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a) Die Zeit seiner Ankunft bezeichnete sehr genau der Prophet Daniel, indem er vorhersagte, daß von dem Befehle, Jerusalem nach dem Exil wieder aufzubauen, bis zum Tode des Messias nicht ganz 70 Jahrwochen, d. h. 490 Jahre verfließen würden. (Dan. 9, 24ff.)

Der Patriarch Jakob weissagte, daß zurzeit der Ankunft des Messias das Szepter von Juda werde gewichen sein. (Gen. 49, 10.) Die Propheten Aggäus und Malachias erklärten, daß dann der Tempel zu Jerusalem noch stehen werde. (Agg. 2, 7 ff.; Malach. 3, 1.)

Von seiner Geburt wurde geweissagt, daß er zu Bethlehem von einer Jungfrau aus dem Stamme Juda und dem Geschlechte Davids solle geboren werden. (Mich. 5, 2.)

b) Die Propheten schildern auch das Leben des Messias, namentlich sein öffentliches Lehramt, seine wundervollen Heilungen, seine schonende Liebe und Milde, seinen Einzug in Jerusalem auf einer Eselin u. a. m. (Is. 61; 35; Zach. 9, 9.)

Ganz besonders genau ist bei den Propheten die Schilderung des Leidens und Todes des Messias. Sie berichten, daß man ihn um dreißig Silberlinge verkaufen, ihn schlagen und verwunden, ihm die Haare ausraufen, ins Angesicht speien, ihn mit Galle und Essig tränken, seine Hände und Füße durchbohren und um sein Gewand losen werde; ferner, daß die Zuschauer seiner spotten, das Haupt schütteln und rufen werden: „Er hat auf den Herrn gehofft, der Herr rette ihn." (Zach. 11, 12f.; Is. 50, 6; 53, 1—12; Pf. 21, 7—19; 68, 22 u. a.)

c) Die Propheten weissagen ferner die Auferstehung und Himmelfahrt des Messias und die Sendung des Heiligen Geistes. Sie sagen nämlich, daß sein Grab herrlich sein werde, daß er die Verwesung nicht sehen, sondern über den Himmel des Himmels hinauffahren und seinen Geist über alles Fleisch ausgießen werde. (Ps. 15, 10; 67, 19; 34; Js. 11, 10; Joel 2, 28f.)

d) Endlich war geweissagt, daß der Messias ein Gottesreich gründen werde, welches in Ewigkeit nicht untergehen soll. (Dan. 2, 44.)

Christus und die Apostel haben den Juden aus den Schriften der Propheten unwiderlegbar bewiesen, daß der Messias gekommen, und daß er selbst, Jesus von Nazareth), der Messias sei, weil sich an ihm die Weissagungen erfüllten.

103. Welches sind die vorzüglichsten Vorbilder des Erlösers?

Die vorzüglichsten Vorbilder des Erlösers sind:

1) Vorbilder seines Leidens und Sterbens sind: Abel, Isaak, Joseph, David, das Osterlamm, die eherne Schlange; 2) Vorbild seines Priestertums ist Melchisedech; 3) Vorbild seiner Auferstehung ist Jonas;

4) Vorbilder seiner Kirche und der hl. Sakramente sind die Arche, das Rote Meer, das Manna, der Tempel mit seinen Einrichtungen und Opfern.

Die messianischen Vorbilder sind Personen, Gegenstände und Ereignisse, durch welche Gott den Erlöser und sein Erlösungswerk vorbedeutet und versinnbildet hat.

§ 2. Jesus Christus, der Sohn Gottes und wahrer Gott.

104. Woher wissen wir, daß Jesus Christus der Sohn Gottes und wahrer Gott ist?

Daß Jesus Christus der Sohn Gottes und wahrer Gott ist, wissen wir

1) aus dem Zeugnis der Propheten;

2) aus dem Zeugnis des himmlischen Vaters;
3) aus seinem eigenen Zeugnis;

4) aus dem Zeugnis der Apostel.

105. Welches ist das Zeugnis der Propheten?

Die Propheten nennen den verheißenen Erlöser Gott, Gott mit uns (Emmanuel), den Allerheiligsten. Isaias sagt von ihm: „Gott selbst wird kommen und euch erlösen" (Js. 35, 4); und Jeremias: „Dies ist der Name, womit man ihn nennen wird: der Herr (Jahve), unser Gerechter." (Jer. 23, 6.)

106. Welches ist das Zeugnis des himmlischen Vaters?

Bei der Taufe Christi im Jordan und bei seiner Verklärung auf Tabor erscholl vom Himmel die Stimme: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe." (Matth. 3, 17; 17, 5.)

107. Welches ist das Zeugnis Christi?

1) Christus nannte ausdrücklich Gott seinen Vater und sich selbst Gottes Sohn;

2) Er sprach sich göttliche Eigenschaften zu und verlangte göttliche Verehrung.

a) Als Knabe sprach er im Tempel: „Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meines Vaters ist." (Quk. 2, 49.) Auf die feierliche Beschwörung des Hohenpriesters: „Bist du Cistus, der Sohn Gottes, des Hochgelobten?" sprach Jesus: „Ja, ich

bin es." (Matth. 26, 63.) Die Juden bestätigten vor Pilatus diese Aussage Jesu: „Wir haben ein Geseß und nach diesem Geseße muß er sterben, weil er sich zum Sohne Gottes gemacht hat." (Joh. 19, 7.)

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b) „Gleichwie der Vater die Toten erweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will." (Joh. 5, 21.) „Ehedem Abraham ward, bin ich." (Joh. 8, 58.) Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.“ (Mark. 2, 5.) „Ich und der Vater sind eins." (Joh. 10, 30.),,Der Vater hat alles Gericht dem Sohne übergeben; damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren." (Joh. 5, 22.)

108. Wodurch hat Christus die Wahrheit seines Zeugnisses bekräftigt?
Christus hat die Wahrheit seines Zeugnisses bekräftigt
1) durch Wunder und Weissagungen;

2) durch die Erhabenheit und Kraft seiner Lehre;
3) durch die Heiligkeit seines Lebens.

a) Die vorzüglichsten Wunder Jesu sind folgende: Wasser verwandelte er in Wein; mit fünf Broten sättigte er mehrere Tausende; mit einem Worte stillte er Winde und Wellen, heilte Krankheiten aller Art, trieb Teufel aus, erweckte Tote zum Leben. Als er starb, trauerte die ganze Natur; drei Tage nach dem Tode erstand er wieder aus dem Grabe und fuhr dann im Angesichte seiner Jünger gegen Himmel.

Die Wunder Jesu waren im ganzen Judenlande so bekannt, daß niemand sie zu leugnen oder in Zweifel zu ziehen wagte, nicht einmal seine bittersten Feinde.

Jesus sagte vorher: den Verrat des Judas und die Verleugnung des Petrus, die Art seines Todes, seine Auferstehung und Himmelfahrt, die Zerstörung Jerusalems, die Ausbreitung und Dauer seiner Kirche.

Manche Weissagungen Jesu sehen wir noch jezt in Erfüllung gehen, insbesondere: a) daß das Evangelium in der ganzen Welt gepredigt werden solle (Matth. 24, 14); b) daß die Kirche von der Macht der Hölle nicht überwältigt werden könne (Matth. 16, 18); c) daß vom Tempel zu Jerusalem kein Stein auf dem andern bleiben werde. (Mark. 13, 2.)

b) Die Lehre Christi steht an Erhabenheit hoch über den Meinungen der alten und neu.n Philosophen und übertrifft alles, was je bloß menschliche Einsicht erdacht hat. Dazu kommt die wunderbare Kraft, womit die Lehre Jesu, obgleich sie den menschlichen Gelüsten vielfach widerstreitet, die Herzen der Menschen gewinnt. Sie hat die Welt umgestaltet und troß ihrer scheinbaren Härte noch alle beglückt, die sich ihr aufrichtig angeschlossen haben.

c) Jesus war das vollkommenste Muster aller Tugend, voll Liebe gegen die Menschen, sogar gegen seine ärgsten Feinde,

und seinem himmlischen Vater gehorsam bis zum Tode. Ohne eine Widerlegung befürchten zu müssen, konnte er zu seinen Feinden sprechen: „Wer aus euch kann mich einer Sünde beschuldigen? Wenn ich euch aber die Wahrheit sage, warum glaubet ihr mir nicht?“ (Joh. 8, 46.)

109. Welches ist das Zeugnis der Apostel?
Die Apostel bezeugen ausdrücklich,

1) daß Christus wahrer Gott ist und

2) daß ihm von allen Geschöpfen Anbetung gebührt.

„Wir wissen, daß der Sohn Gottes gekommen ist. Dieser ist der wahre Gott und das ewige Leben." (1. Joh. 5, 20.) „Jm Namen Jesu sollen sich beugen die Kniee aller derer, die im Himmel, auf der Erde und unter der Erde sind, und alle Zungen sollen bekennen, daß der Herr Jesus Christus ist in der Herrlichkeit Gottes des Vaters." (Phil. 2, 10.)

Auch die Apostel bestätigten ihre Lehre durch Wunder, die fie im Namen Jesu wirkten, und besiegelten ihr Zeugnis mit dem Martertode.

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Die katholische Kirche hat die Wahrheit von der Gottheit Christi als Haupt- und Grundlehre des Christentums von jeher geglaubt und festgehalten.

Als Arius die Gottheit Christi leugnen wollte, erläuterte die Kirche auf dem Konzil von Nicäa (325) in einem eigenen Glaubensbekenntnis die katholische Lehre und erklärte: „Daß Jesus Ehristus wahrer Gott vom wahren Gott und gleichen Wesens mit dem Vater ist."

Für diesen Glauben erlitten die hl. Martyrer unbeschreibliche Dualen und selbst den Tod; und oft gefiel es Gott das treue Bekenntnis seiner Blutzeugen durch Wunder zu bestätigen.

Ein christliches Leben ist das sicherste Mittel gegen alle Zweifel an der Gottheit Jesu: „Wenn jemand den Willen meines Vaters tut, so wird er erfahren, ob diese Lehre aus Gott ist." (Joh. 7, 17.)

Dritter Glaubensartikel.

„Der empfangen ist vom Heiligen Geiste, geboren aus Maria, der Jungfrau."

§ 1. Jesus Christus, Gottmensch.

110. Ist Jesus Christus bloß wahrer Gott?

Jesus Christus ist nicht bloß wahrer Gott sondern auch wahrer Mensch. Gott ist er von Ewigkeit und Mensch ist er geworden in der Zeit.

Weil Jesus Christus Gott und Mensch zugleich ist, wird er auch Gottmensch genannt und man kann von ihm deshalb gleichzeitig Göttliches und Menschliches aussagen.

Christus sagt von sich Göttliches aus, wenn er spricht: Ich und der Vater sind eins." (Joh. 10, 30.) Er sagt von sich Menschliches aus, wenn er spricht: „Der Vater ist größer als ich.“ (Joh. 14, 28.)

111. Wie ist der Sohn Gottes Mensch geworden?

Der Sohn Gottes ist durch Wirkung des Heiligen Geistes aus Maria, der Jungfrau, Mensch geworden, d. h. er hat einen Leib und eine Seele angenommen, wie wir Menschen haben. „Und das Wort (Verbum) ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt." (Joh. 1. 14.)

Der Sohn Gottes wollte nicht, wie die Doketen im 2. Jahrhundert meinten, einen Scheinleib annehmen, sondern wirklich ein Mitglied des Menschengeschlechtes werden um für uns leiden und sterben zu können.

112. Wie viele Naturen sind demnach in Jesus Christus?

In Jesus Christus sind zwei Naturen: die göttliche, weil er Gott ist, und die menschliche, weil er Mensch ist.

113. Sind in Jesus Christus auch zwei Personen?

Jesus Christus ist nur eine und zwar göttliche Person, weil die beiden Naturen in der göttlichen Person unzertrennlich vereinigt sind.

Die Einheit der Person hat die Kirche auf dem Konzil zu Ephesus (431) gegen Nestorius verteidigt, der in Christus zwei Personen annahm. Die Zweiheit der Naturen hat Papst Leo I. und mit ihm das Konzil von Chalzedon (451) gegen Eutyches ausgesprochen, der im Kampfe gegen Nestorius in Christus nur eine Natur annahm. (Monophysiten.) Die Jrrlehre des Sergius: Christus habe nur einen, und zwar göttlichen Willen gehabt, wurde auf dem Konzil zu Konstantinopel (680) verworfen. (Monotheleten.)

Weil die menschliche Natur in Christus mit der göttlichen unzertrennlich vereinigt ist, so gebührt auch dem Menschen Jesus Anbetung, weil er zugleich Gott ist; die Menschheit Jesu ist zur höchsten Heiligkeit erhoben worden. Jesus konnte weder sündigen noch irren. „Erschienen ist die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes unseres Heilandes." (Tit. 3, 4.)

114. Wozu ist der Sohn Gottes Mensch geworden?
Der Sohn Gottes ist Mensch geworden

1) um für uns leiden und sterben zu können;

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