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daß dort, wie hier, das Produkt der actio unitiva nur darum eigentlich und vollkommen gezeugt wird, weil der Zeugende das, was er durch dieselbe einigt oder eingießt, aus und in sich selbst gezeugt hat. Diese Anschauungsweise liegt sowohl den evangelischen Stellen zu Grunde, worin Christus die göttliche Sohnschaft auf Grund seiner Besiegelung oder Salbung durch den Vater behauptet, wie den apostolischen, worin die Salbung Christi durch Gott durch seine Zeugung aus Gott bestimmt und begründet wird (s. oben n. 123).

Obgleich nun nach dem oben Gesagten die actio unitiva und damit auch die Erzeugung Christi als solchen dem heiligen Geist zugeschrieben wird und ebenso dem Sohne Gottes selbst zugeschrieben werden kann und muß: so liegt doch auf der Hand, daß dieselbe unter dem Namen und in der Form der Zeugung weder dem heiligen Geiste noch dem Sohne Gottes selbst, sondern nur dem Vater zugeschrieben werden kann, und zwar aus einem doppelten Grunde. Die Zeugung eines zusammengesezten Wesens überhaupt geschieht dadurch, daß das gezeugte Produkt durch ein von dem zeugenden Prinzip aus sich selbst erzeugtes Element gebildet und gestaltet wird; die die Menschheit Christi zum Christus gestaltende Hypostase des Logos ist aber weder aus dem heiligen Geist noch aus sich selbst, sondern nur aus dem Vater erzeugt. Und speziell involvirt die Zeugung eines persönlichen Wesens durch eine Person, wenn die Zeugung, wie hier, keine mütterliche Zeugung ist, ein solches prinzipielles Verhältniß, worin die zeugende Person durch ihre Wirksamkeit die Existenz des das gezeugte Wesen constituirenden persönlichen Prinzips bewirkt und begründet. Da nun die Existenz des persönlichen Prinzips in Christus, nämlich des Logos, weder vom heiligen Geiste, noch von ihm selbst, sondern bloß vom Vater bewirkt wird: so kann auch nur der Vater des Logos das zeugende Prinzip oder der Vater Christi sein. Wie daher Gott Vater allein in der allen Personen gemeinsamen actio unitiva den Logos in die Welt senden oder nach Außen gebären kann: so kann auch nur von Gott Vater allein gesagt werden, daß er Christum zeuge (f. u. n. 571).

S 229. Der übernatürliche Ursprung der Menschheit Chrifti burch den Hl. Geist aus Maria der Jungfrau oder die actio productiva humanitatis im Verhältniß zu dem göttlichen schöpferischen und dem menschlichen zeugenden Prinzip in ber Empfängniß des Fleisches Chrifti.

Literatur: Lomb. in 3. d. 3. dazu Bonav., Est.; Thom. ibid. u. 3. p. q. 31-34; dazu Suarez u. Sylvius; Thomassin 1. 2. c. 3—4; Reynaud 1. 3. sect. 2 c. 3; v. Schäzler, § 13; Dewalb, S 11-12; Morgott, Mariologie, passim; Borgianelli, la maternità divina.

Die Glaubenslehre von der Incarnation des Logos durch den heiligen Geist schließt in ihrem vollen Umfange nicht nur ein, daß die Union selbs durch übernatürliche Wirksamkeit Gottes bewerkstelligt worden, sondern auch, daß das angenommene Fleisch" nicht vorher bereits existirt habe, viel mehr im Augenblicke der Union eigens für sie gebildet oder erzeugt, und zwar ebenfalls durch übernatürliche Wirksamkeit des heiligen Geistes, nicht durch die eines natürlichen Zeugungsprinzips, gebildet und erzeugt

worden ist, so daß in der Bewirkung der Incarnation des Logos, resp. in der Produktion Christi, die actio productiva humanitatis und die actio unitiva zu Einer göttlichen Gesammthandlung sich verbinden. Zugleich aber weist die Glaubenslehre darauf hin, daß der heilige Geist das Fleisch Christi aus Maria der Jungfrau gebildet habe, und zwar in der Weise, daß Christus seiner Menschheit nach wahrhaft aus Maria gezeugt und geboren worden, daß mithin die übernatürliche Wirksamkeit des heiligen Geistes die Concurrenz einer mütterlichen Zeugung in der Produktion der Menschheit Christi, resp. Christi selbst, nicht ausgeschlossen, vielmehr ausdrücklich beabsichtigt und geradezu begründet habe. So erscheinen nach den Symbolen die göttliche Aktion des heiligen Geistes und die mütterliche Aktion Maria's neben einander und in einander, und Maria als ein dem heiligen Geiste untergeordnetes und von ihm beeinflußtes (natus de Spiritu S. ex Maria Virgine) uud in Gemeinschaft mit demselben wirkendes (natus ex Spiritu S. et Maria Virgine) Prinzip der Menschheit Christi oder Christi seiner Menschheit nach.

Um den Charakter und die Bedeutung dieser verschiedenen Aktionen, wo-537 durch die Menschheit Christi entsteht, in sich selbst und im Verhältniß zu einander, sowie weiterhin zu denjenigen, wodurch der Mensch, auf den sie abzielen, zum Christus wird, nämlich zu der actio unitiva und der generatio aeterna, zu beleuchten, beginnen wir mit der niedrigsten Aktion, um von da bis zur höchsten Aktion aufzusteigen, resp. mit demjenigen Prinzip, welches die Materie der Bildung Christi darbietet, um von ihm aus bis zu demjenigen Prinzip fortzuschreiten, aus welchem die Form stammt, die Christus zum Christus macht.

I. Was zunächst das Verhältniß Maria's zur Produktion der Mensch- 538 heit Christi betrifft, so besagt die Nicänische Formel: incarnatus est ex Maria Virgine, zunächst, daß 1) Maria das principium materiale des Fleisches Christi gewesen, daß also dessen Stoff oder Substanz aus ihrem Fleische entnommen und nicht vom Himmel herabgebracht oder wie das Fleisch Adams direkt aus der Erde entnommen sei. Aber die bloße Hergabe des Fleisches genügt noch nicht, wenigstens nicht in dieser Allgemeinheit, um mit dem apostolischen Symbolum sagen zu können, daß Christus aus Maria und von ihr gezeugt sei; sonst müßte man auch von Eva sagen können, daß sie aus Adam gezeugt sei. Dazu ist vielmehr nothwendig, daß 2) Maria im Wesentlichen in derselben Weise, wie jede andere Mutter auch durch natürliche Thätigkeit zur Gestaltung des Leibes Christi mitgewirkt habe.

Diese Mitwirkung liegt a) an erster Stelle darin, daß die natürliche 539 Thätigkeit der Mutter vor der Einwirkung des äußern, zur Zeugung concurs rirenden Prinzips die Gestaltung eines menschlichen Leibes vorbereitet und einleitet, indem sie einen organischen, der Befruchtung fähigen Keim als materia proxima für jene Gestaltung bildet, der nur einer entsprechenden Determination von Außen bedarf, um effektiv ein menschlicher Leib zu werden und so zu einer lebendigen Frucht der Mutter zu er blühen. b) An zweiter Stelle liegt die Mitwirkung der Mutter bei der Gestaltung der proles darin, daß sie auf die volle Ausgestaltung und

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Entwicklung der Frucht einwirkt, dadurch die Frucht soweit fördert, bis dieselbe zum selbstständigen Leben außer der Mutter fähig ist, und alsdann dieselbe zu Tage befördert. Die erstere dieser Thätigkeiten, wodurch die Mutter in der Empfängniß, d. h. in der Aufnahme der befruchtenden Einwirkung, zum ersten Zustandekommen der proles mitwirkt, ist die fundamentale und wichtigere, und die in ihr gegebene Mitwirkung wird daher auch mit Vorzug zeugende Mitwirkung genannt. Die zweite hingegen, als eine fördernde und befördernde, ist die sekundäre, und als Gebären (parere, tíxteiv) resp. als Vorbereiten der Geburt (parturire) des Gezeugten von der Zeugung im engeren Sinne, sowohl der mütterlichen, wie der väterlichen, unterschieden, obgleich sie im parturire sich insofern ebenfalls als eine zeugende Thätigkeit darstellt, als sie eine stete Mittheilung der Substanz der Mutter an die proles involvirt, und so mit der ersten fundamentalen Thätigkeit zusammen die ganze der Mutter eigenthümliche Zeugungsthätigkeit bildet. Wie jedoch selbst das Gebären im engsten Sinne, das edere in lucem, als Abschluß der zeugenden Thätigkeit der Mutter oder als Produktion = Hervorführung des Gezeugten nach Außen, zuweilen, besonders in den antiken Sprachen, als Zeugen (revvav, gignere) bezeichnet wird: so läßt sich auch umgekehrt die ganze zeugende Thätigkeit, inwiefern sie eine der Mutter spezifisch eigenthümliche ist, als Gebären bezeichnen, indem sie darauf gerichtet ist, einem von Außen in die Mutter aufgenommenen Kerne eines lebendigen Wesens seine volle Gestalt und Entwicklung zu geben und so denselben zu Tage zu fördern.

Für das Verständniß des Dogmas von der Mutterschaft Mariä ist es von hoher Wichtigkeit, daß man ihre zeugende Thätigkeit nicht nach dem abstrakten Begriff der Zeugung, wie er auch dem Vater zukommt, sondern nac dem spezifischen Begriffe, wie er der Mutter als solcher zukommi, bemißt; denn fast alle Schwierigkeiten, welche die Häretiker gegen die Gottesmutterschaft Mariä erhoben, und alle Gründe, wegen deren Manche, an dem Ausdruck Dei genitrix Anstoß nehmend, diesen bloß als eine figürliche Redeweise statt Deipara nehmen wollen u. s. w., rühren im Grunde daher, daß man jenen spezifischen Charakter aller, auch der natürlichen, mütterlichen Zeugung außer Acht läßt. Im Gegensaße zur väterlichen Zeugung ist die mütterliche wesentlich nur Mitwirkung mit einem anderen Prinzip, welches eigentlich über die Existenz des Produktes entscheidet und von dem mithin prinzipiell die Existenz der zu zeugenden Person abhängt. Wie gegenüber dem auf sie einwirkenden Prinzip, so verhält sich die Mutter auch gegenüber der Person, deren Mutter sie wird oder ist, nur dienend, indem sie durch ihre zeugende Thätigkeit derselben einen Leib vorbereitet oder ausgestaltet und so nicht direkt zu deren Existenz als Person, sondern blog zur materiellen Seite ihres Wesens oder ihrer Substanz beiträgt und sie m dieser nach Außen darstellt. Wie diese Gründe es sind, welche bewirken, daß man in Gott nur von einer väterlichen, nicht von einer mütterlichen Zeugung reden kann: so bewirken sie auch, daß die mütterliche Zeugung okne alle Schwierigkeit auf eine Person bezogen werden kann, welche in sich selbst bereits vor jener Zeugung existirt und durch dieselbe nur ein zweites, leibliches Dasein empfängt.

S 229. Angemessenheit d. Ursprungs d. Fleisches Christi durch mütterl. Zeugung. 921

Die TT. fassen meist den Inhalt und die Form der zeugenden Thätigkeit Maria's 541 nach ihrem primären Momente so, daß sie sagen: Maria habe durch die Bereitung ihres Blutes, resp. durch Ausscheidung eines Theiles ihres Blutes, die materia proxima des Fleisches Chrifti geliefert, und viele läugnen auch ausdrücklich, daß man bei ihr von einem semen mulieris reden könne. Indeß dieser Name wird ja ausdrücklich im Protoevangelium gebraucht, und ohne den ihm zu Grunde liegenden Begriff eines naturgemäß auf die aus ihm zu gestaltende Frucht eingerichteten mütterlichen Keimes ist bei Maria, wie bei den natürlichen Müttern, der Begriff der Zeugung nur mangelhaft aufrecht zu halten. Dieß haben schon früher manche TT. eingesehen (vgl. Reynaud 1. c.) und es ist vollends nach den Resultaten der neueren Physiologie festzuhalten (vgl. B. III. n. 421). Daraus, daß die VV. in der Regel von der Bildung des Leibes Christi aus dem Blute Maria's reden, läßt sich hiegegen kein Schluß ziehen. Denn die VV. verstehen mit der hl. Schrift unter Blut überhaupt auch bei der männlichen Zeugung die materia generationis, also sogar auch das semen virile. Namentlich betonen schon viele ältere TT., daß man, wie auch die VV. oft thun, wenigstens zugleich sagen müsse, der Leib Christi sei ex carne Virginis gebildet. (Vgl. Frassen. de inc. disp. 3. a. 3. s. 3.) Theologisch höchst bedenklich wird die formatio ex sanguine besonders dann, wenn man mit Scot. (in 3. d. 3. q. 2) annimmt, das Blut sei nicht von der Seele informirt, und das so weit treibt, daß man in unserem Falle sagt, die materia corporis Christi sei niemals von der Seele Maria's informirt, also auch niemals Bestandtheil ihrer Natur gewesen; denn hierdurch würde die wahre Zeugung Christi aus Maria ganz aufgehoben. Dieser Consequenz kann Skotus nur entgehen durch seine Theorie von der aktiven Mitwirkung der Mutter bei der Zeugung im Augenblicke der Empfängniß (s. u.). Das freilich, was die Theologen früher mit den älteren Physiologen seminatio mulieris nannten, ist bei Maria unbedingt unzulässig, weil es mit der seminatio virilis forrespondirt und nur bei dieser vorkommen kann. Dagegen bleibt es ein schöner und finniger Gedanke, daß bei der sofortigen vollständigen Ausgestaltung des Leibes Christi durch den hl. Geist das Herzblut der Mutter mitverwandt worden sei, wie es natürlicherweise später zur Nahrung und Ausgestaltung ber proles concepta verwandt wird.

Die Angemessenheit des Ursprunges der Menschheit Christi auf dem Wege der 542 menschlichen Zeugung überhaupt liegt großentheils schon in der engen Beziehung der dadurch begründeten Consubstanzialität Christi mit dem Menschengeschlechte auf seine sichtbare und möglichst volle Gemeinschaft mit demselben und auf seine Stellung als Er: löser, speziell als Haupt und Mittler (f. oben n. 172). Insbesondere soll aber auch der zeitliche und leibliche Ursprung Christi ein Refler und eine Verherrlichung seines ewigen Ursprunges sein, der eben durch wahre Zeugung bewirkt wird. Diese Gründe fordern jedoch keineswegs auch eine väterliche Zeugung, weil diese (f. u. n. 546) der Würde Christi und seiner zur Erlösung erforderlichen Erhabenheit über die Menschen widerspricht. Freilich ist die väterliche Zeugung an sich bez. des aktiven Verhältnisses zum Dasein des Gezeugten weit mehr ein Abbild der ewigen Zeugung als die mütterliche Zeugung; aber eben darum würde ihre Concurrenz mit der ewigen Zeugung bez. desselben Produktes die leptere eher in Schatten stellen als verherrlichen, indem dadurch Gott Vater nicht mehr der einzige Vater seines Sohnes wäre, und der Sohn noch von einem anderen Vater abhängig erschiene. Um so leichter und naturgemäßer aber kann mit der göttlichen väterlichen Zeugung eine menschliche mütterliche Zeugung sich verbinden, da dieselbe sich der ersteren naturgemäß unterordnet. Ueberdieß ist eben sie sogar in zwei Beziehungen, nämlich in Hinsicht auf Mittheilung der eigenen Substanz des Zeugenden an das Gezeugte und die Vollziehung der Zeugung im Schooße des zeugenden Prinzips, ein volleres Abbild der ewigen Zeugung, als die menschliche väterliche; und gerade in diesen beiden Momenten liegt auch vorzugsweise die Bedeutung der menschlichen Zeugung Christi für seine sichtbare und möglichst volle Gemeinschaft mit den übrigen Menschen und weiterhin für seine ganze Stellung als Erlöser der Menschen. Endlich bietet die mütterliche Zeugung Christi noch den Vortheil, daß, wie beim Falle der Menschheit, so auch bei der Erlösung, neben dem Manne auch das Weib als mitthätig auftritt, und daß in der durch die Incarnation vollzogenen Erhöhung und Verherrlichung der menschlichen Natur, worin das männliche Geschlecht durch das Produkt der Zeugung repräsentirt ist, auch dem weiblichen Geschlechte sein eigenthüm

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licher Antheil gewährt wird. Der leßtere Umstand ist um so mehr von Bedeutung, weil in dieser Auszeichnung des Weibes, neben der im Manne vollzogenen denkbar höchsten Erhebung einer geschaffenen Natur, die denkbar höchste Erhebung einer geschaffenen Person bewerkstelligt wird. Und auch hier ist es nicht zufällig, daß für die höchste Erhebung der Natur gerade das männliche Geschlecht, für die der Person das weibliche Geschlecht ausgewählt wurde; denn die hypostatisch mit Gott vereinigte Natur mußte Gott felbst in seiner herrschenden Stellung und als Bräutigam der Creatur repräsentiren, was nur das minn liche Geschlecht vermag, während die höchste Erhebung einer geschaffenen Person zur Se meinschaft Gottes ihren Ausdruck in dem Verhältnisse der Braut zum Bräutigam findet und daher naturgemäß gerade im weiblichen Geschlecht repräsentirt wird. Vgl. hierzu Thomassin. 1. 2. c. 1-2; Thom. 3. p. q. 31; Bonav. in 3. d. 12. a. 2.

II. Während Maria in der Erzeugung des Fleisches Christi alles das geleistet hat, was die natürlichen Mütter leisten: ist doch das Prinzip, wodurch, und die Art und Weise, in welcher die bei der mütterlichen Zeugung erforderliche aktive Determination des weiblichen Prinzips von Außen stattfindet, eine wesentlich verschiedene. Indem die Glaubenslehre sagt, Christus sei vom heiligen Geiste aus Maria der Jungfrau geboren oder vom heiligen Geiste empfangen worden, ist damit einerseits die natürliche De termination durch ein materielles männliches Prinzip und einen materiellen männlichen Samen ausgeschlossen, und andererseits eine übernatürliche Determination durch ein rein geistiges Prinzip und eine rein geistige Kraft behauptet. Dadurch erhält diese Zeugung vor der na türlichen menschlichen Zeugung dieselben Vorzüge, welche im Prolog des Johannesevangeliums der Zeugung der Kinder Gottes zugeschrieben werden; d. h. sie ist 1) nicht aus dem Willen des Mannes, sondern unmittelbar aus dem Willen Gottes; sie ist 2) nicht aus dem Willen des Fleisches auch auf Seiten der Mutter, weil das Begehren des Fleisches in der Zeugung sich nur auf die Gemeinschaft mit dem Manne richtet, sondern aus dem Willen des Geistes; und sie ist endlich 3) auch nicht er sanguinibus, d. h. genauer aus der Vermischung des Blutes (lezteres hier im allgemeinen Sinne genommen), sondern aus einem durch geistige Einwirkung von Gott gestalteten und belebten oder zum Aufblühen gebrachten Keime. Außerdem erhält dadurch der Ursprung Christi, unbeschadet der Wahrheit der weiblichen Zeugung, eine besondere Aehnlichkeit mit dem unmittelbar göttlichen Ursprunge des natürlichen Stammvaters der Menschen, so jedoch, daß er auch von diesem sich wesentlich unterscheidet, indem er, der Stellung Christi als des zweiten, aus dem Geschlechte selbst hervorgehenden geistigen Stammvaters entsprechend, diesen zugleich als Menschensohn durch wahre Zeugung hervorgehen läßt. De neben dem Ursprunge durch unmittelbare Schöpfung und durch natürliche Zeugung in dem Ursprunge Eva's aus Adam sich noch eine dritte Form des Ursprungs findet: so bezeichnen die VV. den Ursprung Christi als die vierte Form, welche die Reihe aller denkbaren Formen menschlichen Ursprungs voll mache und als die vollkommenste von allen von jeder das in sich trage, was in ihr besonders Vollkommenes sich findet (vgl. oben B. III. n. 489).

Wie diese übernatürliche und rein geistige Form der Determination that sächlich bei der Zeugung Christi stattgefunden hat: so ist eben sie auch in

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