

„Die Heiden zeigen, daß das Geseß in ihre Herzen geschrieben ist; denn ihr Gewissen gibt ihnen davon Zeugnis.“ (Röm. 2, 15.) 10. Wodurch hat sich Gott auf übernatürliche Weise zu erkennen gegeben?

Gott hat sich auf übernatürliche Weise zu erkennen gegeben durch die Offenbarung, die er durch seine Gesandten, die Patriarchen und Propheten, und zuleßt durch seinen Sohn Jesus Christus der Menschheit gegeben hat.

„Nachdem vielfach und auf vielerlei Art vormals Gott zu den Vätern geredet durch die Propheten, hat er zuleßt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn." (Hebr. 1, 1ff.)

11. Warum war die übernatürliche Offenbarung Gottes notwendig? Die übernatürliche Offenbarung Gottes war notwendig, weil Gott in seiner unendlichen Güte den Menschen zu einer übernatürlichen Seligkeit berufen hat.

„Kaum fassen wir das, was auf Erden ist, und was uns vor den Augen liegt, finden wir mit Mühe: wer wird dann erfassen, was im Himmel ist? Wer wird deinen Sinn erraten, wenn du ihm nicht Weisheit gibst und deinen heiligen Geist aus der Höhe sendest." (Weish. 9, 16 ff.)

« PoprzedniaDalej »