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des Herrn, „vom Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen nicht zu essen", beobachten würden.

Gott gab ihnen das Gebot unter Androhung des Todes, damit sie die Schwere des Gebotes erkennen und durch Ausübung des Gehorsams sich die übernatürliche Glückseligkeit verdienen sollten. (Gen. 2, 17.)

86. Hielten die Stammeltern das Gebot?

Die Stammeltern übertraten Gottes Gebot und machten sich dadurch einer schweren Beleidigung Gottes schuldig.

Die Sünde der Stammeltern war eine sehr schwere; denn wiewohl sie mit Gottes Erkenntnis erfüllt waren, glaubten sie doch der Schlange mehr als Gott, empörten sich gegen ihn und wollten wie Gott sein. (Gen. 3.)

87. Welche Strafe kam über Adam und Eva?

Adam und Eva wurden 1) aller übernatürlichen Gaben verlustig und damit auch in ihren natürlichen Seelenkräften geschwächt; 2) sie wurden aus dem Paradiese verstoßen; 3) sie wurden des Todes und der ewigen Verdammnis schuldig.

88. hat die Sünde der Stammeltern nur ihnen allein geschadet?

Die Sünde der Stammeltern hat nicht nur ihnen allein geschadet sondern die Sünde ist mit ihren bösen Folgen von Adam auf alle Menschen übergegangen, so daß jezt alle mit der Sünde behaftet zur Welt kommen.

,,Durch einen Menschen ist die Sünde in diese Welt gekommen. und durch die Sünde der Tod; und so ist der Tod auf alle Menschen übergegangen, weil alle in ihm gesündigt haben (Röm. 5, 12.).

Die Kirche hat von jeher den Glauben an die Erbsünde festgehalten. Dieser Glaube ist auch darin ausgesprochen, daß nicht nur die Erwachsenen sondern auch die Kinder, die noch nicht persönlich sündigen können, von jeher getauft wurden zur Vergebung der Sünden." (Synode zu Mileve [416] c. 2.)

89. Wie nennen wir die Sünde, mit der wir alle zur Welt kommen?

Die Sünde, mit der wir alle zur Welt kommen, nennen wir Erbsünde, weil wir sie nicht persönlich begangen, sondern von unserm Stammvater geerbt haben.

Obgleich die Erbsünde nicht eine persönliche Verschuldung ist, so ist sie doch eine wahre Sünde. Ihr Wesen besteht nämlich

darin, daß wir die heiligmachende Gnade nicht besißen, die wir nach der ursprünglichen Bestimmung Gottes haben sollten, und dadurch Kinder des Zornes" geworden sind. (Eph. 2, 3.)

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90. Wer wurde vor aller Makel der Erbsünde bewahrt?

Vor aller Makel der Erbsünde wurde nur die allerseligste Jungfrau Maria aus besonderer Gnade um der Verdienste Christi willen bewahrt. (Fest der unbefleckten Empfängnis Mariä.)

Die Lehre von der unbefleckten Empfängnis Mariä, die von jeher in der kirchlichen Überlieferung enthalten war, wurde im Jahre 1854 von Pius IX. feierlich zum Glaubenssaß erhoben. Denn Maria ist das Weib, „das der Schlange den Kopf zertreten sollte"; fie mußte daher selbst von der Herrschaft des Satans bewahrt bleiben. Darum begrüßte der Erzengel Gabriel Maria als „voll der Gnade" und als „die Gebenedeite unter den Weibern".

91. Welche bösen Folgen sind mit der Erbsünde auf alle Menschen übergegangen?

Mit der Erbsünde sind auf alle Menschen übergegangen: 1) der Verlust der Kindschaft Gottes und des Erbrechtes zum Himmelreiche; 2) Verdunklung des Verstandes; 3) Begierlichkeit und Neigung zum Bösen; 4) allerlei Mühseligkeiten und Schmerzen und endlich der Tod.

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Von Natur waren wir Kinder des Zornes." (Eph. 2, 3.) „Was uns vor Augen liegt, finden wir mit Mühe.“ (Weish. 9, 16.) Sinn und Gedanken des menschlichen Herzens sind zum Bösen. geneigt von Jugend auf." (Gen. 8, 21.) „Viele Mühseligkeit ist allen Menschen anerschaffen und ein schweres Joch liegt auf den Kindern Adams vom Tage ihrer Geburt bis zum Tage ihres Begräbnisses." (Sir. 40, 1.) Gott hat den Menschen unsterblich erschaffen, aber durch den Neid des Teufels ist der Tod in die Welt gekommen." (Weish. 2, 23 f.) Die Lehre von der Erbsünde findet ihre Bestätigung in der Erfahrung und in der Geschichte des Menschengeschlechtes.

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92. Kam die Strafe Gottes nur über die Menschen?

Die Strafe Gottes kam auch über die ganze Erde,

die um des Menschen willen erschaffen ist.

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Die Erde sei verflucht in deinem Werke; mit vieler Arbeit sollst du essen von ihr alle Tage deines Lebens. Dornen und Disteln soll sie dir tragen.“ (Gen. 3, 17f.)

Großer Katechismus.

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93. Wie wäre es den Menschen ergangen, wenn Gott sich ihrer nicht erbarmt hätte?

Kein Mensch hätte mehr Gnade erlangen und selig werden können, wenn Gott sich nicht erbarmt hätte.

Die göttliche Gerechtigkeit forderte eine der Sünde entsprechende Genugtuung; aber kein Geschöpf war imstande dieselbe zu leisten. Der Abstand zwischen Gott und dem Geschöpfe ist nämlich ein unendlicher; darum war auch die Beleidigung Gottes unendlich groß. Sollte die Genugtuung der Beleidigung entsprechen, so mußte sie von unendlichem Werte sein.

„Fliehe vor der Sünde wie vor einer Schlange, denn wenn du ihr nahest, wird sie dich erfassen. Zähne von Löwen sind ihre Zähne, welche töten der Menschen Seelen." (Sir. 21. 2f.)

5. Die Vorbereitung der Erlösung.

94. Wie erbarmte sich Gott der Menschen?

Gott verhieß den Menschen noch im Paradiese einen Erlöser, der die schuldige Genugtuung leisten und die Sünde hinwegnehmen sollte.

„Ich will Feindschaft seßen zwischen dir und dem Weibe, zwischen deinen Nachkommen und ihren Nachkommen; sie wird dir den Kopf zertreten und du wirst ihrer Ferse nachstellen." (Gen. 3, 15.)

Der Erlöser kam aber nicht sogleich nach dem Sündenfalle, jondern erst nach langer Zeit. Die Menschen sollten vorerst erfahren, in wie tiefes Elend die Sünde sie gestürzt habe, und daß niemand sie retten könne als Gott. Doch konnten die Menschen auch vor der Ankunft des Erlösers das Heil erlangen. Jene nämlich, die vor der Ankunft des Welterlösers lebten, konnten zwar nicht vor ihm in den Himmel eingehen, aber mit der Gnade, die ihnen Gott um des zukünftigen Erlösers willen gab, konnten sie das Himmelreich verdienen und dann später mit Christus in den Himmel eingehen. (Adventszeit.)

95. Wodurch hat Gott die Menschen auf den Erlöser vorbereitet? Gott hat die Menschen auf den Erlöser vorbereitet 1) durch die Auserwählung des israelitischen Volkes, mit dem er einen besonderen Bund schloß;

2) durch außerordentliche Gnaden, die er auch den Heiden zuteil werden ließ.

Das israelitische Volk, aus dem der Erlöser kommen sollte, erzog Gott in besonderer Weise durch das mosaische Geseß und die Propheten mit ihren immer deutlicheren Weissagungen. Die Opfer des alten Bundes brachten das Bewußtsein der Schuld und die Unmöglichkeit der Sühne zum Ausdruck und weckten so die Sehnsucht nach dem vollkommenen Opfer.

Die Heiden ließ Gott „ihre eigenen Wege gehen“ (Apgsch. 14, 15); aber er hat sich auch ihnen nicht unbezeugt gelassen. Dieses geschah durch auffallende Strafgerichte (Sündflut, Sodoma, die Plagen Ägyptens); durch außerordentliche Männer, die er ihnen sandte (Job, Melchisedech, Balaam, Jonas, Daniel); durch die Israeliten, die er mit den heiligen Büchern unter fie zerstreute (Tob. 13, 4.) In der Tat war die Kunde von einem kommenden Erlöser weithin verbreitet. „Im ganzen Orient“, schreibt Sueton (75-140), „war die uralte und beständige Meinung verbreitet, es sei vom Schicksal bestimmt, daß Männer aus dem Judenland sich der Weltherrschaft bemächtigen würden." (Vespas. c. 4.)

„Tauet Himmel den Gerechten
Wolken, regnet ihn herab!" (Is. 45, 8.)

Zweiter Glaubensartikel.

„Und an Jesus Christus, seinen eingebornen Sohn, unsern Herrn."

96. Wer ist der von Gott verheißene und gesandte Erlöser? Der von Gott verheißene und gesandte Erlöser ist der eingeborne Sohn Gottes, Jesus Christus, unser Herr.

Der Eintritt des Sohnes Gottes in die Welt ist das wichtigste Ereignis der Weltgeschichte; denn durch das Christentum ist die Welt umgestaltet worden.

97. Was bedeutet der Name Jesus?

Der Name Jesus bedeutet Heiland oder Erlöser.

Der Engel sprach zu Joseph: „Du sollst ihm den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von dessen Sünden erlösen." (Matth. 1, 21.)

Die Kirche feiert den Namen Jesus in einem eigenen Feste und empfiehlt ihn als den heiligen, mächtigen und süßen Namen anzurufen. „Gelobt sei Jesus Christus — In Ewigkeit. Amen.“

98. Was bedeutet der Name Christus?

Der Name Christus (hebräisch Messias) bedeutet: der Gesalbte.

Gott hat ihn mit dem Heiligen Geiste und mit Kraft gesalbt." (Apgsch. 10, 38.) Im alten Bunde wurden die Propheten, Hohenpriester und Könige „Gefalbte des Herrn" genannt; deshalb deutet der Name „Christus" die dreifache Würde an, die Jesus zukommt. Jesus ist 1) unser höchster Prophet, weil er uns die Geheimnisse Gottes geoffenbart hat; 2) unser Hoherpriester, weil er sich selbst am Kreuze für uns geopfert hat; 3) unser König, weil er ein geistliches Reich, die Kirche, gestiftet hat, deren immerwährendes Oberhaupt er ist.

99. Warum heißt Jesus Christus der eingeborne Sohn Gottes?

Jesus Christus heißt der eingeborne Sohn Gottes, weil er als die zweite Person in der heiligsten Dreifaltigkeit der einzige, wahre Sohn Gottes ist, einer Wesenheit mit dem Vater und dem Heiligen Geiste.

100. Warum heißt Jesus Christus unser Herr?

Jesus Christus heißt unser Herr, weil er
1) unser Gott ist, der uns erschaffen hat;

2) unser Erlöser ist, der uns mit seinem Blute erkauft hat.

§ 1. Jesus Christus, der verheißene Messias.

101. Woher wissen wir, daß Jesus der von Gott verheißene Messias ist?

Daß Jesus der von Gott verheißene Messias ist, wissen wir daher, weil an Jesus alles in Erfüllung gegangen ist, was die Propheten vom Erlöser vorhergesagt und die Vorbilder von ihm angedeutet haben.

Darum sprach Jesus zu den Juden: „Ihr forschet in den Schriften; sie sind es, die von mir Zeugnis geben." (Joh. 5, 39.)

102. Was haben die Propheten von dem Erlöser vorhergesagt?
Die Propheten haben vom Erlöser vorhergesagt:

1) die Zeit seiner Ankunft und den Ort seiner Geburt; 2) die Umstände seines Lebens, Leidens und Sterbens;

3) seine Auferstehung, Himmelfahrt und die Sendung des Heiligen Geistes;

4) die Stiftung und ewige Dauer seiner Kirche.

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