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und wurde so der Gesezgeber des Mönchtums. So entstand das Cönobitentum (zoivòs pios gemeinsames Leben). Um die Ausbreitung und weitere Ausbildung des klösterlichen Lebens machte sich vor allem der hl. Basilius († 379) verdient; nach ihm werden 379 die Mönche des Morgenlandes Basilianer genannt.

2. Im Abendlande wurde die klösterliche Lebensweise durch den hl. Athanasius († 373), namentlich durch seine Lebensbeschreibung des hl. Antonius, näher bekannt. Bald entstanden an verschiedenen Orten klösterliche Niederlassungen, so namentlich das Kloster Marmoutier durch den hl. Martinus († 397), Bischof von 397 Tours, und das Kloster Lerin auf einer Insel bei Nizza.

Die Mönche dieser Zeit waren fast alle Laien. Ihre Beschäftigung war Handarbeit und Gebet. Troß der eigenen Armut zeichneten sich die Klöster schon frühzeitig durch große Wohltätigfeit aus.

3. Das höchste Verdienst um das Ordensleben im Abendlande erwarb sich der hl. Benediktus von Nursia; er gab demselben eine einheitliche Verfassung und wird darum der Patriarch des abendländischen Mönchtums genannt. Nachdem er eine Zeitlang bei Subiaco in der Einsamkeit gelebt, errichtete er für seine zahlreichen Schüler zwölf Klöster und zuleßt (529) auf einem 529 Berge nördlich von Neapel die große Abtei Monte Cassino, welche die Wiege des Benediktinerordens wurde.

Benediktus gab seinen Mönchen eine Regel, die nach und nach von fast allen klösterlichen Genossenschaften des Abendlandes angenommen wurde. Der Heilige starb im Jahre 543.543 Seine Schwester, die hl. Scholastika, stiftete nach dessen Regel einen Orden für Frauen (Benediktinerinnen).

Bis zum Jahre 1803 waren in Bayern Benediktinerklöster: Fürstabteien: Kempten (752) und St. Emmeram in Regensburg (8. Jahrh.). Reichsabteien: Amorbach (734), St. Ulrich in Augsburg, Banz (1058), Hl. Kreuz in Donauwörth (1110), Elchingen bei Ulm (1128), St. Magnus in Füssen (720), Fultenbach bei Dillingen (740), Jrsee bei Kaufbeuern (1186), Ottobeuern (764, wieder errichtet 1834). Landesabteien: Andechs (1455, wieder errichtet 1846), Asbach (1127), Attel (1087), Michelsberg in Bamberg (1010), Benediktbeuern (752), Ensdorf in der Oberpfalz (1121), Ettal (1330, 1900 von Scheyern wieder eröffnet), Vormbach bei Passau (1040), Frauenzell in der Oberpfalz (1317), Mallersdorf (1109), Metten, (790, wieder errichtet 1830), Michelfeld in der Oberpfalz (1119), Neustadt a. M. (790), Niederaltaich (741), Oberaltaich (1100), Plankstetten (1129, 1904 von Schehern wieder eröffnet), Prüfening bei Regensburg (1109), Reichenbach in der Oberpfalz (1118), Rott am Inn (1086), Scheyern (1123, wieder errichtet 1838), Schwarzach a. Main (9. Jahrh.), Seeon (994), Tegernsee (756), Theres a. Main (1043), Thierhaupten (770), Weihenstephan (1021), Weißenohe (1053), Weltenburg (930, wieder errichtet 1842), Wessobrunn (753), St. Stephan in Würzburg (1013). Schottenabteien: St. Jakob in Regensbura (1090), St. Jakob in Würzburg (1134).

Frauenstifte O. S. B.: St. Walburg in Eichstätt (1035), Frauenchiemsee (766, wiederhergestellt 1837), Geisenfeld a. d. Jlm (1037), Hohenwart bei Schrobenhausen (1074), Holzen im Bistum Augsburg (1345), Kühbach in Oberbayern (1011), Niedernburg in Passau (738), Kloster Wald bei Ottobeuern (1706).

§ 6. Der Islam.

1. Während sich das Christentum im Abendlande segensreich ausbreitete, erstand ihm im Osten ein gewaltiger Gegner im Islam (= Hingabe an Gott). Stifter dieser Religion ist Mohammed aus Mekka (570-632), ein Mann von feuriger Phantasie und großer Beredsamkeit, der seit 611 als Prophet auftrat, aber erst seit seiner Flucht von Mekka nach Medina im Jahre 622 622 eine bedeutendere Wirksamkeit entfaltete. Mit diesem Auszug, der Hedschra, beginnt die Zeitrechnung der Mohammedaner. Mekka wurde 629 wieder gewonnen und das altarabische Heiligtum der Kaaba zum Mittelpunkt der neuen Religion gemacht. In furzer Zeit war Arabien mit Waffengewalt der neuen Lehre unterworfen. Mohammed starb 632.

2. Der Islam ist ein Gemisch von heidnischen, jüdischen und christlichen Anschauungen. Das heilige Buch desselben ist der Koran, eine Aufzeichnung der angeblichen Offenbarungen des Propheten. Zur Erläuterung steht ihm zur Seite die Sunna, mündliche Überlieferung über Aussprüche und Handlungen des Propheten, die durch die ersten drei Kalisen bezeugt sind. Dieselbe wird jedoch nur von den Sunniten als bindend anerkannt, während sie von den Schiiten (in Persien) verworfen wird.

Die Hauptlehren sind: Es ist nur ein Gott und Mohammed ist sein (lester und höchster) Prophet. Nicht die Vorsehung regiert die Welt, sondern ein blindes Fatum. Es gibt eine Auferstehung von den Toten, ein Weltgericht und eine ewige Vergeltung. Dagegen ist die Lehre von der Erlösung dem Koran gänzlich unbekannt. Die fünf Hauptgebote oder Pfeiler der Religion sind: 1. die Reinigung, religiöse Waschungen; 2. ein täglich fünfmaliges Gebet, zu dessen Verrichtung von den Türmen (Minarets) der Moscheen aus aufgefordert wird; 3. Fasten im Monat Ramadan von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang; 4. ALmosen, im Betrag bis zu 21/2% vom Gesamtvermögen; 5. wenigstens einmal im Leben eine Wallfahrt nach Mekka. Blutiger Kampf gegen alle Feinde des Islam ist zur Pflicht gemacht; wer im heiligen Krieg für den Glauben fällt, kommt sogleich ins Paradies. Sklaverei, Vielweiberei und Blutrache sind gestattet; verboten ist der Genuß des Weines und der Gebrauch der Bilder.

3. Das Eroberungswerk Mohammeds seßten seine Nachfolger, die Kalifen, fort. In gewaltigen Eroberungszügen wurde Syrien, Palästina, Ägypten, Persien (640) und Nordafrika (700) unterworfen. In Afrika ging mit der Zeit das Christentum gänzlich

unter. Von Nordafrika drangen die Mohammedaner nach Europa vor und dehnten nach der Schlacht bei Xeres de la Frontera 711 ihre Herrschaft über fast ganz Spanien aus. Ihren weiteren 711 Eroberungen im Westen sezte Karl Martell durch die Schlacht bei Poitiers 732 ein Ende. Im Osten dagegen drangen die 732 Muselmänner unaufhaltsam vorwärts; sie unterwarfen den Balkan, eroberten 1453 Konstantinopel und drangen im 16. und 17. Jahrhundert die Donau hinauf bis Wien vor (1529 und 1683).

II. Zeitalter.

Das Mittelalter (716-1517).

1. Periode.

Die Kirche vom Auftreten des hl. Bonifatius bis auf Gregor VII. (716—1073).

§ 7. Die Bekehrung der deutschen Stämme.

1. Schon frühzeitig wurden die germanischen Stämme dem Christentum zugeführt, als sie, nach dem Süden vordringend, mit christlichen Völkern in Berührung kamen; aber sie hatten fast sämtlich den Arianismus angenommen. Nur die Franken, denen die führende Rolle für die Zukunft zufallen sollte, traten unmittelbar und ohne Berührung mit dem Arianismus in die katholische Kirche ein. Als König Chlodwig (481-511) auf die Anrufung des wahren Gottes hin in der Schlacht bei Tolbiakum (Zülpich) 496 einen glänzenden Sieg über die Alamannen 496 erfochten hatte, empfing er am kommenden Weihnachtsfeste durch Bischof Remigius von Rheims die Taufe; mit ihm wurden 3000 Franken getauft. Die anderen Franken folgten seinem Beispiele. Die Belehrung Chlodwigs wurde Grund und Ausgangspunkt für die endgültige Überwindung des Arianismus und für die Entstehung des ersten christlich-germanischen Reiches.

2. Die Unterwerfung der Alamannen unter die Herrschaft der Franken wirkte auch einflußreich für ihre Christianisierung. Um 500 predigte der Frländer Fridolin unter den Alamannen und gründete das Kloster Säckingen bei Basel. Um das Jahr 610 folgte ihm Kolumban, gleichfalls ein Irländer, mit zwölf Mönchen, unter denen sich Gallus befand. Dieser predigte im Gebiete der Vogesen, am Züricher- und Bodensee (Bregenz) und gründete 613 das Kloster St. Gallen, das in der Folgezeit ein Mittelpunkt für Bildung und Wissenschaft in Süddeutschland

wurde. Magnus, ein Schüler des hl. Gallus, gründete das Kloster Füssen am Lech.

3. In Bayern und Österreich sezte sich das Christentum zunächst in den römischen Munizipien (Salzburg, Regensburg, Passau, Lorch, Pettau, Seben) fest. Um die Mitte des 5. Jahrhunderts kam der hl. Severin nach Noricum und wirkte 30 Jahre in den Donaugegenden von Wien bis Passau. Als eigentliche Apostel Bayerns gelten der hl. Rupert, Bischof von Worms, Gründer des Klosters St. Peter in Salzburg; der hl. Chorbischof Emmeram von Poitiers, Stifter des nach ihm benannten Klosters in Regensburg († um 715); der hl. Korbinian, Gründer der Kirche von Freising († um 730).

4. In Ostfranken wirkte der irische Glaubensbote Kilian. Um 685 kam er mit seinen Genossen Kolonat und Totnan nach Würzburg, der Hauptstadt des Herzogs Chozbert. Leßterer bekehrte sich, aber der Freimut, mit dem die Glaubensboten die Ehe des Herzogs mit der Witwe seines Bruders tadelten, brachte ihnen in Bälde den Martertod (689) und das Missionswerk kam ins Stocken.

5. Am Rhein blühten schon seit dem vierten Jahrhundert die Bistümer Köln, Mainz, Worms, Speier, Straßburg; an der Mosel und Maas Trier, Mez, Toul, Verdun. Alle litten aber schwer durch die Stürme der Völkerwanderung. Das Christentum begann sich erst in der fränkischen Zeit wieder aufs neue zu heben. Großen Schwierigkeiten unterlag die Mission am Niederrhein und in Friesland. Der Apostel der Friesen ist der hl. Willibrord, ein angelsächsischer Priester, der 690 mit seinen Gefährten an den Rheinmündungen landete; er gründete das Bistum Utrecht und das Kloster Echternach in Luxemburg. Der hl. Suidbert, sein Schüler, gründete auf der Insel Kaiserswert bei Düsseldorf ein Kloster.

6. Ganz besondere Verdienste um die Ausbreitung und Befestigung des Glaubens erwarb sich der hl. Bonifatius, der deshalb als Apostel der Deutschen verehrt wird. Auf 719 seiner ersten Romreise im Jahre 719 von Papst Gregor II. zur Predigt des Evangeliums in Deutschland ermuntert, begann er in Oberhessen seine selbständige Tätigkeit. Auf seinen Bericht an den Papst rief ihn dieser nach Rom und erteilte ihm die Bischofs722 weihe (722). Nun wandte sich Bonifatius nach Niederhessen und Thüringen. Er zerstörte die Donar-Eiche bei Geismar (724) und erbaute aus deren Holz eine Kapelle zu Ehren des hl. Petrus. Zur Unterstützung zog er aus seiner angelsächsischen Heimat Männer und Frauen herbei; andere Schüler gewann er in Deutschland. Mit ihrer Hilfe wurden verschiedene Klöster gegründet: Frizlar (Abt Wigbert), Tauberbischofsheim (Äbtissin Lioba), Kigingen und Ochsenfurt (Äbtissin Thekla); durch den

Bayern Sturmius die bedeutendste Stiftung Fulda (744), durch die Geschwister Wunibald und Walpurgis das Doppelfloster Heidenheim bei Eichstätt (751). Neue Förderung erhielt das große Missionswerk im Jahre 732 mit der Ernennung des hl. Boni- 732 fatius zum Erzbischof und päpstlichen Legaten für Deutschland durch Gregor III. Nach der Rückkehr von seiner dritten Romreise (737/38) begann er die Kirche in Deutschland neu zu 738 ordnen. In Bayern wurden vier Bistümer errichtet: Freising, Regensburg, Passau und Salzburg; 798 wurde Salzburg zur Metropole erhoben. Dann errichtete er für Thüringen und Hessen die Bistümer Buraburg, Erfurt und Würzburg (741) und bald darauf Eichstätt für den von den Franken eroberten Teil des bayerischen Nordgaues. Erster Bischof von Eichstätt wurde der Angelsachse Willibald, der Bruder Wunibalds, und erster Bischof von Würzburg der hl. Burkard. Bonifatius selbst bestieg 747 den erzbischöflichen Stuhl von Mainz.

747

Auf die Nachricht, daß ein Teil der Friesen vom Glauben wieder abgefallen sei, begab er sich nach Friesland. Am Pfingstfeste die Hl. Firmung spendend, wurde Bonifatius bei Dokkum nebst 52 Gefährten erschlagen (5. Juni 754). Sein hl. Leib wurde in dem 754 Kloster Fulda beigeseßt.

7. Beim Tode des hl. Bonifatius waren die Sachsen die noch einzigen Heiden in Germanien. Mehr als alle anderen deutschen Stämme hatten sie sich dem Christentum unzugänglich gezeigt und beunruhigten durch ihre Einfälle die Grenzen des fränkischen Reiches. Da faßte Karl der Große (768-814) den Entschluß, das Volk wie seiner Herrschaft so auch dem christlichen Glauben zu unterwerfen. Aber erst im Jahre 804 verstanden sich die ein- 804 zelnen Stämme der Sachsen zur Annahme der christlichen Religion und zur fränkischen Heeresfolge. Nach und nach wurden acht Bistümer errichtet: zu Münster (hl. Ludger, † 809), Osnabrück, Minden, Paderborn, Bremen, Verden, Halberstadt und Hildesheim. Neben den Bistümern erstand noch eine Reihe von Klöstern, unter denen Neu-Corvey (822) die größte Bedeutung erlangte.

8. Durch die Bekehrung der Sachsen wurde dem Christentum der Weg zu den nordischen Völkern gebahnt. Der hl. Ansgar († 865), Mönch zu Neu-Corvey, bekehrte die Schweden und Dänen; König Knut der Große von Dänemark (1014-1035) vollendete die Bekehrung Dänemarks. Schweden wurde erst unter König Erich dem Heiligen († 1160) ganz christianisiert; dagegen war Norwegen schon um 1000 unter König Olaf dem Heiligen für das Christentum gewonnen. Von hier aus kam um dieselbe Zeit der Glaube über Jsland nach Grönland.

9. Der ganze Osten Europas war seit der Völkerwanderung von heidnischen Slaven bewohnt. Der erste Versuch sie zu be

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