Vorrede. Christliche Seele! wisse, daß unter allen Schäßen, welche die Welt hat, keiner köstlicher sei, als das Opfer der heil. Messe; und daß unter allen Schäden, welche die Welt hat, keiner meines Erachtens größer sei, als das Nichtkennen dieses heiligsten Opfers. Der Schaß der heil. Messe ist unschäßbar: also ist auch der Schaden unerseßlich. Von der heiligen Messe kann ich sagen, was die heilige Schrift von der Weisheit sagt (B. d. W. 7.): "sie ist ein unendlicher Schaß den Menschen: und welche denselben brauchen, werden theilhaftig der Freundschaft Gottes." Es ist schmerzlich zu beklagen, daß dieser theuere Schat, wodurch sich alle Gläubigen bereichern könnten, gleichsam in der Erde vergraben liegt, und von wenigen erkannt und geschäßt wird: weil nämlich von der heil. Meffe gar wenig geschrieben, gar wenig gelehrt, und gar wenig gepredigt wird. Damit nun die Welt diesen so großen Schaden nicht länger leiden müsse, bin ich gesinnt, in gegenwärtigem Buche, mit Hilfe der göttlichen Gnade, deutlich zu erweisen, daß das hochwürdige MeßOpfer derjenige hohe Gottesdienst sei, durch wel= chen die heiligste Dreifaltigkeit würdig geehrt, die lieben Heiligen hoch erfreut, die katholische Kirche andächtig erbaut, die schwache Welt mächtig er= halten, und das heiße Fegfeuer erquickt werden könne. Diese Darstellung habe ich nicht aus mir ersonnen, sondern in der heil. Schrift in den allgemeinen Concilien, in den heiligen Vätern und in den Lehren der Kirche gefunden. Ja ich habe alle Bücher, welche etwas von der heil. Messe enthalten, und mir zu Handen kamen, durchsucht, und Alles, was ich von der Würde und dem Nugen der heil. Messe gefunden, genau aufgezeichnet. Mit dieser mühsamen Arbeit habe ich über drei Jahre zugebracht, und so Viel gesammelt, daß ich dieses Buch damit angefüllt habe. Diese meine Arbeit und den reichen gefundenen Schaz biete ich dir, lieber Leser, liebe Leserin! mit der freundlichen Bitte an, du wollest dich würdigen, dieses Buch nur einmal aufmerksam auszulesen und bei dir zu überlegen, und ich versichere dich, daß du solche Dinge von der heil. Messe darin finden wirst, dergleichen du noch niemals wirst gelesen, noch gehört, noch gewußt haben. Alle diese Dinge werden dir so süß, so tröstlich und so angenehm vorkommen, daß du dich herzlich darüber erfreuen, und ein festes Vertrauen, durch die heil. Meffe die Seligkeit zu erwerben, schöpfen wirst. Deßwegen nenne ich dieses Buch: Meß-Erklärung über Honig süß*) weil Alles, was darin enthalten ist, süßer als Ho= nig, und wohlschmeckender als Mark ist. Ich wünsche von Herzen, daß dir dieses Buch tief zu Herzen gehe, und eine inbrünstige Andacht zu der heil. Messe in dir erwecken möge. Ich befehle mich dringendst in alle heil. Messen, die du dein ganzes Leben lang hören wirst; bittend, du wollest mich in dieselben allezeit einschließen, und sie auch zu meinem Heile dem höchsten Gott aufopfern. Alles, was ich in dieser heil. Meß-Erklärung geschrieben habe, unterwerfe ich dem Urtheile der *) So lautet der Titel der ersten Auflage. heiligen römisch-katholischen Kirche, welcher allein zusteht, die Wahrheit der katholischen Lehre zu er= forschen und gut zu heißen; in deren mütterlichen Schooße ich zu leben und sterben verlange. 1. Kap. II. Kap. III. Kap. Von der Wesenheit der heil. Messe V. Kap. In der heil. Messe erneuert Christus seine VI. Kap. VII. Kap. VIII. kap. IX. Kap. X. Kap. XI. Kap. XII. kap. XIII. Kap. XIV. Kap. XV. Kap. Inhalt. XVII. kap. XVIII. Kap. XIX. Kap. In der heil. Messe erneuert Christus sein Leben 151 183 Die heil. Messe ist das vornehmste Brand-Opfer 175 · Auf welche Weise die heil. Messe Verzeihung der Auf welche Weise die heil. Messe die läßlichen Seite 1 21 56 69 75 86 104 114 125 140 196 204 216 227 236 245 Wie viele Strafen man durch eine heil. Messe 253 Die heil. Messe ist das vortrefflichste Werk des 264 Die heil. Messe ist die süßeste Freude der Mutter 274 Die heil. Messe ist der beste Nußen der Gläubigen 293 304 |